Nachstellbares Lager, insbesondere für Walzen von Walzwerken. Nachstellbare Lager, insbesondere für Walzen von Walzwerken, in denen der La gerteil höherer Verschleissfestigkeit festste hend angeordnet ist, der Lagerteil geringerer Verschleissfestigkeit dagegen umläuft und die vom Lagerteil höherer Verschleissfestigkeit gebildete, hohlzylindrische Lagerfläche be rührt, sind bereits in der Erkenntnis des Vorteils vorgeschlagen worden, dass das bei umgekehrter Anordnung mögliche Einarbei ten des gelagerten Teils in den lagernden Teil wegfällt, zumal dies nicht in der Rich tung senkrecht nach unten, sondern infolge der Lage der Resultierenden aus Lagerdruck- und -reibung schrägt nach unten geschieht.
Es kommt auf diese Weise zu einer gleich mässigen Abnutzung des Lagerteils gerin gerer Verschleissfestigkeit, so dass es nur der Anordnung von Nachstellmöglichkeiten be darf, um eine nahezu vollkommene Überein stimmung zwischen mathematischer und wirklicher Umlaufachse herzustellen. Diese Nachstellung hat man bei den bis her bekannten Anordnungen dadurch vor genommen, dass man sowohl die auf die Welle aufgeschrumpfte, also umlaufende Bronzebüchse als auch die sie umgebende, gehärtete und ortsfeste Lagerbüchse mit kegeligen Begrenzungsflächen versah, die somit die Lagerfläche bildeten; durch ach- siale Verschiebung der gehärteten Lager büchse wurde die erforderliche Lagernach stellung vorgenommen.
Diese Anordnung ist jedoch nicht frei von Nachteilen. Jede konische Lagerfläche führt zum Auftreten eines Achsialschubes, der durch gesonderte achsiale Festlegung der gelagerten Welle aufgenommen werden muss. Während diese achsiale Festlegung bei klei neren Lagern, also beispielsweise bei den im Werkzeugmaschinenbau üblichen Lagern, keine Schwierigkeiten verursacht, treten diese Schwierigkeiten sofort auf, sobald es sich um grössere Lager, vorzugsweise Walzwerks- lager, handelt.
Zum mindesten werden die zur achsialen Festlegung der Walzen vorge sehenen achsialen Drucklager durch den zu sätzlichen Achsialschub unnötig belastet, so dass sich die Aufgabe ergibt, die Anordnung so zu treffen, dass die übliche, zylindrische Lagerfläche entsteht, bei der keine unnötigen Achsialdrücke entstehen.
Die konische Lagerfläche hat aber auch den weiteren Nachteil, dass an die genaue Einstellung weit höhere Anforderungen als beim üblichen Lager gestellt werden. Denn bei nicht genauer achsialer Einstellung tre ten sofort ausserordentlich erhebliche Durch messerdifferenzen zwischen lagerndem und gelagertem Teil auf, die das erforderliche Lagerspiel weit überschreiten. Dadurch findet nicht nur die übliche exzentrische Verlage rung statt, die dem durch Verschleiss änderungen abgeänderten Lagerspiel ent spricht, sondern diese Verlagerungen gehen weit über das durch den Verschleiss bedingte Mass hinaus. Walzwerkstechnisch wirkt sich das deswegen störend aus, weil die Güte der Walzwerkserzeugnisse von dem Grade ab hängt, in dem es gelingt, die wirkliche, um laufende Achse der Lage der mathematischen Achse zu nähern.
Vor allem ist jedoch zu berücksichtigen, dass infolge der achsialen Verstellung zwi schen der auf der Achse oder dem Zapfen aufgeschrumpften, umlaufenden Bronze büchse mit kegeliger Oberfläche und der sie aufnehmenden, hohlkegeligen, achsial ver stellbaren Stahlbüchse jede Nachstellung zu einem neuen Einlauf Anlass gibt.
Sobald dieser Einlauf durchgeführt ist, ist bereits wieder eine erhebliche Verschie bung der wirklichen Umlaufachse gegen die mathematische Lagerachse eingetreten, so dass das Lager entweder niemals aus dem Zu stande des Einlaufes herauskommt oder nie mals eine genaue Übereinstimmung zwischen wirklicher Umlaufachse und mathematischer Lagerachse zu erzielen ist. Der ständige Ein lauf hat natürlich zur Folge, dass entspre chend hohe Reibungsverluste und Erwärmun gen des Lagers auftreten, so dass dieser Zu- stand lagertechnisch unbefriedigend ist. Will man diese Nachteile nicht in Kauf nehmen, so kommt es nicht zur genauen Übereinstim mung zwischen wirklicher und mathema tischer Lagerachse.
