Verfahren zur Herstellung eines troehenen, homöopathischen Heilmittels. Heute gebräuchliche Verfahren zur Her stellung trockener homöopathischer Heilmittel haben den Nachteil, dass ihre Erzeugnisse ausserordentlich verschieden sind in ihrer physiologischen Wirkung, was ihre therapeu tische Verwendung erheblich erschwert. Ganz besonders tritt dieser Umstand ungünstig in die Erscheinung bei Verwendung der Erzeug nisse verschiedener Herkunft.
Diese Verschiedenheit ist darauf zurück zuführen, dass die wirksamen Arzneistoffe nicht in molekularer Verteilung in der Milchzucker- grundlage sich befinden, sondern in Partikeln von verschiedener Grösse, welche noch Tau sende, ja Millionen von Molekülen in festem Verbende vereinigt enthalten.
Nun hängt die Intensität der biologischen Wirkung eines Heilmittels wesentlich von der Zahl der Moleküle desselben ab, die in der Zeiteinheit ins Blut übertreten. Als Über gangsstelle für homöopathische Heilmittel kann zweckmässigerweise nur die Schleimhaut des Mundes in Frage kommen, da es ohne Anwendung der unerwünschten Einspritzun gen nur auf diese Weise möglich ist., die therapeutisch wirksamsten kurzen Reize von bestimmter Intensität hervorzubringen.
Damit aber die Heilmittel an dieser Stelle ins Blut übertreten können, müssen sie bereits in ge löstem - molekular resp. ionisiertem - Zu stande oder wenigstens in solcher Form in den Mund eingeführt werden, dass sie dort in wenigen Sekunden vollständig in Lösung gehen. Solutionen, welche diese Bedingung vollkommen erfüllen würden, sind aus prak tischen Gründen unbrauchbar. Von festen Substanzen erfüllen leicht lösliche die ge stellten Bedingungen in annähernd ausreichen dem Masse.
Anders ist es dagegen mit schwer und sehr schwer löslichen Substanzen, wie zum Beispiel Calcium phosphoricum, welches sich -bei gewöhnlicher Temperatur nur im Verhältnis 1 : 6000 löst, oder Calcium carbo- nicum, dessen Löslichkeit nur 1 : 27 000 be trägt, oder Calcium fluoratum mit einer Lös lichkeit von 1 : 26 000.
Da hier selbst bei in- tensivster Verreibung in. Colloidmühlen die einzelnen Partikeln immer noch einige Tau send Moleküle festverbunden enthalten, sind zu ihrer völligen Lösung Stunden notwendig. Dementsprechend sind sie für den beabsich tigten Zweck vollkommen ungeeignet.
Diese Schwierigkeiten können, wie Ver suche ergaben, nach dem Verfahren gemäss vorliegender Erfindung beseitigt werden. Es ist nach diesem Verfahren möglich, selbst die schwerstlöslichen Substanzen in solche Form zu bringen, dass ihre Moleküle wenige Sekun den, nachdem die Präparate mit dem Mund speichel in Berührung gebracht worden sind, vollkommen frei und damit resorptionsfähig sind.
Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung werden schwerlöaliche Arzneisubstanzen in chemische Verbindungen übergeführt, die sich unter dem Einfluss des ptyalinhaltigen Mund speichels rasch zersetzen; wodurch die Mole küle der Arzneisubstanzen wieder frei werden, so dass sie von der Mundschleimha.ot resor- biert werden können.
Das Verfahren gemäss der Erfindung zur Herstellung eines trockenen, im Mundspeichel leicht löslichen homöopathischen Heilmittels aus einer schwerlöslichen Arzneisubstanz, deren pharmakologische Wirkung durch die Behandlung nicht verändert wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass eine gesättigte Lösung der schwer löslichen Arzneisubstanz mit einem leicht ptyalinlöslichen Colloid, das pharma kologisch neutral ist, unter Erwärmung und ständigem Rühren zur Reaktion gebracht und das durch Zerstäuben und Trocknen im heissen Luftstrom erhaltene Reaktionsgemisch mit Milchzucker vermischt wird.
Leicht ptyalinlösliche Körper zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung sind Stärke, Dextrin usw. Der Lösung, welche die Ver bindung des Arzneimittels mit dem ptyalin- löslichen Colloid enthält, kann schon vor dem Trocknen Milchzucker zugesetzt werden.
Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung entstehen chemische Verbindungen.
Ein rein chemischer Nachweis dieser Pro dukte ist jedoch schwierig, da es sich nur um sehr geringe Mengen handelt. Dazu zeichnen sich diese Verbindungen durch hohe chemi sche Labilität aus, welche eben die Grund bedingung für die Brauchbarkeit der Produkte zu dem beabsichtigten Zweck ist. Auch da durch wird der Nachweis auf rein chemischem Wege sehr erschwert.
