BE1029128B1 - Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts und Gargerät - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts (2) und ein Gargerät (2) mit einem Garraum (4), einer Behandlungseinrichtung zum Behandeln eines Garguts (6) sowie einer Gebläseeinrichtung zum Abführen von feuchter und/oder warmer Luft aus dem Garraum (4) in eine Umgebung des Gargeräts (2), nachdem das Gargut (6) fertiggegart worden ist. Es wird vorgeschlagen, mittels einer Überwachungseinrichtung einen Beladungszustand des Garraums (4) zu ermitteln und in Abhängigkeit des ermittelten Beladungszustands aus einer Mehrzahl von hinterlegten Nachlaufprogrammen ein Nachlaufprogramm auszuwählen und durchzuführen.
Description
Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts und Gargerät Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts mit einem durch eine Garraumtür verschlieRbaren Garraum zur Aufnahme eines Garguts, einer Be- handlungseinrichtung zum Behandeln des Garguts, einer zumindest ein Gebläse umfassen-
den Gebläseeinrichtung zum Abführen von warmer und/oder feuchter Luft aus dem Garraum in eine Umgebung des Gargeräts, insbesondere zum Abführen von Wrasen, sowie mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung zumindest der Geläseeinrichtung, wobei nach einem Garen des Garguts, insbesondere nach Abschalten der Behandlungseinrichtung, das Gebläse in Ab- hängigkeit eines Nachlaufprogramms weiterbetrieben wird, wobei die feuchte und/oder warme Luft aus dem Garraum in eine Umgebung des Gargeräts abgeführt wird.
Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes Gargerät.
Beim Erwärmen von Speisen und insbesondere von tiefgekühlten Lebensmitteln wird Feuch- tigkeit im Garraum freigesetzt.
Insbesondere zur Vermeidung von Korrosion ist es daher sinn- voll, feuchte und/oder warme Luft aus dem Garraum in eine Umgebung des Gargeräts abzu-
führen.
Zu diesem Zweck sind Gargeräte beispielsweise mit einer Gebläseeinrichtung zur Ge- häusekühlung und Wrasenabführung ausgestattet.
Ein Gebläse vermischt dabei den aus dem Garraum abgesogenen, und ggf. gefilterten Wrasen mit angesaugter, kühler Umgebungsluft bevor dieser zu einer z.B. an der Front des Gargeräts angeordneten Austrittsöffnung geführt wird.
Um den Garraum ausreichend zu entfeuchten, muss in den meisten Fällen das Abfüh-
ren der feuchten und/oder warmen Luft auch noch nach dem eigentlichen Garvorgang fortge- setzt werden.
Hierzu wird beispielsweise nach dem Abschalten der Behandlungseinrichtung ein Nachlaufprogramm für das Gebläse gestartet.
Um eine ausreichende Entfeuchtung auch für den Fall zu gewährleisten, dass das fertigge- garte und weiterhin Feuchtigkeit und/oder Wärme abgebende Gargut nicht aus dem Garraum entnommen wird, ist bei den bisher bekannten Nachlaufprogrammen eine relativ lange Nach- laufzeit vorgesehen.
Durch die mit dem Betrieb des Gebläses verbundene Geräuschentwick- lung wird ein langes Nachlaufen des Gebläses von Benutzern jedoch als störend empfunden.
Zudem wird durch derartige, lang andauernde Nachlaufprogramme viel Energie verbraucht.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Abführen von warmer und/oder feuchter Luft aus dem Garraum bereitzustellen.
