Verfahren und Einrichtung zur gärungsfreien Konservierung von Pflanzensäften. Vorliegende Erfindung betrifft ein Ver fahren und eine Einrichtung zur gärungs- freien Konservierung vorn Pflanzensäften, und zwar Obst-, Trauben- und Gemüsesäften, wie sie durch Auspressen erhalten werden.
Den im. Handel befindlichen konservier ten Frucht-, Trauben- und Gemüsesäften haf tet bekanntlich der Mangel an, dass sie einen andern Geschmack und Geruch aufweisen als die frisch ausgepressten. Es ist indessen bisher nicht gelungen, diese Säfte zu konservieren und in Flaschen abzufüllen, ohne sie vorher in bestimmter Weise zu behandeln.
Die bis heute bekannten. Verfahren. haben aber durch- wegs- eine Veränderung des Geschmackes und Geruches des behandelten Saftes zur Folge.
<I>Es</I> ist dies darauf zurückzuführen, dass, sobald sich im Lauf der Behandlung Anzei chen einer Gärung zeigen, durch die Irefe- pilze gewisse organische Verbindungen .des, Saftes modifiziert werden, wodurch eben der Geruch und Geschmack des frisch ausgepress- ten Saftes in nachteiliger Weise -verändert wird.
Bei bekannten Verfahren verstreicht zum Beispiel vor der Konzentrierung oder vor dem Abfüllen in Flaschen, oder vor dem Über .leiten derSäfte in Konservierungsbehälter, in welchen sie durch Kühlung oder unter Koh- lensäuredruck vor dem. Verderben geschützt werden, immer eine bestimmte Zeit, während welcher die Säfte einer Gärung unterliegen, ebenso zum Beispiel auch bei der Klärung,
beim Filtrieren und oft beim Ulträfiltrieren der Säfte.
In einzelnen Ländern ist ,die Verwendung von Chemikalien zugelassen, um: eine Trü bung durch eisen- öder kupferhaltige Nieder schläge zu verhüten und die Klärung der Säfte zu bewirken, indessen werden durch dieselben die empfindlichen Vitamine der Säfte zerstört.
Andere Chemikalien, wie Ben- zoate, deren Verwendung in einigen Ländern zugelassen ist, haben den typischen Ge schmack pharmazeutischer Präparate. Bei Verwendung von schwefliger Säure und Ka- liummetabisulfit, die ebenfalls in einigen Ländern zugelassen sind, werden die Vitamine gleichfalls zerstört und zudem erhält das Pro dukt einen unangenehmen Schwefelgeruch.
Diese Verbindungen verwandeln sich nämlich im Safte selbst teilweise in Schwefelsäure und binden einen Teil der freien oder durch die natürlichen Säuren des Saftes frei geworde nen schwefligen Säuren zu einer Verbindung, die durch Wärme allein nicht zerstört und durch Sieden nur sehr schwer zersetzt wer den kann, was jede nachträgliche Entschwefe lung stark erschwert. Weiter zersetzt sich'die so entstandene Verbindung in Gegenwart- der organischen Stoffe des Saftes mit der Zeit, und es entsteht freier Schwefelwasserstoff mit dem bekannten, ihm anhaftenden ekel haften Geruch.
Selbst bei jenen Säften, bei welchen man eine Gärung verhüten könnte, muss hin und wieder festgestellt werden, dass sieh beim Altern derselben Geschmack und Geruch ver ändern. Insbesondere die Säfte von Südfrüch ten, z. B. von Orangen, weisen nach verhält nismässig kurzer Zeit einen Schimmelge- sehmack und einen leichten Terpentingerueh auf.
Die Säfte, welche im allgemeinen sauer stoffbegierig sind und[ deren Verbindungen teilweise sehr leicht oxydieren, nehmen wäh- rendder Ausführung gewisser Behandlungen oder bei der zu ihrer Konzentration und Sta bilisierung angewendeten Erwärmung Sauer stoff auf, was eine teilweise Oxydation mit sich bringt. Diese Veränderungen haben die Entwicklung eines Kompott- oder Dörrge- sch,mackeg und eines Noch,eruches-zur Folge und - insbesondere bei den Südfrüchten -die Entstehung eines leichten Terpentin geruches.
Dies alles wird vom Konsumenten als unangenehm empfunden und veranlasst ihn, sich von konservierten Säften abzuwenden.
