Hygienischer Beutel zum Auffangen infektiöser Absonderungen aus der männlichen Harnröhre, sowie unwillkürlich ausfliessender Harntropfen. Die Erfindung bezieht sich auf einen hy gienischen Beutel zum Auffangen infektiöser Absonderungen aus der männlichen Harn röhre (z. B. bei Tripper) und unwillkürlich ausfliessender Harntropfen (z. B. bei Neur asthenie).
An sich sind Beutel aus elastischem Stoff zum Auffangen der aus der männlichen Harn röhre austretenden Flüssigkeiten bekannt. Diese Beutel liegen in frischem Zustand zu sammengefaltet in einer Hülle, welche unter dem Druck der eintretenden Flüssigkeit zer reisst, so dass der Beutel sich entfalten und die Absonderung aufnehmen kann.
Im Gegensatz zu normalen Absonderungen (Sperma, Harn), .die sich in bestimmten Or ganen ansammeln und dann infolge reflek torischen Zusammenzuckens derselben unter Druck in einem Strahl ausgestossen werden, fliesst Eiter, wenn er nicht mit normalen Ab sonderungen, diese infizierend, gemischt ist, sehr träge, denn aus zerstörtem Gewebe ent standen, besteht der Eiter aus einer klebrigen, ziemlich dicken -Flüssigkeit, die mit noch klebrigeren Fädchen und Knäuelchen durch- setzt ist. Er wird nur scheinbar bei infek tiösen Entzündungen direkt unter der Haut unter Druck aus dem Körper bioausgestossen, indem die Eiterung auch die Haut ergreift und sie erweicht.
Auch in diesem Falle riiuss nachher die Wunde "ausgedrückt11,' das heisst vom Eiter vollständig gesäubert werden. Aus der Harnröhre fliesst der Eiter ohne Druck, nur langsam und tropfenweise und wird auch von einem ganz locker auf dem Wege-lie- genden Hindernis (z. B. Haare, Hautschuppen) sofort angehalten. Die Eiter-Knäuelchen und Fädchen kleben am Hindernis an, der Durch gang wird geschlossen, und der Eiter ver trocknet in kurzer Zeit zu einer Kruste, die im allgemeinen einen sicheren Propfen dar stellt.
Deshalb wird trotz dem damit ver bundenen, schwer zu ertragenden Schmerz bei Entzündungen in dem der Harnröhre an liegenden Gewebe jene gespült,- was neben der Desinfektion eine Verdünnung des Eiters und ein Auswaschen der Harnröbre bewirkt.
Unter diesen Umständen ist es klar, dass die Hülle, die erst unter dem Druck der Ab sonderung zerreisst, beim Ausfliessen von Eiter geschlossen 'bleibt, so dass dieser an der Mün dung der Harnröhre liegen bleibt. Er bewirkt eine Erweichung und Infektion der anliegen den Gewebe. Ausserdem sind diese Beutel in der Art einer Kappe ausgeführt, deren Öff- nung vom Boden ab sich vergrössert.
Somit wird der klebstofftragende Rand dieser Beutel in grossem Abstand voll der Harnröhrenaus- mündung an der Spitze des Gliedes befestigt und die Fläche der Eichel wird bis zum Klebstoffstreifen von den infektiösen Abson derungen infiziert.
Der Klebstoffstreifen kommt dabei an eine empfindliche Stelle der Eichel haut zu liegen, und übt auf dieselbe einen Reiz aus, da die Eichelhaut nur in einer Zone von etwa 2 mm um die Harnröhrenausmündung durch die Berührung mit Harn und sonstigen Sekreten abgehärtet und somit gegen Fremd stoffe unempfindlich ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein hygienischer Beutel zum Auffangen in fektiöser Absonderungen aus der männlichen Harnröhre und unwillkürlich ausfliessender Harntropfen, der aus dünnem, dichtem, leich tern, elastischem Stoff hergestellt und in Falten zusammengepresst ist und zusammengefaltet bleibt, solange er nur unter dem Einfluss seines Gewichtes stellt, sich aber schon unter der Wirkung des Gewichtes der Absonderungen in dem Masse öffnet, dass jeder Tropfen an der Mündung der Harnröhre einer) freien Raum vorfindet.
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt das erste Ausführungsbeispiel zusammengefaltet in Ansicht, Fig. 2 dasselbe stark geöffnet ebenfalls in Ansicht; Fig.3 zeigt das zweite AusfÜhrungsbei- spiel im Schnitt.
