Vorrichtung zur Überwachung elektrischer Zeitungen. Es ist wünschenswert, dass beim Auf treten eines Fehlers in einer Leitung nicht nur die Leitung selbsttätig abgeschaltet wird, sondern dass auch die Lage des Fehlers we nigstens angenähert erkennbar wird. Hierzu kann das zur Sicherung der Leitung die nende Gerät mitverwendet werden.
Es sind Geräte zur Abschaltung fehlerhafter Lei tungen bereits bekannt, bei denen sich ein Zeigerglied entsprechend dem Verhältnis von Spannung und Stromstärke einstellt, _ das heisst also entsprechend dem Widerstand des Kurzschlusskreises. Da der Widerstand der Längeneinheit der Leitung bekannt ist und der Widerstand des Kurzschlusslichtbogens dem Widerstand der Leitung gegenüber wenig stens anfänglich gewöhnlich vernachlässigt werden kann, so ist die Messung des Wider standes praktisch gleichbedeutend mit der Messung der Entfernung des Fehlerortes.
Gegenstand der Erfindung ist eine- Vor richtung, welche: die Stellung, die ein der artiges Fehlerortmesswerk infolge eines Lei tungsfehlers angenommen hat, derart kennt- lieh macht, dass die Entfernung des Fehler ortes auch dann noch erkennbar bleibt, wenn das Messwerk bereits wieder in eine andere Stellung übergegangen ist.
Einerseits ändert sich nämlich der Widerstand des Kurzschluss- kreises sehr schnell, da der anfänglich kurze Lichtbogen seine Länge wesentlich zu ver- vergrössern pflegt, anderseits treten auch we nige Sekunden nach dem Entstehen des Feh lers die automatischen Abschalteeinrichtun- gen in Tätigkeit, so dass die fehlerhafte Lei tungsstrecke abgeschaltet wird und das Fehlerortmesswerk wieder in seine normale Stellung zurückgeht.
Wichtig für die möglichst genaue- Be- stimmung des Fehlerortes ist natürlich, dass das Messgerät zur Anzeige des Widerstandes möglichst genau arbeitet. Diese Genauigkeit könnte beeinträchtigt werden, wenn das Drehmoment des Zeigergliedes zur Betätigung irgendwelcher mechanischer oder elektrischer Einrichtungen benutzt würde. Es ist da her zweckmässig, die Stellung des Zeiger gliedes durch ein besonderes Hilfsrelais kenntlich zu machen, das durch den ein getretenen Leitungsfehler in Tätigkeit ge setzt wird.
Das Hilfsrelais kann beispiels weise eintberstromrelais sein; noch sicherer spricht ein Spannungsabfallrela.is oder ein weiteres Widerstandsmessgerät auf den Ein tritt eines Leitungsfehlers an.
Das Fehlerortmesswerk kann statt den Quotienten aus Spannung und Stromstärke, also den scheinbaren Widerstand, auch den Quotienten multipliziert mit dem Cosinus des Phasenverschiebungswinkels messen, also den Wirkwiderstand, oder auch den Quo tienten multipliziert mit dem Sinus des Phasenverschiebungswinkels, also den Blind widerstand. Im allgemeinen wird es von der Art des Netzes und seinen Betriebs bedingungen abhängen, welcher dieser Wi derstandswerte am zweckmässigsten zur Grundlage des Schutzsystems gemacht wird.
Die Figuren betreffen verschiedene Aus führungsbeispiele der Erfindung.
Wir beginnen mit der Erläuterung von Fig. 7. Der Zeiger der Einrichtung zum Messen des Widerstandes ist mit 201 be zeichnet. Sobald die Spannung in der Lei tung auf einen bestimmten Minimalwert sinkt, der auf das Auftreten eines Fehlers schliessen lässt, lässt das Relais 230 seinen Anker fallen und unterbricht dadurch einen Kontakt, über den die Stromquelle 206 den Elektromagneten 231 speiste, so da.ss dieser den Fallbügel 202 fallen lässt. Der Zeiger 901 trägt an seinem Ende ein Kontaktstück 233.
