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Verfahren zur Herstellung von nassfesten, antiseptisch wirkenden Papieren.
Durch die österreichische Patentschrift Nr. 64565 ist ein Verfahren zur Herstellung von Pergamentpapier und von Papieren von mehr oder weniger ausgeprägtem pergamentartigem Charakter und verschieden grosser Wasserfestigkeit bekannt geworden, welches darin besteht, dass man Papiere von verschiedener
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mit sauren Stoffen mit oder ohne Zusatz von Formaldehyd behandelt und bei Temperaturen von etwa 1000 trocknet.
Die Ausführung dieses bekannten Verfahrens gestaltet sich nach der Patentbesehreibung z. B. derart, dass fertiges, trockenes Pergamentersatzpapier mit einer Mischung von einer etwa 6% igen Lösung von schwefelsaurer Tonerde und einer 0. 6%igen von Formaldehyd getränkt und dann in der in der Papierfabrikation allgemein üblichen Weise auf Trockenzylindern getrocknet wird.
Die Überführung dieses Verfahrens, welches danach mit der Trocknung des Papieres beendet ist, in die Praxis ist trotz langjähriger Bemühungen nicht gelungen, weil es nicht möglich war, auf diese Weise Papiere von gleichmässig guten Eigenschaften herzustellen. Sein Hauptnachteil besteht darin, dass die nach dem Verfahren hergestellten Papiere mehr oder weniger leicht brüchig wurden. Hiebei war es besonders unangenehm, dass diese Veränderung in den Festigkeitseigenschaften der Papiere nicht immer sofort zu erkennen war, sondern häufig erst später in Erscheinung trat und bei längerem Lagern des Papieres mitunter derart zunahm, dass es vollständig brüchig und dadurch unbrauchbar wurde.
Es wurde nun gefunden, dass es von wesentlicher Bedeutung ist, den Prozess nicht mit der erreichten Trocknung abzuschliessen, sondern an den eigentlichen Trocknungsprozess eine Nacherhitzung von mehr oder weniger langer Dauer, zweckmässig bei Temperaturen unter 100 , z. B. solchen von 85 bis 60 anzuschliessen. Führt man den Trocknungsprozess so, wie in Patentschrift Nr. 64565 beschrieben, auf den in der Papierindustrie gebräuchlichen Trockenzylindern aus, so beträgt die Erhitzungsdauer in der Regel nur Bruchteile einer Minute. Die Temperatur muss daher um in dieser Zeit eine vollständige Trocknung der präparierten Papiere zu erzielen, entsprechend hoch sein, also 100 und mehr betragen.
Das Arbeiten bei derartig hohen Temperaturen ist, wie weiterhin gefunden wurde, häufig eine Hauptursache für das vielfach beobachtete Brüchigwerden des derart behandelten Papieres. Es hat sich daher in vielen Fällen als vorteilhaft erwiesen, auch den Trocknungsprozess selbst bei Temperaturen unter 100 , z. B. ebenfalls bei solchen zwischen 85 und 600 auszuführen.
Die Nacherhitzung des getrockneten Papieres muss aber stattfinden, einerlei, ob die Trocknung bei höherer Temperatur, z. B. 100 oder bei niedrigerer Temperatur, z. B. zwischen 85 und 600 erfolgt ist ; die Dauer der Nacherhitzung, welche sich nach der Qualität und der Art der Vorbehandlung des Papieres richtet, kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Sie kann z. B. viele Stunden betragen ; in manchen Fällen worden aber auch bereits durch eine kurze Nacherhitzung von z. B. 1/2 Stunde, J/4 Stunde oder noch weniger gute Erfolge erzielt werden.
Es wurde weiter festgestellt, dass die Menge der sauren Stoffe, welche dem Papier einverleibt werden, von erheblicher Bedeutung für die Festigkeitseigenschaften des Papieres nach Beendigung der Trocknung ist.
