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Ei8bahnanlage.
Die Rentabilität der künstlichen Eisbahnen ist durch die hohen Kosten der Kühlmaschinen, der Betriebskosten, der Wartung und insbesondere der erforderlichen weitverzweigten Kühlrohrleitungen sehr geschmälert, jene der sogenannten natürlichen Eisbahnen wird wieder in Frage gestellt durch die beschränkte Anzahl der entsprechend kalten Tage und durch die wiederholten Unterbrechungen der Eistage durch Tauwetter, das besonders in unseren Breiten empfindliche Störungen hervorruft, weil die zerstörte
Eisbahn zur völlig tanglichen Instandsetzung stets wieder einige Tage erfordert. Nach der
Erfindung sollen beide Übelstände durch Schaffung einer Eisbahn mit Kältespeicherung behoben werden, wobei die letztere in billiger Weise nur aus natürlichen Kältequellen erfolgt.
Die Winternächte sind fast durchwegs kälter als die Tage und es tritt meist nachts das Temperaturminimum ein ; somit sind mehr Nächte als Tage mit Frost zu verzeichnen.
Nach der Erfindung wird die Zeit kurz vor und nach diesem Temperaturminimum zur
Ansammlung der Kälte benutzt.
Die Eisbahn mit K ltespeicherung besitzt parallele Grkben, die mäanderförmig verbunden sind ; in ihnen wird zwecks Kälteaufspeicherung in Sümpfen Wasser eingefüllt. das bei Zirkulation der Aussenluft gefriert und bei Zirkulation nur innerhalb der 3 mander die aufgespeicherte Kä) temonge altmähhch an die Eisbahn abgibt.
In der Zeichnung veranschauiicht F) g. l in Draufsicht eine solche Eisbahn mit in
Beton ausgeführten Graben samt der Luftzufubrungseinrichtung ; die Fig. 2 und 3 zeigen geänderte Ausführungen. In Fig. 1 sind die Gräben in Beton hergestellt ; in den ersten Mäandergang c mündet das Druckrohr d eines vorteilhaft elelitnsch betriebenen Ventilators e.
Der letzte Mäandergang Cu steht mit einem Rohr f m Verbindung, das mit Schiebern 9 und h versehen ist, von denen der erstere, wenn geöffnet, die aus dem Unterhan aas- tretende Luft ins Freie gelangen lässt, wogegen bei geschlossenem Schieber g und geöffnetem Schieber A die in der Unterbauung befindliche Luft durch den Ventilator in
Zirkulation gehalten wird, der an das Rohr f durch eine Saugleitung angeschlossen ist, die durch einen Schieber i mit der Aussenluft in Verbindung gebracht werden kann, so dass, wenn dieser Schieber und der Schieber h geöffnet sind, frische Luft von aussen durch den Ventilator mit angesangt und durch die Mäandergänge getrieben werden kann.
Die letzteren können in bekannter Weise auch mit geschlitzten Eisenblechen k überdeckt sein, auf denen die Bildung der Eisschichte m erfolgt (Fig. 2 und 3).
Um in den Kanälen mehr Kälte aufspeichern zu können, als der Unterbau auf- zunehmen vermag, kann vorteilhaft in in den Mäandergängen angebrachten Sümpfen n (Fig. 2) Wasser eingefüllt werden, das bei Zirkulation der Aussenluft gefriert und dann bei Zirkulation der Luft nur innerhalb der Mäander die aufgespeicherte Kälte allmählich an die Eisbahn abgibt.
Zur Vergrösserung der Oberfläche des aufgespeicherten Eises ist es weiter vorteilhaft, das Wasser nicht in SUmpfe, sondern in hochgestellte, freiliegende Blech-oder Beton- bassins o (Fig. 3) einzulassen, die von der Luft frei umspült werden können.
Das hier sich bildende Eis wird dann von allen Seiten durch die Luft umspült ; es können daher die kürzesten Zeiten der Minimaltemperaturen zur Eisbildung benutzt
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werden und es sind dann grosse Oberflitehen vorhanden, um die in den Mäandergängen eingeschlossene zirkulierende Luft stark abzukühlen und die Kälte an die untere Schichte der Eisbahn zu übertragen.
An Stelle der gewöhnlichen Aussenluft kann auch etwa durch Berieselung oder auf andere Art künstlich abgekühlte Luft in gleicher Weise zur Abkühlung der Eisbahn durch die untere Schichte verwendet werden.
An Stelle der Sümpfe oder Blechbaseins kann auch eine absichtlich hervorgerufene Eiszapfenbildung von der Unterseite der Eisbahn in die Mäandergänge hinein oder von in den Mlandergängen befindlichen Querlatten aus Holz oder Blech oder Tropfrohren oder Rinnen aus benutzt werden, wobei diese Eiszapfen als das k : Uteaufapeichernde Medium dienen und deren grosse Kühlflächen ausgenutzt werden.
Die nachteilige Einwirkung, die bei den gewöhnlichen Eiabahnen durch die Erdwärme erfolgt, ist bei dieser mit Eisspeichernng versehenen Bahn insoweit verhindert, als in erster Reihe die Erwärmung des gesamten Unterbaues und des Speichereises erfolgen muss, ehe diese Einwirkung auf die eigentliche Eisbahn übergreifen kann.
Dort, wo die Eisbahn stark abgenutzt und also die Eisschichte schwächer wird, strömt bei einer solchen Eisbahn mehr kalte Luft durch die poröse Eisschicht und führt die neue Eisbildung an solchen Stellen herbei.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eisbahnanlage mit ventilierbarem Unterbau, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Vergrösserung dei'Kä1teaufspeicherung im Unterbau Sümpfe oder Behälter angeordnet sind, in denen sich Wasser befindet, das durch einen offenen Luftkreislauf während der kältesten Stunden zum Gefrieren gebracht wird und dann bei geschlossenem Luftkreislauf die aufgespeicherte Kälte allmählich an die Eisbahn abgibt.