Es ist ferner die Aufgabe der Erfin- dung, ein entsprechendes Gargerät bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einem Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte Merkmale sind Gegen- stand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale sind der allgemeinen Beschrei- bung sowie den Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Betreiben eines Gargeräts mit einem durch eine Garraumtür verschließbaren Garraum zur Aufnahme eines Garguts, einer Behandlungsein- richtung zum Behandeln des Garguts, einer zumindest ein Gebläse umfassenden Geblä- seeinrichtung zum Abführen von feuchter und/oder warmer Luft, insbesondere zum Abführen von Wrasen, aus dem Garraum in eine Umgebung des Gargeräts sowie mit einer Steuerein- richtung zur Steuerung zumindest der Gebläseeinrichtung. Nach einem Garen des Garguts, insbesondere nach Abschalten der Behandlungseinrichtung, wird das Gebläse in Abhängig- keit eines Nachlaufprogramms weiterbetrieben, wobei die feuchte und/oder warme Luft aus dem Garraum in eine Umgebung des Gargeräts abgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass mittels einer Überwa- chungseinrichtung ein Beladungszustand des Garraums ermittelt wird und in Abhängigkeit des ermittelten Beladungszustandes aus einer Mehrzahl von hinterlegten Nachlaufprogram- men ein Nachlaufprogramm ausgewählt und durchgeführt wird. Auf diese Weise können In- formationen über den Beladungszustand automatisch ermittelt und bei der Auswahl bzw. Ein- stellung eines Nachlaufprogramms berücksichtigt werden. Beispielsweise kann so bedarfsge- recht ein Nachlaufprogramm mit der kurzmöglichsten Nachlaufzeit eingestellt werden, so dass sowohl die als störend empfundene Geräuschentwicklung als auch der Energiever- brauch reduziert werden. Vorzugsweise umfasst das Gargerät die Überwachungseinrichtung. Im Sinne dieser Erfindung kommen als Gargeräte insbesondere Herde, Backöfen, Backofen- Kombigeräte mit Dampfgar- und/oder Mikrowellenfunktion sowie Backöfen mit Hochfrequenz- technik in Betracht. Vorzugsweise umfasst die Behandlungseinrichtung des Gargeräts zumin- dest eine thermische Heizquelle zur thermischen Behandlung des Garguts und/oder einen Hochfrequenzerzeuger zur dielektrischen Erwärmung des Garguts. Die Behandlungseinrich- tung kann dabei eine Unterhitze, eine Oberhitze, einen um ein Umluftgebläse herum ange- ordneten Ringheizkörper und/oder eine Grillbeheizung als thermische Heizquelle umfassen.
Insbesondere umfasst die Behandlungseinrichtung einen Dampferzeuger.
Vorzugsweise wird als Gebläse ein insbesondere außerhalb des Garraums angeordnetes, zur Gehäusekühlung und/oder Wrasenabführung dienendes Kühlgebläse verwendet. Alterna- tiv oder zusätzlich kann ein Umluftgebläse der Behandlungseinrichtung als Gebläse zur Ab- führung der feuchten und/oder warmen Luft aus dem Garraum in eine Umgebung des Garge- räts verwendet werden. Das Gebläse kann durchgängig und/oder getaktet betrieben werden.
Bevorzugt umfasst die Ermittlung des Beladungszustandes zumindest die Unterscheidung, ob sich Gargut im Garraum befindet oder nicht.
Auf diese Weise wird ein besonders aussage- kräftiges Kriterium für die Auswahl des Nachlaufprogramms bereitgestellt, da die Menge der aus dem Garraum abzuführenden Feuchtigkeit und/oder Wärme stark davon abhängt, ob sich noch Gargut darin befindet.
Insbesondere ist die Überwachungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, ein Vorhan- densein und/oder ein Fehlen von Gargut im Garraum im Garraum vorzugsweise berührungs- los zu erkennen.
Die Überwachungseinrichtung kann beispielsweise eine Hochfrequenzsensoreinrichtung um-
fassen, die dazu geeignet und ausgebildet ist, in den Garraum gesendete und/oder aus dem Garraum empfangene Hochfrequenzstrahlung zu analysieren und insbesondere eine aus ei- nem nicht mit Gargut beladenen Garraum reflektierte Hochfrequenzstrahlung von einer aus einem mit Gargut beladenen Garraum reflektierten Hochfrequenzstrahlung zu unterscheiden.