Bei dem Verfahren nach dem Patent Nr. 64565 wurde zur Tränkung des Papiers z. B. eine 6% ige Lösung von schwefelsaurer Tonerde verwendet. Von dieser Tonerdemenge würden bei üblicher, beispielsweise 50% iger Tränkung 3%, bezogen und das Gewicht des trockenen Papiers, in diesem zurückgeblieben sein. Wie gefunden wurde, empfiehlt es sich, die Menge der dem Papier einzuverleibenden sauren Stoffe ganz erheblich zu vermindern bzw. die Säuren nur in Mengen zu verwenden, die höchstens drei Teile der nach den in drr PatentschriftNr. 64565 erforderliehen Mengen betragen. Man kann z. B. bei Verwendung von schwefelsaurer Tonerde schon bei Mengen von 0. 5% und weniger, die im Papier verbleiben, ausgezeichnet Ergebnisse erzielen.
In keinem Falle hat es sich als erforderlich erwiesen, mehr als 1% des trockenen Papiergewichtes von schwefelsaurer Tonerde in das Papier hineinzubringen.
Durch Verminderung der dem Papier einverleibten sauren Stoffe in Verbindung mit der eingangs vorgeschlagenen längeren Erwärmung bei unter 100 liegenden Temperaturen wird die Gefahr des Brüchig-
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insbesondere seiner ausgezeichneten Nassfestigkeit.
Die Herabsetzung der Menge der sauren Stoffe gestattet es anderseits aber auch, auf das Erhitzungsverfahren bei 1000 zurückzugreifen, da sie die Gefahr des Brüchigwerdens des Papieres in gleichem Verhältnis mit der Verminderung der sauren Stoffe verringert. Man kann also Papier, welchem z. B. nur 0-5% und weniger als schwefelsaurer Tonerde einverleibt sind, auch in der durch die Patentschrift
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wird jedoch hiebei mit Abschluss des Trockenprozesses eine volle Nassfestigkeit des Papieres nicht erreichen, muss vielmehr auch bei dieser Arbeitsweise an den Troekenprozess eine Nacherhitzungsperiode anschliessen, z.
B. in der Weise, dass das von der Maschine kommende Papier mehr oder weniger lange Zeit in einer Trockenkammer, welche beispielsweise auf Temperaturen zwischen 60 und 850 geheizt sein kann, nacherwärmt wird. Die Dauer dieser Nacherhitzung richtet sich, wie bereits oben angedeutet, einerseits nach der Papierart, anderseits nach dem Tränkungsgrad, nach der Zusammensetzung des Tränkungsgemisches usw.
Der Formaldehydgehalt der anzuwendenden Lösung sollte nach Patentschrift Nr 64565 etwa 0-6% betragen. Die Anwendung derartig geringer Formaldehydmengen schien deshalb notwendig, weil bei Verwendung grösserer Mengen damit zu rechnen war, dass der Aldehyd aus dem Papier doch zum grossen Teil wieder entweichen und ausserdem das Papier den unangenehm stechenden Geruch dieses Körpers
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Einwirkung der sauren Stoffe der Formaldehyd in dem Papier fixiert wird und dass bereits geringe Mengen von sauren Stoffen genügen, um verhältnismässig grosse Mengen von Formaldehyd zu binden. Auf Grund dieser neuen Erkenntnis ist man in der Lage, einem Papier erhebliche Mengen von Formaldehyd z. B. bis zu 4 und mehr Prozent einzuverleiben und ihm dadurch auch ausgezeichnete antiseptische und desinfizierende Eigenschaften zu verleihen.
Die Herstellung eines durch Formaldehyd antiseptisch gemachten Papiers ist zwar an sich bereits bekannt, dagegen ist die Verwendung von Formaldehyd gleichzeitig mit sauren Stoffen in Kombination mit dem besonderen vorstehend beschriebenen Nacherwärmungsprozess und die gleichzeitige Hervorbringung nassfester und antiseptischer Eigenschaften des Papiers auf dem genannten Wege neu. Ein Vorteil wird mit dem neuen Verfahren auch insofern erzielt, als durch Bindung erheblicher Mengen von Formaldehyd die antiseptische Wirkung des Papieres sich wesentlich verstärken lässt.
Neben Formaldehyd oder Formaldehyd liefernden Stoffen kann man noch andere desinfizierend wirkende Stoffe, wie Benzoesäure oder Salizylsäure in das Papier einführen.