Es ist weiter bekannt geworden, eine stäh lerne Achse oder einen stählernen Zapfen in aus weniger verschleissfesten Lagerbaustoffen bestehenden Sektoren zu lagern, die in radia ler Richtung auf die Achse zu beweglich ausgebildet, dagegen vor achsialen Verschie bungen gesichert sind. Diese Sektoren sind auf ihrer, dem Zapfen zugewandten Ober fläche als Abschnitte einer Zylindermantel- fläche ausgebildet, während sie auf ihrer ent gegengesetzten Seite abgeschrägt sind. Durch achsiale Verstellung eines an diese Schräg flächen zur Anlage gebrachten Ringstückes kann eine gemeinsame Anstellung der Sek toren an die zylindrische Lagerfläche der Achse oder des Zapfens erfolgen.
Auch dieses Lager ist nicht frei von Nachteilen, weil naturgemäss der Sektor oder die Sektoren am stärksten verschleisst bezw. verschleissen, die in Richtung der Achsbelastung liegen oder ihr mehr benachbart sind als andern Sek toren. Werden also alle Sektoren auf die an gegebene Art und Weise gemeinsam verstellt, so entsteht zwischen den durch Aufnahme der Achs- oder Zapfenbelastung am stärksten verschlissenen Sektoren und der Achse oder dem Zapfen ein grösserer Zwischenraum als zwischen den andern Sektoren und der Lager fläche der Achse oder des Zapfens, so dass wiederum keine Übereinstimmung zwischen wirklicher Umlaufachse und mathematischer Lagerachse zu erzielen ist.
Diese Aufgabe wird aber durch das erfin dungsgemässe nachstellbare Lager, in dem der Lagerteil höherer Verschleissfestigkeit fest stehend angeordnet ist, der Lagerteil gerin gerer Verschleissfestigkeit dagegen umläuft und die vom Lagerteil höherer Verschleiss festigkeit gebildete, hohlzylindrische Lager fläche berührt, dadurch gelöst, dass dieser umlaufende Lagerteil aus einer Mehrzahl durch Zwischenräume voneinander getrennte Sektoren besteht, die an ihrer Aussenseite einer Zylindermantelfläche angehören, wäh rend zum Lagerzapfen zu im Winkel zu des sen Längsachse verlaufende Anzugsflächen angeordnet sind, über die sie mittels gemein samer achsial wirkender Verstell- und Ein stellmittel an die Lagerfläche mit dem er forderlichen Lagerspiel anstellbar sind.
Denn dadurch, dass die Sektoren aus weniger ver schleissfesten Werkstoffen bestehen und um laufen, nutzen sie sich gleichmässig ab. Ihre gemeinsame Anstellung führt also dazu, dass sich dasselbe Spiel zwischen ihnen und der sie lagernden, hohlzylindrischen, aus stärker verschleissfesten Werkstoffen, wie beispiels weise Stahl, bestehenden Lagerteil einstellt, so dass demgemäss die wirkliche Umlaufachse in Übereinstimmung mit der mathematischen Lagerachse zu bringen ist. Dadurch, dass die Lagerfläche zylindrisch ist, ändert sich auch durch den Einlauf nichts hieran, da der ge bildete Schmiermittelfilm an der Stelle der durch den Einlauf weggeriebenen Werkstoff teilchen die umlaufenden Sektoren und damit die Achse oder den Zapfen trägt.
Liegt der hohlzylindrische Lagerteil, z. B. eine Laufbüchse, in der die Sektoren um laufen, an diesen über in achsialer Richtung wirksame Anschläge an, so dass bei Achsial verstellung der Laufbüchse gegen den Lager zapfen oder die Achse die Sektoren radial an die Lauffläche der Büchse bei unveränderter achsialer Lage gegen dieselbe angestellt wer den, so fällt die Notwendigkeit eines erneuten Einlaufes nach jeder Nachstellung weg.
Die Sektorenaufteilung macht aber, ins besondere bei Walzwerkslagern, gewisse Schwierigkeiten, soweit die Schmiermittelver sorgung des Lagers in Betracht zu ziehen ist und soweit zur Herstellung der Sektoren die üblichen Lagerbaustoffe von verhältnismässig geringer Verschleissfestigkeit, wie Bronze, Rotguss oder dergleichen, Anwendung finden sollen. Soll ein derartiges Lager einwandfrei geschmiert werden, so ist die Schmierung als Spülschmierung auszuführen, das heisst das Schmiermittel muss in einem Ausmass zuge führt werden, bei dem sich nicht nur der er-. forderliche-Schmierfilm bildet, sondern durch im Überschuss zugeführtes Schmiermittel eine Kühlwirkung eintritt.