Werden nach gewöhnlichen Verfahren Pulprückstände etc. teilweise aus Pflanzen säften entfernt, ohne dass. der Saft während dieser Zeit absolut vor Luftzutritt geschützt 'ist und sich in einem fast luftleeere.n Raum befindet, so oxydiert er sich auch dadurch mehr oder weniger. Sofern es sich um Saft aus Südfrüchten handelt, wird er fad und "tot" und verliert den lebendigen, ausgepräg ten Geschmack des frisch ausgepressten Saftes.
Die vorliegende Erfindung beruht auf den folgenden Feststellungen, welche zum Teil neu sinid 1. Durch Pasteur ist es bekannt, dass sich einerseits die Hefe bei grosser Sauerstoffzu fuhr entwickelt, jedoch nur ganz kleine Men gen Alkohol und Kohlensäure produziert, und dass anderseits die Hefe unter normalen Ver hältnissen den Zucker fast vollständig in Kohlensäure und Alkohol verwandelt, aber ohne sich selbst stark zu vermehren.
2. Hat die Gärung ihren Anfang genom men, so beschleunigt sie sich, wenn die Flüs- s@igkeit die passende Temperatur aufweist und die Stoffe enthält, die für die Bildung der Hefepilze (Phosphorsäure, assimilierbare Stickstoffverbindungen) und für deren bio logische Funktionen (Zucker und etwas Säure) unerlässlich sind, nach einem bestimm- ten Gesetz.
Dieses rasche Fortschreiten der Gärung ergibt sich aus der Vermehrung der Hefepilze durch Spaltung, bei steigender, dem Optimum nahekommender Temperatur, sowie mit einer durch die Hefepilze hervor gerufenen Sekretion einer Substanz, die das Gärungsvermögen der Zellen und deren Le- bens- und Respirationsfähigkeit fördert. Es ergibt sich somit, dass es schwerer ist, eine einmal begonnene Gärung zu unterbinden, als ihr vorzubeugen.
3. Wenn die Flüssigkeit, in welcher die Hefepilze Eingang gefunden haben, radikal vor der Berührung mit Sauerstoff bewahrt bleibt, so geschieht folgendes: Nachdem die eingedrungenen Hefepilze den Vorrat an Sauerstoff, den sie selbst besassen, aufge- bratreht, die kleine, ihren Fähigkeiten und ihrer Lebensdauer entsprechende Quantität an Alkohol und Kohlensäure erzeugt und sieh mehr oder weniger schwach (schwach infolge deJ Sauerstoffmangels) entwickelt haben, produzieren sie Tochter-Zellen,
die scheinbar die Erinnerung an ihre Abstammung ganz oder fast ganz verloren haben und .nicht mehr fähig zu sein scheinen, Alkohol und Kohlen säure zu erzeugen. Dies hindert aber doch nicht, .dass diese Flüssigkeit, wenn sie mit fri scher Luft in Kontakt kommt, je nach ihrer Beschaffenheit und nach ,den gegebenen Tem peraturverhältnissen Sitz einer aktiven Gä rung werden kann.
4. Wenn der Saft sofort nach dem Aus pressen sehr stark, d. h. fast bis zum Gefrier punkt abgekühlt wird, zum Beispiel auf zirka -2 C, werden nicht nur die Hefepilze, die der Saft enthält, inaktiv, sondern es erfolgt in der Regel auch eine Fällung gewisser Ver bindungen, was die Klärung erleichtert.
5. Wenn der Saft vollständig von Sauer stoff befreit und gegen Zutritt von neuem Sauerstoff abgeschlossen bleibt und gleichzei tig genügend gekühlt wird, lassen sich die eingangs. erwähnten Geschmacks- und Ge ruchsveränderungen vermeiden. Erfahrungs gemäss treten :sie dann weder im Moment, noch später, noch unter dem Einfluss einer mässi gen und nicht allzulangen Erhitzung auf.
6. Wenn man eine Flüssigkeit, die gelöste Gase enthält, unter Vakuum setzt unid wenn dieses Vakuum dem absoluten Druck ent spricht, unter welchem die Flüssigkeit bei der Temperatur,,die sie besitzt, zu sieden be ginnt, so werden die in der Flüssigkeit ge lösten Gase ausgetrieben, falls die beim Sie den entstehenden Dämpfe fortwährend abge saugt werden. Die Temperatur der Flüssig keit sinkt dabei durch die Verdampfung.