Dagegen kann ein Nachweis, dass bei dem Verfahren neue chemische Körper entstehen, darin erblickt werden, dass die elektrische Leitfähigkeit der Endprodukte des Verfahrens sich sehr wesentlich von derjenigen eines Ge misches der Ausgangsstoffe in dem gleichen Mengenverhältnis, wie sie in das Endprodukt eingehen, unterscheidet.
Ein Ausführungsbeispiel für das Verfahren gemäss der Erfindung ist das folgende 25 gr Magnesium phosphoricum (Mg HP04) werden in der Colloidmühle auf den höchsten Feinheitsgrad verrieben und in 10 Liter heissem destillierten Wasser zur vollständigen Lösung gebracht. Hierauf werden 60 gr lös liche Stärke zugefügt und unter mässiger Er wärmung 15 Minuten gerührt. Schliesslich werden 2500 gr Milchzucker zugefügt und zur Lösung gebracht.
Die Lösung wird alsdann in einem geheiz ten Trockenapparat zerstäubt und rasch zur Trockne eingedampft. Der trockene Rück stand, welcher bezüglich der Konzentration des in ihm enthaltenen Heilmittels der 2. Dezimalpotenz entspricht, wird dann durch stufenweise Verreibung mit Milchzucker weiter verarbeitet und auf den gewünschten Gehalt an Arzneisubstanz gebracht.
Nachstehend werden einige Leitfähigkeits- messungen angeführt, die dartun, dass eine chemische Bindung zwischen den Ausgangs stoffen und dein ptyalinlöslichen Colloid statt gefunden hat.
Die Messungen a und<I>b</I> unterscheiden sich darin, dass für a ein durch feinstmögliche me chanische Verreibung der Ausgangsstoffe mit dem Colloid und dem Milchzucker in der Colloidmühle hergestelltes Präparat verwendet wurde, während für b ein nach dem Verfahren der Erfindung hergestelltes Produkt von genau der gleichen prozentualen Zusammensetzung zur Anwendung gelangte. Die Ausgangsstore stimmen bei beiden Messungen ihrer Art und Herkunft nach miteinander genau überein.
Das Colloid weist keine elektrische Leit fähigkeit auf und der Milchzucker ergab bei wiederholten Untersuchungen einen genau übereinstimmenden Leitfähigkeitswert von 0,00006935, ebenso ergaben die Aschenge- haltsbestimmungen durchweg dieselben Werte. Als Lösungsmittel wurde in allen Fällen rein stes, kohlensäurefreies, destilliertes Wasser verwendet.
Die Konzentrationen der untersuchten Lö sungen der nach den beiden Verfahren her gestellten Präparate stimmten vollkommen überein, die Konzentrationen der Lösungen der einzelnen Komponenten entsprachen genau dem prozentualen Anteil derselben in den Präparaten.
Es ergaben nun 1. Magn. phos. in der Konzentration entspre chend Da.
a) 0,00009246 b) 0,00014816 2. Calc. sulf. in der Konzentration entspre chend De.
a) 0,00014617 b) 0,00026076 3. Hydrargum sulfuricum in der Konzentration entsprechend<B>Da.</B>
a) 0,0001681 1,) 0,0001921 4. Lithium carbonicum in der Konzentration entsprechend<B>Da.</B>
a) 0,0001494 b) 0,0001868 Schon die bedeutenden Unterschiede der elektrischen Leitfähigkeit beweisen klar, dass die Ausgangsstoffe im Endprodukt nicht mehr in ihrer ursprünglichen Vorm enthalten sein können, und dass an ihre Stelle eine neue Substanz getreten ist, die logischerweise nur durch Verbindung des Ausgangsstoffes mit dem Colloid entstanden sein kann.
.Nur auf diese Weise ist auch die leichte Löslichkeit der Endprodukte erklärlich. Wäh renddem die Ausgangsstoffe selbst nach fein ster Verreibung teilweise noch mehrerer StlIil- den benötigten, um vollständig in Lösung zu gehen, tritt bei den nach dem Verfahren ge mäss der Erfindung hergestellten Produkten, wie Versuche ergaben, die vollständige Lö sung bereits innerhalb weniger Sekunden ein.
Process for the preparation of a dry, homeopathic remedy. Processes commonly used today for producing dry homeopathic remedies have the disadvantage that their products are extremely different in their physiological effect, which makes their therapeutic use considerably more difficult. This circumstance is particularly unfavorable when using products from different origins.
This difference is due to the fact that the active medicinal substances are not found in a molecular distribution in the lactose base, but in particles of various sizes, which still contain thousands, even millions, of molecules united in a solid compound.
The intensity of the biological effect of a remedy depends essentially on the number of its molecules that enter the blood in a unit of time. As a transition point for homeopathic remedies, only the mucous membrane of the mouth can expediently come into question, since it is only possible in this way without the use of undesired injections. To produce the therapeutically most effective short stimuli of a certain intensity.