Werden nun Öle und Fette als Schmiermittel verwendet, so treten zunächst erhebliche Dichtungsschwierigkeiten auf, weil von einem feststehenden Vorrats behälter bezw. von den feststehenden Verbin dungsleitungen aus die umlaufenden Zwi schenräume mit dem im Übermass zuzufüh renden Schmiermittel zu versorgen sind. Die Dichtungsschwierigkeiten sind bei Walz werkslagern dabei um so schwerwiegender, als die Möglichkeit entsteht, dass sich umher spritzendes Schmiermittel an dem auf solche Temperaturen gebrachten Walzgut entzündet, so dass Schmiermittelbrände und -verpuf- fungen mit allen ihren nachteiligen Folgen auftreten können.
Zweckmässigerweise wird zur Beseitigung der so entstehenden Schwierigkeiten von der bekannten Eigenschaft der Kunstharzlager ausgegangen, dass ihre Schmierung mittels Wasser in völlig einwandfreier Weise durch geführt werden kann.
Von dieser Eigenschaft kann dadurch Gebrauch gemacht werden, dass die umlaufenden Sektoren aus Kunstharz hergestellt werden, um die Anwendung des Lagers bei Walzwerken zu ermöglichen. Denn wie auch immer das als Schmier- und Kühl- mittel Verwendung findende Wasser der Lagerfläche zugeführt wird, entsteht in jedem Falle der Vorteil, dass das Umher- und Abspritzen des eingeführten Wassers zu kei- ;
nerlei Schwierigkeiten führt, während sich umgekehrt die Einführung des Schmiermit- tels dadurch vereinfacht, dass ohne jede Rücksicht auf ausreichende oder nicht aus reichende Dichtung die Zuführung des z Schmiermittels, beispielsweise durch ein faches Einspritzen in die Zwischenräume zwischen den Sektoren, bewirkt werden kann.
Nun hat man es bisher als einen beson deren Vorzug aus Kunstharzen bestehender Lager erachtet, dass man ihnen das durch weg als Kühl- und Schmiermittel Verwen dung findende Wasser in ziemlich regelloser Weise zuführen, es beispielsweise mittels eines Schlauches oder dergleichen in die Lagerfläche einspritzen kann., Auf eine der- artige einfache und robuste Ausbildung des Lagers wurde insbesondere im Walzwerks bau Wert gelegt, weil dadurch alle verwik- kelten Einrichtungen, Rückkühlanlagen für das Schmiermittel,' Leitungen, Pumpen und Steuerungsorgane in Wegfall kommen.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass man ohne Aufgabe des grundsätzlich einfachen Auf baues derartiger Kunstharzlager durch eine geordnete Führung des als Kühl- und Schmier mittel durchweg Verwendung findenden Wassers erhebliche lagertechnische Vorteile verwirklichen kann, die sich in einer mass geblichen Verminderung der Reibungsarbeit, des Verschleissens und damit in einer Er höhung der Lebensdauer des Lagers, in einer genaueren Einstellung der gelagerten Teile und demgemäss vergrösserter Walzgenauig- keit, schliesslich in einem verminderten Ver brauch des Kühl- und Schmiermittels aus wirken.
Ausgehend von dieser Erkenntnis können daher in den feststehenden und umlaufenden Lagerteilen Ausnehmungen in Form von Ka nälen, Bohrungen oder dergleichen bezw. in Form von Leitungen in geordneter Reihen folge vorgesehen sein, so dass dem Kühl- bezw. Schmiermittel eine durch Anordnung dieser Ausnehmungen bezw. Leitungen vor bestimmte, zwangsläufige Führung durch die zu kühlenden bezw. zu schmierenden Lager teile erteilt ist. Bildet man das Lager mit umlaufenden Kunstharzsektoren aus, so be steht die Möglichkeit, die Zwischenräume zwischen den umlaufenden Sektoren als Teile dieser Folge von Ausnehmungen auszubilden, womit die Möglichkeit entsteht, von diesen Räumen aus die Kühlung bezw.