Dieses spielt über einer Kontaktbahn, die aus einzelnen Kontaktstücken 203, 203', 903", 203<B>'</B> und 204 besteht. Liegt der Fehler in der zu überwachenden Strecke, so bewegt sich der Zeiger 201. über den Kon taktstücken 203 bis 203"; liegt der Fehler in der Nachbarstrecke, so steht der Zeiger 201 über dem Kontaktstück 204. Wird der Zei ger 201 bei der gezeichneten Stellung durch den Fallbügel 202 niedergedrückt, so ent steht ein Kontakt zwischen seinem Kontakt stück 233 und dem Kontaktstück 203'.
Hier durch wird ein in dieser Figur nicht ge zeichnetes Abschalterelais in Tätigkeit ge- setzt, zugleich aber auch ein Stromkreis ge schlossen, der von der Batterie 206 über 208, 209, Zeiger 201, Kontaktstück 203', Fall klappe 205', Batteriepol 207 verläuft. Die Fallklappe 205' lässt erkennen, dass der Fehler im Teil B der zu überwachenden Strecke liegt. Die ganze zu überwachende Strecke ist in vier Teile<I>3, B. C, D</I> zerlegt, und jede der Fallklappen 205, 205', 205", 205"' kenn zeichnet einen dieser Teile. Steht beim Nie dergehen des Fallbügels 202 der Zeiger mit seinem Kontakt 233 über dem Kontaktstück 204, so liegt der Fehler in der Nachbar strecke. Der entstehende Kontakt betätigt dann eine Fallklappe 212.
Man kann das Kontaktstück 20.1 so weit ausdehnen, da_ss es auch dann noch einen Kontakt macht, wenn die Leitung fehlerfrei ist. Von dem Kontaktstück 204 führt ausserdem eine Lei tung 232 zu den Kontakten des Minimal- 5pannungsreIais 230. Infolgedessen wird bei einem Kontakt zwischen 233 und 204 diese Kontaktstelle überbrückt und dadurch der Elektromagnet 231. erregt, der den Fallbügel 202 wieder anhebt. Hierdurch erhält der Zeiger 201 die Möglichkeit, sich auf einen inzwischen veränderten Wert des Wider standes einzustellen, vor allem also auch einen in der eigenen Strecke nachträglich ent stehenden Kurzschluss anzuzeigen.
Wenn mehrere Leitungsstrecken von einer einzigen Stelle aus überwacht werden sollen, ist es zweckmässig, die Fallklappen aller dieser Leitungsstrecken in einem gemein samen Tableau zusammenzubauen. Fig. 7 zeigt; eine derartige Ausführung. Die Fall klappen 215 bis 215"' dienen zur Anzeige des Fehlerortes in einer zweiten Nachbarstrecke und werden durch ein zweites Messinstrument gesteuert. wie in der Zeichnung angegeben. Eine Fallklappe 2?2, die nahe der Fallklappe 233 angeordnet ist. zeigt an, dass der Fehler nicht innerhalb dieser zweiten Leitungs strecke liegt.
In der Abbildung ist die Schaltung so eingerichtet, dass jeweils nur eine Fallklappe fällt oder höchstens zwei, wenn der Zeiger gerade zwischen zwei Kontaktstücken steht. Die Anordnung kann aber auch so getroffen werden, dass sämtliche Fallklappen bis zu der dem Fehlerort zugeordneten Klappe fallen. Die Fallklappen können beispielsweise durch Buchstaben, wie in Fig. 7 dargestellt, be zeichnet werden, aber auch durch Kilometer zahlen oder Mastnummern. Sie können auch durch Lampen oder andere Signalvorrich tungen ersetzt werden.
Das Abschalterelais zum Öffnen der Schalter, das in Fig. 7 nicht mit dargestellt ist, ist in Fig. 1 beispielsweise gezeichnet. Die durch die Kontakte 208, 203' (Fig. 7) geschlossenen Stromkreise könnten natürlich auch zur Betätigung des Abschalterelais dienen.
Der Übersichtlichkeit wegen ist in Fig. 1 für diesen Zweck eine besondere Kon taktbahn 18 dargestellt, mit der der Zeiger 201 ebenfalls einen Kontaktschluss herstellt, wenn er von dem Fallbügel niedergedrückt wird.' Der Fallbügel ist in Fig. 1 mit 1 bezeichnet und wird bei Eintritt eines Lei tungsfehlers durch einen Magneten 2 gegen die Kraft einer Feder 18 nach unten gezogen, während er gemäss Fig. 7 durch den Mag neten 231 losgelassen wird, so dass er nach unten fällt. Dieser Unterschied ist jedoch für die Erfindung unwesentlich.