Die Hochfrequenzsensoreinrichtung kann dabei dazu geeignet und ausgebildet sein, zu ıs Messzwecken Hochfrequenzstrahlung zu erzeugen und in den Garraum zu senden.
Bevorzugt umfasst die Überwachungseinrichtung zumindest eine Bildaufnahmeeinrichtung, wobei die Ermittlung des Beladungszustands das Auswerten zumindest eines mittels der Bild- aufnahmeeinrichtung aufgenommenen Bildes des Garraums umfasst.
Ein Bild des Garraums liefert in diesem Zusammenhang besonders aussagekräftige Messdaten, so dass eine beson-
ders präzise Ermittlung des Beladungszustandes des Garraums möglich ist.
Insbesondere wird vorliegend als Bild jegliche Art von Datensatz verstanden, der mittels eines von der Bild- aufnahmeeinrichtung umfassten optischen Sensors aufgenommen wird, welcher Daten zu Farbwerten von einzelnen Messpunkten und/oder Messflächen aufnimmt und insbesondere zum Zwecke der Auswertung zur Verfügung stellt.
Als Farbwert wird hierbei insbesondere eine Koordinate einer Farbe in einem mehrdimensionalen Farbraum (zum Beispiel RGB, CIELAB, CIEYUV, etc.) verstanden.
Alternativ oder zusätzlich kann der optische Sensor bzw. die Bildaufnahmeeinrichtung zur Detektion und Verarbeitung von Infrarotstrahlung ausgebil- det sein.
Insbesondere bei Gargeräten, die bereits über eine Bildaufnahmeeinrichtung, z.
B. in Form einer in der Garraum gerichteten Kamera, ausgestattet sind, kann das erfindungsge-
Mäße Verfahren kostengünstig implementiert bzw. nachgerüstet werden, etwa durch ein Soft- ware-Update.
Bevorzugt weist das Gargerät, die Überwachungseinrichtung und/oder die Bildaufnahmeein- richtung eine Auswerteeinrichtung auf, mit der das von dem Garraum aufgenommene Bild zur Ermittlung des Beladungszustandes ausgewertet wird.
Alternativ oder zusätzlich kann die
Auswertung zumindest teilweise extern, z.
B. auf einem externen Server oder in einer Cloud,
erfolgen, wobei das Gargerät, die Überwachungseinrichtung und/oder die Bildaufnahmeein- richtung hierzu mit entsprechenden Kommunikationsschnittstellen ausgestattet sein können. Insbesondere kann die Steuereinheit des Gargeräts als Auswerteeinheit dienen. Beispiels- weise kann zur Erkennung des Vorhandenseins von Gargut im Garraum unterschieden wer- den, ob das Bild entweder einen Garraumboden, ein leeres Backblech, ein leeres Rost und/o- der ein anderes leeres Zubehör oder aber zumindest auch ein Gargut zeigt. Für sämtliche Zwecke können auch mehrere von der Bildaufnahmeeinrichtung — insbesondere periodisch oder in unregelmäßigen Zeitabständen — aufgenommene Bilder ausgewertet werden. Die Auswertung umfasst vorzugsweise das Vergleichen des Bildes und/oder eines oder mehrerer Merkmale des Bildes mit Referenzen in einer Datenbank, insbesondere wobei eine Klassifi- zierung des Bildes und/oder eines oder mehrerer seiner Merkmale mittels statistischer und/o- der analytischer Methoden, wie zum Beispiel einer Varianzanalyse und/oder einer (Support Vector-) Regression, erfolgt. Alternativ oder zusätzlich kann die Auswertung einer Klassifizie- rung des Bildes und/oder eines oder mehrerer Merkmale des Bildes anhand eines künstli- ı5 chen neuronalen Netzwerkes, insbesondere anhand eines vorab mit einer Vielzahl von Refe- renzen trainierten künstlichen neuronalen Netzwerkes und/oder mittels Deep Learning, um- fassen. Im Anschluss an die Auswertung können der Steuereinheit in Abhängigkeit des Er- gebnisses der Auswertung bestimmte Steuersignale zur Steuerung der Gebläseeinrichtung übergeben