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Trägheit der angewendeten Schreibeeinrichtungen erlaubte dabei nicht, die Aufnahme mit voller Genauigkeit herzustellen, weshalb schon während der phonographischen Aufnahme eine Reihe von akustischen Details verloren gehen mussten. Auch die bis jetzt vorgeschlagenen Wiedergabeeinrichtungen, die teils mechanisch, teils vermittelst des Lichtes und der trägen Selenzelle ausgeführt wurden, sind mit Trägheit behaftet, weshalb auch diese die Reproduktion stark verzerren mussten. Ausserdem war die phonische Wiedergabe in ihrer Stärke begrenzt.
Die hier beschriebene Einrichtung ist von jedweder Trägheit frei, weshalb die phonischen Aufnahmen und Wiedergaben in voller Naturtreue ausgeführt werden können.
Fig. i stellt die neuartige Anordnung der sonst bekannten Apparate zur Herstellung von phonographischen Aufnahmen auf photographische Films oder Platten dar, in Fig. 2 ist ein'Teil dieses Apparates im Schnitt und in Fig. 3 und 4 die Anordnung zur phonographischen Wiedergabe der auf Films nach Fig. i hergestellten Aufnahmen schematisch veranschaulicht.
Nach Fig. i werden die akustischen Schwingungen mittels Mikrophonen M, die verschieden geschaltet sein können, in entsprechende Stromschwankungen der Batterie A umgesetzt, die direkt oder erst vermittelst eines Transformators T einen oder mehrere entsprechend geschaltete Elektromagnete E beeinflussen. K ist eine Art Vakuumröhre, deren Kathodenstrahlen durch eine Öffnung im Diaphragma D, z. B. in Spaltform, entsprechend abgeblendet werden. Die Röhre K ist gegenüber dem Film derart angeordnet, dass die durch den Elektromagneten verursachten Ablenkungen der Kathodenstrahlen der Anzahl und Stärke nach auf dem'Film F registriert werden. Dies kann auf verschiedene Art und Weise geschehen, z.
B. dadurch, dass das Kathodenstrahlenbündel, das durch die Ofnungjm Diaphragma D entsprechend abgegrenzt wild, direkt auf den fortlaufenden Film einwirkt und unter dem Einfluss des Elektromagneten seine Schwankungen in Form einer-Kurve aufschreibt. Ist im Diaphragma D eine kleine runde Öffnung angebracht, so erscheint die Aufzeichnung in Form einer krummen Linie, die für phonische Reproduktionszwecke wenig geeignet ist ; wird dagegen das Diaphragma D in Form eines Spaltes durchlocht, welcher dem Kathodenstrahlenbündel die Form eines dünnen Bandes gibt, und wird der fortlaufende Film so angeordnet, dass die Kathodenstrahlen in der Ruhelage einen zur Längsrichtung des Films. senkrechten Strich zeichnen, dann erscheinen die Schwingungen der Kathodenstrahlen nicht in Form einer Linie, sondern als ein Band.
Um eine Einwirkung der Kathodenstrahlen auf den Film während ihrer Ruhelage zu verhindern, wird der Film durch eine entsprechend geformte Blende S geschützt. Die Einwirkung des Elektromagneten kann entweder senkrecht zur Breitenrichtung des Kathodenstrahlenbandes erfolgen oder, was günstiger erscheint, in der Richtung der Breite des Strahlenbandes. In beiden Fällen empfiehlt es sich, eine Schutzblende für den Film mit einem Ausschnitt in Form eines dünnen Spaltes zu verwenden.
Bei Schwingungen des Kathodenstràhlenbandes in der Längsrichtung des Films erscheint dann die Intensität der Schwingungen durch verschieden breite Striche bzw. durch ein Band mit Streifenverschiedener Belichtungsintensität ausgeprägt, falls das Strahlenband dicker ist als die Breite des Spaltes der Blende ; dagegen erscheinen bei Schwingungen in der Querrrichtung des Films
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in verschieden dichter Häufung bzw. ein verschieden breites Band. Es ist zweckmässig, im letzteren Falle bei Ruhelage des Strahlenbandes durch die genannte Blende den Film ganz ab- zudecken und so vor Einwirkung zu schützen.