Der Beutel X gemäss Fig. 1 und 2 aus dünnem, dichtem, leichtem, elastischem Stoff, z. B. Fischblase, Gummi, Seidengummi etc., besitzt in geöffnetem Zustand die Form eines Zylinders voll etwa 8-9<B>min</B> Durchmesser und 22 crn Länge. Oben besitzt der Beutel einen glatten, nach aussen umgelegten Rand 3 mit einer Öffnung 4 in der Mitte, die etwas grösser als die nicht krankhaft erweiterte Mündung der Harnröhre ist.
Im Abstand von etwa 1 mm von dieser Öffnung ist auf dein Rand 3 ein Klebring 5 von etwa 1 rnnl Breite angeordnet. Ausserhalb desselben besitzt der Rand 3 noch einen freien Streifen 6.
Der übrige Teil des Beutels ist nach Art einer Papierlaterne in feine Längsfalten, die auf der Zeichnung nur angedeutet sind, und Ringfalten 2 gepresst und mit einem Boden 7 versehen. Er bleibt zusammengefaltet, solange er nur unter dein Einfluss seines Gewichtes stellt, öffnet sich aber bei weiterer Belastung durch Absonderungen derart, dass bei der Öff- nung 4 immer ein freier Raum erhalten bleibt.
Im zusanlrnengefaltenen Zustand bilden die Ringfalten 2 mit der Öffnung 4 des Ran des 3 und dem Boden 7 eine kleine, näpfchen- förmige Vertiefung, die zur Aufnahme der ersten Tropfen der Absonderung dient und zweckmässig mit einer kleinen Dosis eines Desinfektionsmittels beschickt wird, welches die Bakterien im Eiter tötet. Diese Vertiefung ist so weit, dass die Tropfen der Absonderung beim Ausfliessen an den Seiten nicht berühren.
Der Beutel wird in zusammengefaltetem Zustand gegen die Mündung der Harnröhre gedrückt, haftet ohne weiteres fest und bleibt zunächst zusammengefaltet. Erst wenn Ab sonderungen aus der Harnrühre austreten, entfaltet sieh der Beutel nach Massgabe der austretenden Absonderungen derart, daf> jeder Tropfen an der Mündung einen freien Raum vorfindet.
Die Absonderungen sammeln sich ini Beu tel und werden gleich beim Hineinfliessen desinfiziert. Zurn Wegnehmen des Beutels wird dieser all dem klebstofffreien Streifen des Randes 3 erfasst und kann ohne Mühe ab gezogen werden.
Der Beutel wird in unmittelbarer Nähe der Mündung der Harnröhre an der Eichel befestigt, wo diese durch die ständige Be rührung mit Harn und andern Sekreten ab gehärtet ist, so dass sie durch den Klebstoff nicht gereizt wird, während die Eichelhaut all den andern Stellen sehr reizbar und leicht entzündlich ist. Durch die Befestigung in unmittelbarer Nähe der Harnröhrenmündung wird die Eichel auch vor Infektionen durch den Eiter ge schützt.
Der klebstofffreie Streifen 6 am Rand 3 ermöglicht ein Wegnehmen des Beutels ohne Verletzung der Haut durch den Nagel, wo durch ein neuer Eingang für Bakterien ge schaffen würde.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist statt des Randes 3 eine Kappe 8 angeordnet, welche zum Befestigen des Beutels über die Eichel gezogen und mittelst eines etwa 1 mm breiten Klebstoffringes 9 hinter der Eichel auf der festen, gesunden Haut befestigt wird. Wieder ist hinter dem Klebstoffring 9 noch ein klebstofffreier Streifen angeordnet, der ein Wegnehmen des Beutels ohne Verletzung der Haut durch den Fingernagel ermöglicht.
Dieses Ausführungsbeispiel ist irn übrigen gleich ausgebildet, wie das erste und wird angewendet, wenn die Haut der Eichel er krankt ist und medizinisch behandelt werden muss. Unter der Kappe bleiben Arzneimittel sicher und ungestört auf der erkrankten Haut.
Natürlich könnten die Längsfalten des Beutels schraubenlinienförmig ausgebildet sein, ebenso könnten die Ringfalten 2 durch eine schraubenlinienförmige Falte ersetzt sein..