Vorrichtung zum selbsttätigen Verdrehen mittelbar betätigter Ventile ventilgesteuerter Brennkraftmaschinen gegenüber ihrem Sitz. Gewisse Brennstoffe, insbesondere solche mit Bleigehalt, neigen dazu, im Brennraum der Zylinder der Brennkraftmaschine und im gesamten Auspuffsystem Ablagerungen zu bilden. Diese Ablagerungen stören sehr, so bald sie am Sitz der Auspuffventile auftre ten, weil sie das sichere Schliessen der Ven tile nicht mehr zulassen und damit zum Durchblasen, der Brennflamme führen, wo durch die rasche Zerstörung sowohl der Ven tile selbst als auch ihres Sitzes eingeleitet wird.
Erfahrungsgemäss können derartige schäd liche Ablagerungen am Ventilsitz dadurch wirksam bekämpft werden, dass die Ventile während des Laufes der Maschine gegenüber ihrem Sitz dauernd verdreht werden, wenn auch nur um einen kleinen Winkelbetrag. Bei unmittelbar betätigten Ventilen, das heisst bei solchen, bei denen die Nockenwelle auf die Ventile ohne Zwischenglieder wie Stössel oder Schwinghebel einwirkt, besteht eine naheliegende Möglichkeit zum selbst tätigen Verdrehen der Ventile darin, dass die Nocken an den Stirnflächen der Ventil schäfte jeweils aussermittig angreifen, ähn lich wie dies zum Verdrehen,
von Pilzstösseln um ihre Längsachse zur Vermeidung des Einarbeitens von Rinnen durch die Nocken an sich bekannt ist. Bei mittelbar, also zum Beispiel über Stössel oder Schwinghebel be tätigten Ventilen führt diese aussermittige Anordnung allein aber nicht zum Ziel.
Die Erfindung ermöglicht das selbst tätige Verdrehen mittelbar betätigter Ventile ventilgesteuerter Brennkraftmaschinen ge genüber ihrem Sitz dadurch in einfachster Weise, dass die Richtung, in der das das Ventil betätigende Glied, z. B. der Schwing hebel, auf das Ventil wirkt, mindestens zeit weise zur Achse des Ventils windschief steht.
Die das Ventil öffnende Kraft ergibt, wenn sie windschief steht, im Zusammenwirken mit der Reibung am Schaftende ein Dreh- moment um die Achse des Ventils und er möglicht damit während jedes Arbeitsspiels eine gewisse Verdrehung desselben um seine Achse.
Es mag scheinen, als ob bei der Schliess- bewegung des Ventils ein entgegengesetzt ge richtetes, gleich grosses und gleich lang wirkendes Drehmoment um die Achse des Ventils entstünde, wodurch eine den Ablage rungen entgegenwirkende Verdrehung des Ventils nicht auftreten könnte.
Es mag fernerhin den Anschein haben, als ob eine wirksame Verdrehung des Ventils dann nicht erfolgen könnte, wenn bei Anwendung von Schwinghebeln die Anordnung derart gewählt wird, dass die Richtung, in der dis das Ventil betätigende Glied wirkt, bei Er öffnungsbeginn zur Achse des Ventils ini einen Sinn windschief ist, bei etwa halber Eröffnung aber zur genannten Achse par allel liegt und am Ende der Eröffnung in eine im andern Sinn windschiefe Lage zur Achse gelangt.
Tatsache ist aber. dass die Massenträgheit des Ventils und der mit: ihm verbundenen Teile, wie Ventilfederteller, Ventilkeil und ein Anteil der Ventilfeder, ein eindeutiges und wirksames Verdrehen des Ventils um seine Achse in der Regel ein treten lässt, weil nämlich der für die Bil dung des Drehmomentes um die Achse des Ventils massgebende Anpressdruclz zwischen dem das Ventil betätigenden Glied Lind der Stirnfläche des Ventilschaftes nicht allein durch die Spannung der Ventilfeder be stimmt ist, sondern auch von den von der Massenträgheit herrührenden Massenkräf ten stark abhängt,
die am Beginn des Er- öffnens mit der Spannung der Ventilfeder in der gleichen Richtung wirken, während des restlichen Eröffnens und während des Schliessens aber der Federspannung entge genstreben.