Schmierung zu bewirken, so dass eine sichere Versorgung und Belieferung der zu kühlenden bezw. zu schmierenden Flächen mit dem Kühl- bezw. Schmiermittel sichergestellt ist. Um die gleichmässige Versorgung der Zwischenräume zwischen den Sektoren mit dem Kühl- bezw. Schmiermittel zu sichern, können in einem die Sektoren umfassenden Lagerteil, bei spielsweise in dem Lagergehäuse, ringför mige, vorzugsweise konzentrisch zur Längs- achse des zu lagernden Wellenzapfens ver laufende Ausnehmungen angeordnet sein, die mit den Zwischenräumen zwischen den Sek toren in Verbindung stehen, so dass das die sen ringförmigen Ausnehmungen zugeführte Kühl- bezw. Schmiermittel auf die Zwischen räume zwischen den einzelnen Sektoren gleichmässig verteilt wird.
Bildet der die umlaufenden Sektoren um fassende Lagerteil, vorzugsweise das Lager gehäuse, feststehende Sektoren, die zwischen sich radial verlaufende Kanäle zur Verbin dung der das Kühl- bezw. Schmiermittel auf nehmenden und es auf die umlaufenden Sek toren verteilenden, ringförmigen Ausnehmun- gen freilassen, so ergibt sich die Möglich keit, die Stirnfläche der feststehenden Sek toren als Widerlager für ein Achsialdruck lager auszubilden und gleichzeitig die Schmierung und Kühlung dieses Achsial drucklagers auf noch zu erörternde Art und Weise zu vereinfachen.
Sind die Austrittsquerschnitte für das Kühl- bezw. Schmiermittel kleiner als die in Strömungsrichtung desselben vor den Aus trittsquerschnitten liegenden Durchflussquer schnitte, so füllt das Kühl- bezw. Schmier mittel infolge seines Überdruckes diese Aus- nehmungen völlig aus. Auf diese Weise kommt es zu verhältnismässig grossen Strö mungsgeschwindigkeiten und damit Wärme übergängen, so dass das Lager kalt bleibt und daher in der Lage ist, weit höhere Lager drücke, als sie bisher für zulässig erachtet wurden, anstandslos aufzunehmen.
Die Aufgabenstellung, die für die die radial gerichtete Lagerbelastung aufnehmen den Lagerteile im vorstehenden entwickelt worden ist, entsteht in gleicher Weise bei Achsialdrucklagern, zumal in vielen Fällen das die radiale Lagerbelastung aufnehmende Lager mit einem Achsialdrucklager gemein sam Anwendung finden muss.
Die sich damit ergebende weitere Aufgabe, die den achsial gerichteten Lagerdruck aufnehmenden Lager teile aus Kunstharz auszubilden, sowie für ausreichende Schmierung, Kühlung und Be- spülung zu sorgen, kann durch Anordnung von aus Kunstharz bestehenden, den Achsial druck aufnehmenden, in einem Halter be befestigten Stopfen zwischen zu lagernden und lagernden Teilen des Lagers gelöst wer den. Der Halter der Stopfen besteht dabei zweckmässig aus einem sie umfassenden Ring. Weist der Ring Ausnehmungen auf, in denen der gehaltene Teil der Kunstharzstopfen auf genommen ist, so ergibt sich eine besonders einfache und betriebssichere Ausbildung des Achsialdrucklagers.
Besitzen beispielsweise die Ausnehmungen einen trapezförmigen Querschnitt, so kann man die Ausnehmungen an der innern Begrenzungsfläche des Trag ringes derart offen ausmünden lassen, dass die kleinere der beiden parallelen Begren zungskanten jedes Trapezes mit der innern Begrenzungsfläche des Tragringes zusam menfällt. Auf diese Weise entstehen schwal benschwanzförmig hinterschnittene Öffnun gen des Tragringes, die dann, wenn die vom Tragring gehaltenen Teile der Kunstharz stopfen einen mit dem Querschnitt der tra pezförmigen Ausnehmungen übereinstimmen den Querschnitt besitzen, für die Erhaltung der peripheren Anordnung der Kunstharz stopfen sorgen, trotzdem diese in achsialer Richtung eine Selbsteinstellungsmöglichkeit besitzen.
Es erscheint aber zweckmässig, die Kunstharzstopfen in der Achsialen wenig stens in einer Richtung, vorteilhaft in der Richtung auf die Lagerfläche zu, zu sichern. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Kunstharzstopfen einen kragen artigen Ansatz besitzen, der die Verschieb barkeit der Stopfen in Richtung auf die Lagerfläche zu in bezug auf den Tragring begrenzt. Diese kragenartigen Ansätze kön nen in einer ringrautenförmigen Ausnehmung des Tragringes derart aufgenommen sein, dass eine Begrenzungsfläche des Tragringes in eine Ebene mit einer Begrenzungsfläche der Stopfen fällt.
