Verfahren zur Herstellung von Bildwerken nach Art der Glasradierungen. Die in letzter Zeit bekannt gewordene Glasradierung zur Herstellung künstlerischer Fenster besteht darin, dass man farbloses oder farbiges Silikatglas schleift. Diese Tech nik ist mit ausserordentlichen Schwierigkei ten verknüpft, weil das Glas infolge seiner Sprödigkeit leicht springt und dadurch der Künstler bis zur Vollendung des Bildwerkes in steter Gefahr ist, um den Erfolg seiner wertvollen Arbeit gebracht zu werden.
Die Radierung überfangener Silikatgläser bringt noch grössere Schwierigkeiten mit sich. Solche Gläser sind durchweg noch spröder als gewöhnliches Glas. Ausserdem gelingt es nur, verhältnismässig kleine und dünne überfangene Gläser herzustellen.
Es wurde gefunden, dass man aus Kunst- harzgläsern, die aus mehreren in bezug auf Färbung verschiedenartigen Schichten be stehen, von denen eine oder mehrere getrübt sein können, künstlerische Bildwerke nach Art der Glasradierungen von überraschender plastischer und optischer Wirkung herstellen kann, wenn einzelne der Schichten teilweise entfernt werden. Diese Wirkungen lassen sich in der Art und Mannigfaltigkeit in Sili- katglas nicht erzielen. Durch Radierung lassen sich zum Beispiel die feinsten Über gänge zwischen zwei Farben erzeugen. Be sonders überraschend ist der Effekt bei Kunst harzgläsern, bei denen mindestens eine Schicht getrübt ist.
Durch geeignete Wahl und Dosie rung der Trübungsstoffe kann man gleich zeitig genügendes Reflektionsvermögen für die Betrachtung der Bildwerke im auffallen den Licht und eine sehr wenig geschwächte Lichtdurchlässigkeit für die Betrachtung im durchfallenden Licht erreichen. Die Radie rung wird im wesentlichen in den nicht ge trübten Schichten angebracht, weil Wert auf einen gleichmässigen Bildgrund gelegt wird. Dadurch ergibt sich eine grundsätzliche Ver schiedenheit von der Diaphanie.
Überfangene Kunstharzgläser lassen sich im Gegensatz .zu überfangenen Silikatgläsern praktisch in jeder beliebigen Farbe bezw. Farbtönung, Grösse und Stärke herstellen; wobei die Schichten spannungsfrei vorzugs weise mit Hilfe von arteigenem Verbindungs material vereinigt werden.
Ein ausserordentlicher Vorteil bei der Be arbeitung von Kunstharzglas gegenüber der Bearbeitung von Silikatglas ist die weRent- lich geringere Zerbrechlichkeit und die er leichterte Bearbeitungsmöglichkeit der Kunst harzgläser, die sich fräsen lassen. Es hat sich gezeigt, dass man bei der Fräsung von Kunstharzgläsern nicht nur ohne Schleif sand, sondern sogar ohne Wasser arbeiten kann. Das bedeutet eine wesentliche Er leichterung für den Künstler, der nicht mehr durch Wasser und Sand bespritzt wird und das Bild stets unverwischt vor sich hat.
Der verhältnismässig geringe Bearbeitungswider stand des Kunstharzmaterials ist gerade für das Verfahren der Radierung wichtig, es er möglicht Fräswerkzeuge im Gegensatz zu den Schleifwerkzeugen für Silikatgläser. Bei grossem Bearbeitungswiderstand, wie ihn Sili- katgläser zeigen, nutzt sich das Werkzeug rasch ab, was zu einer unerwünschten dauern den Veränderung des Schnittcharakters führt.
Als Material kommen Kunstharzgläaer aller Art in Frage, die mit verschiedenen Farbstoffen oder Pigmenten in verschiedenen Tönungen klar durchsichtig oder durobschei- nend gefärbt werden können. Auch Leucht farben können verwendet werden. Als Trü- bungsstoffe verwendet man vorzugsweise weisse Pigmente, z. B. Magnesiumkarbonat, Titan weiss oder Lithopone.
Es wurde gefunden, dass die schönsten vor allem vielseitigsten Effekte durch eine in der Glaskunst ganz neue beiderseitige Bearbeitung des geschichteten organischen Glases erzielt werden können, und zwar vor zugsweise solcher Schichtgläser, welche in einfarbigen Schichten die Grundfarben zu allen Farben enthalten. Auch hier empfiehlt es sich, zur Erzielung zarterer Abtönungen und schönerer optischer Wirkungen getrübte, zum Beispiel milchglasartige Schichten mit zuverwenden.