Die zu überwachende Leitungsstrecke ist mit 9 be zeichnet und soll durch den Schalter! 15 abgetrennt werden, sobald ein Kurzschluss innerhalb dieser Strecke auftritt. Das Mini malspannungsrelais 3, das über den Span nungswandler 16 erregt wird, lässt seinen Anker 4 fallen, sobald infolge eines Kurz schlusses die Spannung in der Leitung 9 unter einen bestimmten Wert sinkt. Dadurch wird bei 17 ein Kontakt geschlossen, so dass der Elektromagnet 2 durch die Batterie 5 er regt wird. Der Fallbügel 1 wird nach unten gezogen und drückt den Zeiger 201 auf die Kontaktbahn 13, vorausgesetzt, dass der Zei ger sich über dieser Kontaktbahn 13 befindet.
Das ist nur dann der Fall, wenn der Wider stand unter das Mass gesunken ist, das er bei fehlerloser Leitung haben kann. Durch den Kontakt, den der Zeiger 201 mit der Kon taktbahn. 13 herstellt, erhält das Relais 11 von der Batterie 5 Strom und schliesst einen weiteren Stromkreis, durch den das Relais 14 erregt wird. Dieses öffnet den Schalter 15.
Diese Einrichtung könnte jedoch auch dann in Wirkung treten, wenn der Teil des Netzes, dem die Leitung 9 angehört, ord nungsmässig abgeschaltet ist. Auch dann würde, da ja. keine Spannung weht vorhan den ist, der Anker 4 abfallen, und der Zei ger 201 könnte möglicherweise eine Ein stellung über der Kontaktbahn 13 einneh men, da, kein Drehmoment mehr auf ihn ein wirkt, wenn sowohl die Spannung, wie die Stromstärke, deren Quotienten er misst, ver schwinden. Aus diesem Grunde ist in den Stromkreis des Elektromagnetes- 2 noch eine Kontaktstelle 6 eingeschaltet, die durch den Anker 10 eines Stromrelais 7 im allgemeinen überbrückt wird. Das Stromrelais wird über den Stromwandler 8 erregt.
Wird aber in folge Abschaltens des betreffenden Teils des Leitungsnetzes die Leitung 9 stromlos, so fällt auch der Anker 10 ab, und der Strom kreis für den Elektromagneten 2 bleibt unterbrochen, so dass die Schutzvorrichtung überhaupt nicht in Wirksamkeit treten kann. Der Fallbügel 1 kann durch das Stromrelais 7 auch vermittelst einer mechanischen Sperre am Heruntergehen verhindert werden.
Die Schutzvorrichtung kann anstatt durch ein Minimalspannungsrelais auch durch. an dere Relais in Tätigkeit gesetzt werden, bei spielsweise durch ein Relais, das, ebenso wie der Zeiger 201, vom Widerstande der Lei tung abhängig ist.
Es kann vorkommen, dass auch bei fehler freier Leitung aus irgendwelchem Grunde, zum Beispiel infolge einer vorübergehenden Überlastung, die Spannung über die Normal grenze hinaus sinkt, so dass das Minimal spannungsrelais 3 in Tätigkeit tritt und der Fallbügel 1 herabgeht. Der Streckenschalter 15 wird dann zwar nicht geöffnet, da der Zeiger 201 nicht oberhalb der Kontaktbahn 13 steht. Der Zeiger ist aber durch den Fallbügel 1 festgehalten, und wenn zufällg während der Spannungserniedrigung ein Kurzschluss in der Leitung auftritt, kann die Schutzvorrichtung nicht wirksam werden.
Um diesen Nachteil zu beseitigen, wird bei der Ausführung nach Fig. 7 der bereits er wähnte Kontakt 204 geschlossen.
In Fig. 2 sind weitere Ausführungs formen dargestellt.
