Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kompressiven Längsverformen einer laufenden Textilbahn, wobei diese mittels einer eine rotierende Förderwalze und ein sich auf eine praktisch tangential zur Förderwalze über die ganze Nutz breite erstreckende, ortsfeste Begrenzungsplatte abstützen des, dieselbe an deren Vorderkante über die ganze Nutzbreite hinweg überragendes,
sich ebenfalls tangential zur Förder- walze erstreckendes und einen höheren Reibungskoeffizien ten aufweisendes Verzögerungsorgan enthaltenden Stauch- bzw. Kreppvorrichtung längsverformt und ausserdem einer nicht rein mechanischen Behandlung unterworfen wird.
Unter Längsverformen wird dabei nicht nur das Stauchen, sondern auch das Kreppen und alle Mischformen verstanden. Derartige Verfahren sind bekannt und dienen entweder zum Bauschen bzw. zum Weichmachen von Textilbahnen, wie z. B. von Nylon-Trikot oder ungewobenen Textilbahnen, oder zur Erzeugung einer vergrösserten Dehnbarkeit von Geweben in einer Vorzugsrichtung.
Das alte Prinzip, Textilbahnen mittels einer Verzögerungs vorrichtung kompressiv längszuverformen, weist hinsichtlich der Steuerung und der Stabilität des Erzeugnisses Nachteile auf, die seine Anwendung begrenzen. Die erforderliche ein heitliche Behandlung war unbefriedigend, insbesondere im Hinblick auf breite Webmaschinen mit hoher Betriebsge schwindigkeit, hohe Temperaturschwankungen, lange zusam menhängende Betriebsdauer, Schwankungen im zugeführten Material und Überwachung durch einen Durchschnittsarbeiter.
In der französichen Patentschrift Nr. 1 523 221 wird be reits ein Verzögerungsorgan verwendet. Die Textilbahn wird gemäss der französischen Patentschrift in der Behandlungs zone auf ihren beiden Seiten verzögert, und zwar auf der einen Seite formschlüssig infolge der Wellung oder Riffelung der Transportwalze und auf der anderen Seite durch Reibein griff mit einem unmittelbar an einer Begrenzungsplatte be festigten Gummikissen, dessen Eigenelastizität vorüber gehend Störungen auffangen soll, in Wirklichkeit aber zu einer hohen Ungleichmässigkeit des Produkts führt. Dieses Gummikissen lässt sich zwar auch je nach dem verwendeten Ausgangsmaterial und anderen Betriebsparametern verstel len, jedoch nicht genügend feinfühlig.
Zur Beseitigung dieses Nachteiles ist innerhalb der Behandlungszone ein Engpass O angebracht und obendrein angeregt worden, einen geeigne teren Werkstoff als Gummi ausfindig zu machen.
Es versteht sich, dass durch die Verengung O eine ausser- ordentlich starke örtliche Belastung der Textilbahn als auch des Gummikissens stattfindet, so dass das Verfahren der französischen Patentschrift, wenn es überhaupt für einen kon tinuierlichen Betrieb geeignet sein soll, nur während einer verhältnismässig kurzen Betriebsdauer gleichbleibende Resul tate zu erzielen gestattet.
In jedem Fall ist die Gleichförmig keit des Erzeugnisses auch während dieser kurzen Betriebs dauer bei weitem nicht ausreichend, und es lassen sich aus dem genannten Grunde und wegen der fehlenden Über gangszone und somit auch wegen der abrupt aufgezwungenen Kräfte bei weitem nicht ausreichend hohe Arbeitsgeschwin digkeiten erzielen. Die örtliche Überlastung der Textilbah nen hat nämlich nicht nur mechanische Konsequenzen, son dern sie ist auch mit einer örtlichen Überhitzung infolge der Reibungswärme verbunden, die bei Arbeitsgeschwindigkei ten, wie sie heutzutage gefordert werden, zu Zerstörungen des Materials der Textilbahn führen.
Dabei ist noch beson ders zu berücksichtigen, dass Gummi einerseits und textile Materialien anderseits eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, so dass die örtlich erzeugte Überhitzung zu einem Wärmestau führen muss, sofern die Arbeitsgeschwindigkeit nicht so stark verringert wird, dass die normalerweise aus Me tall bestehende Förderwalze eben diese Reibungswärme in demselben Masse abführt, wie sie entsteht. In der französischen Patentschrift Nr. 1 323 067 wird die Verzögerung durch den Spalt bewirkt, der durch eine Verlängerung der Begrenzungsplatte und einen zusätzlichen Bauteil gebildet wird, der zwischen dieser Verlängerung und der Walze angeordnet ist.
In der französischen Patentschrift Nr. 1 421 941 wird derselbe zusätzliche Bauteil herangezo gen, wobei in der Behandlungszone mindestens drei, in eini gen Ausführungsformen sogar vier angreifende Bauteile rela tiv zueinander verstellt werden müssen, wodurch sich ausser- ordentlich grosse Handhabungsschwierigkeiten ergeben.
Schliesslich wird in der französischen Patentschrift Num mer 916 180 das seit langem bekannte einstufige Verfahren mit nur einem Spalt beschrieben, das die vorstehend erläuter ten Mängel aufweist. Hierbei werden bei der Stauchung gleichzeitig ausserordentlich starke Scherkräfte auf die durch laufende Textilbahn ausgeübt, so dass die Gefahr der Be schädigung des Textilmaterials sehr gross ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfah rens der eingangs genannten Art, welches die Nachteile be kannter Verfahren nicht aufweist.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekenn zeichnet, dass man die Textilbahn in der Stauch- bzw. Krepp vorrichtung in einem über seine ganze Länge eine konstante Breite aufweisenden Spalt zwischen der Förderwalze und dem Verzögerungsorgan einlaufen lässt und eine Oberfläche der Textilbahn mittels einer mit einer Vielzahl von Eingriffs vorsprüngen versehenen Oberfläche des unbeweglich und nichtdehnbar ausgebildeten Verzögerungsorgans zögert.
Dieses Verfahren ist in bezug auf Einfachheit der Verfah rensführung, Oualität des Endprodukts und Arbeitsgeschwin digkeit allen bekannten Verfahren deutlich überlegen.
Beim erfindungsgemässen Verfahren drückt die Begren zungsplatte, von der mindestens ein Teil der Walze näher liegt als das Verzögerungsorgan, fortgesetzt die Textilbahn gegen die Walze und veranlasst dadurch die Textilbahn, sich mit der Walze ohne Schlupf zu bewegen, und zwar bis in den Bereich des Verzögerungsorgans. Dort findet eine Verzöge rung mittels einer fest angeordneten Eingriffsfläche statt, welche in der Laufrichtung der Textilbahn praktisch unbe weglich und nicht dehnbar ist.
