Verfahren zur Herstellung einer Schlichte für Faserstoffe. Die Verwendung von trocknenden Ölen, insbesondere von Lösungen solcher 01e in organischen Lösungsmitteln zum Schlichten von Faserstoffen hat in den letzten Jahren trotz der bekannten Schwierigkeiten ständig an Bedeutung zugenommen. Es ist auch ge lungen, die Oxydation und Polymerisation der Schlichten so zu leiten, dass der an den Fasern haftende Schlichtefiim innerhalb einer längeren, für die Zwecke der Praxis aus reichenden Zeitspanne mit geeigneten Hilfs mitteln, z. B. Fettlöserseifen, wieder zu ent fernen ist.
Trotzdem haften diesen Schlichten noch wesentliche Nachteile an. Insbesondere ist der lange Trockenprozess ausserordentlich lästig und macht zum Beispiel das Arbeiten auf Breitschlichtemaschinen vollständig un möglich. Es lässt sich zwar die Trockenzeit durch Zusatz von Sikkativen wesentlich her absetzen, aber diese Arbeitsweise ist bei manchen Fasern, insbesondere bei Zellulose kunstseiden, wie Viskose- oder Kupferseide, nicht unbedenklich und kann bei unvorsich- tigem Arbeiten zu oxydativer Faserschädigung führen.
Der oxydative Trocknungsprozess kann vermieden werden oder auf ein bestimmtes Minimum reduziert werden, wenn man, wie bereits vorgeschlagen, an Stelle der trocknen den 01e Lösungen von Oxydationsprodukten derselben verwendet, die soweit mit Sauer stoff behandelt wurden, dass bereits nach dem Verdunsten der Lösung ein trockener oder fast trockener Film hinterbleibt. Dieser Überzug bleibt längere Zeit stark quellbar und lässt sich verhältnismässig leicht wieder entfernen.
Nunmehr wurde gefunden, dass man die genannten Oxydationsprodukte enthaltende Schlichten herstellen kann, welche die vor erwähnten Nachteile nicht aufweisen, indem man nicht eine Lösung, sondern gemäss dem vorliegenden Verfahren eine Emulsion der Oxydationsprodukte in wasserhaltigen Emul- gierungsmitteln herstellt.
Die durch dieses Verfahren gewonnenen Vorteile sind folgende: Man vermeidet das unangenehme Arbeiten mit teuren und meist .feuergefährlichen or ganischen Lösungsmitteln und kann eine Schlichte erhalten, die nach dem Auftragen auf Fasern vor dem Färben oder Ausrüsten noch -wesentlich leichter wieder entfernt wer den kann, afs die dichteren Schlichtefiline, die beim Verdunsten der bisher bekannten Lösungen hinterbleiben.
Zur Herstellung der Emulsionen eignen sich verschiedene der bekannten Emulgierungs- mittel. Besonders vorteilhaft ist die Ver wendung von wässerigen Lösungen der hoch- sulfurierten fetten Öle, bezw. Fettsäuren. Um eine Schlichte zu erhalten, mittelst wel cher die Weichheit und Geschmeidigkeit der behandelten Faserstoffe modifiziert - werden kann, können an sich bekannte Hilfs- und Zusatzstoffe, wie Fette, Wachse, Harze, Oxy dationsprodukte halbtrocknender Öle u. a. m. in beliebigem Mengenverhältnis zugegeben werden. In manchen Fällen empfiehlt es sich, noch Stabilisierungsmittel, z. B.
Leim, even tuell in Verbindung mit einem Verflüssigungs mittel, insbesondere Harnstoff, zuzusetzen.
Versuche haben gezeigt, dass die mit der artigen Emulsionen hergestellten Schlichte- Überzüge, wie erwähnt, auch nach längerem Lagern noch leicht und restlos wieder ent fernt werden können. Uni die Sicherheit zu erhöhen, kann man zwecks Hintanhaltung weiterer Oxydations- und Polymerisations- vorgänge in der fertigen Emulsion noch Anti- oxygene, wie Amine, Phenole, Sulfhydryl- verbindungen u. a. m. zu2,etzen.
Zur Bereitung der Schlichte gemäss vor liegender Erfindung kann man von festen oder gelösten Oxydationsprodukten trocknen der Öle, z. B. des Leinöls, oder Produkten teilweiser Verseifung von solchen ausgehen. Man kann aber auch die Schlichte in der Weise bereiten, dass man trocknende Öle in emulgiertem Zustand mit Sauerstoff abgeben den Mitteln, finit gasförmigem Sauerstoff oder mit Luft bis zur genügenden Verminderung der Jodzahl, z. B. von 170 auf 60, behandelt. Die weitern Zusätze können vor oder nach dem Oxdationsprozess zugegeben werden.