Der Zeiger 201 steht über der Kontakt bahn 13 nur dann, wenn in der zu über wachenden Leitungsstrecke 9 ein Kurzschluss ist. Die Relais und Leitungen zum Öffnen der Streckenschalter sind ebenso angeordnet wie in Fig. 1, und sind in Fig. 2 daher der Übersichtlichkeit wegen nicht noch ein mal mitgezeichnet. Ist ein Kurzschluss in der zu überwachenden Leitungsstrecke und das Verhältnis Spannung zu Stromstärke in folgedessen unter einen bestimmten Betrag gesunken, so steht der Zeiger 201. über der Kontaktbahn 13, wie in Fig. 2 gezeichnet.
Das Minimalspannungsrelais mit der Spule 26 und dem Anker 27 ist über den Span nungswandler 28 an die Leitung 9 ange schlossen. Bei normaler Spannung schliesst der Anker 27 die Kontakte 20. Infolgedes sen liegt der Elektromagnet 22 an der Hilfs- stromquelle 31. Der Elektromagnet 22 hält dann den Fallbügel 21 angehoben. Sinkt die Spannung unter den vorgesehenen Grenz wert, so wird der Stromkreis unterbrochen und der Magnet 22 lässt den Fallbügel 21 fallen. Ist die Leitung in Ordnung, so dass der Zeiger 201. in der punktierten Stellung steht, so entsteht ein Kontakt zwischen dem Zeiger und der Kontaktbahn 25.
Da. der Drehpunkt des Zeigers 201. mit dem einen der Kontakte 20, die Kontaktbahn 25 mit dem andern dieser Kontakte verbunden ist, -wird die Unterbrechung dieser Kontaktstelle wieder aufgehoben, der Magnet 22 wird wie der erregt und der Fallbügel erneut an gehoben. Der Kontakt zwischen Zeiger und Kontaktbahn 25 wird dadurch wieder unter brochen und der Fallbügel 21. geht auf und nieder. Der Zeiger 201 hat infolgedessen die Möglichkeit, sich auf geänderte Widerstands werte in der Leitung _ fortlaufend einzu stellen.
Will man die Bewegung des auf- und niedergehenden Fallbügels 21 verzögern, so kann man, statt den Kontakt 20 unmittel bar zu überbrücken, ein in Fig. 2 punktiert angedeutetes Hilfsrelais 33 verwenden, das seinen Anker 34 nur mit Verzögerung fallen lässt. Der Zeiger 201. und die Kontaktbahn 25 sind dann nicht an die Kontakte 20 an geschlossen. Durch den Kontakt zwischen dem Zeiger 201 und der Kontaktbahn 25 wird vielmehr dieses Verzögerungsrelais 33 erregt, dessen Anker 34 eine elektrische Verbindung der Kontakte 35 herstellt und erst durch diese die Kontaktstelle 20 über brückt. Statt ein besonderes Relais 33 an zuordnen, kann man auch auf dem Span nungsrelais eine zweite Spule anordnen.
Die Einrichtung kann auch so ausgebildet werden, dass zwischen dem Zeiger 201 und dein F a.llbüg(11 21 ein elektrischer Kontakt geschlossen wird. Der Fallbügel wird in die sem Falle so eingerichtet, dass er mit dem Zeiger nur an demjenigen Teil der Skala der dem fehlerfreien Zustand der Leitung entspricht, also im Bereiche der Kontakt- babn 25 einen Kontakt herstellt.
Über dem Teil der Skala. dagegen, innerhalb dessen der Zeiger einen Fehler in der Leitung anzeigt, ist der Fallbügel isoliert, beispielsweise durch eine Belegung mit Pressspan. Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung die Vor derseite eines derartigen Fallbügels 36, dar unter die Kontaktbahn 13, über der der Zeiger 201 bei fehlerhafter Leitung spielt.
Oberhalb dieser Kontaktbahn ist die Unter seite des Fallbügels 36 mit einer isolieren den Schicht 37 verseben. tfiber dem Teil der Skala dagegen, über dem der Zeiger bei fehlerfreier Leitring spielt:, hat der Fall bügel 36 eine leitende Unterfläche 38. Die Verbindungsleitung, -welche bei Fig. 2 an die Kontaktbahn 25 gelegt -war, muss bei Abb. 3 an den Fallbügel 36 gelegt werden.