Es hat sich weiterhin als sehr vorteilhaft erwiesen, im Gegensatz zu den normalen Tränkungsgraden wie sie bei den üblichen Präpar1l'rverfahren zur Anwendung kommrn, die chemisch wirkenden Lösungen in möglichst geringer Menge, dafür aber in um so höherer Konzentration dem nassfest zu machenden Papier einzuverleiben. Während bei dem bisherigen Verfahren mit einem normalen Tränkungsgrad
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saurer Tonerde gearbeitet wird, kann man nach dem vorliegenden Verfahren z. B. schon mit Tränkungsgraden von 10% und weniger ausgezeichnete Erfolge erzielen, wenn man die Konzentration der Lösung entsprechend erhöht. Bei 8% iger Tränkung des Papieres kann man z.
B. mit Vorteil unverdünnten 30% igen Formaldehyd, in dem 5% schwefelsaure Tonerde aufgelöst sind, verwenden.
Durch die genannte Arbeitsweise wird der Vorteil erzielt, dass die Trocknungsdauer ausserordentlich abgekürzt wird, so dass durch raschen s Arbeiten eine grössere Produktion erreicht werden kann. Ferner werden die Verluste an wertvollen Formaldehyd durch die Herabsetzung der zu verdampfenden Wassermenge auf das geringste Mass eingeschränkt.
Obige Untersuchungen haben ergeben, dass man bei der Durchführung des Verfahrens nicht auf Stoffe, wie saure Salze oder Säuren beschränkt ist, sondern dass man überraschenderweise mit Vorteil auch ine Reihe von Salzen verwenden kann, die bei gewöhnlicher Temperatur neutral reagieren, aber bei den für die Ausführung des Verfahrens notwendigen Bedingungen infolge von Dissoziation sauer wirken. Derartige Salze finden sich insbesondere unter den Chloriden. So lassen sich z. B. Chlorkalzium und Chlormagnesium vorteilhaft in der angegebenen Weise verwenden.
Weiterhin wurde gefunden, dass man die Eigenschaften der herzustellenden Papiere durch Mitverwendung von organischen Kolloiden und Kolloidstoffen wie Kasein, Tierleim usw., welche unter den gegebenen Bedingungen unlöslich werden, verbessern kann. Es ist zwar an sich bekannt, Papier mit Hilfe von Leim u. dgl. und Formaldehyd dicht zu machen, indes handelt es sich bei diesem Verfahren lediglich um ein Härten des Leimes, während nach dem vorliegenden Verfahren eine Veränderung der Papierfaser selbst unter dem Einfluss der verwendeten Lösungen eintritt. Die Einverleibung der Kolloidstoffe kann der Behandlung des Papieres mit sauer wirkenden Stoffen und Formaldehyd vorangehen ; z. B. durch Zugabe von Kasein oder Tierleim zum Holländer. Es hat sich aber auch eine gleichzeitige Anwendung als möglich erwiesen, z.
B. derart, dass man saugfähiges Papier mit einer Lösung tränkt, welche neben sauer wirkenden Stoffen und Formaldehyd noch z. B. Tierleim enthält. Für dieses Arbeitsverfahren hat sich die Verwendung der vorstehend erwähnten Salze, wie Chlormagnesium und Chlorkalzium als besonders vorteilhaft erwiesen, da, wie gefunden wurde, die Lösungen dieser Salze auch bei Gegenwart von Formaldehyd befähigt sind, verhältnismässig grosse Mengen von Tierleim aufzulösen.
Den nassfest gemachten Papieren kann man durch geeignete Behandlungsweisen verschiedene Eigenschaften verleihen, z. B. durch Behandlung mit gewissen hygroskopischen Stoffen die Eigenschaft der Geschmeidigkeit. Zur Erreichung dieses Zieles ist, wie gefunden wurde, eine besondere Behandlung des Papieres mit derartigen Stoffen entbehrlich ; man kann vielmehr vorteilhaft derart verfahren, dass man die in Betracht kommenden Stoffe, z. B. Glyzerin, Zucker usw. der nassfest machenden Lösung
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zusetzt. Bei Verwendung von Salzen zum Nassfestmachen, welche neben saurer Wirkung zugleich hygroskopisch sind, kann man auch auf den Zusatz besonderer hygroskpisch wirkender Stoffe verzichten.
