Dampf- oder Gasturbine mit .Leitscheiben, insbesondere für hohe Drücke und Temperaturen. Die Erfindung betrifft eine Dampf- oder Gasturbine mit Leitscheiben, insbesondere "für hohe Drücke und Temperaturen. Um bei solchen Turbinen eine Beschädigung des Turbinengehäuses durch das Wachsen der hohen Temperaturen ausgesetzten Leitschei ben zu verhindern, ist es bereits vorgeschla gen worden, die Leitscheiben in einen vom Dampf umspülten Körper einzubauen.
Diese Körper bilden entweder mit dem Turbinen gehäuse ein Ganzes, oder sie sind als unab hängige Büchsen ausgebildet, die mit Zap fen in Aussparungen des Gehäuses gehal ten, oder. unter Vermittlung von nachgiebi gen, ringförmigen Teilen am Gehäuse abge- stützt sind. Bei diesen: bekannten Ausfüh rungen sind die dampfumspülten Körper in der Umfangsrichtung zweiteilig auszubilden, so dass zwei wa.grechte Teilfugen abzudich ten sind. Eine gute Abdichtung dieser Fu gen ist besonders bei mit hohen Drücken arbeitenden Turbinen nur schwer zu errei chen.
Um nun jede Gefährdung des Tur- binengehäuses durch das Wachsen der Leit scheiben zu verhindern, ohne dass Teilfugen der erwähnten Art in Kauf zu nehmen sind, ist erfindungsgemäss zwischen den am Aussen umfang einen geschlossenen Körper bilden den Leitscheiben und dem Turbinengehäuse ein in der Umfangsrichtung ungeteiltes, nach giebiges Zwischengehäuse eingebaut.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausfüh rungen des Erfindungsgegenstandes bei spielsweise veranschaulicht. Es ist: Fig. 1 ein achsialer Längsschnitt durch einen Teil einer mit Leitscheiben versehenen Hochdruckdampfturbine, bei der das Zwi schengehäuse einteilig ist, und - Fig. 2 teilweise ein achsialer Längs schnitt und teilweise eine Ansicht einer zwei ten Ausführung, bei welcher das Zwischen gehäuse in achsialer Richtung aus einzelnen, mit Versatzungen ineinandergreifenden un geteilten Ringen sich zusammensetzt.
In Fig. 1 bezeichnet 1 die Leitscheiben und 2 die Laufräder einer vom Treibmittel achsial durchströmten Hochclritckd@impftiir- bine. Die Stufentrennungswände bildenden Scheiben 1 tragen in bekannter Weise Leit vorrichtungen 3, und die Laufräder ? tragen Laufschaufeln 4.
Die zweiteiligen Leitschei- ben 1 umgeben, die Laufräder \? und stossen am Aussenumfang aneinander, so dass sie dort einen geschlossenen, allerdings radiale und wagrecht:e Fugen aufweisenden Körper bilden. 5 bezeichnet das in der Umfangs richtung zweiteilig ausgebildete. Turbinen gehäuse, das mit einer Dampfzuführungs- kammer 6 versehen ist. In einem die Tur bine hinten abschliessenden Deckel 8 ist eine. Dampfaustrittskammer 7 angebracht.
Zwi schen :dem von den Leitscheiben 1 gebildeten Körper und dem in achsialer Richtung sich erstreckenden Teil des Gehäuses 5 ist ein zy lindrischer Raum 9 vorhanden, in den ein Zwischengehäuse 10 eingebaut ist. Dieses ist verhältnismässig dünn, mit unterstochenen und daher nachgiebigen Rippen 11 versehen und einteilig ausgebildet. Ein Teil der Rip pen 11 stützt sich am Gehäuse 5 ab.
Das Zwischengehäuse 10 erstreckt sich auch in den radialen Raum zwischen dem vordern Ende des Turbinengehäuses 5 und dem ersten Laufrad 2; dieser Teil des Zwischen gehäuses nimmt gleichzeitig die Leitv orrich- tung für das genannte= Laufrad auf. Das -ordere Ende 12 des. Zwischengehäuses 10 umgibt büchsenförmig -die Turbinenwelle 13. Wie gezeigt, nehmen die Durchmesser der Leitscheiben 1 und des Zwischengehäuses 10 in der Strömungsrichtung des Treibmittels stetig zu, so dass sich ein konischer Aufbau der Leitscheiben und des Zwischengehäuses ergibt.
