Verbindung zwischen einem Netallteil und einem keramischen Körper. Die Erfindung betrifft eine Verbindung zwischen einem Metallteil und einem kera mischen Körper, vorzugsweise einem Steatit- körper, wobei der Metallteil auf dem kera mischen Körper mit einer zylindrischen Haftfläche, deren Höhe in Achsrichtung kleiner als ihr Durchmesser ist, aufge schrumpft ist, und die während des Betriebes oder bei der Vorbereitung .des Betriebes Temperaturen in der Grössenordnung von mehreren 100 C ausgesetzt wird.
Cxemäss der Erfindung ragt der Metall teil über beide Kanten der Haftfläche hinaus. Dabei kann der Metallteil über die Haft fläche hinaus in axialer Richtung verlängert oder in radialer Richtung umgebördelt sein; unter Umständen können auch beide Mass nahmen gemeinsam verwendet werden.
Anhand der beiliegenden Zeichnung, wel che Ausführungsbeispiele der Erfindung und einer bisherigen Bauart darstellt, ,soll die Er findung näher erläutert werden.
Fig. 1 stellt im Längsschnitt einen Teil einer Elektrodeneinführung, z. B. für _Va, kuumentladungsapparate dar, anhand welcher die zu b.erücksich-bigenden Formänderungen des Metallteils erläutert werden sollen;
Fig. 2, 3 und 4 zeigen verschiedene Aus führungsformen der Erfindung, und zwar sind Teile einer Elektradeneinführung für einen Stromrichter dargestellt.
In Fig. 1 ist 1 ein Teil des Mantels eines metallenen Vakuumgefässes, z. B. eines Queeksilberdampfgleichrichters, in welches von oben ein keramisches Rohr 2, insbeson dere ein Steatitrohr, eingeführt werden soll, welches zur Aufnahme des Siromzuführungs- leiters einer Elektrode -dient. Das Vakuum gefäss und das Rohr 2 können im Betrieb Temperaturen von einigen <B>1.00'</B> C erreichen.
Dieses keramische Rohr 2 wird mit einem aus Blech ;geeigneter Zusammensetzung, .z. B. aus Legierungen von Nickel, Chrom, Vana- dium mit Eisen oder Chromnickellegierungen bestehenden Ringteil 3 vakuumdicht verbun den, indem man ,
die durch den Bund 5 des Rohres 2 .gebildete Haftfläche 4 mit dem Flansch 7 des Ringteils 3 durch Zwischen fügung eines Glas- oder Emailleschmelz- flusses 6 verschmilzt. An Stelle eines Schmelzpromsses kann auch ein Brenn- oder Sinterprozess angewendet werden. Der Ring teil 3 wird endlich mit der Gefässwandung 1 an der Stelle 12 verschweisst.
I)ie Wärmeauedehnungskoeffizienten des keramisehen Körpers, des Schmelzflüsses und des Metallteils 3 werden hierbei so auf einander abgestimmt, dass der keramische Körper und der Schmelzfluss mögliebst genau die gleichen Ausdehnungskoeffizienteu haben,
während der des Metallteils etwas grösser ist, um eine die Festigkeit der Verbindung er höhende Schrumpfwirkung zu erzielen.
Es hat sich nun gezeigt, dass in einem solchen Falle die Gefahr besteht, dass eine infolge der Schrumpfspannung entstehende Deformation des Ringflanches 7 zu Zug spannungen in der Haftfläche Anlass gibt.
Derartige Zugspannungen in der Haftfläche sind besonders dann zu befürchten, wenn die Haftfläche in axialer Richtung im Vergleich zu der Grösse des Durchmessers der Verbin dungsstelle verhältnismässig kurz ist, was an derseits wiederum mit Rücksicht auf m6g- liche Schubspannungen günstig ist.
Durch die auftretende Schrumpfwirkung und die sich möglicherweise hieraus erge- benden Zugspannungen wird nun bei einer bekannten Ausführung die Hülse 7 in der in der Fig. 1 an der rechten Seite dargestell- ten Weise konisch deformiert.
Die Erzeugende der Mantelfläche schliesst hier infolge der Schrumpfung mit der Rohrachse einen Win kel (p ein. Dieses konische Verformen des Ringges hat nun zur Folge, dass am untern Ende des Ringes 7 die Verschmelzungsstelle zwischen Metall, Glas und dem keramischen Körper anreisst, und zwar im allgemeinen im Glas. Dies gibt leicht zu einer Undichtigkeit, zumindest aber zu einer empfindlichen Schwächung der Verschmelzung Anlass.
Wenn man nun, wie es in der Fig. 1 links dargestellt ist, den Metallring 7, der oben über den Bund 5 hinausragt, auch unten über den Bund hinaus verlängert, so wirkt sich .die Verformung des Ringes 7 in einer tonnen- förmigen Verwölbung des Ringes aus,
bei welcher die mittlere Tangente des verform ten Ringes 7 zur Achse des Rohres parallel bleibt, 'so dass keine gefährlichen Zugspan nungen in der Haftfläche auftreten können (die Darstellung in Fig. 1 ist selbstverständ- lich übertrieben gezeichnet).
Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher der Ringflansch 7, der oben über den Bund 5 hinausragt, unten in axialer Richtung über den Bund 5 hinaus verlän gert ist.
Es ist aber nicht erforderlich, die vorteil hafte tonnenförmige Deformation des Ringes 7 durch eine Verlängerung in Achsrichtung das Ringes zu erzeugen, sondern man kann auch, wie in Fig. <B>3</B> dargestellt ist, unten den Ring 7 in radialer Richtung umbördeln. Mit tels dieser Umbördelung 8 kann dann, trotz dem der Ring 7 und der Bund 5 unten bündig sind,
das in Fig. 1 rechts dargestellte konische Verformen des Ringes 7 verhindert werden.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausfüh rungsform soll an Stelle des keramischen Rohres 2 eine in der Höhe .des Bundes 5 in Fig. 2 zu denkende keramische Scheibe 9 mit einem zylindrischen Rohrstutzen 10, der sich nach oben zum Beispiel leicht erweitert, unter Zwischenfügung eines Schmelzflusses 6 ver schmolzen werden. 4 ist auch hier wieder die Haftfläche.
Der Rohrstutzen 10 ist hier in axialer Richtung nach unten über die Scheibe 9 hinaus verlängert. Stattdessen kann aber auch eine Umbördelung benutzt werden. Der Rohrstutzen 10 wird darauf mit einem wei teren Rohr 11 verschweisst.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die hier angegebenen Ausführungsbei spiele beschränkt, sondern kann auch in ähn lich gelagerten Fällen, insbesondere auch für Hoehvakuumgefä & mit Metallwandung an- gewendet werden.