Handarbeit und Verfahren zur Herstellung derselben. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine neuartige Handarbeit und ein Ver fahren zur Herstellung derselben, mit dem man eine sehr grosse Zahl verschiedenartiger Muster erreichen kann.
Das Grundprinzip der vorliegenden Er findung besteht darin, dass man das Ver fahren des Häkelns mit dein Verfahren des Stickens und auch des Stopfens verbindet.
Das Kennzeichen der neuen Handarbeit besteht darin, dass ein auf beiden Seiten eines Trägergewebes bestehendes, ornamen tales Muster aus zwei Fäden dadurch ge bildet wird, dass ein auf der einen Seite des Trägergewebes angeordneter Faden mit Hilfe einer Schleife des auf der andern Gewebe seite befindlichen Fadens auf dem Gewebe befestigt wird.
Die Grundform des neuen Handarbeits verfahrens ist in den Abb. la bis 1d der Zeichnung in vier Arbeitsstufen verdeutlicht.
Auf der Unterseite des grobmaschigen Trägergewebes 1 befindet sich ein Faden 2 aus beliebigem Material. Dieser wird mit Hilfe einer Häkelnadel 3 durch ein Gewebe loch derart hindurchgezogen (Abb. la), dass er eine Schlinge 4 bildet (Abb. 1b). Durch diese Schlinge 4 wird nun ein zweiter Faden 5 als Oberfaden hindurchgeführt mit Hilfe der mit einer Öse hinter dem Haken ver sehenen Nadel 3 (Abb. 1c). Schliesslich wird die Schlinge 4 des Unterfadens 2 scharf angezogen und dadurch der Oberfaden 5 auf dem Gewebe befestigt (Abb. 1d).
Auf diese Weise entsteht eine Anord nung der beiden Fäden auf dem Träger gewebe, wie sie in einfacher-Musterform in der Abb. 5 wiedergegeben ist.
Wie ohne weiteres ersichtlich ist, kann man schon mit der beschriebenen Grundform eine Unzahl von Mustern dadurch erreichen, dass man die Haltescbleifen 4 in beliebiger, beispielsweise gesetzmässiger Verteilung an ordnet. Weiterhin ist es möglich, den Ober faden 5 nicht nur in parallelen Linien, son dern sternförmig oder in beliebigen andern Mustern auf dem Gewebe anzuordnen. Eine weitere Mannigfaltigkeit der Musterung ent- steht dadurch, dass man dem Unterfaden eine andere Farbe gibt, als dem Oberfaden. Es ist anderseits auch möglich, den Unterfaden völlig unsichtbar zu machen, indem man die Schleife 4 derartig fest anzieht, dass der Oberfaden 5 durch das Gewebe hindurch gezogen wird.
Auf diese Weise wird das Trägergewebe auf beiden Seiten von den Fäden bedeckt und dadurch unsichtbar gemacht. Gleich zeitig entstehen auf beiden Seiten der Hand arbeit Muster, die bezüglich der Fadenlage nahezu gleich sind und sich gegebenenfalls durch die Fadenfarbe unterscheiden.
Durch diese Kennzeichen unterscheidet sich die erfindungsgemässe Handarbeit grund sätzlich von allen bisher bekannten Tech niken. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, einen Faden mit Hilfe eines zweiten Fadens auf einem Trägergewebe zu befestigen. Hier bei diente der zweite Faden lediglich als unsichtbar bleibender Haltefaden, z. B. bei Smyrnaarbeiten, und wurde nicht zur Bil dung eines ornamentalen Musters verwendet.
Bei der erfindungsgemässen Handarbeit dagegen sind beide Fäden bezüglich ihrer ornamentalen Wirkung gleich.
Insbesondere ist es auch möglich, die soeben beschriebene Grundform mit andern Handarbeitsstichen zu kombinieren. Beispiels weise kann man den Unterfaden mit dem Häkelhaken emporziehen und die üblichen Luftmaschen oder dergleichen herstellen. Man kann auf diese Weise auf dem Gewebe ein aus Knötchen oder Schleifen bestehendes Häkelmuster aufbringen und den Zwischen raum mit einem nach der Grundform her gestellten Muster ausfüllen.