In Fig. 2 ist die Kathodenstrahlenröhre im Schnitt dargestellt. B ist die Metallblende mit dem Schlitz K2 ; K, ist der Schnitt durch das Kathodenstrahlenbündel in der Ruhelage, aus der es in der Richtung des Schlitzes K2 mehr oder weniger abgelenkt wird. F ist der Film, der an der linken Seite bereits mit Strichen von verschiedener Länge beschrieben ist, deren Häufung von der Anzahl der Stromimpulse abhängt, wobei die Kathodenstrahlen nicht nur die Zahl der akustischen Schwingungen, die auf das Mikrophon M wirken, sondern auch deren Intensität auf der photographischen Schicht aufzeichnen.
Nach Entwicklung des Films und Kopierung desselben oder nach direkter Entwicklung als Positiv erhält man auf dem Film auf schwarzem. Grunde durchsichtige Striche, die zur Wiedergabe mittels der Anordnung nach Fig. 3 und 4 verwendet werden können.
In Fig. 3 und 4 wird das Licht der Lichtquelle L mittels des Kondensators K und der Zylinderlinse C in Form eines Striches, der durch einen Spalt B scharf begrenzt wird, auf den Film F geworfen. Hinter dem in Brennpunktdistanz liegenden Film gehen die Strahlen wieder auseinander, so dass sie zerstreut die Kathode K der elektrischen lichtempfindlichen Zellen beleuchten. Lichtempfindliche elektrische Zellen sind bereits bekannt (vgl. das Patent Nr. 37045). Sie bestehen aus einer evakuierten oder mit Gas (z. B. Helium) gefüllten Glasbirne, in die zwei Elektroden eingeschmolzen sind. Wird die Kathode belichtet, so findet eine elektrische Entladung statt. Es ist zweckmässig, die Oberfläche der Kathode nach Möglichkeit gross zu machen, um die Empfindlichkeit zu erhöhen.
Derartige Zellen, die schon auf schwache Lichteinwirkungen ansprechen und deren Entladungen der Lichtintensität proportional folgen, sind, wie erwähnt, nicht neu. Bei der beschriebenen phonischen Aufzeichnung wird die Lichtintensität durch die
Strichlänge und Strichzahl oder durch die Strichbreite bzw. die Durchsichtigkeit des Films variiert, wodurch verschieden starke elektrische Entladungen ausgelöst werden, die den Stromschwankungen im Aufnahmeapparat entsprechen.
In den die elektrische Zelle speisenden Stromkreis der Batterie S werden parallel, hintereinander oder in kombinierter Schaltung, und zwar entweder direkt oder durch Vermittlung von Transformatoren, Relais usw., Telephone T eingeschaltet, die bei gleichartiger Verschiebung des Films wie bei der Aufzeichnung (Fig. i), eine naturgetreue Tonwiedergabe ermöglichen, da die Aufnahme-und die Wiedergabeanordnung frei von Trägheit bzw. frei von Selbstschwingungen besitzenden Elementen ist. Auch lassen sich die elektrischen lichtempfindlichen Zellen mit so kräftigen Strömen speisen, dass sie eine
Anzahl von lautsprechenden Telephonen betätigen können, wodurch die Lautwiedergabe sehr kräftig gemacht werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Einrichtung für trägheitsfreie photographische Lautaufzeichnung, dadurch gekenn- zeichnet, dass ein durch Elektromagnete ablenkbares Kathodenstrahlenbündel von Mikrophon- strömen direkt oder mittels Transformatoren oder trägheitsfreier Relais beeinflusst wird.