Bei einer solchen Behandlung wird die Textilbahn dazu veranlasst, sich mit der Walze ohne Schlupf bis zu einem Punkt zu bewegen, welcher dicht vor dem Punkt liegt, wo das Verzögerungsorgan anfängt. Zwischen diesen Punkten, welche normalerweise weniger als 25 mm und im Falle eines dünnen Stoffes weniger als etwa 6 mm voneinander entfernt sind, ist das Material gleitbar auf eine begrenzte Stärke limitiert. Die Zuführung mittels der Walze zum ersten Punkt zwingt die Textilbahn dazu, sich in ihrer eigenen Ebene gegen eine Kom pressionswulst aus zusammengedrücktem Material zusam menzudrücken, bevor sie das Verzögerungsorgan erreicht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform geht man so vor, dass man die Textilbahn zur Längsverformung in einer durch den Endabschnitt der Begrenzungsplatte und den Eintritts abschnitt des Verzögerungsorgans begrenzten Übergangs Zone B verdichtet, wobei man zweckmässigerweise die Tex tilbahn durch einen ersten durch den Endabschnitt der Be grenzungsplatte und die Förderwalze gebildeten Spalt führt, der mindestens in seinem Austrittsquerschnitt in Dickenrich tung der Materialbahn eine Abmessung hat, die höchstens gleich gross ist wie jede vergleichbare Abmessung des zweiten Spalts zwischen Verzögerungsorgan und Förderwalze. Eh ist von Vorteil,
wenn man die Eingriffsvorsprünge durch auf dem Trägermaterial befestigte Schleifmittelteilchen bildet, wobei man zweckmässigerweise die Textilbahn zum Kreppen in einem zwischen Begrenzungsplatte und Förderwalze liegen den, sich in Dickenrichtung der Textilbahn vergrössernden ersten Spalt verdichtet und die Textilbahn unter Schlupf för- dert, wobei man mindestens Abschnitte der Textilbahn mit tels der Begrenzungsplatte in die Zwischenräume zwischen die Eingriffsvorsprünge drückt, das Ganze derart, dass die Eingriffsvorsprünge der Förderwalze auf einer Seite der Tex tilbahn Fasern in Vorwärtsrichtung und aus den Zwischen räumen herausdrängen,
wogegen das Verzögerungsorgan gleichzeitig auf der anderen Seite derTextilbahn eine entge gengesetzte Wirkung ausübt. Schliesslich ist es von Vorteil, wenn man die kompressive Längsverformung der Textilbahn mittels eines mindestens radial zur Förderwalze verstell baren Stellgliedes und vorzugsweise einer zusätzlichen, prak tisch tangential zur Förderwalze verstellbaren und unabhän gig vom Stellglied betätigbaren Stellvorrichtung steuert.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des erfindungs- gemässen Verfahrens anhand der Zeichnungen näher erläu tert. Es zeigen: Fig. 1 eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens im Längsschnitt ausschnittsweise, Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Textilbahn in verschiede nen Behandlungsstufen, Fig. 3 bis 4b sechs mittels Vorsatzlinse gemachte Aufnah men von nach dem Verfahren behandelten Textilien, Fig. 5 eine schematische Ansicht der Einrichtung der Fig. 1,
Fig. 6 eine zweite Einrichtung in ähnlicher Darstellungs weise wie in Fig. 1, Fig. 6a eine schematische Darstellung zur Erläuterung der einwirkenden Kräfte und Fig. 7 bis 11 fünf Längsschnitte ähnlich Fig. 6, jedoch ge- mäss weiteren Ausführungsformen.
Sämtliche im folgenden erwähnten Rauhigkeitswerte sind wie üblich nach der Methode der kleinsten Quadrate ermit telt worden.
In Fig. 1 bewegt sich eine Förderwalze 10 in Richtung D unter einer ortsfesten Begrenzungsplatte 12 und einem orts festen Verzögerungsorgan 14 und fördert eine Textilbahn 16. Alle drei Bauteile 10, 12, 14 sind in der Breite entsprechend derjenigen der zu behandelnden Textilbahn 16 bemessen. Der Massstab geht daraus hervor, dass die tatsächliche Dicke der Textilbahn 10 kleiner ist als etwa 0,37 mm. Der Krüm- mungsradius der Förderwalze 10 beträgt etwa 50 bis 150 mm. Der Kompressionsgrad des Textilmaterials an seinen verschie denen Behandlungsstufen ist in Fig. 1 mittels rechtwinkliger Abschnitte gezeigt, welche gleichgrosse Materialmassen dar stellen.
Die Einrichtung ist im stationären Zustand der Behand lung dargestellt. Die Begrenzungsplatte 12 drückt die Textil bahn 16 gegen die Förderwalze 10, um sie in der "Zone A nach vorne zu schieben, und zwar in nicht zusammengedrück tem Zustand bis zum Punkt O, welcher der Ausgangspunkt der Behandlung ist.
Das Verzögerungsorgan 14, welches im Vergleich zur Be grenzungsplatte 12 relativ rauh ist, greift bei M ein. Der Ab stand 0-M beträgt z. B. 25 mm, bei Textilbahnen mit einer Dicke von 0,12 bis 0,36 mm jedoch höchstens 6 mm. Bei anderen Ausführungen, z. B. mit steifen Textilmaterialien, kann der Ausgangspunkt mit dem wirksamen Ausgangspunkt des Verzögerungsorgans 14 zusammenfallen. Im Punkt O wird zusammengedrücktes Textilmaterial vorbewegt und sofort gegen die Wulst von vorübergehend oder dauernd zusammen- gepresstem Material gepresst, welches vom letzten Teil der Fläche gleitend begrenzt ist.
Wenn das Textilmaterial die Wulst verlässt, expandiert es und ist dazu in der Lage, in die sem Zustand während der Verschiebung unterhalb des Ver zögerungsorgans 14 zu bleiben. Infolge der Rauheit des Ver zögerungsorgans 14 kann die Verzögerungswirkung mit leich tem Druck nach unten aufrechterhalten werden. Dadurch wird der Rückstau eines übermässigen Druckes gegen die Förderwalze 10 sowie eine übermässige Abnutzung des Ver zögerungsorgans 14 verhindert. Vom Punkt M weg erstreckt sich das Verzögerungsorgan 14 praktisch tangential zur Walze 10 und beeinträchtigt nicht das zusammengedrückte Textil material; dadurch entfällt die Notwendigkeit, es durch einen Engpass mit extrem starker Reibung zu extrudieren.