Dem Verdrehen des Ventils wirkt un ter anderem die Reibung entgegen, und zwar insbesondere bei Anwendung von ge teilten Kegelstücken zur Befestigung des Ventilfedertellers am Ventilschaft, weil bei der üblichen Ausführung die Hälften des Kegelstückes den Ventilschaft in radialer Richtung stark klemmen und die schädliche Reibung entweder an sich sehr gross ist oder an einem grossen Hebelarm angreift. Diesem Nachteil wird im genannten Fall dadurch wirksam begegnet. dass die beiden Hälften des Kegelstückes in eingebautem Zustand an den Teilflächen gegeneinander abgestützt sind und am Ventilschaft lediglich in axialer Richtung angreifen.
Der Gegentand der Erfindung ist in der Zeichninig an Hand eines Ausführungsbei spiels erläutert. und zwar zeigt: Fig. 1 einen Teil eines Quersehnities durch eine mit dem Beispiel versehene Brenn- kraftmaschine nach der Längsa.clise eines Auspuffventils und Fig. 3 einen zugehörigen Teilschnitt nach der Ebene 11-I1 der Fig. 1.
In der Zeichnung ist der Zylinderkopf mit 1, der Ventilsitz mit ? und das Ventil mit 3 bezeichnet. Das Ventil 3 wird von der nicht mehr gezeichneten Nockenwelle aus über die Stossstange 4 und den auf der Achse sitzenden Schwinghebel 6 also mittelbar betätigt.
Lei-zterer weist zwecks Einstellung des Ventilspiels an der Seite des Ventils eine Einstellschraube 7 auf, die mit ihrem kugeligen Ende 8 auf die Stiriifl < i.che 9 des Schaftes 1<B>0</B> des Ventils einwirkt. Das Ven til 2 ist durch die Ventilfedern 11 in der Schliessrichtung gespannt gehalten, und zwar über den Ventilfederteller 1\i und das zii dessen Befestigung im Ventilschaft 10 dienende zweiteilige Kegelstück 13, 13.
Die windschiefe Anordnung der Druck richtung des gch@viiighebels 6. insbesondere des kugeligen Endes 8 seiner Einstell schraube auf das Ventil 3 zur Längsachse L-L desselben ist in diesem Falle in ein- fachstfr, auch nachträglich durchführbarer reise dadurch erreicht, dass die Schwing ebene S- <B>S</B> des Berührungspunktes zwischen dem kugeligen Ende 8 und der Stirnfläche 9 des Schaftes, in der die genannte Rich tung dauernd liegt, gegen die Achse L-L des Ventils versetzt ist,
ivie Fig. \? zeigt. In Fig. 1 ist die Druckrichtung für das ge- schlossene Ventil 3 durch den Pfeil T, für das strichpunktiert angedeutete geöffnete Ventil 3' durch den Pfeil T' versinnbildlicht: Die Richtung<I>(T, T'),</I> in welcher das das Ventil betätigende Glied 6 auf das Ventil wirkt, steht also windschief zur Achse L-L des Ventils, da die Richtstrahlen<I>T, T'</I> diese Achse nicht schneiden und auch zu ihr nicht parallel sind.
Es ist ferner das zweiteilige Kegelstück 13, 13 derart ausgebildet, dass seine beiden Hälften im eingebauten Zustand an den in der Teilungsebene E-E liegenden ebenen Teilflächen gegeneinander abgestützt sind, in radialer Richtung gegenüber dem Ventil schaft 10 ein geringes Spiel belassen und an ihm lediglich in Richtung seiner Achse L-L angreifen.
Es ist selbstverständlich, dass das Ventil an seinem freien Schaftende mit einer Kappe versehen werden könnte. Zur Erzielung des selbsttätigen Verdrehens müsste diese Kappe am Schaftende unverdrehbar sitzen.
Die Anwendung der Erfindungsmass nahmen ist auch bei Ansaugventilen von Nutzen, weil dadurch auch bei diesen der gute Sitz länger gewährleistet wird.