Dadurch ergibt sich die Mög lichkeit, Tragring und Stopfen an derselben Widerlagerfläche abzustützen, so dass ein äusserst genauer Einbau des Tragringes und der Stopfen verwirklicht werden kann.
Es war bereits erwähnt worden, dass bei Ausbildung der Verbindungen zwischen den das Kühl- bezw. Schmiermittel aufnehmen den und es auf die umlaufenden Sektoren ver teilenden, ringförmigen Ausnehmungen als Kanäle, die zwischen sich Sektoren bilden, deren Stirnfläche das Widerlager eines Ach sialdrucklagers bildet, besonders einfache und zweckentsprechende Möglichkeiten zur Schmie rung und Kühlung des Achsialdrucklagers entstehen.
Werden nämlich die Wandungen, die die oben erwähnte, zur Verteilung des Kühl- und Schmiermittels dienende ringför mige Ausnehmung begrenzen, teilweise von den Begrenzungsflächen des bereits erwähn ten Tragringes gebildet, der zwischen den feststehenden und umlaufenden Lagerteilen so angeordnet ist, dass er über die vorzugs weise aus Kunstharz bestehenden Stopfen den Achsialdruck aufnimmt, so ist auf diese Weise für einen gleichmässigen Zutritt des Kühl- und Schmiermittels zu den von diesen Stopfen gebildeten Lagerflächen gesorgt.
Die Zuführung des Kühl- und Schmiermittels zu dem von den Stopfen gebildeten Achsial drucklager kann noch dadurch verbessert werden, dass der Tragring vorzugsweise zwi schen den Stopfen liegende Ausnehmungen aufweist, über die das Kühl- und Schmier- mittel, das der ringförmigen, durch den Tragring teilweise begrenzten Ausnehmung zu Zwecken der Verteilung auf die Stopfen zugeführt wird, auf dem gesamten Umfang des Achsialdrucklagers gleichmässig verteilt austritt und die erforderliche Kühlung und Schmierung bewirkt.
Gleichzeitig bildet der die umlaufenden Sektoren umfassende Lager teil, beispielsweise das Lagergehäuse, Teile, deren Stirnfläche als Widerlager für die Stopfen bezw. den Tragring wirkt, so dass die von den Stopfen aufgenommenen Achsial- drücke auf die feststehenden Lagerteile über tragen und abgeleitet werden, ohne dass der Tragring selbst belastet wird, so dass er nur zur Sicherung der Stopfen gegen örtliche Verlagerung, aber nicht zur Kraftaufnahme zu dienen braucht.
Es können Einrichtungen vorgesehen sein, über die das Acbsialdrucklager nachstellbar ausgebildet ist. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, die Begrenzungsfläche des Wi derlagers, an die Tragring und Stopfen zur Anlage kommen, verstellbar zu gestalten, indem dem Widerlager eine Möglichkeit zur achsialen Einstellbarkeit gegeben wird. Aber dadurch ändert sich an dem grundsätzlichen Aufbau des Tragringes und der Ausbildung und Anordnung der Stopfen nichts, so dass die obigen Ausführungen sinngemäss für nachstellbare Achsialdrucklager gelten.
Die Zeichnung zeigt Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes am Beispiel von Walzwerkslagern.
Fig. 1 stellt einen senkrechten Längs schnitt durch Lager und Lagerzapfen dar, während Fig. 2 einem senkrechten Querschnitt nach Linie II-II, Fig. 3 einem senkrechten Querschnitt nach Linie III-III der Fig. 1 durch das Lager entspricht.
Fig. 4 stellt ein abweichendes Ausfüh rungsbeispiel im senkrechten Längsschnitt durch das Lager dar, während Fig. 5 einem senkrechten Querschnitt durch das Lager nach Fig. 4 entspricht. Fig. 6 gibt eine Draufsicht auf den Trag ring ohne die eingesetzten Kunstharzstopfen wieder.
Fig. 7 entspricht einem Querschnitt durch den Tragring nach Linie VII-VII der Fig. 6.
Fig. 8 zeigt einen Querschnitt des Kunst harzstopfens nach Linie VIII-VIII der Fig. 9, während Fig. 9 einer Draufsicht auf einen Kunst harzstopfen entspricht.