Schliesslich hat es sich auch noch als möglich erwiesen, den Prozess des Nassfestmachens zugleich zur Färbung des Papieres zu verwenden, indem man der nassfestmachenden Lösung die zur Erzielung der gewünschten Färbung erforderlichen Farbstoffe einverleibt.
Selbstverständlich kann man auch mehrere der vorstehend erwähnten Mittel, z. B. Stoffe zur Erhöhung der Nassfestigkeit, Stoffe zum Geschmeidigmachen und Farbstoffe gleichzeitig in Anwendung bringen.
Zur Imprägnierung des Papiers kann man die beliebigen Feuchteinrichtungen, gegebenenfalls mehrere in Vereinigung miteinander benutzen. An Stelle der Verwendung einer einheitliehen Imprägnierungsflüssigkeit kann man z. B. auch derart verfahren, dass man die Komponenten getrennt aufträgt, z. B. auf die eine Seite der Papierbahn ein konzentriertes Lösungsgemisch aufträgt und auf die andere Seite ein Verdünnungsmittel, z. B. Wasser. In gegebenen Fällen hat sich das Imprägnieren mit erwärmten Lösungen oder Lösungsgemischen als sehr vorteilhaft erwiesen.
Der in drei Stufen, Imprägnierung, Trocknen und Nacherwärmen zerfallende Arbeitsvorgang kann, wie gefunden wurde, dadurch wesentlich vereinfacht werden, dass man die Imprägnierung in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Trockenprozess vornimmt, z. B. unter Benutzung einer Tränkpresse in der Art. dass das Papier durch eine heizbare Tauchvorrichtung geführt, hierauf unmittelbar abgepresst und dann sofort über die Trockenzylinder geführt wird. Auch bei dieser Arbeitsweise können die Komponenten der Imprägnierflüssigkeit getrennt voneinander angewendet werden, z. B. derart, dass das Papier zunächst mit heisser Salzlösung getränkt, dann abgepresst und unmittelbar vor Auflaufen auf den Trockenzylinder Formaldehyd, z.
B. durch Auftropfenlassen, durch Führen des Papieres über mit Formaldehyd benetzte Walzen oder auf andere Weise aufgebracht wird, u. zw. vorteilhaft auf die dem Troekenzylinder zugekehrte
Papierseite, wodurch der Vorteil erzielt wird, dass der infolge der Erhitzung verdampfende Formaldehyd durch Diffusion in gleichmässiger Verteilung in die Papierbahn hineingetrieben wird. Das Arbeiten mit
Tränkpressen hat sich als besonders vorteilhaft auch in den Fällen erwiesen, bei welchen die Nassfest- machung des Papiers mit der Färbung desselben verbunden wird.
Das Verfahren eignet sich unter anderem auch zum Nassfestmachen von Spinnpapieren, wie sie zur Herstellung von Papiergarnen, Papiergeweben usw. verwendet werden. Man kann z. B. nach der Erfindung nassfest gemachtes Spinnpapier zu nassfesten Papiergarnen, Geweben usw. verarbeiten. Besser verfährt man aber derart, dass man den Prozess des Nassfestmachens in den Prozess der Herstellung des Papiergarnes einschaltet. Dies kann z. B. in der Weise geschehen, dass man das z. B. streifenförmige Papier, welches durch einfaches Drehen unter Benetzung zu Garnen versponnen wird, anstatt mit Wasser, mit einer nassfestmachenden Lösung nach der Erfindung tränkt und nach erfolgtem Zusammendrehen im Sinne der Erfindung trocknet und nacherwärmt.
Das Verfahren ähnelt dem von Eschallier (österr. Patentschrift Nr. 40067), das die Erhöhung der Festigkeit von aus Nytrozelluloselösungen hergestellten Kunstfäden und ähnlichen Gebilden betrifft, während nach dem vorliegenden Verfahren Papiergarne aus Papier hergestellt werden sollen, das aus gewöhnlicher höchstens mechanisch veränderter Zellulose besteht.
