Filtereinrichtung für Hauskläranlagen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Filtereinrichtung für Hauskläranlagen. Gemäss der Erfindung weist dieselbe minde stens eine Filterkammer und wenigstens einen, in derselben angeordneten Siebkorb zur Aufnahme von Filtermaterial auf.
In beiliegender Zeichnung sind vier Aus führungsbeispiele von Filtereinrichtungen ge mäss der Erfindung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer mit einer Hauskläranlage verbundenen Fil tereinrichtung, in Draufsicht, Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Aus führungsbeispiel der Fig. 1, Fig. 3 und 4 je einen Vertikalschnitt durch zwei weitere Ausführungsformen von Filtereinrichtungen, Fig. 5 und 6 Einzelheiten der Filterein richtungen.
Fig. 7 und 8 veranschaulichen in Drauf sicht bezw. im Längsschnitt ein viertes Aus führungsbeispiel einer mit einer Kläranlage verbundenen Filtereinrichtung. Fig. 9 zeigt einen Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 7.
Die Filtereinrichtung gemäss dem Aus führungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist einer Kläranlage nachgeschaltet, welche ein in den Erdboden eingegrabenen, handels üblichen Zementrohr 1, und einen dasselbe an der Unterseite wasserdicht abschliessen den Boden 2 mit Pumpensumpf 3 aufweist. Abwasserzuleitung 4 und Ableitung 5 dieser Kläranlage sind durch Tauchwände 6 ge schützt. Allfällig sich bildende Schlammfladen werden durch einen am Unterende der Tauch wand 6 vor dem Austrittsrohr 5 angeord neten Stabrost 7 abgelenkt und damit am Austreten verhindert.
Zur vollständigen, einwandfreien Reini gung des Abwassers dient die Filtereinrich tung, welche dieser Kläranlage nacbgeschal- tet ist. Diese Filtereinrichtung weist ein senkrecht im Erdboden eingegrabenes Ze mentrohr 8 und einen dessen unteres Ende abschliessenden Boden 9 aus Beton, sowie in dieses Rohr eingesetzte, Filtermaterial enthaltende Siebkörbe 11 und 12 auf. Diese Körbe bestehen je aus zwei längs eines Durchmessers des Korbes zusammenstossenden Teilen, wovon jeder aus einem an seiner -Unterseite mit einem Drahtgeflecht bespann ten Metallrahmen besteht (Fig. 5 und 6). Die Siebkörbe ruhen auf in der Rohrwandung eingelassenen Bolzen 10, so dass sie zwecks Reinigung und Auswechselns des Filter materials leicht herausgenommen werden können.
Der Siebkorb 11 ist mit einer Schlackenbrockenschicht 16 und der Sieb korb 12 mit einer Torfbrockenschicht 15 ge füllt. Auf der Schlackenbrockenschicht 16 ruht ein Verteilteller 19 mit einer Verteil- rinne 20, aus welcher die Löcher 21 aus münden. Eine Rinne 22, die lösbar am Rohr stutzen 5 aufgehängt ist, führt das Wasser aus der Kläranlage, der Mitte des Tellers 19 zu, welcher dasselbe über die Schicht 16 verteilt. Das Abwasser durchsickert die bei den Schichten 16 und 15 und verlässt die Filtereinrichtung durch das Ablaufrohr 23.