Die Textilbahn 16 ist zusammendrückbar. Bei der Ver schiebung von solchem Material unterhalb der Begrenzungs platte 12 neigt sie dazu, sich nach oben und nach hinten zu wellen und dann anzuhalten. fliese Tendenz wird durch die Verlegung der Ausgangsbehandlung an die Stelle O vor der Eingriffsstelle des Verzögerungsorgans 14 verhindert. Da durch beginnt bereits das unterhalb der Begrenzungsplatte 12 hervortretende Textilmaterial sich in seiner eigenen Ebene zu verdichten und weist somit eine grössere Kolonnenfestigkeit und eine Expansionsneigung auf. Diese Festigkeit widersteht der Tendenz des Textilmaterials sich auszubeulen, während die neu erhaltene Expansionstendenz es dazu zwingt, sich ge gen das Verzögerungsorgan 14 aufzustauen.
Diese Stauung innerhalb des Abschnitts 0-M ist eine kritische Vorbedin gung für die Durchführung des Verfahrens und muss in jedem Einzelfall bei der Festlegung der optimalen Arbeitsbedin gungen berücksichtigt werden.
Das Verzögerungsorgan 14 ist in der Förderrichtung ge messen bedeutend rauher als die Begrenzungsplatte 12 und vorzugsweise auch rauher als die Förderwalze 10.
Normalerweise liegt die Rauhigkeit des Verzögerungs organs 14 im Bereich von 2,54 bis 12,70,um. Die Grösse die ses Bereichs erklärt sich durch den grossen Einfluss der je weiligen Textilmaterialien und der Arbeitsbedingungen.
Im Gegensatz dazu ist die bevorzugte Begrenzungs platte 12 verhältnismässig glatt, hat eine Rauhigkeit kleiner als 0,51 ,um. Eine bevorzugte Förderwalze für Textilien ist mit ganz kleinen, harten Teilchenplasma beschichtet, deren Rau higkeit kleiner ist als 2,54, z. B. 2,03 bis 2,29,um.
Die Länge des Verzögerungsorgans 14 kann innerhalb weiter Grenzen verändert werden. Im allgemeinen ist sie länger als die Länge jeder beliebigen Cbergangszone B. In bestimmten Fällen, z. B. bei steifen Textilmaterialien und einer Rauhigkeit des Verzögerungsorgans 14 im oberen Teil des Bereiches, kann die Länge des Verzögerungsorgans 14 über dem Bereich C zur Steuerung der angestrebten Behand lung variiert werden. Beim Bauschen von weniger steifen Tex tilmaterialien ist es zweckmässig, die Länge des Verzöge rungsorgans 14 zu verkürzen.
Eine Vielzahl verschiedener Stoffe kann zur Herstellung des Verzögerungsorgans 14 verwendet werden. Diese Stoffe dürfen aber in der Bewegungsrichtung der Textilbahn 16 prak tisch nicht dehnbar sein, um die richtige Wirkung zu erzielen. In vielen Fällen ist es wichtig, dass das Verzögerungsorgan 14 auch in der Richtung der Dicke des Textilmaterials nachgie big abgestützt ist, weil dies zu der richtigen, sich selbst einstel lenden geometrischen Form beiträgt. Vorzugsweise werden Eingriffsvorsprünge durch harte, abnützungsfeste Teilchen gebildet, wobei das Verzögerungsorgan eine Dehnung von weniger als 5 l. bei einer Belastung von 70 kg/cm' aufweist.
In Fig. 2 ist eine Behandlung von gestricktem 0,25 mm dickem Nylon-Trickot (40 - 40 Denier) dargestellt. Die in länglicher Richtung nicht zusammengedrückte Textilbahn 16 wird bei A zum Punkt O nach vorne verschoben, wo sie gegen eine Wulst von in Längsrichtung zusammengedrücktem oder verdichtetem Textilmaterial zusammengedrückt wird.
Inner halb der Länge einer Kettenschlinge in Fig. 2 wird deshalb das Textilmaterial mit einer länglichen, gleichmässigen Kette, in welcher die Fäden des Garns dicht zusammengebündelt sind (Zone A), bei O in einen Zustand verformt, wo die totale Dichte der Fäden erhöht ist, wogegen die einzelnen Fasern ausgebeult und voneinander abgebogen sind, obwohl die Bün delform weiterhin erkennbar bleibt.
Fig. 3 ist ein stark vergrössertes Photo einer behandelten Textilbahn 16 mit Millimetermarken. Der Punkt O unter der Begrenzungsplatte 12 befindet sich in kurzem Abstand vom Punkt M, welcher der ersten Berührung mit dem wirksamen Abschnitt des Verzögerungsorgans 14 entspricht. Fig. 3a und 3b stellen mit noch stärkerer Vergrösserung die Rückseite bzw. Vorderseite der behandelten Textilbahn 16 dar.
Die Fig. 4, 4a und 4b entsprechen den Fig. 3, 3a und 3b, jedoch mit dem Unterschied, dass der Abstand zwischen der Förderwalze 10 und dem Verzögerungsorgan 14 grösser ist.
Das Verzögerungsorgan 14 hat hier Noppen in der Zone C gebildet. Die Eingriffsvorsprünge des Verzögerungsorgans 14 greifen augenblicklich in die einzelnen Fäden oder Fasern der Textilbahn 16 ein und führen dazu, dass sie vom ur sprünglichen Garn oder Bündel getrennt und verformt werden, wenn sich das Garn nach vorne bewegt. Diese Wir kung wiederholt sich an derselben Stelle mehrere tausendmal und trägt so zur Gesamtbehandlung bei. Diese kann z. B. (Zone C, Fig. 2) die Masse oder die Oberfläche von gewirk ten Nylon-Stoffen weicher machen und den Griff und die Dra- pierung verbessern. Dadurch werden die Stoffe weicher und fallen besser.
Der so behandelte Stoff 16b hat dann eine kaum oder gar nicht feststellbare Kettenstruktur, und der Stoff er hält, obwohl er ursprünglich aus nichttexturierten Nylon- Einzelfäden hergestellt wurde, ein flauschiges und texturiertes Aussehen. Um die Relativstellung des Stellglieds 30 zu än dern, können Justierschrauben 140 (Fig. 5) die ganze, unten erläuterte Baugruppe S in bezug auf das Stellglied 30 vor wärts und rückwärts verschieben.