Die gemäss der Erfindung hergestellten nassfesten Papiere kann man noch weiter veredeln und verbessern, z. B. dadurch, dass man sie in an sich bekannter Weise mit Lack, Asphalt, Pech, Teer od. dgl. behandelt. In derart aufgebrachten Überzugsschichten können dann noch Fäden, leichte Gewebe u. dgl. eingebettet werden.
Durch Verkleben (Kaschieren) verschiedener nassfestgemachter Papierbahnen kann man nassfeste Pappen oder Kartons herstellen. Durch Verkleben nassfester Bahnen mit solchen, welche nicht nassfest sind, ist man in der Lage, Erzeugnisse herzustellen, die nur einseitig nassfest sind. Zur Verklebung können die verschiedenartigsten Klebstoffe benutzt werden. Mit Asphalt, Pech u. dgl. überzogene Bahnen können auch ohne Verwendung besonderer Klebstoffe zu Pappen usw. vereinigt werden. Auch das Verkleben mehrerer Bahnen kann vorteilhaft in einem Arbeitsgang'mit dem Nassfestmachen durchgeführt werden, z. B. derart, dass man zwischen die durch Pressung zu vereinigenden Bahnen, von denen mindestens
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PATENT-ANSPRÜCHE :
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Verfahren zur Herstellung von nassfesten Papieren, dadurch gekennzeichnet, dass das in bekannter Weise mit sauren Stoffen oder mit Formaldehyd oder beiden behandelte Papier nach beendeter Trocknung einem Nacherwärmungsprozess, zweckmässig bei Temperaturen unter 100 , z. B. solchen zwischen 85 und 60 , unterworfen wird.
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Process for the production of wet-strength, antiseptic papers.
A process for the production of parchment paper and papers of a more or less pronounced parchment-like character and different degrees of water resistance has become known through the Austrian patent specification No. 64565, which consists in using papers of different
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treated with acidic substances with or without the addition of formaldehyde and dries at temperatures of around 1000.
The execution of this known method is designed according to the patent description z. B. in such a way that finished, dry parchment substitute paper is soaked with a mixture of an approximately 6% solution of sulfuric acid clay and a 0.6% solution of formaldehyde and then dried on drying cylinders in the manner generally used in paper manufacture.
The transfer of this process, which is then ended with the drying of the paper, into practice has not succeeded despite many years of efforts because it was not possible to produce papers with uniformly good properties in this way. Its main disadvantage is that the papers produced by the process became more or less easily brittle. It was particularly uncomfortable that this change in the strength properties of the paper was not always immediately recognizable, but often only appeared later and sometimes increased so much when the paper was stored for a long time that it became completely brittle and thus unusable.
It has now been found that it is of essential importance not to complete the process with the drying achieved, but rather to post-heat the actual drying process for a more or less long period, expediently at temperatures below 100, e.g. B. to connect those from 85 to 60. If the drying process is carried out, as described in patent specification No. 64565, on the drying cylinders customary in the paper industry, the heating time is usually only a fraction of a minute. In order to achieve complete drying of the prepared papers during this time, the temperature must therefore be correspondingly high, i.e. 100 and more.
Working at such high temperatures is, as has also been found, often a major cause of the often observed brittleness of the paper treated in this way. It has therefore proven to be advantageous in many cases to also carry out the drying process even at temperatures below 100, e.g. B. also with those between 85 and 600.
The post-heating of the dried paper must take place, regardless of whether the drying is carried out at a higher temperature, e.g. B. 100 or at a lower temperature, e.g. B. occurred between 85 and 600; the duration of the post-heating, which depends on the quality and type of pretreatment of the paper, can vary within wide limits. You can z. B. be many hours; in some cases, however, a brief reheating of z. B. 1/2 hour, J / 4 hour or even less good results can be achieved.
It was further established that the amount of acidic substances which are incorporated into the paper is of considerable importance for the strength properties of the paper after drying has ended.
In the process according to patent no. 64565, for impregnation of the paper, for. B. used a 6% solution of alumina sulfuric acid. With conventional, for example 50%, impregnation, 3% of this amount of clay would have been based and the weight of the dry paper would have remained in it. As has been found, it is advisable to reduce the amount of acidic substances to be incorporated into the paper very considerably or to use the acids only in amounts that do not exceed three parts of the amounts specified in the patent specification no. 64565 required quantities. You can z. B. when using alumina sulfuric acid with amounts of 0.5% and less, which remain in the paper, achieve excellent results.