<I>Beispiel:</I> Eine eingedickte Lösung, bestehend aus 30 Teilen oxydiertem Leinöl mit einer Jod zahl von ungefähr 60, 10 Teilen Japanwachs und 20 Teilen Toluol wird allmählich in 40 Teile einer etwa 50 %igen Lösung des Natriumsalzes einer hochsulfurierten Oliven ölfettsäure eingearbeitet, wobei das Toluol zum Verdunsten gebracht wird. Hierauf setzt man vorsichtig in kleinen Portionen weiches Wasser zu und verdünnt schliesslich auf 500 Teile. Die erhaltene Emulsion ist wochenlang stabil und kann zum Schlichten von Acetat seide in Strängen verwendet werden.
Für die Verwendung zum Schlichten auf der Breitschlichtemaschine kann man die Masse nur auf 200 Teile verdünnen.
Process for the production of a size for fiber materials. The use of drying oils, in particular solutions of such oils in organic solvents for sizing fibrous materials, has steadily increased in importance in recent years, despite the known difficulties. It has also been possible to direct the oxidation and polymerization of the sizes in such a way that the size film adhering to the fibers can be used with suitable aids within a longer period of time which is sufficient for practical purposes, e.g. B. degreaser soaps to be removed again.
Nevertheless, these coatings still have significant disadvantages. In particular, the long drying process is extremely annoying and, for example, makes working on wide sizing machines completely impossible. It is true that the drying time can be reduced significantly by adding siccatives, but this method of working is not harmless with some fibers, especially with cellulose rayon such as viscose or copper silk, and can lead to oxidative fiber damage if handled carelessly.
The oxidative drying process can be avoided or reduced to a certain minimum if, as already suggested, solutions of oxidation products are used in place of the dry oil, which have been treated with oxygen to such an extent that a dry one after the solution has evaporated or an almost dry film remains. This coating remains strongly swellable for a long time and can be removed again relatively easily.
It has now been found that sizes containing the oxidation products mentioned can be produced which do not have the disadvantages mentioned above by producing not a solution but, according to the present process, an emulsion of the oxidation products in water-containing emulsifying agents.
The advantages gained by this process are as follows: You avoid the unpleasant work with expensive and mostly flammable organic solvents and you can obtain a size that can be removed much more easily after being applied to fibers before dyeing or finishing, afs the denser sizing filins that remain when the previously known solutions evaporate.
Various of the known emulsifying agents are suitable for producing the emulsions. The use of aqueous solutions of the highly sulphurized fatty oils, respectively. Fatty acids. In order to obtain a size by means of which the softness and suppleness of the treated fibers can be modified, auxiliaries and additives known per se, such as fats, waxes, resins, oxidation products of semi-drying oils and the like, can be used. a. m. can be added in any proportion. In some cases it is advisable to add stabilizers, e.g. B.
Add glue, possibly in conjunction with a liquefying agent, in particular urea.
Tests have shown that the size coatings produced with such emulsions, as mentioned, can still be removed easily and completely even after prolonged storage. To increase safety, antioxidants such as amines, phenols, sulfhydryl compounds and the like can be added to the finished emulsion to prevent further oxidation and polymerisation processes. a. m. zu2, etzen.
To prepare the size according to the present invention, solid or dissolved oxidation products can be dried of the oils, eg. B. of linseed oil, or products of partial saponification proceed from such. But you can also prepare the size in such a way that you release drying oils in an emulsified state with oxygen, the agents, finite gaseous oxygen or with air until the iodine number has been sufficiently reduced, e.g. B. from 170 to 60 treated. The other additives can be added before or after the oxidation process.
<I> Example: </I> A thickened solution consisting of 30 parts of oxidized linseed oil with an iodine number of approximately 60, 10 parts of Japan wax and 20 parts of toluene is gradually converted into 40 parts of an approximately 50% solution of the sodium salt of a highly sulphurized olive Oil fatty acid incorporated, the toluene being made to evaporate. Then soft water is carefully added in small portions and finally diluted to 500 parts. The emulsion obtained is stable for weeks and can be used for sizing acetate silk in strands.
For use for finishing on the wide sizing machine, the compound can only be thinned to 200 parts.