Bei den beschriebenen Ausführungsbei spielen wird die überwachte Leitungsstrecke dann abgeschaltet, wenn der aus dem Ver hältnis von Spannung und Stromstärke her vorgehende )Ä'ider:standswert geringer ist als der Widerstand der ganzen zu über wachenden Leitungslänge. Wenn der Fehler nicht mehr innerhalb der überwachten Lei tungsstrecke, sondern im ersten Anfang der Nachbarstrecke liegt, so könnte infolge von Ungenauigkeiten der Messeinrichtung der Fall eintreten, dass die Überwachungsvorrichtung trotzdem zur Wirkung kommt. Man kann dies vermeiden, wenn man sie auf einen ge nügend kleinen Widerstand einstellt.
Dann ist aber die Gefahr vorhanden, dass ein Fehler ganz am andern Ende der Strecke sie nicht zum Ansprechen bringt. Es emp fiehlt sich unter solchen Umständen, eine zweite Schutzvorrichtung anzuordnen, die in ihren Wirkungskreis die benachbarte Strecke einschliesst. Damit diese zweite Schutzvor richtung nur in Wirksamkeit tritt, wenn die erste Schutzvorrichtung versagt, wird die Auslösezeit der zweiten Vorrichtung grösser ewählt als die Auslösezeit der ersten. Zur Erläuterung dieser Anordnung dient die schematische Darstellung der Fig. 4. Hier ist ein zu überwachender Teil eines Leitungsnetzes dargestellt, der zwischen den Knotenpunkten 47, 48, 49, 50 liegt.
Jede zwischen zwei Knotenpunkten liegende Lei tungsstrecke kann an jedem Ende durch Schalter a abgetrennt werden, und zwar :steht jeder Schalter unter dem Einfluss zweier Relais. Die Relais 41, 42, 43, 44, 45, 46 sprechen beispielsweise eine Sekunde nach Auftreten eines Fehlers an, aber nur dann, wenn der Blindwiderstand der überwachten Leitungsstrecke auf drei Viertel des Wertes sinkt, den die gesamte überwachte Leitungs strecke hat. So tritt zum Beispiel das Re lais 43 dann in Tätigkeit, wenn ein Kurz schluss zwischen Knotenpunkt 48 und dem Punkte 43' der Leitung entsteht, das Re lais 44 dann, wenn der Fehler zwischen dem Knotenpunkt 49 und dem Punkte 44' liegt.
Die Relais 51, 52, 53, 54, 55, 56 dagegen schalten die Schalter mit einer Verzögerung von zwei Sekunden aus, überwachen dabei aber die Leitung bis zur Mitte der Nachbar strecke. So schaltet das Relais 53 zum Bei spiel seinen Schalter aus, wenn den Fehler zwischen dem Punkte 43' und dem Punkte 53' liegt. Das Relais 54 überwacht die Strecke von 44' bis 54'. Demgemäss über wacht das Relais 56 auch die Strecke 48--49 bis zu ihrer Mitte 56'. Bis zu demselben Punkte überwacht das Relais 51 diese Lei tung von der andern Seite aus.
Die dop pelte Relaiseinrichtung lässt sich noch da durch vereinfachen, dass beide Relais, die ein und denselben Streckenschalter betätigen, zur Bestimmung der; Lage der Fehlerstelle, das heisst zum Messen des Widerstandes, ein gemeinsames Fehlerortmesswerk haben. Ent steht ein Kurzschluss, etwa bei 58, so tritt sowohl das von 48 bis 43' wirkende Relais 43, als auch das von 49 bis 44' wirkende Relais 44 in Tätigkeit, und zwar beide mit einer Verzögerung von einer Sekunde. Nach dieser Zeit ist also die fehlerhafte Leitungsstrecke zwischen den Knotenpunkten 48 und 49 bei derseitig abgetrennt und die langzeitigen Relais 53 und 56, die erst nach zwei Se kunden angesprochen hätten, kommen nicht mehr zur Wirkung.
Befindet sich aber der Fehler beispielsweise bei 17, so liegt er in= dem Bereich nur eines kurzzeitigen Relais, nämlich des Relais 44. Dies öffnet seinen Schalter nach einer Sekunde, während das Relais 43 nicht in Tätigkeit tritt. Die ein seitige Abschaltung der fehlerhaften Lei tungsstrecke genügt im allgemeinen nicht, um den Spannungszusammenbruch zu besei tigen. Infolgedessen kommt nun sowohl das Relais 53, wie auch -das Relais 56 zur Wirkung, die beide auf die gleiche längere Auslösezeit eingestellt sind, und es ist zweifelhaft, welches von ihnen beiden zuerst anspricht.