In no case has it been found necessary to bring more than 1% of the dry paper weight of sulphate into the paper.
By reducing the acidic substances incorporated into the paper in connection with the initially proposed longer heating at temperatures below 100, the risk of brittleness is reduced.
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especially its excellent wet strength.
On the other hand, reducing the amount of acidic substances also makes it possible to use the heating method at 1000, since it reduces the risk of the paper becoming brittle in the same proportion as the reduction in acidic substances. So you can use paper, which z. B. only 0-5% and less than sulfuric alumina are incorporated, including in the patent
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however, if the full wet strength of the paper is not achieved at the end of the drying process, the drying process must be followed by a post-heating period, e.g.
B. in such a way that the paper coming from the machine is reheated for a longer or shorter time in a drying chamber, which can be heated to temperatures between 60 and 850, for example. The duration of this post-heating depends, as already indicated above, on the one hand on the type of paper, on the other hand on the degree of impregnation, the composition of the impregnation mixture, etc.
According to patent specification No. 64565, the formaldehyde content of the solution to be used should be around 0-6%. The use of such small amounts of formaldehyde seemed necessary because when using larger amounts it was to be expected that most of the aldehyde would escape from the paper and the paper would also lose the unpleasant pungent odor of this body
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The action of the acidic substances fixes the formaldehyde in the paper and that even small amounts of acidic substances are sufficient to bind relatively large amounts of formaldehyde. On the basis of this new knowledge one is able to a paper considerable amounts of formaldehyde z. B. to incorporate up to 4 and more percent and thereby also give it excellent antiseptic and disinfectant properties.
The production of paper made antiseptic by formaldehyde is already known per se, but the use of formaldehyde at the same time as acidic substances in combination with the special reheating process described above and the simultaneous production of wet-strength and antiseptic properties of the paper in the above-mentioned way is new. The new process also provides an advantage in that the antiseptic effect of the paper can be significantly increased by binding considerable amounts of formaldehyde.
In addition to formaldehyde or substances that provide formaldehyde, other disinfecting substances, such as benzoic acid or salicylic acid, can also be introduced into the paper.
It has also proven to be very advantageous, in contrast to the normal degrees of impregnation as used in the usual preparation processes, to incorporate the chemically active solutions in the smallest possible amount, but in a higher concentration in the paper to be made wet-resistant. While with the previous method with a normal degree of impregnation
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acid alumina is worked, you can use the present process z. B. achieve excellent results with impregnation levels of 10% and less if the concentration of the solution is increased accordingly. With 8% impregnation of the paper you can z.
B. advantageously use undiluted 30% formaldehyde, in which 5% sulfuric acid clay are dissolved.
The above-mentioned mode of operation has the advantage that the drying time is extremely shortened, so that greater production can be achieved by working quickly. Furthermore, the loss of valuable formaldehyde is limited to the lowest possible level by reducing the amount of water to be evaporated.
The above investigations have shown that one is not limited to substances such as acidic salts or acids when carrying out the process, but that, surprisingly, one can also use a number of salts with advantage which react neutrally at normal temperature, but with those for Execution of the procedure, the necessary conditions are acidic as a result of dissociation. Such salts are found in particular among the chlorides. So z. B. use calcium chloride and magnesium chloride advantageously in the manner indicated.
It has also been found that the properties of the papers to be produced can be improved by using organic colloids and colloidal substances such as casein, animal glue, etc., which become insoluble under the given conditions. Although it is known per se, paper with the help of glue u. Like. And to make formaldehyde impermeable, however, this method is merely a hardening of the glue, while according to the present method a change in the paper fiber occurs even under the influence of the solutions used. The incorporation of the colloidal substances can precede the treatment of the paper with acidic substances and formaldehyde; z. B. by adding casein or animal glue to the Dutchman. However, simultaneous use has also proven to be possible, e.g.