Es bezeichnet 1 die Walze, 2 deren Zap fen, der bei 3 einen im Durchmesser ab gesetzten Ansatz, bei 4 einen Lagerbund auf weist. Der Zapfenteil 2 ist konisch. Auf ihn aufgeschrumpft ist eine stählerne, an ihrem äussern Umfang ebenfalls konische Büchse 5, deren Querschnitt aus Fig. 2 zu ersehen ist. Die Büchse besitzt nämlich Leisten 5', die ebenfalls konisch verlaufen. Dadurch ent stehen nischenartige Ausnehmungen, in denen die aus Kunstharz bestehenden Sektoren 6 liegen. An ihrem äussern Umfang sind sämtliche Sektoren 6 zylindrisch und berüh ren mit dieser zylindrischen Aussenfläche eine hohlzylindrische Lagerfläche 7, die von einer vorzugsweise aus Stahl hergestellten Lager büchse 8 gebildet wird. Diese Lagerbüchse 8 ist in einem Lagergehäuse 9 gelagert.
Auf dem im Durchmesser abgesetzten Zapfenteil 3 befindet sich der mehrteilige Gewindering 10, der mittels des Sprengringes 11 zusam mengehalten ist. Auf dem Aussengewinde des Ringes 10 führt sich die Ringmutter 12 der art, dass an ihrer der Walze 1 zugewandten Begrenzungsfläche die Stirnflächen 6' aller Kunstharzsektoren 6 zur Anlage kommen. Es bedarf also nur einer Verdrehung der Ringmutter 12 auf dem Gewindering 10, um die achsiale Lage der Kunstharzsektoren 6 verstellen zu können.
Diese achsialen Lager veränderungen der Sektoren 6 wirken sich infolge der konischen Ausbildung der Füh rungsbüchse 5 auch in einer radialen Ver lagerung der Sektoren 6 aus, so dass auf diese Weise eine Anstellung an die hohlzylin drische Lagerfläche 7 des feststehenden La gerteils 8 vorgenommen werden kann. Mit der Büchse 5 laufen die Sektoren 6 um; sie sind dabei sämtlich und gemeinsam an den feststehenden Lagerteil 8 anstellbar. Ein Bolzen 13 sichert die einmal eingestellte Lage des Gewinderinges 10 und damit die achsiale und radiale Lage der Sektoren.
Zur geordneten Führung des Kühl- und Schmiermittels sind folgende Einrichtungen getroffen: In dem Lagergehäuse 9 sind Bohrungen 15 vorgesehen, die mit Wasseranschlüssen 16 in Verbindung stehen. Die Bohrungen 15 münden in eine ringförmige Ausnehmung 17 des Lagergehäuses 9 ein. Radial nach innen wird die ringförmige Ausnehmung 17 be grenzt durch Sektoren 18, die vom Lager gehäuse 9 gebildet werden und zwischen sich radiale Kanäle 19 freilassen, über die das Kühl- und Schmiermittel einer zweiten ring förmigen Ausnehmung 20 des Lagergehäuses zugeführt werden kann.
An die ringförmige Ausnehmung 20 schliessen sich die Zwischen räume 14 zwischen den Sektoren 6 an, so dass eine geordnete Reihenfolge von Ausneh- mungen 15, 17, 19, 20 und 14 vorhanden ist, über die dem Kühl- und Schmiermittel eine zwangsläufige Führung durch die zu kühlenden bezw. zu schmierenden Lagerteile erteilt wird. Das Schmiermittel tritt zwischen den einzelnen Sektoren aus und wird dann über einen Auffangbehälter 21 mit Abfluss 22 abgeführt.
Zwecks geordneter Führung des Kühl- und Schmiermittels auch beim Achsialdruck lager sind folgende Einrichtungen getroffen: Ein im Lagergehäuse 9 aufgenommener Ring 23 besitzt gegen den Notlauf 24 des Lagerzapfens zu gerichtete, schwalben schwanzförmig gestaltete Ausschnitte 25, in denen Stopfen 26 aus Kunstharz liegen. Diese legen sich mit ihrer gegen die Walze 1 zu liegenden Stirnfläche gegen den zwischen Walze 1 und Notlauf 24 gebildeten Bund an, während sie sich anderseits auf den Stirn flächen der feststehenden Sektoren 18 des Einsatzstückes abstützen. Ein Kragen 27 an jedem Stopfen 26 verhindert das Heraus fallen der Stopfen.
