Vollautomatische Kühlanlage. Die Erfindung betrifft eine vollautoma tische Kühlanlage mit mehreren von einer gemeinsamen Kältemaschine gekühlten Kühl stellen. Es ist bekannt, eine Mehrzahl von Kühlräumen von einer gemeinsamen Kühl maschine zu kühlen, deren Betriebsdrehzah len in Abhängigkeit von der Temperatur eines bestimmten Raumes eingestellt werden. Diese Regelung der Betriebsdrehzahlen hat den Nachteil, dass jedem einzelnen Raum eine be stimmte Drehzahl zugeordnet ist, gleichviel, ob der momentane Kältebedarf des betreffen den Raumes klein oder gross ist.
Es ist aber auch schon bekannt, eine Mehrzahl von Kühl räumen mit einer gemeinsamen Kältemaschine zu kühlen, deren Drehzahl bei pressostati- scher Steuerung abhängig vom Saugdruck jedes einzelnen Verdampfers der verschiede nen Räume geregelt wird. Eine solche Anlage arbeitet aber nur dann richtig, wenn die für die einzelnen Kühlräume geforderten Tempe raturen nur unmerklich voneinander ab weichen.
Demgegenüber unterscheidet sich die er- findungsgemässe Kühlanlage dadurch, dass die Kältemaschine von einem oder mehreren parallel geschalteten Thermostaten ein- und ausgeschaltet wird und die Betriebsdrehzahl der Kältemaschine selbsttätig in Abhängig keit des durch die Zu- und Abschaltung von Kühlstellen variierenden Saugdruckes der Kältemaschine eingestellt wird.
Die Erfin dung schafft die Möglichkeit, die erwähnten Nachteile der eingangs angeführten Anlagen zu beheben, indem jede einzelne Kühlstellle nicht mit einer bestimmten ihr zugeordneten Drehzahl betrieben wird, sondern mit jeder dem momentanen Kältebedarf angepassten Betriebsdrehzahl betrieben werden kann.
Fer ner schafft cdie Erfindung die Möglichkeit, trotz automatischer Drehzahleinstellung eine beliebige Anzahl von Kühlstellen, deren ge forderte Temperaturen unter Umständen weit voneinander abweichen können, einwandfrei zu kühlen und ferner ermöglicht die Erfin dung, dass der grösste Teil der Kälteleistung bei der höchstmöglichen Saugtemperatur er zeugt werden kann, und zwar auch dann, wenn ein Teil der Kühlanlage keiner Kälte bedarf oder abgeschaltet ist.
Bei einer Kühlanlage mit mindestens einer unter 0 zu kühlenden Kühlstelle, bei wel cher die Kühlstellen mit Temperaturen unter Null Grad während den periodischen Ab stellzeiten der andern Kühlstellen gekühlt werden und bei welchem der Kältebedarf des normal gekühlten Teils der Anlage bedeu tend grösser ist als der des tiefgekühlten Teil. muss die Kältemaschine nur für denjenigen Teil der Kühlanlage bemessen werden, der für die Räume mit Temperaturen über 0 benötigt wird.
Dadurch wird es möglich, eine Kältemaschine geringerer Leistung als bisher erforderlich zu verwenden. Die Wirtschaft lichkeit der Anlage wird demzufolge erheb lich erhöht, weil erstens die Räume mit höhe rer Temperatur mit einem bedeutend höheren Saugdruck betrieben werden können, als wenn gleichzeitig auch die Räume mit tiefer Temperatur mitgekühlt werden müssten. Ohiie Drehzahlregulierung würde eine Kältema schine, die zeitweise nur mit einem Bruchteil ihrer Maximalleistung belastet würde, so tief saugen, dass die Maschine gefährdet wäre.
Auf der Zeichnung ist ein elektrisches Schaltungsschema der erfindungsgemässen Kühlanlage beispielsweise dargestellt. Die Kühlstellen und ihre Ausrüstung sowie die Kältemaschine selbst und die dazugehörenden Teile sind als bekannt vorausgesetzt und da her der Einfachheit wegen grösstenteils weg gelassen.
Beim Beispiel ist eine Kühlanlage mit drei Kühlstellen, zum Beispiel einem Kühl raum, einem Kühlschrank und einer Glacerie zugrunde gelegt. Jede Kühlstelle besitzt einen nicht gezeichneten Thermostat. Jeder Thermostat steuert mit Hilfe einer Queck- silberwippe 1, 2 resp. 3 zwei Stromkreise.