Es ist anderseits auch möglich, neben der Grundform reine Stickstiche anzubringen, indem man die Häkelnadel als Stopfnadel benutzt.
Wie man sieht, kann man ausgehend von der Grundform eine unendliche Mannigfaltig keit von Mustern erzeugen.
Dies gelingt besonders leicht mit Hilfe des in den Abb. 2 bis 4 im besondern ge schilderten Werkzeuge, das aus einer mit einer Öse hinter dem Haken versehenen Nadel besteht.
Abb. 2 stellt die Grundform dar, bei der im mittleren Teil des Häkelnadelschaftes 3 ein Ohr 31 angeordnet ist. Eine verbesserte Ausführungsform des erfindungsgemässen Hä kelhakens ist in der Abb. 3 wiedergegeben. Das Öhr 31 befindet sich im Schaft, der zwecks Erleichterung der Fadeneinführung derart geschlitzt ist, dass eine federnde Zunge 32 das Öhr verschliesst. Abb. 4 schliesslich stellt eine weitere Verbesserung des neuen Häkelhakens dar. Hier ist die federnde Zunge 32 bis dicht an den Haken verlängert und trägt eine etwas abstehende Spitze 33, die das Einführen des Fadens noch bequemer macht.
Die Spitze 33 ist natürlich derart gestaltet, dass sie nicht über den vom Haken gebildeten Raum hinausragt, -damit beim Durchstechen des Gewebes keine Hemmungen auftreten.
Da im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht nur häkelartige, sondern auch stopf artige Handgriffe vorgenommen werden sollen, muss das zweite, nicht hakenartig gestaltete Ende des Werkzeuges etwas zugespitzt wer den, damit man es mit diesem Ende zuerst durch das Gewebe hindurchführen kann.
Durch dieses Kennzeichen, nämlich durch die Zuspitzung des nicht hakenartig gestal teten Endes, unterscheidet sich das neue Werkzeug von einer bekannten Vorrichtung, 'bei der- das Öhr in dem wulstförmig erwei terten Ende einer Häkelnadel angebracht ist.
Die Vorteile der Anbringung des Öhrs am Häkelhaken bestehen vor allen Dingen darin, dass man den Faden 5 nicht durch jede einzelne Schleife 4 hindurchführen muss, sondern dass man zunächst eine grosse Zahl von Schleifen 4 des Unterfadens hinterein ander aufnehmen und dann die Nadel mit dem Faden 5 auf einmal hindurchziehen kann. Diese Massnahme bewirkt natürlich eine ausserordentliche Beschleunigung des Arbeitens.
Als Trägergewebe kann jedes beliebige Gewebe verwendet werden. Es hat sich ge zeigt, dass man besonders reizvolle Muster erreichen kann, wenn man Erbstüll - ver wendet. Natürlich kann man an Stelle dessen auch Kanevas oder unter Umständen sogar Seidengewebe verwenden, und zwar je nach dem gewünschten Verwendungszweck.
Als Fadenmaterial für das neue Ver fahren kann man jedes bekannte Material verwenden. Für Kissen wird man beispiels weise Wolle verwenden. Es ist anderseits auch beispielsweise möglich, ein ganzes Abendkleid unter Verwendung von Seiden fäden herzustellen.
Eine weitere Vereinfachung der neuen Handarbeitsart kann dadurch erreicht wer den, dass das Trägergewebe in an sich be kannter Weise als Arbeitsvorlage ausge bildet ist, so dass es nicht notwendig ist, wie bei Strickarbeiten, die Maschen auszu zählen.
Handicraft and method of making the same. The present invention is a novel handicraft and a process for the production of the same, with which you can achieve a very large number of different patterns.
The basic principle of the present invention is that you connect the process of crocheting with your method of embroidery and darning.
The hallmark of the new handicraft is that an ornamental pattern consisting of two threads on both sides of a carrier fabric is formed by placing a thread on one side of the carrier fabric with the help of a loop of the thread on the other side of the fabric is attached to the fabric.
The basic form of the new handicraft process is illustrated in Figs. La to 1d of the drawing in four stages.