Auf diese Weise begrenzt die Stirnfläche 28 des Ringes 23 bezw. der Stopfen 26, 27 den Ringraum 17 bezw. die Kanäle 19, so dass das durch diese Ausneh- mungen geführte Kühl- und Schmiermittel Gelegenheit zum Zutritt zu den Stopfen 26, 27 hat. Dieser Zutritt kann noch dadurch verbessert werden, dass der Ring 23 zwischen den Stopfen 26, 27 Bohrungen 29 aufweist, über die das Kühl- und Schmiermittel, das durch die Ausnehmungen 17, 19 strömt, un mittelbar Gelegenheit zum Zutritt zur zwi schen den Stopfen 26 und Walze 1 gebildeten Achsialdrucklagerfläche findet.
Wie aus den Abbildungen entnommen werden kann, ist der Querschnitt der Kanäle 14, der als Austrittsquerschnitt des Kühl- und Schmiermittels anzusehen ist, kleiner als die in Strömungsrichtung des Kühl- bezw. Schmiermittels vor dem Austrittsquerschnitt liegenden Durchflussquerschnitte, so dass das Kühl- bezw. Schmiermittel infolge seines Überdruckes sämtliche dieser Ausnehmungen auffüllt. Auf diese Weise ist eine stetige und gleichmässige Versorgung der zwischen den Teilen 6 und 8 gebildeten Lagerfläche 7 mit Kühl- bezw. Schmiermittel gewähr leistet.
Um zu verhindern, dass das Kühl- bezw. Schmiermittel zwischen dem Notlauf 24 und dem Tragring austritt, ist eine Wellendich tung 30 bekannter Ausbildung vorgesehen.
Eine vereinfachte Ausbildung des Lagers ist in den Fig. 4 und 5 veranschaulicht.
Die Walze 1 hat wieder einen kegelför migen Zapfen 2. Auf den Kegelzapfen 2 auf geschrumpft ist eine Büchse 5 aus Schmiede stahl, die ausserdem noch durch einen mehr teiligen Ring 31 in einer Ringnut 31' des f Zapfens 2 gegen achsiale Verschiebungen ge sichert ist. Die Stahlbüchse 5 ist auf ihrer ebenfalls kegeligen Aussenfläche mit Leisten 5' besetzt.
In den zwischen diesen Leisten gebildeten, nutenartigen Nischen sind scha lenförmige Sektoren 6 aus Lagerbaustoff ge ringerer Verschleissfestigkeit, insbesondere also Lagermetall oder auch aus Kunstharz, längsverschieblich angeordnet. Die Sektoren 6 bilden auf ihrer Innenfläche wiederum einen Kegelmantel, entsprechend der Aussen fläche der Stahlbüchse 5. Ihre Aussenfläche bildet dagegen eine zylindrische Fläche. Zur Stirnfläche des Wellenzapfens zu sind die Sektoren 6 kragenartig vorgezogen und be grenzen mit den so gebildeten Kragen den mehrteiligen Ring 31, so dass besondere Mass nahmen zur Erhaltung dessen Zusammen hanges auf diese Weise entbehrlich werden.
Die Gegenfläche zur Aussenfläche der Sektoren bildet eine hohlzylindrische Aus- nehmung der Stahlbüchse B. Die den Sek toren 6 zugekehrte Gleitfläche kann dabei noch eire geeignete metallurgische Behand lung zur Herabsetzung der Reibung erfahren haben, also poliert, verchromt, nitriert oder sonstwie vorbehandelt sein. Die Büchse ist mittels Flanschen 32 mit dem Lagergehäuse verschraubt.
Der Flansch 32 legt sich mit einem ringartigen Innenansatz an eine ent sprechende Schulter der Sektoren 6 an, so dass auf diese Weise sämtliche Sektoren 6 in glei cher Weise und gemeinsam in bezug auf die vom Teil 8 gebildete Lagerfläche eingestellt werden können. An der gegenseitigen ach- sialen Lage zwischen den Sektoren 6 und der Lagerbüchse 8 ändert sich dabei nichts, so dass ein zwischenzeitlich eingetretener Ein lauf unverändert bestehen bleibt. Das Ge häuse 9 ist mittels Druckschrauben 34 im (nicht gezeichneten) Walzenständer einge spannt.