7. Wenn man bei einer- Temperatur, die in der Nähe der Temperatur liegt, welche die Hefepilze zu töten vermag, die Flüssigkeit unter e@n Vakuum setzt, .das dem absoluten Druck -entspricht, unter .dem die Flüssigkeit bei dieser Temperatur zu sieden beginnt, so zeigt sich, dass .die Hefepilze dieser Tempera tur weniger gut widerstehen können als wenn sie ihr bei normalem Barometerdruck, z. B. bei 760 mm ausgesetzt worden wären.
Nach obigen Feststellungen ist es möglich, bei einer allfälligen Sterilisation des Saftes die Erhitzungszeit abzukürzen und die Ste- rilisationstemperatur herabzusetzen und fer- ner durch vollständige Austreibung .des ge lösten Sauerstoffes aus dem Saft zusammen mit einer fast bis zum Festwerdender Flüs sigkeit getriebenen Abkühlung desselben An- tiseptica, Antigärmittel und ,
chemische .Sub stanzen zur Klärung zu vermeiden, d. h. Ver änderungen im Geschmack und Geruch des Saftes auszuschliessen. Weiter kann -danach auch die Gefahr beseitigt werden, dass bei Lagerung der Säfte in Behältern, die in der Kälte oder unter Kohlensäuredruek gehalten werden, eine langsame Oxydation eintritt. Die Kohlensäure vermag an sich, auch wenn ,sie die Hefepilze .lähmt, weder die Wirkung des gelösten Sauerstoffes hindern,
noch das Eintreten eines Koch- oder Dörrgeschmackes, .der durch eine zur Konzentrierung oder Fl.a- schen,Stahilisierung des Saftes erforderliche Kochung hervorgerufen wird,
auszuschliessen. Erst die praktisch vollständige Austreibung des gelösten Sauerstoffes und die Aus- scUaltung jeglicher Ogy(lationsmöglichkeiten hemmt, wie die Erfahrung zeigt, die Ent- wicklung der Hefepilze, so dass auch die wa- nigen Tochter-Hefepilze,
die sich bilden könnten, nicht mehr zu fürchten sind. Die Unter-Null-Temperatur wird man selbstver- ständl.iah so lanze aufrechterhalten, dass auch während der allfällig .zur Flaschenabfüllung und etwaigen Stabilis@ation bei trüben Säften) erforderlichen Zeit eine Gärung nicht eintritt.
Das, erfindungsgemässe Verfahren -zur eä- rungsfreien Konservierung von Pflanzensäf- ten zeichnet sich dadurch aus, dass man in einem durch Auspressen erhaltenen Pflanzen saft die festen grobd!ispersen Pflanzenparti- kel durch Feinmahlung aufschliesst und mit ,
der Flüssigkeit homogenisiert und .den so homogenisierten Pflanzensaft in feiner Ver teilung in ein derart hohee Vakuum einleitet, .dass sich ein weitgehender Entzug der im Pflanzensaft gelösten Gase, insbesondere des Sauerstoffes, bei Herabsetzung der Tempera tur des Saftes bis unter den Nullpunkt ergibt,
wobei die erzeugten Dämpfe sowie die im iSaft gelösten Gase durch die Wirkung des Va kuums stähdig abgesaugt werden, und ein Sauerstoffzutritt zu -,der so- erhaltenen Flüs- sigkeit bis zu deren Verbrauch, d. h. bis zur Abfüllung in Behälter für die Aufbewahrung oder den Versand, vermieden wird.
Vorzugsweise werden alle zur Durchfüh rung der genannten Vorgänge dienenden Ge fässe, also auch die Aufbewahrungs- bezw. Versandgefässe, an das gleiche, für die Ent gasung benützte Vakuum angeschlossen. Durch die zweckmässig in Form einer Ver- regnung oder Zerstäubung des Saftes ausge führte, erfindungsgemässe Feinverteilung des selben in einem Vakuum kann die Austrei bung des im Saft physikalisch gelösten Sauer stoffes in einem Sekundenbruchteil erfolgen, während' gleichzeitig die Temperatur des Saf tes unter den Nullpunkt, zum Beispiel bis auf =2 C, herabgesetzt wird.
