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Röntgenröhre mit einem in ihrem Gasraum angebrachten Glühkörper.
Es ist bekannt, zur regelbaren Erzeugung von Röntgenstrahlen verschiedener und von der Gasdichte in der Röntgenröhre in gewissen Grenzen unabhängiger Beschaffenheit glühende
Kathoden zu verwenden, sei es, dass die Kathode der eigentlichen, von einer Stromquelle hoher Spannung gespeisten Entladung zum Glühen gebracht oder dass eine besondere Hilfs- entladung mit glühender Kathode angewandt wird, durch welche der Gasraum in der Röhre inonisiert, leitend gemacht wird.
Die Kathoden müssen dabei, um mit den praktisch in
Frage kommenden Mitteln in Glut versetzt werden zu können, aus Drähten, dünnen Blech- stücken oder sonstigen Gebilden geringer Masse-und bei elektrischer Heizung aus Stoffen geeigneten spezifischen Leitungswiderstandes-bestehen, welche den Beanspruchungen, di sie als Kathode erleiden, meist schlecht gewachsen sind.
Gemäss der Erfindung werden deshalb als Elektronenerzeuger in Röntgenröhren glühende
Körper verwendet, die nicht zugleich Elektrode sind.
Ein im Inneren von Röntgenröhren an beliebiger Stelle angebrachter Körper kann im wesentlichen lediglich durch den Stoss, den die von ihm ausgehenden Elektronen auf die in ihrer Bahn befindlichen Gasmoleküle ausüben, den Gasraum ionisieren, leitend machen.
Vorteilhaft wird deshalb bei der neuen Röntgenröhre der Glühkörper, der nicht zugleich
Elektrode ist und mit geeigneten bekannten Mitteln zum Glühen gebracht werden kann, innerhalb des Kathodendunkelraumes der Röntgenröhre angebracht.
Der Leitungswiderstand einer Röntgenröhre und damit die Härte der in ihr erzeugten
Röntgenstrahlen ist merklich bestimmt durch die Beschaffenheit des Dunkelraumes an der
Kathode der Röntgenröhre. Fast nur die in diesem Dunkelraum befindlichen Elektronen be- wirken die Leitfähigkeit der Röntgenröhre, und wenn Elektronen von aussen in den Dunkelraum gelangen-was bei Anbringung der Elektronenquelle an einer beliebigen Stelle der
Röntgenröhre je nach der Lage der Elektronenquelle mehr oder weniger vom Zufall ab- hängt-so müssen sie im allgemeinen, um zu der Elektrizitätsströmung zwischen den Elektroden beitragen zu können, erst ihre Bewegungsrichtung ändern.
Ein in den Dunkelraum gebrachter glühender Körper hingegen setzt durch seine Eigenschaft, Elektronen auszusenden, unmittelbar das Potentialgefälle im Kathodendunkelraum, das beim Anlegen einer elektrischen Spannung an die Röntgenröhre auftritt, herab, ohne dass es, wie bei der Anbringung des glühenden Körpers an einer anderen Stelle des Röhreninneren, erst des Zufalls und der Mitwirkung der durch Stoss ionisierten Gasteilchen bedürfte. Seine Einwirkung auf die Leitfähigkeit des Kathodendunkelraumnes und damit der Röntgenröhre überhaupt ist daher auch nicht, wie im Falle der Stossionisation, von der Menge der vorhandenen Gasteilchen, von der Gasdichte abhängig.
Die neue Röhre lässt sich deshalb, wenn der Glühkörper im Kathodendunkelraum angebracht ist, gleich gut bei sehr geringer, wie bei grösserer Gasdichte betreiben und kann zur Erzeugung von Röntgenstrahlen der verschiedensten Härtebereiche dienen. Auch ergibt der Versuch eine grössere Belastbarkeit der so beschaffenen neuen Röntgenröhre und eine grössere Homogenität des erzeugten Röntgenstrahlenbündels, als bei den mit Stossionisation arbeitenden Röntgenröhren.
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Eine Ausführungsform der neuen Röntgenröhre ist in ihrem die Kathode und deren Umgebung enthaltenden Teile in der Zeichnung im Längsschnitt schematisch dargestellt. Vor der Kathode K, im Kathodendunkelraum, ist der hier in perspektivischer Ansicht abgebildete Glühkörper S in Gestalt einer senkrecht zur Achse der Kathode gestellten Drahtschlinge mit Stromzuführungen FI und F2 für den Heizstrom angebracht. Die vom Glühkörper S an sich ohne bestimmte Bahn ihrer Bewegung ausgehenden Elektronen werden so durch das im Kathodendunkelraum wirksame elektrische Feld in der Richtung des letzteren getrieben.
Der Glühkörper S, der, wie bekannt, um dauernd Elektronen aussenden zu können, in irgendwelcher geeigneten Weise, etwa durch Erdverbindung, am Annehmen positiv elektrischer Ladung gehindert wird, kann in bekannter Art je nach der Glühtemperatur, bei welcher man eine bestimmte Elektronenemission aus ihm erzielen will, aus einem mit geeigneten Stoffen, beispielsweise Oxyden von alkalischen Erdmetallen überzogenen oder blanken Metall, etwa Platin, bestehen. Platin, bestehen.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Röntgenröhre mit einem in ihrem Gasraum angebrachten Glühkörper, dadurch gekennzeichnet, dass der Glühkörper nicht zugleich Elektrode ist.