und/oder übermittelt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Mehrzahl von Nachlaufpro- grammen zumindest zwei Nachlaufprogramme mit jeweils unterschiedlichem Luftabführungs- grad. Der Luftabführungsgrad wird hierbei insbesondere als Maf für die Menge der infolge der Durchführung eines Nachlaufprogramms aus dem Garraum abgeführten warmen und/o- der feuchten Luft verstanden. Beispielsweise wird im Zuge eines Nachlaufprogramms mit ei- nem hohen Luftabführungsgrad dem Garraum mehr Feuchtigkeit und/oder Wärme entzogen als im Zuge eines Nachlaufprogramms mit einem niedrigeren Luftabführungsgrad. Vorzugs- weise wird der Luftabführungsgrad zumindest durch Einstellen einer Dauer eines Betriebes des Gebläses eingestellt. So ist beispielsweise ein höherer Luftabführungsgrad dadurch er- reichbar, dass eine längere Dauer des Betriebs des Gebläses eingestellt wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Dauer des Betriebes des Gebläses in Abhängigkeit einer vorgegebenen Garraum-Zieltemperatur eingestellt. Beispiels- weise kann das Gebläse so lange betrieben werden, bis die vorgegebene Garraum-Zieltem- peratur erreicht ist. Auf diese Weise wird eine besonders zuverlässige Regelung der Luftab- führung erreicht. Eine Garraum-Temperatur kann dabei durch ein Thermometer des Garge- räts oder ein anderes Messsystem des Gargeräts erfasst und der Steuereinheit zur Steue- rung des Gebläses zur Verfügung gestellt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Luft- feuchtigkeit im Garraum durch einen Feuchtigkeitssensor des Gargeräts ermittelt werden und die Dauer des Betriebes des Gebläses in Abhängigkeit einer vorgegebenen Garraum-Ziel- feuchte eingestellt werden. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Luftabführungsgrad alternativ oder zusätzlich durch Einstellen der Fördergeschwindigkeit des Gebläses, d.h. durch Einstellen der Drehzahl des Gebläserotors und/oder durch Einstel- 5 len des Anstellwinkels der Rotorblätter des Gebläses, eingestellt. Vorzugsweise wird im Fall, dass sich gemäß der Ermittlung des Beladungszustandes kein Gargut im Garraum befindet, das Gebläse so lange betrieben, bis eine Garraum-Zieltempera- tur von 60°C bis 110°C, bevorzugt von 80°C bis 100°C, besonders bevorzugt 85°C bis 95°C, erreicht wird. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass der Garraum in diesem Fall besonders gut und zeitnah von Feuchtigkeit befreit wird. Vorzugsweise wird im Fall, dass gemäß der Ermittlung des Beladungszustandes Gargut im Garraum vorhanden ist, das Ge- bläse so lange betrieben, bis eine Garraum-Zieltemperatur von 50°C bis 70°C, bevorzugt von 55°C bis 65°C, erreicht ist. Bei Vorhandensein von Gargut im Garraum sind auch andere Me- thoden zur Regelung einer Abschaltung des Gebläses denkbar. Beispielsweise kann das Ge- bläse so lange betrieben werden, bis die Garraumtemperatur 90°C erreicht hat und anschlie- hend eine Restdauer, beispielsweise 10 Minuten, für den Betrieb des Gebläses eingestellt werden. Alternativ kann das Gebläse so lange betrieben werden, bis die Garraumtemperatur eine vorgegeben Garraum-Zieltemperatur, beispielsweise 90°C, erreicht und anschließend so lange weiter betrieben werden, bis die Luftfeuchtigkeit im Garraum weniger als eine vorgege- bene Ziel-Luftfeuchtigkeit, insbesondere von 15 Vol.-%, bevorzugt von 10 Vol.