Das ist ein Mangel der geschilder ten Anordnung, da gewünscht wird, dass zwecks beiderseitiger Abtrennung der Feh lerstelle das Relais 53 anspricht, aber nicht das Relais 56, das die Strecke 50; 49 ganz über±lüssigerweise mit abschalten würde. Um diese Mängel zu beseitigen, werden zweckmässigerweise die F'ehlerortzeiger wieder freigegeben, nachdem die Zeit zur Abschal tung der kürzeren Leitungsstrecken abgelau fen ist. Nachdem die Zeizer Zeit zehabt haben, sich neu einzustellen, werden sie von neuem mit ihrer Unterlage in Berührung ge bracht.
Ein Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 dargestellt. Die Leitung 60 wird durch Sehalter 61 abgetrennt, sobald der Sperrzahn 62 durch die Klinke 63 freigegeben wird. Diese ist an. einem Winkelhebel befestigt, gegen dessen freies Ende 64 der Bolzen 65 stösst, sobald das Solenoid 66 Strom bekom men hat. Dieses zieht den Kern 67 an. Ein Hemmwerk 68 verzögert die Bewegung, so dass die Klinke 63 erst nach einer halben Sekunde ausgelöst wird. Solange die Span nung im Netz aufrechterhalten bleibt, wer den die Anker 69 und 70 von ihren Sole noiden festgehalten, die von dem Messwand- ler 71 gespeist werden.
Fällt aber die Span nung ab, so wird durch den Anker 69, etwa. nach Ablauf einer halben Sekunde, ein Kon takt geschlossen, von dem Anker 70, der mit einem Hemmwerk 72 versehen ist, ein anderer Kontakt erst nach Ablauf von anderthalb Sekunden. Ein Zeiger 73, der über einer Skala spielt, misst den Wider- .stand der Leitung. Der Zeiger ist an seinem Ende mit einem Kontaktstück 75 versehen, das über einer Kontaktbahn 76 wandert, ohne sie zu berühren. Über dem Spielbereich des Zeigers sind ferner zwei Fallbügel 77 und 78 angeordnet, die unter dem Einfluss zweier Elektromagnete 79 und 80 stellen.
Der Magnet 79 erhält von Batterie 82 Strom, sobald der Anker 69 Kontakt macht, der Elektromagnet 80 von der Batterie 83, so bald der Anker 70 Kontakt macht. Befindet. sich der Zeiger 73 im Bereich desjenigen Fallbügels, der durch seinen Elektromagneten leeruntergezogen wird, so entsteht zwischen dem Kontaktstück 75 und der Kontaktbahn 76 ein Kontakt und das Solenoid 66 wird von der Stromquelle 81. erregt.
Die Vorrichtung arbeitet also folgender massen: Sobald ein Fehler in der Leitung auftritt, sinkt die Spannung, und beide An ker 69 und 70 werden losgelassen. Nach einer halben Sekunde führt der Anker 69 einen Stromschluss herbei, durch den der Elektromagnet 7 9 erregt und der Fallbügel 77 heruntergezogen wird. Liegt der Fehler innerhalb der eigenen Strecke, so ist der gemessene Blindwiderstand klein und der Zeiger 73 liegt im Bereich des niedergehen den Fallbügels<B>77.</B> Es entsteht dann zwi schen 75 und 7 6 Kontakt, das S'olenoid 66 wird erregt und nach einer weiteren halben Sekunde wird infolgedesseil der Schalter 61 geöffnet.
Liegt dagegen der Fehler innerhalb des überwachten ,Teils der Nachbarstrecke, so gelangt der Zeiger 73 in den Bereich des Fallbügels 78. Das Niedergehen des Fall bügels 7 7 bleibt vollkommen wirkungslos. Nach einer Sekunde haben die andern kurz zeitigen Relais der Leitung Zeit gehabt, ihre Schalter zu öffnen. Ist dadurch die Fehler stelle von dem hier betrachteten Relais ab getrennt, so zeigt der Zeiger 73 wieder grö sseren Widerstand an, verlässt also den Be reich beider Fallbügel. Der Schalter 61 wird daher auch dann nicht geöffnet, wenn der Spannungszusammenbruch noch weiter be stehen bleibt.