But so that the remedies can pass into the blood at this point, they must already be dissolved in ge - molecular resp. ionized - state or at least be introduced into the mouth in such a way that they completely dissolve there in a few seconds. Solutions that would completely meet this condition are useless for practical reasons. Of solid substances, easily soluble substances meet the requirements set in approximately sufficient quantities.
It is different, however, with poorly and very poorly soluble substances, such as calcium phosphoricum, which dissolves only in a ratio of 1: 6000 at normal temperature, or calcium carbonicum, whose solubility is only 1: 27,000, or calcium fluoratum with a solubility of 1: 26,000.
Since the individual particles still contain a few thousand molecules, even with the most intensive trituration in colloid mills, hours are necessary to completely dissolve them. Accordingly, they are completely unsuitable for the intended purpose.
These difficulties can, as tests have shown, be eliminated by the method according to the present invention. According to this method, it is possible to bring even the most difficultly soluble substances into such a form that their molecules are completely free and thus resorptive a few seconds after the preparations have been brought into contact with the saliva of the mouth.
In the method according to the invention, poorly soluble medicinal substances are converted into chemical compounds which decompose rapidly under the influence of oral saliva containing ptyalin; whereby the molecules of the medicinal substances are released again so that they can be reabsorbed by the oral mucous membrane.
The method according to the invention for the production of a dry, in the saliva easily soluble homeopathic remedy from a sparingly soluble medicinal substance, the pharmacological effect of which is not changed by the treatment, is characterized in that a saturated solution of the sparingly soluble medicinal substance with a readily ptyalin-soluble colloid, which is pharmacologically neutral, brought to reaction with heating and constant stirring and the reaction mixture obtained by spraying and drying in a hot air stream is mixed with milk sugar.
Easily ptyalin-soluble bodies for carrying out the method according to the invention are starch, dextrin, etc. Lactose can be added to the solution containing the compound of the drug with the ptyalin-soluble colloid before it is dried.
Chemical compounds are formed in the process according to the invention.
Purely chemical detection of these prod- ucts is difficult, however, since the amounts involved are very small. In addition, these compounds are characterized by high chemical instability, which is the basic condition for the usability of the products for the intended purpose. This also makes the detection by purely chemical means very difficult.
On the other hand, evidence that new chemical bodies are created in the process can be seen in the fact that the electrical conductivity of the end products of the process differs very significantly from that of a mixture of the starting materials in the same proportion as they go into the end product.
An exemplary embodiment of the method according to the invention is the following 25 grams of Magnesium phosphoricum (Mg HP04) are ground in the colloid mill to the highest degree of fineness and dissolved completely in 10 liters of hot distilled water. 60 g soluble starch are then added and the mixture is stirred for 15 minutes with moderate warming. Finally, 2500 grams of milk sugar are added and dissolved.
The solution is then atomized in a heated drying apparatus and quickly evaporated to dryness. The dry residue, which corresponds to the 2nd decimal power in terms of the concentration of the medicinal product it contains, is then processed further by gradually triturating with lactose and brought to the desired content of medicinal substance.
Below are some conductivity measurements that show that a chemical bond has taken place between the starting materials and your ptyalin-soluble colloid.
The measurements a and <I> b </I> differ in that a preparation produced by the finest possible mechanical trituration of the starting materials with the colloid and lactose in the colloid mill was used for a, while a preparation using the method of the invention was used for b produced product of exactly the same percentage composition was used. The type and origin of the exit gates exactly match each other in both measurements.
The colloid has no electrical conductivity and, in repeated examinations, the lactose showed an exactly matching conductivity value of 0.00006935, and the ash content determinations consistently showed the same values. The purest, carbonic acid-free, distilled water was used as the solvent in all cases.
The concentrations of the investigated solutions of the preparations produced by the two methods were completely identical, the concentrations of the solutions of the individual components corresponded exactly to the percentage of the same in the preparations.
There were now 1. Magn. Phos. in concentration accordingly Da.
a) 0.00009246 b) 0.00014816 2. Calc. sulf. in concentration according to De.
a) 0.00014617 b) 0.00026076 3. Hydrargum sulfuricum in the concentration corresponding to <B> Da. </B>
a) 0.0001681 1,) 0.0001921 4. Lithium carbonicum in the concentration corresponding to <B> Da. </B>
a) 0.0001494 b) 0.0001868 Even the significant differences in electrical conductivity clearly show that the starting materials in the end product can no longer be contained in their original form, and that they have been replaced by a new substance that logically only passes through Connection of the starting material with the colloid may have arisen.
Only in this way can the easy solubility of the end products be explained. While the starting materials sometimes still required several times to dissolve completely, even after the finest trituration, tests have shown that the products produced by the process according to the invention are completely dissolved within a few seconds .