-%, beträgt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird im Fall, dass sich gemäß der Ermittlung des Beladungszustandes Gargut im Garraum befindet, ein Nachlaufprogramm mit einem höheren Luftabführungsgrad ausgewählt und durchgeführt, als im Fall, dass sich ge- mäß der Ermittlung des Beladungszustandes kein Gargut im Garraum befindet. Auf diese Weise kann die von dem Gargut abgegebene Feuchtigkeit und/oder Wärme bedarfsgerecht aus dem Garraum entfernt werden, wobei die Geräuschbelastung und der Energieverbraucht — insbesondere dann, wenn sich kein Gargut mehr im Garraum befindet — minimiert werden können.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Ermittlung des Bela- dungszustandes des Garraums in Abhängigkeit eines Öffnens und/oder eines SchlieBens der Garraumtür erneut. Da die Änderung des Beladungszustandes in der Regel durch die offene Garraumtür erfolgt, wird durch die Kopplung der Ermittlung des Beladungszustandes an ei- nen Offnungs- bzw. SchlieBvorgang der Garraumtür sichergestellt, dass stets der aktuelle be- ladungszustand erfasst wird, insbesondere ohne auf eine laufende Überwachung des Bela- dungszustandes angewiesen sein zu müssen. Bevorzugt ist das Gargerät hierzu mit einem Türkontaktschalter und/oder einem anderen Türsensor ausgestattet. beispielsweise kann der
Beladungszustand im Anschluss oder nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne nach dem Öffnen und/oder Schließen der Garraumtür ermittelt werden. Beispielsweise kann die Ermitt- lung des Beladungszustands bereits vor Beendigung des Garens bzw. vor dem Abschalten der Behandlungseinrichtung erfolgen und — sofern eine Öffnung der Garraumtür bis zur s Durchführung eines Nachlaufprogramms nicht detektiert wurde — der so ermittelte Beladungs- zustand der Auswahl des Nachlaufprogramms zugrunde gelegt werden. Das erfindungsgemäße Gargerät weist einen durch eine Garraumtür verschlieRbaren Gar- raum zur Aufnahme eines Garguts, eine Behandlungseinrichtung zum behandeln des Gar- guts, eine zumindest ein Gebläse umfassende Gebläseeinrichtung zum Abführen von warmer und/oder feuchter Luft, insbesondere zum Abführen von Wrasen, aus dem Garraum in eine Umgebung des Gargeräts sowie eine Steuereinrichtung zur Steuerung zumindest der Geblä- seeinrichtung auf. Das Gargerät ist dazu geeignet und ausgebildet, nach einem Garen des Garguts, insbesondere nach Abschalten der Behandlungseinrichtung, das Gebläse in Abhän- gigkeit eines Nachlaufprogramms weiterzubetreiben und dabei feuchte und/oder warme Luft ı5 aus dem Garraum in eine Umgebung des Gargeräts abzuführen. Das erfindungsgemäße Gargerät zeichnet sich dadurch aus, dass es eine Überwachungseinrichtung umfasst und dazu geeignet und ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durchzu- führen. Die für das Verfahren vorstehend erläuterten Vorteile kommen somit auch dem erfin- dungsgemäßen Gargerät zugute.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorstehend erläuterten Ausgestaltungen der Erfindung jeweils für sich oder in einer beliebigen technisch sinnvollen Kombination auch untereinander jeweils mit dem Gegenstand eines der unabhängigen Ansprüche kombinierbar sind.
Abwandlungen und Ausgestaltungen der Erfindung sowie weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung lassen sich der nachfolgenden gegenständlichen Beschreibung und den Zeich- nungen entnehmen. In den schematischen Figuren zeigen: Fig. 1 eine ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gargeräts; Fig. 2 einen Programmablaufplan einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß en Verfahrens.