In diesem Beispiel kann die Textilbahn 16 vorher eine Dicke von z. B. 0,25 mm und nachher je nach den vorge wählten Arbeitsbedingungen eine Dicke bis zu 0,5 oder sogar 0,75 mm haben.
Wenn es hauptsächlich erwünscht ist, die Textilbahn 16 bauschiger oder dicker zu machen und sie nicht zu verkürzen; wird die Länge des Verzögerungsorgans 14 kurz gehalten, z. B. 3 oder 1,5 mm, wobei das Dickerwerden am Ende der Begrenzungsplatte 12 beginnt. Die Textilbahn 16 wird an der Oberfläche starken Scherkräften unterworfen, was zu einer Rückwärts-Dehnung oder sogar zu einem stellenweisen Ein reissen der oberen Oberfläche in bezug auf die untere Ober-, fläche führen kann.
Dies wird dadurch verursacht, dass die Vorsprünge der Förderwalze 10 in die untere Oberfläche ein greifen, die sich in bezug auf die Textilbahn 16 vorwärtsbe wegt, wogegen das Verzögerungsorgan 14 einen Zug in der entgegengesetzten Richtung ausübt. Diese Kräfte und die Scherwirkung führen dazu, dass die Textilbahn 16 nach dem relativ kurzen Eingriff des Verzögerungsorgans 14 sofort in eine dickgriffige Form übergeht.
Sobald der Betriebszustand erreicht ist, treibt die An triebsvorrichtung 80 die Förderwalze 1O mit einer, z. B. nur um 2%, höheren Umfangsgeschwindigkeit an als die Aufnah mewalze 90. Die Aufgabe der Aufnahmewalze 90 besteht darin, an der Textilbahn 16 zu ziehen und z. B. 98% von der Länge, welche der Einrichtung zugeführt wurde, aufzu nehmen. Das rauhe Verzögerungsorgan 14 hat in diesem Falle die weitere Aufgabe, gegen die Zugkraft der Aufnahmewalze 90 Widerstand zu leisten. Die Vorsprünge am rauhen Ver zögerungsorgan sperren sofort gegen die stationäre Wulst und halten sie in einer derartigen Stellung, dass sowohl die Kom pression vor der Wulst als auch die Dehnung hinter der Wulst gleichmässig ablaufen.
Als Beispiel wurde eine steife, papierähnliche, nicht ge wobene Textilbahn von 0,38 mm Stärke und brettartigem Griff behandelt. Diese Textilbahn bestand aus fünf Schichten, und zwar aus einer mittleren Schicht aus Scrim -Fäden, zwei nichtgewobenen nassgelegten Folien und zwei äusseren Schichten aus Tissuepapier. Nach der Behandlung war das Produkt sehr weich und zeigte eine gute Drapierung mit vie len Linien, welche die kleinen Noppenfalten darstellten, die zuerst erzeugt und dann wieder entfernt wurden.
In Fig. 5 sind Beispiele von koordinierten Behandlungen gezeigt. Die Vorratswalze 160 führt die Textilbahn 16 zuerst einem profilierten Walzenpaar 170 zu, welche feine Längs- wellungen aufweisen. Es folgen bei der Vorbehandlung ein Strahlungsheizer 172, eine dampferhitzte oder gekühlte Walze 174 und eine Sprühanlage 176 für Dampf, Wasser oder ein chemisches Mittel. Nach der Behandlung folgen ein Staubsammler und Behandler <B>178</B> und eine Wärmeaushär- tungs- oder Abschreckwalze 180.
Fig. 6 zeigt eine Behandlung ohne Kreppen mit geringer Bauschung. Die Förderwalze 20 hat einen Durchmesser von etwa 100 mm und dient zur Behandlung von schmalen Tex tilbahnen mit etwa 300 mm Breite; für breitere Textilbah nen hat sie einen grösseren Durchmesser. Links in Fig. 6 ist die Sandwichanordnung zu erkennen. Diese umfasst eine Be grenzungsplatte 22, ein nichtelastisches Verzögerungsorgan 24 mit einer mit harten Teilchen bestückten Oberfläche, z. B. Schmirgeltuch, und eine relativ dicke und nicht nachgiebige Druckplatte 28. Ein Federstahlhalter 26 ist zwischen letzterer und dem Verzögerungsorgan 24 eingesetzt.
Die ganze Sand wichanordnung kragt somit freitragend aus. Ein Stellglied 30 presst letztere gegen die Förderwalze 20. Wie die beiden Dop pelpfeile zeigen, ist das Stellglied 30 gegen.die Oberfläche der Förderwalze 20 verschiebbar, um die Anpresskraft zu variieren, und es ist ferner relativ zur Sandwicharlordnung vor wärts und rückwärts verstellbar, um den ersten Angriffspunkt zu verschieben.
Mittels der letzteren Einstellung ist das Ver hältnis der auf die Begrenzungsplatte 22 ausgeübten Ab wärtskraft zu dem auf das Verzögerungsorgan 24 ausgeübten Druck mit einer Wirkung verstellbar, welche mit teeter- totter bezeichnet wird. Die auf die Begrenzungsplatte 22 ausgeübten Kräfte sind viel grösser als diejenigen, welche auf das Verzögerungsorgan 24 einwirken. Dabei kann eine Ver stellung des Stellglieds 30 in der einen oder der anderen Rich tung um 6,25 mm in der Bewegungsrichtung der Textilbahn die gewünschte Wirkung haben, um die Behandlung fein fühlig und wirksam zu steuern.
In Fig. 6 besteht die Begrenzungsplatte 22 aus einem Blech von ursprünglich 0,5 mm Dicke, welches durch Nachbe arbeitung mit einer Neigung versehen ist, damit es sich von seiner vollen Dicke bis zu 0,1 mm am Ende 23 über eine Distanz von etwa 6 mm verjüngt. Der Werkstoff ist z. B. eine Eisen-Nickel-Legierung mit niedrigem Wärmeausdehnungs- koeffizienten, wie z. B. Invar der S.
A. de Commentry- Fourchambault et Decaziville (Acieries d'imply). Das Ver zögerungsorgan 24 hat in nichtkomprimiertem Zustand eine Dicke von 0,25 mm. Die rauhe Oberfläche der Verzögerungs fläche 24 ist gegen die obere Oberfläche der Begrenzungs platte 22 gerichtet, wobei die Verzögerungsfläche 24 je nach Behandlung das Ende 23, um z. B. 3 bis 9 mm, überragt.