On the underside of the coarse-meshed carrier fabric 1 there is a thread 2 made of any material. This is pulled through a tissue hole with the help of a crochet needle 3 (Fig. La) in such a way that it forms a loop 4 (Fig. 1b). Through this loop 4 a second thread 5 is now passed as an upper thread with the help of the needle 3 provided with an eyelet behind the hook (Fig. 1c). Finally, the loop 4 of the lower thread 2 is tightened sharply and thereby the upper thread 5 is attached to the fabric (Fig. 1d).
This creates an arrangement of the two threads on the carrier fabric, as shown in a simple pattern in Fig. 5.
As can be seen without further ado, you can already achieve a myriad of patterns with the basic shape described by arranging the holding screws 4 in any, for example regular, distribution. It is also possible to arrange the upper thread 5 not only in parallel lines, son countries in a star shape or in any other pattern on the fabric. Another variety of patterns is created by giving the bobbin thread a different color than the upper thread. On the other hand, it is also possible to make the bobbin thread completely invisible by pulling the loop 4 so tightly that the upper thread 5 is pulled through the fabric.
In this way, the carrier fabric is covered by the threads on both sides and thus made invisible. At the same time, patterns are created on both sides of the handicraft that are almost the same in terms of the thread position and may differ in terms of thread color.
By these characteristics, the handwork according to the invention fundamentally differs from all previously known tech techniques. It has already been proposed to attach a thread to a carrier fabric with the aid of a second thread. Here at the second thread only served as an invisible holding thread, for. B. at Smyrnaarbeiten, and was not used to form an ornamental pattern.
In the handwork according to the invention, on the other hand, both threads are the same with regard to their ornamental effect.
In particular, it is also possible to combine the basic shape just described with other handcraft stitches. For example, you can pull up the bobbin thread with the crochet hook and create the usual chain stitches or the like. In this way, a crochet pattern consisting of knots or loops can be applied to the fabric and the space in between can be filled with a pattern made according to the basic shape.
On the other hand, it is also possible to add pure embroidery stitches in addition to the basic shape by using the crochet needle as a darning needle.
As you can see, starting from the basic shape, you can create an infinite variety of patterns.
This is particularly easy with the help of the tools shown in particular in Figs. 2 to 4, which consists of a needle provided with an eyelet behind the hook.
Fig. 2 shows the basic shape in which an ear 31 is arranged in the central part of the crochet needle shaft 3. An improved embodiment of the hook according to the invention is shown in FIG. The eye 31 is located in the shaft, which is slit in order to facilitate thread insertion in such a way that a resilient tongue 32 closes the eye. Finally, Fig. 4 shows a further improvement of the new crochet hook. Here, the resilient tongue 32 is extended to close to the hook and has a slightly protruding tip 33, which makes it even easier to insert the thread.
The tip 33 is of course designed in such a way that it does not protrude beyond the space formed by the hook, so that no inhibitions occur when the tissue is pierced.
Since in the context of the present invention not only crochet-like, but also plug-like handles are to be made, the second, non-hook-like end of the tool has to be pointed a bit so that you can first pass it through the fabric with this end.
By this feature, namely by the tapering of the end not hooked gestal ended, the new tool differs from a known device, 'in which the eye is attached in the bead-shaped widened end of a crochet hook.
The main advantages of attaching the eye to the crochet hook are that the thread 5 does not have to be passed through each individual loop 4, but that you first pick up a large number of loops 4 of the lower thread one after the other and then the needle with the thread 5 can pull through at once. This measure naturally causes an extraordinary acceleration of the work.
Any fabric can be used as the carrier fabric. It has been shown that you can achieve particularly attractive patterns if you use genuine tulle. Of course, canvas or even silk fabrics can be used instead, depending on the intended use.
Any known material can be used as thread material for the new process. For example, wool will be used for pillows. On the other hand, it is also possible, for example, to produce an entire evening dress using silk threads.
A further simplification of the new type of needlework can be achieved by the fact that the carrier fabric is formed in a manner known per se as a work template, so that it is not necessary, as in knitting, to count the stitches.