Einzelne technische Merkmale der nachbeschriebenen Ausführungsbeispiele können auch in Kombination mit vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen sowie den Merkmalen der unab- hängigen Ansprüche und etwaiger weiterer Ansprüche zu erfindungsgemäßen Gegenständen kombiniert werden.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gargerät 2 umfassend einen durch eine Garraumtür 20 verschließbaren Garraum 4 zur Aufnahme eines Garguts 6 sowie eine Behandlungseinrich- tung zum Behandeln des Garguts 6 mit einer Oberhitze 10, einer Unterhitze 12 unterhalb des Garraumbodens und eine um ein Umluftgebläse 8 herum angeordnete — hier nicht darge- s stellte — Ringheizung als Heizquelle. Ferner umfasst das Gargerät 2 eine ein Gebläse 13 um- fassende Gebläseeinrichtung zum Abführen von Luft aus dem Garraum 4 in eine Umgebung des Gargeräts 2. Als Gebläse 13 wird in der vorliegenden Ausführungsform ein oberhalb des Garraums 4 angeordnetes Kühlgebläse verwendet, das die aus dem Garraum 4 abgesogene, und ggf. gefilterte feuchte und/oder warme Luft mit angesaugter, kühler Umgebungsluft ver- Mischt und diese anschließend an eine Umgebung des Gargeräts 2 abgibt. Das Gargerät 2 ist ferner mit einer als Überwachungseinrichtung dienenden Bildaufnahme- einrichtung 16 in Form einer Kamera ausgestattet, die außerhalb einer Isolierung des Gar- raums 4 angeordnet ist und durch ein transparentes Fenster Bilder des Garraums 4 aufneh- men kann. Eine Steuereinrichtung 14 dient unter anderem zur Steuerung der Behandlungs- einrichtung und der Gebläseeinrichtung. In der hier gezeigten Ausführungsform dient die Steuereinrichtung 14 darüber hinaus als Auswerteeinrichtung, die konfiguriert ist, das vom Garraum 4 aufgenommene Bild zur Bestimmung des Beladungszustands auszuwerten. Dabei ist die Steuereinrichtung in der Lage zur Erkennung des Vorhandenseins von Gargut 6 im Garraum 4 zumindest zu unterscheiden, ob das Bild den Garraumboden, ein leeres Back- blech 18 und/oder zumindest auch das Gargut 6 zeigt. Fig. 2 verdeutlicht den Ablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie es beispielsweise von dem in Fig. 1 gezeigten Gargerät ausgeführt wird. Wenn das Gar- gut 6 fertig gegart ist, wird die Behandlungseinrichtung ausgeschaltet (Schritt S1). Anschlie- Bend wird der Beladungszustand des Garraums 4 ermittelt (Schritt S2). Hierbei wird ermittelt, ob sich Gargut 6 im Garraum 4 befindet oder nicht. Ergibt die Ermittlung, dass kein Gargut 6 im Garraum 4 vorhanden ist, wird aus einer Mehrzahl von hinterlegten Nachlaufprogrammen ein Nachlaufprogramm mit niedrigerem Luftabführungsgrad, z.B. ein relativ kurzes Nachlauf- programm, ausgewählt und durchgeführt (Schritt S3). Ergibt die Ermittlung hingegen, dass sich Gargut 6 im Garraum 4 befindet, wird aufgrund der zu erwartenden höheren Feuchtig- keits- und Wärmemenge aus der Mehrzahl der hinterlegten Nachlaufprogramme ein Nach- laufprogramm mit höherem Luftabführungsgrad, z.B. ein relativ langes Nachlaufprogramm, ausgewählt und durchgeführt (Schritt S4).
Während der Durchführung des Nachlaufprogramms wird die Garraumtür 20 auf ein Öffnen und/oder ein Schließen hin überwacht (Schritt S5), beispielsweise mittels eines Türsensors
22 des Gargeräts (vgl. Fig. 1). Wird ein solches Öffnen und/oder Schließen der Garraumtür detektiert, erfolgt eine erneute Ermittlung des Beladungszustands (Schritt S2) sowie ggf.
eine erneute Auswahl eines entsprechenden Nachlaufprogramms (Schritt S3 oder S4). So- fern kein Öffnen und/oder Schließen der Garraumtür 20 detektiert wird, wird das ausgewählte s Nachlaufprogramm nach Erreichen des dafür vorgesehenen Abschaltkriteriums beendet (Schritt S6).