Durch die beiderseitige Bearbeitung einer geschichteten Scheibe ist<B>es</B> möglich, nicht <B>nur</B> mehrere Farbtöne beziehungsweise Farb- übergänge, sondern auch mehrere reine Far ben in der Scheibe zu erhalten.
Sind alle Grundfarben in der Scheibe vertreten, so lassen sich Bunteffekte erzielen. Zum Bei spiel wird bei einer Anordnung, welche eine blaue, eine gelbe und eine rote Schicht auf einander verschweisst umfasst, Blau durch Wegfräsen der überdeckenden roten und gel ben Schicht erzielt, Rot durch Wegfräsen der blauen und gelben Schicht (von der andern Seite her). Gelb lässt sich isolieren, indem man von der einen Seite das Rot, von der andern Seite das Blau wegnimmt. Wird nur Rot ent fernt, so bleibt Grün, wird nur Blau ab radiert, so bleibt Orange.
Reines Violett erreicht man mit Hilfe einer weiteren auf die blaue Schicht aufgelegten roten Schicht, wenn man die erste rote und die gelbe Schicht wegnimmt.
Die Dicke und Tönung der zum Aufbau der Scheibe, benutzten einzelnen Schichten kann je nah dem gewünschten Effekt ver schieden gewählt werden. Auch mischfar bige Schichten sind verwendbar. Ferner ist es möglich, eine oder mehrere Silikatglas- acheiben, beispielsweise eine farblose Silikat glasscheibe, in die Kombination einzufügen. Es ist auch möglich, für die einzelnen Schich ten verschiedene Flächenabmessungen zu wäh len. Die Bildwirkung kann schliesslich auch durch Glasmalerei unterstützt oder abge schwächt werden.
Beispiele: 1. Eine durchsichtig rotgefärbte Scheibe von Polymethyltnethacrylat wird mit Hilfe von teilweise polymerisiertem Methylmeth- aerylat mit einer durchsichtig gelb gefärbten Scheibe blasenfrei vereinigt und durch Er hitzen, zweckmässig unter Druck, werden beide Scheiben miteinander verschweisst. Die so entstandene Scheibe wird nach dem Ab kühlen vom Rot her radiert, beispielsweise mit einem Blumenmuster. Man erhält dann ein Bild, das alle Farbtönungen vom in- tensivsten Rot bis zu einem zarten Gelb enthält.
Dem Polymethylmethacrylat können Zu satzstoffe wie Weichmacher beigefügt sein. Statt Polymethylmethacrylat kann man auch z. B. Polyäthylmethacrylat, Polystyrol, Misch polymerisate, zum Beispiel aus Acryl- und Tinylverbindungen usw. verwenden.
Man kann auch verschiedene Farben neben einander auftragen, die man durch Fräsen abtönen kann. Endlich kann man auch nach Beendigung der Fräsung einen Lacküberzug anbringen. Als Farbe beziehungsweise Lack benutzt man in diesen Fällen zweckmässig eine gefärbte Lösung des Kunstharzes, aus dem die Platten bestehen, oder eine flüssige Mischung, aus der sich das Kunstharz auf chemischem Wege bilden kann.
2. Eine durchsichtig blaugefärbte und eine weissgetrübte Scheibe aus Polymethyl- methacrylat werden mit teilweise polymeri siertem Methylmethacrylat blasenfrei ver einigt und durch Erhitzen, zweckmässig unter Druck, miteinander verschweisst. Dann wird in diese Scheiben beispielsweise ein Gebäude mit Fenstern eingefräst. Man erhält ein Bild werk, das den Eindruck erweckt, als ob das Gebäude bei Nacht innen beleuchtet sei. Dieser Eindruck entsteht sowohl bei durch fallendem als auch bei auffallendem Licht.
Nach der vorliegenden Erfindung herge stellte Bildwerke können beispielsweise als Kirchenfenster verwendet werden. Im Gegen satz zu den bisher hergestellten Kirchen fenstern zeigen die beispielsweise mit ge trübtem Grund hergestellten Fenster aus organischem Glas nicht nur im durchfallen den, sondern auch im auffallenden Licht, also auch nachts, in der erleuchteten Kirche, die eingearbeiteten Formen und Farben und werden nicht beeinträchtigt durch die das Bild zerschneidenden Bleiruten.
Process for the production of sculptures in the manner of glass etchings. The glass etching that has recently become known for the production of artistic windows consists of grinding colorless or colored silicate glass. This technique is associated with extraordinary difficulties, because the glass cracks easily due to its brittleness and thus the artist is in constant danger until the work is completed, in order to be brought to the success of his valuable work.
The etching of overlaid silicate glasses is even more difficult. Such glasses are consistently even more brittle than ordinary glass. In addition, it is only possible to produce relatively small and thin overlaid glasses.