Es ist vorteilhaft, wenn auch nicht unbe dingt erforderlich, die Feinmahlung und die Homogenisierung unter dem gleichen Va kuum vor sich gehen zu lassen, unter dem die Zerstäubung oder Verregnung erfolgt, um zu verhüten, dass der Saft längere Zeit der Luft ausgesetzt bleibt.
Durch die Feinmahlung und die intensive Homogenisierung der Fruchtfleisch- und Zell- partikelchen lassen sich Unannehmlichkeiten vermeiden, wie zum Beispiel die Tätigkeit von Hefepilzen, die in solchen Fruchtfleisch- teilen verborgen sein können, unterbinden, die Gefahr einer Caramellisierung anlä,sslich einer späteren Erwärmung herabsetzen und eine bessere Befreiung des Saftes vom gelö sten Sauerstoff erzielen, indem auch der in den fraglichen Partikeln enthaltene Saft zu gänglich wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann zum Beispiel folgendermassen ausgeführt wer den: Der von der Obstpresse her zugeführte Saft wird zuerst einer weitgehenden Feinmah- lung und Homogenisierung unterworfen, welche in hohem Vakuum, zum Beispiel unter einem absoluten Druck von 4 mm Quecksilber- 5 .säule durchgeführt wird, was einer Siedetem peratur des Saftes von -2 C entspricht. Dann wird der Saft unter Wirkung seines Eigengewichtes durch ein Sieb zerstäubt.
Nun erfolgt die nahezu vollständige, d. h. prak tisch genügende Austreibung des im Saft ge lösten Sauerstoffes unter Mitwirkung des beim Sieden im genannten Vakuum abgehen den Wasserdampfes, der fortwährend abge saugt wird. Die fast bis zum Gefrierpunkt vorgetriebene Abkühlung des Saftes wird hierbei durch Verdampfung eines Teils dem im Saft befindlichen Wassers erreicht.
Alle diese Vorgänge können in rascher Aufeinanderfolge im gleichen Behälter durch geführt werden.
Klar zu liefernde Säfte werden, nachdem sie erfindungsgemäss im Vakuum zerstäubt worden sind, zweckmässig im Vakuum auf 50-60 C erwärmt zur Erzielung einer guten Klärung. Hierauf werden solche Säfte meist filtriert, unter Vakuum in Flaschen abge füllt und sterilisiert.
Eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung weist z. B. eine Kolloidmühle zur feinsten Zermahlung der grobdispersen Partikel des Saftes und deren Homogenisierung mit der Flüssigkeit auf, welche in einem luftdicht verschlossenen Behälter eingebaut ist, in welchem sich ausser dem eine Zerstäubungsvorrichtung befindet.
Der die Mühle und die Zerstäubungsvorrich- tung enthaltende Behälter ist dabei an eine Vorrichtung zur Erzeugung eines hohen Va kuums angeschlossen, welche die Gase und Dämpfe aus dem Behälter ständig absaugt, so dass der Saft durch die Verdampfung auf eine Temperatur unter 0 abgekühlt wird.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist in einem schematischen Aufriss ein Ausfüh rungsbeispiel einer solchen Vorrichtung dar gestellt, welche im folgenden zusammen mit dem erfindungsgemässen Verfahren näher er läutert wird.
Ein von einer nicht dargestellten Presse kommender, von Kernen befreiter Pflanzen saft tritt durch das Rohr 1 in das Sammel- gefäss 2 ein.
Dieses hat einen Doppelmantel 3 und einen mittleren Hohlraum 4, welche mit einer Kühlflüssigkeit gefüllt sind, die durch den Rohnetutzen 5 zu und durch den %hr- stutzen 6 abgeleitet wird. Der mittlere Hohl- ,
cum 4 ist zwecks Ableitung der Kühlflüssig- keit durch ein Rohr 7 mit der Seitenwand des Sammelgefässes 2 verbunden.
In das (Sammelgefäss 2 taucht eine Saug rohrleitung 9 ein, welche dasselbe mit dem Einlauf stutzen 10 des Behälters 11 verbindet. In -die Rohrleitung 9 ist ein Ventil 13 für das Einlassen oder Absperren des Saftes einge baut, und, neben dem Ventil eine Membran 12 mit einer zentralen Öffnung für die Regelung der Zufluss@menge.