Sobald also Verschleisswirkungen aufge treten sind, können sämtliche Sektoren ge meinsam und in gleicher Weise durch Ver drehung der Schrauben 33 nachgestellt wer den. Dadurch gleiten die Sektoren 6 auf der kegeligen Aussenwand der Büchse 5 aufwärts, während sich gleichzeitig der Durchmesser ihrer äussern Begrenzungsflächen vergrössert. Auf diese Weise wird die erforderliche La gernachstellung vorgenommen. Die Lage des Wellenzapfens 2 kann auf diese Weise stän dig erhalten, das heisst durch grösstmögliche Übereinstimmung der wirklichen Umlauf achse mit der mathematischen erhalten wer den.
Zur Aufnahme des Achsialdruckes sind folgende Einrichtungen vorgesehen: Im Lagergehäuse 9, das zu diesem Zwecke mit einem besonderen ringförmigen Ansatz 35 versehen ist, liegt ein Ring 36, in welchen eine Reihe von Stopfen 37 eingesetzt sind, die aus Kunstharz oder aus sonstigen Lager baustoffen bestehen können. Die Stirnflächen der Stopfen 37 legen sich gegen den Walzen bund an, so dass auf diese Weise die ach- sialen Lagerdrücke über die Stopfen 37 auf das Gehäuse 9 übertragen werden. Natur gemäss können die Stopfen auch mit Nach stelleinrichtungen versehen werden, um das achsiale Spiel einstellen zu können.
Die zwischen den Sektoren 6 liegenden Kanäle 14 werden zweckmässig als Durch flusskanäle für das unter Überdruck stehende Kühl- bezw. Schmiermittel, das im Falle der Anwendung von Kunstharzsektoren aus Was ser besteht, ausgebildet. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Sektoren 6 zu durchbohren, oder andere Mittel zur Versor gung der Lagerfläche mit Schmier- und Kühl- bezw. Spülstoffen vorzusehen.
Die Anordnung kann, abweichend von den Fig. 4 und 5, auch so getroffen sein, dass die Büchse 8 zu Zwecken der Nachstellung nicht in das Gehäuse 9 hineingedrückt. son dern aus ihm herausgezogen wird. Ferner können zwischen den Sektoren 6 und der Innenbüchse 5 keilförmige Beilagen vor gesehen sein, durch deren achsialen Vorschub die Anstellung der Gleitflächen bewirkt wird.
In den Fig. 6 und 7 ist nochmals der Tragring 23 der Stopfen 26 in Ansicht und im Querschnitt dargestellt. Die Fig. 8 und 9 zeigen die Einzelheiten der von ihnen ge tragenen Stopfen.
In den Fig. 6 und 7 bezeichnet 23 den Tragring der Stopfen. Zu diesem Zwecke weist er an seiner innern Begrenzungsfläche 38 offen ausmündende Ausnehmungen 25 trapezförmigen Querschnittes auf. Die An ordnung ist dabei so gewählt, dass die kleinere der beiden parallelen Trapezkanten 25" und 25"', also die Trapezkante 25"', mit der innern Begrenzungsfläche 38 zusammenfällt, so dass schwalbenschwanzförmig hinterschnit- tene Ausnehmungen 25 entstehen, in denen ein den gleichen Querschnitt aufnehmender Körper vor Verlagerungen in der Radialrich tung dadurch geschützt ist, dass die Begren zungsflächen 25' der Ausnehmung 25 als Widerlager wirken. Bei 39 weist der Trag ring 23 eine ringnutartige Eindrehung auf.
Zwischen den trapezförmigen Ausschnitten 25 sind Bohrungen 29 vorgesehen, die sich bei 29' konisch erweitern. In dem Bereich 40 des Tragringes fehlen die trapezförmigen Ausschnitte 25, weil sie dort entbehrlich sind. Dadurch kann die Lagerhöhe entsprechend verringert werden.
Die Fig. 8 und 9 zeigen, wo die in die trapezförmigen Ausnehmungen 25 passenden Kunstharzstopfen ausgebildet sind, die zur Aufnahme der Achsialbelastung des Lagers dienen. Die Kunstharzstopfen bestehen zu nächst aus einem stopfenartigen Teil 26, der einen mit der Form der Ausschnitte 25 über- einstimmenden trapezförmigen Querschnitt besitzt. Die Stirnfläche 26" der Kunstharz stopfen 26 bildet dabei die Achsialdruck fläche des Lagers in Verbindung mit dem zu lagernden Teil. Die Stopfen 26 besitzen Kragen 26', die in der Ringnut 39 liegen. Auf diese Weise sind die Stopfen in der Richtung auf die Achsiallagerfläche zu vor dem Herausfallen aus dem Tragring 28 ge sichert.