Nutzwasseranlage in Eisenbahnwagen, mit Sicherungsvorrichtung gegen das Einfrieren. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der Nutzwasseranlage mit ' Sicherungsvor richtung gegen das Einfrieren nach dem Pa tentanspruch des Hauptpatentes Nr. 201815. Bei den Anordnungen nach dem Hauptpatent sind die Ablasshähne der Nutzwasseranlage druckseitig mit einem tieferliegenden, ge meinsamen, selbsttätigen und in Abhängig keit von der Wassertemperatur durch einen Temperaturfühler gesteuerten Entleerventil verbunden.
Dies geschieht am besten gewöhn lich durch ein Querrohr, welches die druck- seitigen Kammern der Ablasshähne mitein ander verbindet und welches, wie in der Zeichnung des Hauptpatentes dargestellt, nach oben mit dem Wasserbehälter und nach unten mit dem Entleerventil in Verbindung steht. Bei Frost treten dann periodische Ent leerungen auf, weil das Entleerventil das Wasser, wenn es sich bis zur Einstelltempe ratur des Temperaturfühlers abgekühlt hat, ablässt, bis das nachströmende wärmere Was- ser wieder den Abschluss des Ventils ver anlasst.
Bei diesen periodischen Entleerungen kommt aber in einzelnen Rohrzweigen das Wasser nicht in Bewegung und es können trotz des vorgesehenen Entleerventils diese Rohrzweige einfrieren.
Die nachstehend be schTiebene Anordnung behebt diesen Übel- stand. Erfindungsgemäss werden die wasser gefüllten Leitungen, welche den Nutzwasser behälter mit den Verbrauchsstellen-und dem Entleerventil verbinden, hintereinander ge schaltet, so dass bei jeder noch so klei nen Entleerung zwangsweise durch die ge nannten wassergefüllten Leitungen eine Strömung in der Richtung zum Entleerventil eintritt.
Dabei bleibt aber der weitere Übelstand bestehen, dass, wenn die Temperatur des zum Füllen des Nutzwasserbehälters verwendeten Wassers niedriger als die Einstelltemperatur des das Entleerventil steuernden, derWasser- tempera-tur ausgesetzten Fühlers ist, das ein gefüllte Wasser sofort wieder abfliesst. auch wenn infolge Beheizung des die Anlage ent haltenden Raumes keine Gefriergefahr vor liegt.
Zur Vermeidung dieser unnötigenM7, a.sser- verluste kann man noch einen zweiten Tem peraturfühler, und zwar parallel geschaltet zu dem der Wassertemperatur ausgesetzten Temperaturfühler für die Steuerung des Ent- leerv entils vorsehen, welcher der Temperatur des die Nutzwasseranlage enthaltenden Rau mes oder der Temperatur des diesen Raum erwärmenden Heizkörpers oder Heizmittels ausgesetzt und so eingestellt ist,
dass er eine Eröffnung des Entleerventils erst zulässt, wenn der genannte Raum oder Heizkörper oder das erwähnte Heizmittel eine vorbe stimmte Temperatur unterschritten hat. Die ser zweite Temperaturfühler hält, wenn der die Nutzwasseranlage enthaltende Raum ge nügend warm ist, bezw. durch den Heiz körper oder den Heizmittelzufluss erwärmt wird, das Entleerventil geschlossen und ver hindert unnötige Wasserverluste, auch wenn noch so kaltes Wasser in die Nutzwasser- anlage ein- oder nachgefüllt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der erfindungsgemässen Nutzwasser anlage dargestellt.
Vom Nutzwasserbehälter 1 führt die Rohrleitung 4 zum Spülhahn 5 für die Abortmuschel 2. Vom druckseitigen Teil des Spülhahnes 5 setzt sich durch das Rohr 6 diese Leitung zum Hahn 7 des Wasser beckens 3 fort. Beim druckseitigen Teil des Hahnes 7 schliesst die Leitung 9 an, welche hinab zum Entleerventil 8 führt. Zur Steue rung des Entleerventils 8 ist ausserdem im Hauptpatent Nr.<B>201815</B> erwähnten, der Wassertemperatur ausgesetzten Temperatur fühler 11 noch ein zweiter Temperaturfühler 11' vorgesehen, welcher parallel zum Fiihler 11 geschaltet und der Raumtemperatur des Abortes ausgesetzt ist.
Durch die Leitungen 12 und 13 sind die Temperaturfühler 11. und 11' in den Stromkreis des Relais 14 einge schaltet, welches durch die Leitungen 17, 18 an eine Stromquelle angeschlossen ist. Die Leitungen 15 und 16 führen vom Relais zum elektrisch betätigten Entleerventil B.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Es sei zum Beispiel der Temperatur fühler 11 auf +4' C eingestellt und der Fühler 11' auf +2 C. Jeder Fühler unter bricht den über ihn führenden Stromkreis beim Unterschreiten seiner Einstelltempera tur. Das Entleerventil 8 ist als Magnetventil so ausgebildet zu denken, dass es geschlossen bleibt, solange der Stromkreis über einen oder beide Temperaturfühler geschlossen ist. Nur wenn beide Temperaturfühler gleich zeitig die über sie führenden Stromkreise offen halten, ist das Entleerventil geöffnet.
Solange nun die Heizung des Wagens in Betrieb und daher der stets mit einer un- absperrbaren Heizeinrichtung versehene Abortraum geheizt ist, hält der Temperatur fühler 11' seine Kontakte geschlossen und auch das Entleerventil 8 muss daher geschlos sen bleiben, selbst dann, wenn den Tempera turfühler 11 Wasser von sehr niedriger Tem peratur, bei der gewählten Annahme unter +4' C, umspült. Nur wenn die Raumluft die Einstelltemperatur des Fühlers 11' von -j-2 C unterschreitet und gleichzeitig auch das den Fühler 11 umspülende Wasser eine Temperatur von weniger als +4' C hat,
lässt das Entleerventil 8 das Wasser aus der Leitung 9 durch den Stutzen 10 ins Freie ablaufen. Dabei tritt eine Wasserbewegung in allen Teilen des Leitungszuges 4, 6, 9 ein. Es ist, wie man erkennt, unmöglich, dass in einem wassergefüllten Leitungsteil das Was ser bewegungslos verharrt und einfriert. Wenn bei Annahme einer unter +2' C lie genden Raumtemperatur wieder Wasser von höherer Temperatur als -1 -4 C aus, der Lei tung 9 zum Kontaktthermometer 11 gelangt, wird das Entleerventil 8 wieder geschlossen.
Ebenso erfolgt dieser Abschluss, wenn die Raumtemperatur über +2' C steigt, das Wasser aber eine Temperatur unter +4'C beibehält. In beiden Fällen ist dies erwünscht, weil keine Einfriergefahr besteht. :Pür das Wesen der Erfindung ist es na türlich gleichgültig, ob die Steuerung des Entleerventils durch die Temperaturfühler 11 und 11' auf elektrischem Wege oder auf irgendeine andere Weise, zum Beispiel durch die Wärmedehnungen einer Flüssigkeit oder dergleichen, erfolgt.
Auch muss der Tempera turfühler 11' nicht der Raumtemperatur, in welcher die gegen dasEinfrieren zu sichernde Nutzwasseranlage liegt, ausgesetzt -sein, er könnte auch in einem andern beheizten Raum des Wagens oder direkt an einem Heizkörper desselben angebracht sein oder imHeizmittel, das einem Heizkörper des Wagens zufliesst, liegen.