It has been found that synthetic resin glasses consisting of several layers of different types in terms of coloration, one or more of which may be clouded, can be used to produce artistic sculptures in the manner of glass etchings of surprising plastic and optical effect, if some of the Layers are partially removed. These effects cannot be achieved in silicate glass in terms of type and variety. For example, etching can be used to create the finest transitions between two colors. The effect on synthetic resin glasses in which at least one layer is cloudy is particularly surprising.
By suitable choice and dosing of the opacifying substances, one can simultaneously achieve sufficient reflectivity for viewing the sculptures in the striking light and a very little weakened light permeability for viewing in the transmitted light. The etching is essentially applied in the layers that are not clouded, because emphasis is placed on a uniform background. This results in a fundamental difference from the diaphany.
Covered synthetic resin glasses, in contrast to covered silicate glasses, can be made in practically any color or color. Create shade, size and strength; whereby the layers are preferably combined in a tension-free manner with the help of specific connecting material.
An extraordinary advantage in the processing of synthetic resin glass compared to the processing of silicate glass is the considerably lower fragility and the easier processing of synthetic resin glasses, which can be milled. It has been shown that when milling synthetic resin glasses you can work not only without sanding sand, but even without water. This means a significant relief for the artist, who is no longer splashed by water and sand and always has the picture in front of him unblurred.
The relatively low processing resistance of the synthetic resin material is important for the process of etching, it allows milling tools in contrast to the grinding tools for silicate glasses. In the case of high machining resistance, as demonstrated by silicate glasses, the tool wears out quickly, which leads to an undesirable, permanent change in the character of the cut.
Synthetic resin glasses of all kinds can be used as materials, which can be colored with different dyes or pigments in different tones to be clear or transparent. Luminous colors can also be used. White pigments are preferably used as opacifying substances, e.g. B. Magnesium carbonate, titanium white or Lithopone.
It has been found that the most beautiful, above all, the most versatile effects can be achieved through a completely new, two-sided processing of the layered organic glass in glass art, preferably in front of those layered glasses which contain the basic colors for all colors in single-colored layers. Here, too, it is advisable to use cloudy, for example, frosted-glass-like layers to achieve more delicate tints and more beautiful visual effects.
By processing a layered pane on both sides, it is <B> possible </B> not <B> only </B> to obtain several shades or color transitions, but also several pure colors in the pane.
If all the basic colors are represented in the pane, then colorful effects can be achieved. For example, in an arrangement which comprises a blue, a yellow and a red layer welded to one another, blue is achieved by milling away the overlapping red and yellow layers, red by milling away the blue and yellow layers (from the other side) . Yellow can be isolated by removing the red from one side and the blue from the other. If only red is removed, then green remains, if only blue is erased, orange remains.
Pure violet can be achieved with the help of another red layer placed on top of the blue layer by removing the first red and yellow layers.
The thickness and tint of the individual layers used to build the pane can be chosen differently depending on the desired effect. Mixed colored layers can also be used. It is also possible to insert one or more silicate glass panes, for example a colorless silicate glass pane, into the combination. It is also possible to choose different surface dimensions for the individual layers. Finally, the effect of the picture can also be supported or weakened by painting on glass.
Examples: 1. A transparent, red-colored disk of polymethyl methacrylate is combined with a transparent yellow-colored disk without bubbles using partially polymerized methyl methacrylate, and the two disks are welded to one another by heating, advantageously under pressure. The resulting disc is erased from the red after cooling, for example with a flower pattern. An image is then obtained that contains all color tones from the most intense red to a delicate yellow.
Additives such as plasticizers can be added to the polymethyl methacrylate. Instead of polymethyl methacrylate you can also use z. B. polyethyl methacrylate, polystyrene, mixed polymers, for example acrylic and vinyl compounds, etc. use.
You can also apply different colors next to each other, which can be tinted by milling. Finally, you can apply a coat of paint even after the milling has been completed. In these cases, a colored solution of the synthetic resin from which the panels are made, or a liquid mixture from which the synthetic resin can be formed chemically, is expediently used as the color or varnish.
2. A transparent blue-colored and a white opaque pane made of polymethyl methacrylate are combined with partially polymerized methyl methacrylate without bubbles and welded to one another by heating, advantageously under pressure. Then, for example, a building with windows is milled into these panes. The result is a picture that gives the impression that the building is illuminated inside at night. This impression is created by both falling and incident light.
According to the present invention herge presented sculptures can be used, for example, as church windows. In contrast to the previously manufactured church windows, the windows made of organic glass, for example with a cloudy background, show the incorporated shapes and colors not only in light falling through, but also in incident light, i.e. also at night, in the illuminated church impaired by the lead rods that cut the picture.