Die Druckplatte 26 besteht aus einem Stück Federstahl von 0,12 mm Dicke und 12,7 mm Länge und ist mit einem Krüm- mungsradius gebogen, der kleiner ist als der Radius der För- derwalze 20.
Die Druckplatte 26 hält das Verzögerungsorgan 24 ange nähert parallel zum Umfang der Förderwalze 20, ohne dass an irgendeiner Stelle eine Spaltverengung auftritt, die die Wulst im Bereich der wirkungsvollen Verzögerung einschnü ren würde. Bei dieser Ausführung kann eine Bedienungs person, obwohl die Belastung der Presskante des Stellglieds 30 etwa 9 kg/cm beträgt, leicht die Vorderkante 27 der Druckplatte 26 mit einem Finger heben; da die erforderliche Abwärtskraft relativ klein ist.
<B>In</B> Fig. 6a wirkt die Kraft F1 auf die Textilbahn 16 gegen die Wulst aus zusammengepresstem Textilmaterial im Punkt O und wird durch die Bewegung der Textilbahn 16 erzeugt. F2 stellt eine weitere Antriebskraft dar, welche durch die Rei bung der Förderwalze 20 im Punkt O bedingt ist.
Der Ein- fluss der Förderwalze 20 auf die Textilbahn 16 wird in diesem Punkt von der verzögerten Wulst aus zusammengedrück tem Textilmaterial aufgehoben, wobei eine kompressive Längsverformung stattfindet und die Förderwalze 20 vor wärtsgleitet. FZ besitzt eine leicht nach oben gerichtete Kom ponente, welche durch die Mitnehmerwirkung der Eingriffs vorsprünge der Walzenfläche bedingt ist, wenn sich die För- derwalze 20 dreht.
F3 sind die Begrenzungskräfte, welche von der Begren zungsplatte 22 ausgeübt werden. Die zusammengedrückte Materialwulst hat eine Neigung zur Expansion in allen Rich tungen, welche Neigung bedeutend sein kann, wenn die be handelte Textilbahn 16 von Natur aus nachgiebig ist. F3 hat eine leichte Rückwärtskomponente, die eine gewisse Schlepp wirkung ausübt. Die geringe Rauhigkeit der Begrenzungs platte 22, die z. B. kleiner als 0,51 um sein kann, und ihr niedriger Reibungskoeffizient, welcher z.
B. durch eine Im prägnierung mit Polytetrafluoräthylen, wie mit Teflon von Dupont, begünstigt sein kann, tragen dazu bei, diese Schlepp wirkung klein zti halten.
Während das Textilmaterial der sich bewegenden Förder- walze 20 über den Punkt O hinaus ausgesetzt bleibt, hat letztere die Tendenz, das Textilmaterial nach vorne zu ziehen, was durch die Kraft F4 dargestellt ist.
FS sind die auf eine bestimmte Strecke längs des Ver zögerungsorgans 24 begrenzten Verzögerungskräfte, während F6 die kumulierte Wirkung des Verzögerungsorgans 24 strom abwärts von Fs darstellt.
Weil das Verzögerungsorgan 24 in der Behandlungsrich tung praktisch nicht dehnhar ist, bleiben deren Vorsprünge unter den von der bewegten Textilbahn ausgeübten Kraft ortsfest und verhindern die Entstehung ungleichmässiger Ver zögerungsmuster oder das Zusammenballen des Textilmate rials. Diese Eigenschaft führt ferner dazu, dass die auf die Vorsprünge ausgeübte Kraft einen Aufwärts-Drehdrall er zeugt, d. h. eine vom Textilmaterial erzeugte Vorwärtskraft auf die Vorsprünge, wobei eine gleich starke Reaktionskraft längs der Dicke der Verzögerungsfläche 24 nach rückwärts ausgeübt wird. Dieser Tendenz wirkt die nachgiebige Druck platte 26 oberhalb des Verzögerungsorgans 24 entgegen.
Diese Drehneigung führt zu einer Selbsteinstellung des Ab standes bei allfälligen Dickenänderungen des Textilmaterials, was zur Gleichmässigkeit der Behandlung beiträgt.
Die geringe Ausdehnung der Zone B von weniger als 10 im Bogenmass gewährleistet es, dass die von der Förderwalze 20 ausgeübten Kräfte im Punkt O praktisch mit dem Spalt unter dem rauhen Verzögerungsorgan 24 ausgerichtet sind, wodurch das Textilmaterial dazu veranlasst wird, sich hin durchrubewegen, ohne sich zu verziehen.
Bei zunehmendem Verformungsgrad wurden die nachfol genden Verzögerungsorgane nach Fig. 6 zur Behandlung von gewirkten und anderen Textilbahnen verwendet. Das Schmir geltuch dafür wird von der Firma Behr Manning, Troy, New York, USA, unter dem Handelsnamen Metalite herge stellt und weist eine Dicke von etwa 0,25 mm auf.
EMI0004.0042
Beschreibung <SEP> Rauhigkeit <SEP> <I>(pm)</I>
<tb> ne<U>u</U> <SEP> im <SEP> Betrieb
<tb> Crokustuch <SEP> (Poliertuch <SEP> 2,54 <SEP> bis <SEP> 3,30 <SEP> 2,29 <SEP> bis <SEP> 2,79
<tb> mit <SEP> feinen <SEP> Schleifteilchen)
<tb> 5<B><I>00</I></B> <SEP> J <SEP> <SEP> 5,<B>0</B>8 <SEP> bis <SEP> 6,1.0 <SEP> 4,32 <SEP> bis <SEP> 5,08
<tb> 400 <SEP> J <SEP> 6,86 <SEP> bis <SEP> 7,62 <SEP> 5,84 <SEP> bis <SEP> 6,86
<tb> 320 <SEP> J <SEP> 7,62 <SEP> bis <SEP> 12,70 <SEP> 5,84 <SEP> bis <SEP> 7,11 Dauerhafte Textilstoffe mit praktisch nichtelastischen Eigenschaften können in bestimmten Fällen als Verzöge rungsorgan 24 verwendet werden.
Für eine solche Demon stration wurde ein dichtgewobener, netzförmiger Textilstoff mit einer Oberflächen-Rauhigkeit von 11,43 bis 16,51 (neu) und 10,16 bis 11,43 um (im Betrieb) verwendet gemessen, z. B. mit dem Profilimeter der Bendix Corp., Micro- metrical Division).