Ist dagegen durch die kurz zeitigen Relais die Fehlerstelle nicht abge trennt, so bleibt der Zeiger 73 an der ge zeichneten Stelle stehen, wird, sobald nach Ablauf von anderthalb Sekunden, der An ker 70 einen Stromschluss herbeiführt, zum Kontakt mit der Kontaktbahn 76 gebracht und der Sclialt.er 61 wird nach insgesamt zwei Sekunden geöffnet.
In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem nur ein Fallbügel er forderlich ist. Zur Auslösung des Schalters 61 sind zwei Relais vorgesehen. Das eine bestellt aus; dem Solenoid 90 und dem An ker 91. Dieses arbeitet mit einer Verzögerung von einer halben Sekunde. Das zweite Relais, bestehend aus dem Solenoid 92 und dem Anker 93, arbeitet mit einer Verzögerung von einer Sekunde.
Der Zeiger 73, der den Widerstand misst, arbeitet mit zwei Kontakt bahnen 9.1 und 95 zusammen. Über der ersten Kontaktbahn spielt er, wenn der Fehler in der eigenen Strecke liegt, über der zweiten Kontaktbahn, wenn der Fehler jenseits der eigenen Überwachungsstrecke liegt. Ein Fallbügel 96 liegt über dem ge samten Ausschlagsbereich des Zeigers 73. Durch den Spannungsmesswandler 71 erhält das Solenoid 97 Strom, dessen Anker mit einer Zahnstange 98 ausgerüstet ist.
Sobald die Spannung abfällt, sinkt die Zahnstange nach unten und versetzt eine Kurvenscheibe 99 in Drehung, auf der die Rolle 100 läuft. Ein Uhrwerk 101 bestimmt ihre Geschwin digkeit. Sie ist so gestaltet, dass sie die auf ihr laufende Rolle 100 nach Ablauf einer halben Sekunde anhebt, nach weiteren Brei viertel Sekunden wieder fallen lässt, um sie dann wieder anzuheben. Die Einrichtung arbeitet folgendermassen: Wenn infolge der abfallenden Spannung die Kurvenscheibe 99 in Drehung versetzt wird, hebt sie nach einer halben Sekunde die Rolle 100 an, so dass der Kontakt 110 geschlossen wird. Infolgedessen wird der Elektromagnet<B>111</B> durch die Batterie 112 erregt. Er zieht den Fallbügel 96 nach un ten.
Steht der Zeiger 73 in der gezeichneten Stellung, so fliesst von der. Batterie 113 ein Ström über die Kontaktbahn 94 und be tätigt das Solenoid 90, das nach einer wei teren halben Sekunde den Schalter 61 öffnet.
Liegt dagegen der Fehler in einer Nach barstrecke, so da.ss der Zeiger 73 über der Kontaktbahn 95 steht, so wird eine halbe Sekunde nach Eintreten des Fehlers das Solenoid 92 über die Kontaktbahn 95 erregt. Nach Ablauf von insgesamt 11/1 Sekunden aber lässt die Kurvenscheibe 99 die Rolle 100 wieder sinken. Der Kontakt 110 öffnet sich und der Zeiger 73 wird durch den Fallbügel 96 wieder freigegeben. Ist inzwischen von kurzzeitigen Relais an anderer Stelle der Leitung die Fehlerstelle abgetrennt worden, so hat der Widerstand den ordnungsmässigen hohen Wert wieder angenommen und der Zeiger 73 kann sich darauf einstellen.
Wenn dann infolge des Weiterlaufens der Kurven scheibe 99 der Kontakt 110 wieder geschlos sen wird, steht der Zeiger 73 nicht mehr im Bereich der Kurvenbahnen und das Solenoid 92 bleibt unerregt. Ist aber die Fehlerstelle nicht abgetrennt, so bleibt der Zeiger 73 über der Kontaktbahn 95, und beim zwei-[en Nieder gehen des Fallbügels 96 wird das Solenoid 92 wieder erregt und öffnet nach Ablauf einer weiteren Sekunde den Trennschalter 61.