Bei grösseren Kläranlagen, bezw. einem grösseren Anfall an zu reinigendem Abwasser, kann die in Fig. 3 dargestellte Filtereinrich tung, welche einen weiteren mit einer Torf brockenschicht 15 gefüllten Siebkorb 13 auf weist oder auch die in Fig.4 dargestellte Filtereinrichtung, welche zwei weitere Sieb körbe 13 und 14 je mit einer Schicht 15 von Torfbrocken gefüllt aufweist, verwendet werden. Um eine volle Ausnutzung der auf diese Weise vergrösserten Sickerfläche zu erreichen, sind wie dies die Fig. 5 und 6 erkennen lassen in den Geflechten der Sieb körbe 13 und 14, Rohrstutzen 17 eingesetzt, durch welche ein Teil des auf eine Schicht 15 anfallenden Abwassers unmittelbar auf den darunter liegenden Siebkorb geleitet wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 bis 9 sind zwei getrennte Filterkammern vorgesehen, von denen die eine, 24, Schlacken brocken 25 enthält und die andere; 26, eine Schicht 27 aus Torfbrocken, welche von einem in dieser Filterkammer angeordneten Siebkorb getragen wird. Eine Querrinne 28 verteilt das aus dem Stutzen 5 zufliessende Abwasser über die ganze Breite der im Querschnitt rechteckigen Kammer 24. Ein Abflussrohr 29 leitet das beim Durchsickern durch die Schlackenbrocken. von gröberen Verunreinigungen befreite Abwasser in die zweite Filterkammer 26, wo es durch eine U-förmige Rinne 30 auf die Schicht 27 ver teilt wird.
Zur Abdeckung von Klär- (Absitz- oder Faul-) kammer und der oder den Filter kammern, sind Deckel 31 bezw. 32 und 33 aus imprägniertem Holz vorgesehen. Es könn ten aber auch Gussdeckel oder Deckel aus Riffelblech vorgesehen sein. Bei der recht eckigen Querschnittsform der Kammern nach Fig. 7 bis 9 können diese Deckel um Schar niere schwenkbar sein.
Die beschriebenen Filtereinrichtungen ar beiten, sei es in Verbindung mit Kläranlagen der beschriebenen Art oder andern, demsel ben Zwecke dienenden Vorrichtungen, wie folgt: Das in der Kläranlage durch das Aus fällen von groben Verunreinigungen und Schlamm gereinigte Abwasser fliesst in die Filterkammern, wo es beim Durchsickern der Schlackenbrocken die restlichen Schmutz stoffe zurücklässt. Bei Durchsetzen der Torf schiebt bezw. Torfschichten 15 werden auch noch die feinsten Teilchen zurückgehalten, so dass das aus der letzten Filterkammer bezw. aus der Torfschicht abfliessende Wasser ohne Bedenken versickert oder dem nächsten Bache zugeführt werden kann.
Bei geeigneter Wahl der Filterkammer abmessungen, der Grösse der Brocken von Schlacke und Torf und der Oberfläche der Torffilter, ist es mit einer verhältnismässig kleinen Filtereinrichtung der beschriebenen Art möglich, den gesamten Abwasseranfall eines Einfamilienhauses (Bauernhofes) ein wandfrei zu bewältigen, dabei genügt, bei richtiger Bemessung der Torffilter; ein zwei maliger Wechsel des Torfes im Jahr. Bei einer Zunahme der Abwassermenge ist es leicht möglich, die wirksame Oberfläche des Torffilters zu vergrössern, indem in die Fil terkammer weitere Siebkörbe mit Torffüllung eingesetzt werden, wie dies die Ausführungs beispiele nach den Fig. 3 und 4 zeigen.
In gewissen Fällen und je nach der Art und Verunreinigung des Abwassers genügt zur Reinigung desselben nach dem Durchlauf der Kläranlage eine Filtereinrichtung, welche nur einen Siebkorb aufweist, wobei dieser entweder nur mit Schlacken- oder nur mit Torfbrocken angefüllt ist. Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Kläranlage bestehend aus einer Faul- oder Absetzkammer ist zur Se dimentation der im Abwasser enthaltenen Schmutzstoffe besonders geeignet. Wie ge sagt, könnte aber auch jede andere demsel ben Zwecke dienende Kläranlage verwendet werden. Eine vollständige, hygienisch ein wandfreie Reinigung des Abwassers kann jedoch nur mittelst Filtern erreicht werden.
Die Verwendung der überall leicht erhält lichen Zementrohre gestattet einen billigen Aufbau der beschriebenen Filterkammer und Kläranlage, wobei beide in einfacher Weise durch das Anfügen eines weiteren Rohrteils oder Rohres vergrössert werden können.