B. so that absorbent paper is soaked with a solution which, in addition to acidic substances and formaldehyde, still z. B. contains animal glue. The use of the above-mentioned salts, such as chlorine magnesium and chlorine calcium, has proven to be particularly advantageous for this working process, since, as has been found, the solutions of these salts are capable of dissolving relatively large amounts of animal glue even in the presence of formaldehyde.
The wet-strength papers can be given various properties by suitable treatments, e.g. B. by treatment with certain hygroscopic substances the property of suppleness. In order to achieve this goal, as has been found, a special treatment of the paper with such substances is unnecessary; one can rather proceed advantageously in such a way that the substances in question, eg. B. glycerine, sugar, etc. the wetting solution
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clogs. When using salts for wet strength, which are also hygroscopic in addition to their acidic effect, the addition of special hygroscopic substances can be dispensed with.
Finally, it has also proven possible to use the wet strength process at the same time to color the paper by adding the dyes required to achieve the desired color to the wet strength solution.
Of course, you can also use several of the above-mentioned agents, for. B. substances to increase the wet strength, substances to soften and bring dyes at the same time.
Any desired dampening devices, possibly several in combination, can be used to impregnate the paper. Instead of using a uniform impregnation liquid, e.g. B. also proceed in such a way that the components are applied separately, e.g. B. applies a concentrated solution mixture to one side of the paper web and a diluent, e.g. B. water. In certain cases, impregnation with heated solutions or mixed solutions has proven to be very advantageous.
The work process, which disintegrates in three stages, impregnation, drying and reheating, can, as has been found, be significantly simplified in that the impregnation is carried out in direct connection with the drying process, e.g. B. using an impregnation press in such a way that the paper is passed through a heatable immersion device, then immediately pressed and then immediately passed over the drying cylinder. In this mode of operation, too, the components of the impregnating liquid can be used separately from one another, e.g. B. in such a way that the paper is first impregnated with hot salt solution, then pressed and formaldehyde, z.
B. by dripping, by guiding the paper over rollers wetted with formaldehyde or otherwise applied, u. Zw. Advantageously facing the Troekenzylinder
Paper side, which has the advantage that the formaldehyde that evaporates as a result of the heating is driven into the paper web by diffusion in an even distribution. Working with
Impregnation presses have also proven to be particularly advantageous in those cases in which the wet strength of the paper is combined with the coloring of the same.
The process is also suitable, among other things, for the wet strength of spinning papers, such as those used for the production of paper yarns, paper fabrics, etc. You can z. B. process according to the invention made wet strength spinning paper into wet strength paper yarns, fabrics, etc. However, it is better to proceed in such a way that the process of wet-strengthening is included in the process of manufacturing the paper yarn. This can e.g. B. done in such a way that you can z. B. strip-shaped paper, which is spun into yarns by simply twisting with wetting, instead of being soaked with water, with a wet-strength solution according to the invention and, after twisting in the sense of the invention, dried and reheated.
The process is similar to that of Eschallier (Austrian Patent No. 40067), which concerns the increase in the strength of synthetic threads and similar structures made from nitrocellulose solutions, while the present process is intended to produce paper yarns from paper which consists of ordinary, at most mechanically modified, cellulose .
The wet strength papers produced according to the invention can be further refined and improved, e.g. B. by the fact that they od in a known manner with paint, asphalt, pitch, tar. Like. Treated. In coating layers applied in this way, threads, lightweight fabrics and the like can then still be used. Like. Be embedded.
By gluing (laminating) various wet-strength paper webs, you can produce wet-strength cardboard or cardboard boxes. By gluing wet-strength webs to those that are not wet-strength, it is possible to manufacture products that are only wet-strength on one side. A wide variety of adhesives can be used for bonding. With asphalt, pitch, etc. Like. Coated webs can also be combined into cardboard etc. without using special adhesives. The gluing of several webs can also advantageously be carried out in one operation with the wet-fastening, e.g. B. such that between the webs to be combined by pressing, of which at least
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PATENT CLAIMS:
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Process for the production of wet-strength papers, characterized in that the paper treated in a known manner with acidic substances or with formaldehyde or both is subjected to a reheating process after drying, advantageously at temperatures below 100, e.g. B. those between 85 and 60, is subjected.