Andere Materialien mit Eingriffseigen schaften sind zum Beispiel dünne Metallnetze oder Gewebe aus Metall oder einem anderen harten Material, in welchem die sich kreuzenden Elemente Vorsprünge bilden, fein per forierte, mit Vertiefungen oder Kratzern versehene Metall platten, bei welchen die Diskontinuitäten an den Öffnungen die Oberflächenrauheit bilden, eine Vielzahl von fest ange ordneten Bürsten oder nadelförmigen Vorsprüngen, ein Me tall mit rauher Oberfläche, die z. 13. kleine Teilchen aus Wolframkarbid hat, die durch Plasmabeschichtung oder vor zugsweise die gun shot -Technik aufgebracht werden. Das letztgenannte Verfahren und Schmirgeltuch sind aber bevor zugt.
Eine der Fig. 6 ähnliche Ausführung mit einer Begren zungsplatte 22 von 0,1 mm Dicke und einem rauhen Schmir gel, z. B. Metalitc 280 J , welcher sich etwas, z. B. 3 mm, über die Begrenzungsplatte 22 hinaus erstreckt, kann dazu verwendet werden, das gleiche Nylon-Trikot, wie oben er wähnt, von 0,25 auf 0,36 mm Dicke zu bauschen. Dabei wird eine gute Weichheit und Deckung auf beiden Seiten erreicht und die Behandlung bei etwa 120 C oder höherer Tempe ratur durchgeführt. Die Verkürzung beträgt dabei weniger als <B><I>15%.</I></B>
Mit der Ausführung nach Fig. 7 ist eine besonders starke Bauschung möglich, und zwar auch dann, wenn die Textil bahn 16 gestreckt wird, um ihre Längskompression zu ent fernen. Hier ist die Förderwalze 20 mit einer Reihe von Seite an Seite angeordneten Riffelungen und Vertiefungen 10a ver sehen, welche sich unter einem Winkel von 50 zur Walzen achse erstrecken. Die Rillen haben eine Tiefe von etwa 0,12 mm. Die Begrenzungsplatte 22 ist aus Invar von 3 mm Dicke, das Verzögerungsorgan 246 ein Schmirgeltuch 320 J mit einer Obcrflächenrauhigkeit von 7,1 1 ,um.
Die Druckplatte 26b ist aus Silikonkautschuk von 3 mm Dicke und mittlerer Härte und wird von einem oberen, nicht darge stellten Körper aus schwedischem Blaustahl getragen, an dem das Stellglied<B>30</B> angreift.
In diesem Fall wird das Textilmaterial derart in die Rillen eingedrückt, dass in der Textilbahn 16 Rippen entstehen, die die Walze nach vorne verschieben. Wenn die Textilbahn den Ausgangspunkt O für die Behandlung erreicht, füllt sie immer noch die Riffeln. Die erste Wirkung besteht darin, dass die Walze nach vorne gleitet, wobei die Textilbahn rela tiv zu den Riffeln nach hinten gleitet. Gleichzeitig wird die Textilbahn nach vorne getrieben. Die Wirkung der nachfol genden Riffel besteht darin, die Textilbahn aus der Rille heraus und aufwärts gegen die Verlängerung der Begren zungsplatte 22 festzukeilen.
Wenn die sich rascher bewegen den Riffel und Rillen sich weiterhewegen, werden zeitweise Expansionsräume geschaffen, damit der nächste Raum zur Aufnahme des Textilmaterials den freien Raum zwischen der Begrenzungsplatte und einem gedachten Zylinder begrenzt, welcher die äusseren Spitzen der Riffel verbindet. Deshalb wird sogar unter der Begrenzungsplatte 22 ein Wulst von be deutender Dicke gebildet, die einen gegen Verziehen gerich teten Widerstand leistet. Das Ende 25a der Begrenzungs platte 22 ist unter einem Winkel von 45 nach oben geneigt, welcher zur Expansion der Textilbahn unter der Begren zungsplatte 22 beiträgt und sie nach vorne richtet.
Der Gummi hinter dem Schmirgeltuch trägt dazu bei, das Schmirgeltuch an die Krümmung der Förderwalze 20 anzupassen sowie rund um die Kante 25a des ersten Körpers zu formen, wodurch die Grösse jedes offenen Raumes in diesem Bereich verringert und somit unerwünschtes Kreppen verhindert wird. In allen Fällen, wo die gewünschte Wir kung darin besteht, ein Gewebe zu bauschen, kann die Druck platte 26 oberhalb des Gummis sehr dünn sein, wobei die Verzögerungsvorrichtung sich nach oben biegen kann. In solchen Fällen übt derjenige Teil des Verzögerungsorgans 24, welcher der Begrenzungsplatte 22 am nächsten liegt, den grössten Teil der Verzögerungswirkung aus, wobei nach aus sen gerichtete Teile als Puffer für die Wulst dienen, um eine gleichmässige Behandlung über die ganze Breite der Textil bahn sicherzustellen.
Nach Fig. 8 können zwei Behandlungsstufen durchgeführt werden, bevor die Textilbahn das Verzögerungsorgan 24 er reicht. Diese Ausführung ist dann zweckmässig, wenn das Textilmaterial porös und lose ist, was bei vielen gewirkten Textilbahnen der Fall ist. Die Verdichtung des Textilmate rials fängt am Ausgangspunkt O vor dem Ende 23a der Be grenzungsplatte 22 an, wobei sich eine Wulst aus in Längsrich tung zusammengedrücktem Textilmaterial vom Punkt O bis zum Ende 23a erstreckt. Eine zweite Verlängerung 25 der Begrenzungsplatte aus mit niedriger Reibung gleitendem Material, z. B. aus Teflon -imprägniertem, schwedischem Blaustahl oder einer Eisen-Nickel-Legierung mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten, wie z.
B. Invar , erstreckt sich nach vorne. Die Textilmaterialwulst wird von einer schrägwinkligen Berührung mit der Oberfläche des Materials mit niedrigem Reibungskoeffizienten nach vorne geführt, wobei die Tendenz der Textilbahn, sich nach oben zu wellen, verhindert wird. In der Zwischenzeit führt die natürliche Ten denz der Textilbahn, sich in der Dicke zu erweitern, dazu, dass die Wulst das Volumen unter der Verlängerung 25 füllt. Die dicker gewordene Wulst, welche jetzt, infolge der erhöh ten Dicke, einen grösseren Widerstand gegen Biegung leistet, wird unter der Kante 27 der Verlängerung 25 und in Be rührung mit der Begrenzungsplatte nach vorne gerichtet, wo sie sich erweitert und wie oben beschrieben aufgerauht wird.