Der eine Stromkreis betätigt mit Hilfe je eines Solenoides 4 ein Ventil 5 der Kältemittellei- tung 5', die statt, wie gezeichnet, die Flüssig- keitsleitung, auch die Saugleitung der Ma schine 15 sein könnte. Durch den andern Stromkreis, den Steuerstromkreis, wird ein zwei- oder mehrfacher Motorschutzschalter (I'olumsehalter) 18 betätigt.
Diese Steuer stromkreise sind alle unter sich parallel ge schaltet und mit den Spulen 16 und 17 des Motorschutzschalters 18 in Serie geschaltet. so dass jeder Thermostat für sich allein oder alle gemeinsam den Motor 19 in Betrieb oder nur alle gemeinsam ausser Betrieb setzen können. In den Steuerstromkreis ist eine Schaltröhre 7 mit Mittelkontakt und zwei Seitenkontakten eingebaut, die durch einen über die Leitung 13 mit der Saugleitung 14 verbundenen Saugdruckpressostat 12 durch ein Gestänge 11, 10, 9 und 8 betätigt wird. Bei zunehmendem Saugdruck, der bei der Zu- und Abschaltung von Kühlstellen variiert.
wird die Schaltröhre 7 nach rechts und bei abnehmendem Saugdruck nach links gedreht. so dass im ersten Fall die Spule 16 und im zweiten Fall die Spule 17 unter Strom gesetzt und dadurch der Schalter 18 so umgestellt wird, dass der Motor 19, wenn der Saugdruck unter einer bestimmten Grenze liegt, mit nied riger Drehzahl und wenn er über dieser Grenze liegt, mit höherer Drehzahl arbeitet. Die Kä.ltemasehine wird also automatisch auf die dem momentanen Kältebedarf der entspre chenden Kühlstelle entsprechende Touren zahl gebracht.
Der Motorschutzsehalter be sitzt zwei oder mehr Schützen mit separaten Wärmepaketauslösungen, damit auch bei re duzierter Ampereaufnahme des Motors letz terer geschützt bleibt.
Durch die Thermostaten wird also der Motor ein- und ausgeschaltet.
Statt eines polumschaltbaren Elektro motors kann jeder in beliebigen Grenzen regelbare Elektromotor, also jeder Elektro motor mit stufenweiser oder kontinuierlicher Tourenzalilregelung verwendet werden.
Es kann statt eines polumschaltbaren Motors ein Drehstrom-Nebensehluss-Kommutatormo- tor mit Servomotor verwendet werden, bei welchem die Drehzahlveränderung durch Stromimpulse auf den Servomotor bewirkt u-ird. Der letztere wird durch den Steuer stromkreis der Thermostaten in Drehung ver setzt, wobei er die Bürsten des Motors 19 so einstellt, dass je nach der Drehrichtung des Servomotors die Tourenzahl des Motors 19 gesteigert oder gesenkt wird.
In diesem Fall kommt in den Steuerstrom kreis statt einer Schaltröhre mit Mittelstel lung eine solche mit Nullstellung zur An wendung, so dass bei normalem Saugdruck die Drehzahl des Antriebsmotors nicht verändert wird. Bei zunehmendem Saugdruck wird die Schaltröhre Z nach rechts und bei abnehmen dem Saugdruck nach links gedreht, so dass im ersten Falle der Servomotor die Bürsten vorwärts und im zweiten Falle rückwärts be wegt und dadurch die Drehzahl des Antriebs motors bei abnehmendem Saugdruck reduziert und bei zunehmendem Saugdruck erhöht wird. Der Saugdruck der Anlage bleibt dabei praktisch konstant.
Um eine Übersteuerung zu vermeiden, ist vorgesehen, in den Steuerstromkreis eine Stromimpulsuhr einzuschalten.
Bei einer Kühlanlage mit mindestens einer unter 0 C zu kühlenden Kühlstelle, bei welcher die Kühlstellen mit Temperaturen über 0 C während den periodischen Abstell- zeiten der andern Kühlstellen gekühlt wer den, und bei welcher der Kältebedarf des tief gekühlten Teils der Anlage fast gleich oder grösser ist als der des normal gekühlten Teils, muss die Kältemaschine nur für denjenigen Teil der Anlage bemessen werden, der für die Räume mit Temperaturen unter 0 C benötigt wird. Es wird dann in der Regel die Dreh zahleinstellung nur dann zur Wirkung ge bracht, wenn die Maschine auf die höher ge kühlten Räume arbeitet, während bei den Kühlperioden auf die tiefgekühlten Räume die Maschine immer zwangsläufig auf der maximalen Drehzahl läuft.
In diesem Falle ist die Zwischenschaltung eines Steuerrelais in die Steuerleitung der Thermostaten der tiefgekühlten Räume erforderlich.