Der Einlaufstutzen 10 ist seitlich am Be hälter 11 oberhalb eines Trichters 14 ange- ,setzt, welcher dicht an die zylindrische Be- hälterwandung angeschlossen ist und den ein tretenden Saft in die zur Feinstmahlung und Homogenisierung dienende Kolloidmühle lei tet.
Diese weist einen Rotor 16 auf, der direkt auf die Welle 18 eines im obern Teil des Be hälters eingebauten Elektromotors 17 auf gesetzt ist, so dass er eine grosse Umdrehung - geschwindhgkeit besitzt. Der Strom wird dem Elektromotor mittels eines Kabels 19 zuge führt, das mittels einer Stopfhülse 20 ab gedichtet durch die Behälterwandung einge führt ist.
Der Rotor .ist zweckmässig geriffelt aus geführt und kegelstumpfförmig ausgebildet, um eine Einstellung des Luftspaltes zwischen Rotor 16 und dem festen Mahlkranz 21 zu ermöglichen.
Der Rotor 16 kann somit dem in ähnlicher Weise geriffelt ausgebildeten festen Mahlkranz 21 so stark genähert werden, dass der Luftspalt zwischen den beiden nur noch sehr klein ist, was 'eine feinste Zermablung und eine weitgehende Homogenisierung er möglicht.
Zur Feinverteilung des aus der Kolloid mühle ablaufenden Saftes ist im Behälter 11 eine mit dessen Wandung verbundene Sieb platte 22 aus rostfreiem Stahl oder emaillier tem, Blech eingesetzt, das mit einem Aus gleichsruhr 23 versehen ist. Zahl und Durch messer der Sieblöcher sind so bemessen, dass sich über dem Sieb eine Saftschicht von eini gen Zentimeter göhe ansammelt.
Der Durch lauf durch diese Löcher muss der Stunden- Leistung der Einrichtung entsprechend bemes- sen sein, welche durch die Öffnung der Loch scheibe 12 bestimmt wird und der Leistung des erzeugten. Vakuums entspricht.
An den zylindrischen Behälter 11 is-t un ten ein kegelstumpfförmiges, sich nach unten leicht erweiterndes Rohr 25 angesetzt, das in einen grösseren Behälter 24 eintaucht, in des sen Decke es exzentrisch eingesetzt ist, so dass also der Apparat zwei durch das Rohr 25 miteinander verbundene Kammern auf weist.
In der zwischen den beiden Kammern liegenden Siebplatte 22 ist ein über den Flüs sigkeitsspiegel ragendes Rohr 23 zwecks Druckausgleich eingesetzt. Die Teile 11, 25 und 24 ,des Apparates. sind, aus innenseitig emailliertem Blech.
ausgeführt, um das Ent stehen eines Metallgeschmackes im Saft zu verhüten Diametral gegenüber dem Rohr 25 befin- det sieh in der Nähe des höchsten Punktes der Seitenwandung des Behälters 24 eine grosse Austrittsöffnung 27, durch welche die beim Sieden des Saftes im Vakuum sich bil- .denden Gase und Dämpfe abziehen können. An diese Öffnung ist die das Vakuum er zeugende Vorrichtung angeschlossen.
Zur Erzeugung des Vakuums .dient eine an die Dampfleitung 50 angeschlossene Dampfstrahlpumpe 28, welche die Gase und Dämpfe aus dem Behälter 24 absaugt und in einen Flüssigkeitskondensator 29 weiterleitet. Letzterer weist einen Behälter mit einem ein- gesetzten Sieb 30 für die Verteilung des zu geführten Wassers auf.
An den Kondensator 29 ist eine zweite Strahlpumpe 32 angeschlossen, welche die Aufgabe hat, im Saft und Kondenswasser enthaltene Gase zu entfernen.
Die Strahlpumpe 32 fördert die abgesaug ten Gase in einen zweiten $ondensator <B>33</B> ähnlicher Bauart wie der erstbeschriebene.
Eine dritte, an die Austrittsöffnung des Kondensators 33 angeschlossene Strahlpumpe 36 saugt die Gase aus ersterem ab und leitet sie ins Freie.