Diese Einrichtung hat ferner die Fähigkeit gezeigt, ein Nylon-Trikot zu bauschen, und ist besonders wirksam, wenn es mit der geriffelten Walze der Fig. 7 zusammen verwendet wird.
Die Länge der Verlängerung 25 zur Behandlung von Nylon-Trikot beträgt vorzugsweise etwa 0,7 bis 2,0 mm; bei einer Antriebswalze von etwa 100 mm Durchmesser beträgt die bevorzugte Länge 1 mm und bei einer Walze von 300 mm Durchmesser 1,4 mm.
In bestimmten Fällen ist es von Vorteil, das Stellglied 30 nach vorne verschieben zu können. In diesem Fall wird die Verlängerung 25 nach unten gebogen (strichpunktierte Li nien), wodurch eine weitere Verdichtung entsteht. Bei einer ähnlichen Anordnung, jedoch mit einer viel längeren Ver längerung 25 kann diese selbst als Begrenzungsplatte dienen und den Anfangspunkt O der Behandlung begrenzen, bei dieser Ausführung kann ein einfaches Wegwerfpaket aus Schmirgel verwendet werden, und die Verlängerung kann weg nehmbar zwischen den relativ dicken, permanenten Bauteilen eingesetzt sein.
Bei einigen Textilbahnen ist ein durchgehendes Kreppen oder eine Oberflächenbehandlung des Textilmaterials als Ganzem erwünscht (Fig. 9). Dies ist z. B. bei harten, steifen Textilmaterialien, wie z. B. nichtgewobenen Textilbahnen oder solchen vom wassergelegten Typ oder Mehrschichttyp der Fall. Bei dieser Ausführung hatte die Förderwalze 20 eine Rauhigkeit von 2,79 bis 3,30,um, was durch Wolframkarbid- Teilchen bewirkt wird, die auf eine Stahlwalzenfläche aufge bracht sind, wobei die Begrenzungsplatte 22c für Textilbahnen mit einer Dicke von 0,12 bis 0,36 mm, 0,25 mm dick ist.
Das Verzögerungsorgan 14c hat eine Teilchengrösse mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm oder weniger. Die Druckplatte 26 ist eine Stahlplatte aus schwedischem Blau stahl von 0,25 mm Dicke, und die Förderwalze hat 300 mm Durchmesser.
Die nichtgewobene Textilbahn kann selbst dicht genug sein, um nach vorne getrieben zu werden, ohne dass eine Gleitbewegung relativ zum Verzögerungsorgan entsteht, um im Punkt O behandelt zu werden. In vielen Fällen muss aber die Verdichtung unter der Begrenzungsplatte, wie oben be schrieben, stattfinden, wobei die Behandlung im Punkt O an fängt. In beiden Fällen, wenn die zu kreppende Textilbahn unter der Begrenzungsplatte bei O nach vorne getrieben wird, erreicht sie einen bedeutend erweiterten Raum. Infolge der vorher darauf einwirkenden Kräfte sowie des Widerstandes der verzögerten Wulst neigt sie dazu, sich nach oben zu bie gen.
Dabei greifen die Scheitelbereiche der Falten in die Ein griffsvorsprünge des Verzögerungsorgans 24 unter einem grossen Winkel ein. Die Vorsprünge zusammen mit der ihnen gegenüberliegenden Wulst aus verzögertem Textilmaterial bewirken ein sofortiges Anhalten dieser Textilbahn. In der Zwischenzeit wird mehr Textilmaterial unter der Begren zungsplatte nach vorne gedrängt, Weil das vorangehende Tex tilmaterial sich in den oberen Teil des Raumes ausgedehnt hat, faltet sich das nachfolgende Textilmaterial nach vorne unter letzteres. Wenn noch mehr Textilmaterial von der fort gesetzten Wirkung der Förderwalze in den Raum gedrängt wird, wird das gefaltete Textilmaterial nach vorne verschoben und der Zyklus fängt wieder von vorne an.
Das Resultat dieser Wirkung ist eine Reihe von Falten, deren Oberteile schräg nach hinten fallen und deren untere Teile schräg nach vorne fallen, und zwar infolge der Wirkung der Vorsprünge des Verzögerungsorgans.
Wenn Textilbahnen mit nicht sehr grosser Dichte gekreppt werden, damit nur stellenweise kleine Falten oder auch grös- sere Falten entstehen, bestimmt die genannte, intermittie- rende Wirkung den Verdichtungsgrad, welcher unter der Be grenzungsplatte am Punkt O vorliegt. Wenn der untere Schenkel einer Krepp-Falte am Ende der Begrenzungsplatte am Punkt O' liegt, wird eine erste Widerstandskraft zum ur sprünglichen Behandlungspunkt O zurückübertragen. Wenn das Material nach oben zusammenfällt, um die nächste Krep- pung zu bilden, steigt plötzlich die Widerstandskraft an.
Dies hat eine Wirkung auf den Verdichtungsvorgang, welcher unter der Begrenzungsplatte vor sich geht, wobei der Verdichtungs grad sich in Längsrichtung, d. h. mit der Zeit, variiert, und zwar mit den verschiedenen Stufen der Kreppwirkung. Dies kann wünschenswerte Wirkungen hinsichtlich des dekorati ven Aussehens und der physikalischen Eigenschaften des Endproduktes haben.
Das Verzögerungsorgan 24b (Fig. 9) ist in der Behand lungsrichtung verstellbar, so dass der Verdichtungsgrad und die Kompression bei der Längsverdichtung der Wulst ge steuert werden können.
Die Wirkung des Schmirgels umfasst eine Noppungswir- kung, bei welcher Fasern des Gewebes längs der oberen Ober fläche der Textilbahn einzeln verzögert und neu angeordnet werden, wodurch die Weichheit und das Aussehen der Textil bahn geändert werden. Die vom Schmirgel und der gegen überliegenden Fläche ausgeübte Wirkung besteht ferner darin, die Behandlung in einer genau aufrechterhaltenen, geome trischen Form durchzuführen, während die gewünschte Ver dichtung, Verdickung und Vergrösserung der Falten statt findet.
Zur Verwendung bei nichtgewobenen Oberflächen sind die folgenden Schmirgelflächen geeignet, welche von der 3M- Corporation unter dem Handelsnamen TriMite bekannt sind.