Claims (10)
1. Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts (2) mit einem durch eine Garraumtür (20) verschließbaren Garraum (4) zur Aufnahme eines Garguts (6), einer Behandlungsein- richtung zum Behandeln des Garguts (6), einer zumindest ein Gebläse (13) umfas- senden Gebläseeinrichtung zum Abführen von feuchter und/oder warmer Luft, insbe- sondere zum Abführen von Wrasen, aus dem Garraum (4) in eine Umgebung des Gargeräts (2) sowie mit einer Steuereinrichtung (14) zur Steuerung zumindest der Ge- bläseeinrichtung, wobei nach einem Garen des Garguts (6), insbesondere nach Ab- schalten der Behandlungseinrichtung, das Gebläse (13) in Abhängigkeit eines Nach- laufprogramms weiterbetrieben wird, wobei die feuchte und/oder warme Luft aus dem Garraum (4) in eine Umgebung des Gargeräts (2) abgeführt wird, dadurch gekenn- zeichnet, dass mittels einer Überwachungseinrichtung ein Beladungszustand des Garraums (4) ermittelt und in Abhängigkeit des ermittelten Beladungszustands aus ei- ner Mehrzahl von hinterlegten Nachlaufprogrammen ein Nachlaufprogramm ausge- wählt und durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des Bela- dungszustands zumindest die Unterscheidung umfasst, ob sich Gargut (6) im Gar- raum (4) befindet oder nicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des Beladungszustands das Auswerten zumindest eines mittels einer von der Überwa- chungseinrichtung umfassten Bildaufnahmeeinrichtung (16) aufgenommenen Bildes des Garraums (4) umfasst.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von Nachlaufprogrammen zumindest zwei Nachlaufprogramme mit jeweils unterschiedlichem Luftabführungsgrad umfasst.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftabführungsgrad zumindest durch Einstellen einer Dauer eines Betriebs des Gebläses (13) eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer des Betriebs des Gebläses (13) in Abhängigkeit einer vorgegebenen Garraum-Zieltemperatur ein- gestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Luft- abführungsgrad durch Einstellen einer Fördergeschwindigkeit des Gebläses (13) ein- gestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall, dass sich gemäß der Ermittlung des Beladungszustands Gargut (6) im Garraum (4) befindet, ein Nachlaufprogramm mit einem höheren Luftabführungsgrad ausgewählt und durchgeführt wird, als im Fall, dass sich gemäß der Ermittlung des Beladungszu- stands kein Gargut (6) im Garraum (4) befindet.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit eines Öffnens und/oder eines Schließens der Garraumtür (20) die Ermittlung des Beladungszustands des Garraums (4) erneut erfolgt.
10. Gargerät (2) mit einem durch eine Garraumtür (20) verschlieBbaren Garraum (4) zur
Aufnahme eines Garguts (6), einer Behandlungseinrichtung zum Behandeln des Gar- guts (6), einer zumindest ein Gebläse (13) umfassenden Gebläseeinrichtung zum Ab- führen von feuchter und/oder warmer Luft aus dem Garraum (4) in eine Umgebung des Gargeräts (2) sowie mit einer Steuereinrichtung (14) zur Steuerung zumindest der Gebläseeinrichtung, wobei das Gargerät (2) dazu geeignet und ausgebildet ist, nach einem Garen des Garguts (6), insbesondere nach Abschalten der Behandlungsein- richtung, das Gebläse (13) in Abhängigkeit eines Nachlaufprogramms weiterzubetrei- ben und dabei feuchte und/oder warme Luft aus dem Garraum (4) in eine Umgebung des Gargeräts (2) abzuführen, dadurch gekennzeichnet, dass das Gargerät (2) eine Überwachungseinrichtung umfasst und dazu geeignet und ausgebildet ist, ein Verfah- ren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durchzuführen.
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FG | Patent granted |
Effective date: 20220919 |