An die beiden Kondensatoren 29 und 33 sind Wasserleitungen 37 und 38 für die Ab leitung des Kondenswassers in einen Wässer:. behälter 39 angeschlossen. Diese beiden Rohr leitungen 37 und 38 müssen eine dem mini malen Barometerdruck entsprechende Länge haben.
Zur Versorgung der beiden Kondensatoren 29 und 33 mit Wasser dient eine vom Wasser behälter 40 ausgehende Leitung 49, aus wel cher das Wasser ,durch das Vakuum in die Kondensatoren eingesaugt wird.
Am untern, trichterförmigen Teil des Be hälters 24 sitzt ein Ablaufstutzen 41, durch welchen der Saft über .einen Hahnen 43 durch die Rohrleitung 42 in den Saftbehälter 44 abläuft. Diese Rohrleitung muss etwas kür zer sein als der barometrischen Höhe entspre chen würde.
Der Saftbehälter 44 enthält eine Trenn wand 45, und am Grunde einen Anschluss- stutzen für die Saftabzugsleitung 46 zur Wei terführung des behandelten Saftes.
Falls die örtlichen Verhältnisse nicht die für die Einrichtung der beschriebenen Appa ratur erforderliche Höhe zulassen, kann man zum Abziehen von Saft und Wasser Pumpen verwenden.
Anstatt des beschriebenen Siebes 22 könnte auch eine andere Feinverteilungsvorrichtung vorgesehen sein, z. B. Tangential- oder Ver- tikalstreudüsen, welche die Flüssigkeit durch ihre Geschwindigkeit zerstäuben.
Bei der Inbetriebsetzung der Einrichtung ist darauf zu achten, dass der Dampfdruck durch einen Dampfregler geregelt und ein Wasserabscheider eingeschaltet wird, um den zuströmenden Dampf trocken zu halten.
Auch müssen die Wasserleitungen 37 und 38 mit Wasser und die Leitungen 9 und 42 mit Saft gefüllt sein. Ferner ist es wichtig, dass die zugeführten Säfte völlig frei von Fremd- körpern, wie Kernen und dergleichen, sind.
Dann öffnet man langsam und nacheinan der die Dampfventile der Dampfstrahlpumpen 36, 32 und 28. Durch das mittels der beiden Kondensatoren 29 und 33 erzeugte Vakuum soll sieh zum Beispiel einabsoluter Druck von zirka 4 mm Quecksilbersäule ergeben.
Hierauf öffnet man des Saftventil und schaltet dien Antriebsmotor 17 der Kolloid- wühle ein. Die grobdispersen, festen Pflan zenteile des Saftes werden in letzterer zer mahlen und mit der Saftflüssigkeit homo genisiert;
diese Saftsubstanz läuft durch das Sieb 22 und fällt durch das Eigengewicht re genartig in das Rohr 25, wo jeder Tropfen im Vakuum zum Sieden gebracht wird, wodurch einerseits eine Abkühlung des Saftes und anderseits die Austreibung der im Saft ent haltenen Gase und Dämpfe, die durch die 0ffnung 27 unmittelbar abgesaugt werden, bewirkt wird.
Der gekühlte und von den Gasen befreite Saft verlässt den Behälter 24 durch den Ab lauf 41 und wird durch das Rohr 42 in den Saftbehälter 44 geleitet, aus welchem er zur Lagerung, zum Abfüllen in Versandbehälter oder zur Weiterverarbeitung entnommen wer den kann, während die bei 27 abgesaugten Gase und Dämpfe die beiden Kondensatoren 29 und 33 durchströmen.
Auf die Oberfläche des, Saftes im offenen Saftbehälter 44 wird zum Beispiel eine dünne 01schioht gegossen, um jede Berührung .des Saftes mit der Luft zu vermeiden.
Der Behälter 2 bildet ein Vorratsgefäss für die Zuführung des Saftes. Die Höhe des Flüssigkeitsspiegels in diesem Behälter ist ohne Bedeutung für die Temperatur, welche der Saft im Behälter 24 annimmt.
Die Vorrichtung zur Feinverteilung der durch die Mahlung aufgeschlossenen Saftsub stanz könnte auch durch einen auf einer ver tikalen Welle sitzenden Kegel gebildet sein, an dessen Umfang turbinenschaufelartige Vorsprünge zum seitlichen Wegschleudern des hierbei zur Zerstäubung gelangenden Saftes angebracht sind.