Die Wandung des letzteren ist zweckmässig gegen das Austrittsende der Turbine hin entsprechend dem in dieser auf tretenden Druckabfall verdünnt (aus der Zeichnung nicht ersichtlich). Zu beiden Sei len der Dampfzuführungskammer 6 sind zwischen dem Gehäuse 5 und dem Teil des Zwischengehäuses 10, der die Leitvorrichtung für das erste Laufrad trägt, nachgiebige Dichtungsringe 14 eingebaut. Ein nachgie biger Ring 15 ist. ferner zwischen dem er- wähnten, radial verlaufenden Teil des Zwi schengehäuses, 10 und dem ersten Leitrad 1 eingebaut.
Die Räume hinter den elastischen Ringen 1-1 (in der Leckrichtung des Treib mittels gesehen) sind an Entleerungskanäle 16, 17 angeschlossen, so dass vor den Ringen 1.4 stets ein Überdruck vorhanden ist, der deren festes Anpressen gegen das Turbinen gehäuse 5 und das Zwischengehäuse 10 und infolgedessen ein Dichthalten gegen hohen Druck gewährleistet.
Die gezeigte Form des Zwischengehäuses 10, das verhältnismässig dünne, ringförmige Teile zwischen den nachgiebigen Rippen 1l aufu-eist, sowie das radiale Spiel zwischen einem Teil der Rippen 11 und dem Gehäuse 5, ermöglichen ein Nachgeben des ungeteilten Zwischengehäuses 10, sobald die Uitschei- ben 1 wachsen.
Das Gehäuse 5 ist mit Aus nahme des die, Kammer 6 begrenzenden Teils nur dem Drucke des Dampfes ausgesetzt, der am äussern Ring 14 vorbei leckt und durch den Kanal 17 abgeführt wird, also nur einem kleinen Druck, so dass der in achsialer Rich tung sich erstreckende Gehäuseteil 18 (Fig. ?) nicht aus Schmiedeisen oder Stahlguss zu bestehen braucht, sondern auch aus Guss ge macht werden kann.
Der nachgiebige Ring 15 sorgt für ein richtiges Anpressen der Leit- scheiben 1 in achsia.ler Richtung, während der konische Aufbau der Leitscheiben 1 und des Zwischengehäuses 10 zusammen mit dem Deckel B. der bei dessen Aufschrauben in Verbindung mit dem Gehäuse 1.0. ein Zusam menpressen der Leitscheiben 1 in radialer Richtung bewirkt, das Abdichten der wag- rechten Teilfugen der Leitscheiben erleichtert, sowie deren Zentrierung sichert.
A11 das wird auch schon erreicht, wenn nur die mit dem Zwischengehäuse 1.0 zusammenarbeitende Fläche des Gehäuses 5 konisch, das Zwischeri- gehä.use dagegen zylindrisch ist, oder umge- kehrt. In allen Fällen können das Zwischen gehäuse 1.0 und das Gehäuse 5 auch stufen förmig ausgebildet sein.
Anstatt das Zwischengehäuse einteilig zu machen, kann es sich in aehsial:er Richtung in der in Fig. 2 gezeigten Weise aus einzel nen Ringen 20 zusammensetzen. Diese kön nen beispielsweise mit Versatzungen 19 inein ander greifen. Bedingung ist jedoch; dass diese Ringe 20 in der Umfangsrichtung unge teilt sind, um wagrechte Teilfugen zu ver meiden. . j Das Zwischengehäuse 10 kann auch an ders geformt sein, als dargestellt; so kann beispielsweise der im Raum 9 befindliche Teil gewellt sein.
Wesentlich ist nur, dass es in der Umfangsrichtung ungeteilt ist und beim Wachsen der Leitscheiben 1 unter .dem Tem- peratureinfluss nachgeben kann. Die an das Gehäuse 5 sich abstützenden Rippen 11 kön nen zweckmässig mit Bohrungen 21 (Fig. 1) oder Nuten versehen sein, so .dass sämtliche Räume zwischen den Rippen 11 miteinander verbunden sind. Es können sieh auch sämt liche ,Rippen an dem Gehäuseteil 18 abstüt zen (Fig. 2) oder aber auch gar keine.
Schliesslich sei noch bemerkt, dass der Ausdruck "einen geschlossenen Körper bil- denden Leitscheiben" auch .den Fall ein schliesst, wo zwischen .den Leitscheiben mit diesen am Aussenumfang in Berührung ste hende Abstandsringe vorgesehen sind.