EMI0006.0001
Typ <SEP> Rauhigkeit <SEP> (ssm)
<tb> <B> 180</B> <SEP> C <SEP> <SEP> 12,70 <SEP> bis <SEP> 15,24
<tb> 320 <SEP> TE <SEP> 6 <SEP> 5,0<B>8</B> <SEP> bis <SEP> 8,89 In Fig. 10 zum Weichmachen von nichtgewobenen Textil bahnen ist die Begrenzungsplatte 100 eine 0,25 mm dicke, mit Polytetrafluoräthylen imprägnierte Stahlplatte aus schwe dischem Blaustahl und der Verzögerungskörper 110 ist ein dimensionsstabiler Körper aus Schmirgel 180 J mit einer Dicke von etwas mehr als 0,25 mm,
wobei eine weitere Stahl platte 120 aus schwedischem Blaustahl von 0,2 mm Dicke über dem Schmirgel liegt und sich über dessen Hinterkante hinaus erstreckt. Darüber ist ein nachgiebiger Körper 130, eine Schicht aus 3 mm dickem Naturgummi und zuoberst eine letzte, 0,25 mm dicke Druckplatte 132 aus schwedischem Blaustahl angeordnet. Das Stellglied 134 ist auskragend an geordnet; eine Presskante 125 und ein 0,25 mm dicker Hilfs- presskörper 136 erstrecken sich von ihm nach vorne und wir ken mit ihren Flächen auf den Körper 130, um die Einheit der Krümmung der Antriebsfläche 10 anzupassen.
Die Kante <B>125</B> des Druckkörpers drückt auf den Halter 132 vor der oberen Mitte Tc der Förderwalze, wobei die Einheit sich von einem Träger nach vorne erstreckt, um die Förderwalze im Punkt Tc zu berühren. Das Ende des ersten Teils<B>100</B> ist un gefähr mit der Druckkante 125 ausgerichtet, wobei der Schmirgel sich von ihr nach vorne erstreckt, und zwar in einer Entfernung von etwa 8 mm, und wobei die Einheit in dieser Hinsicht einstellbar ist.
Die Verlängerung 120a des Metallkörpers über den Schmirgel hinaus kann dazu dienen, die Textilbahn gegen die Förderwalze zu pressen, um die Textilbahn zurückzuführen und einen Teil der Kompression aus der Textilbahn heraus zuziehen, wenn es erforderlich ist. Es hat den Vorteil, dass es diese Spannung bewirkt, während die Tendenz der Textil bahn verhindert wird, enger zu werden oder sich einzuschnü ren während des Ziehvorganges.
In Fig. 1 1 ist ein Trägerteil 20(l mit speziellen Eigenschaf ten dargestellt. Unter Kompression durch den Presskörper 202 verformt es sich dauernd in einen dünnen, starren Kör per für die Kraftübertragung, welche für einen positiven An trieb des Textilmaterials sorgt. Am Schluss des ersten Kör pers 100 ist es verformt und formt den Schmirgel 206 rund um die Hinterkante der ersten Kante. Die Verlängerung über die erste Kante hinaus steht unter einer viel kleineren Kom pression, verhält sich wie ein nachgiebiger Körper und ver leiht der Verzögerungsfläche die bevorzugte Stütze.
Zur Behandlung des Textilmaterials unter einem Winkel zu seiner Bewegungsrichtung können der erste Körper und das vorstehende Verzögerungsorgan nach vorne gerichtete Kanten haben, welche mit der Walzenachse einen Winkel bilden und derart gebogen sind, dass sie der Krümmung der Walzen angepasst sind. Die Kanten können somit einen Winkel mit dem Vorsprung der Achse gegen die Walzenfläche bilden, wodurch sie ein schraubenlinienförmiges Segment auf der Walzenfläche beschreiben. Eine Behandlung mit einer solchen Einrichtung hat eine Wirkung sowohl in der Länge als in der Breite. Aufeinanderfolgende Durchlaufe durch zwei solche Maschinen, deren Winkel in entgegengesetzten Richtungen eingestellt sind, können dem behandelten Textil material eine Streckwirkung und andere Eigenschaften in zwei Richtungen verleihen.
Bei der Anwendung des Verfahrens auf temperaturemp findliche Produkte ist die Temperaturregelung zu beachten, d. h. dass, um Nylon dehnbar zu machen, die Temperatur des Materials etwas tiefer sein sollte als die Erweichungstem- peratur, z. B. 177 C, und um die Oberfläche und die Masse des Materials zu verbessern, etwa 121 'C. Im Fall von Baum- wollgewirken ist eine gesteuerte Vordehnung und Dampfbe handlung notwendig, damit das Material genügend plastisch und dimensional stabil ist.
Bei einigen Textilmaterialien ist ein passender Feuchtig keitsgehalt erforderlich, um ein gleichmässiges Produkt zu erhalten. Deshalb sind für solche Fälle Dampfkammern oder andere Vorbehandlungsmassnahmen mit oder ohne eine che mische Behandlung und Temperaturregelung notwendig. Die oben angeführten Massnahmen sind je nach dem gewünschten Endresultat erforderlich.
Wichtige Vorteile sind durch mechanische Vorbehand- lungen der Textilmaterialien erzielbar. In einem wichtigen Falle werden Textilmaterialien, welche sowohl in der Quer- als auch in der Behandlungsrichtung dehnbar gemacht wer den müssen, vorbehandelt, um eine Vielzahl von feinen Rif felungen in der Längsrichtung des Materials zu erhalten. Diese Längsriffel können zu einer Zweiwegdehnung oder einem weicheren Griff des Textilmaterials führen, nachdem es unter der Begrenzungsplatte und dem Verzögerungsorgan durchge laufen ist.
Nachbehandlungen der Textilmaterialien sind ebenfalls zweckmässig, um Vorteile von den Eigenschaften zu erzielen oder aufrechtzuerhalten, welche durch das genannte Ver fahren geschaffen wurden. Eine Spannungs- und Hitzebe handlung sind vielleicht am häufigsten anwendbar, aber auch chemische Behandlungen, Kühlbehandlungen, besondere Be schichtungen usw. sind in vielen Fällen zweckmässig.
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass in bestimmten Fällen die Hauptelemente der Maschine zweck- mässig sind. Wenn deshalb eine erwärmte Walze zur Begren zung der Förderwalze verwendet wird, kann eine Verlänge rung der Begrenzungsplatte dazu beitragen, das Textilmate rial vorzuerhitzen und/oder ein verlängerter Teil der Verzöge rungsfläche kann dazu beitragen, das behandelte Textilmate rial nach der Behandlung gegen die Walze zwecks Nach heizung noch weiter angedrückt zu halten.