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Die Erfindung betrifft ein Leder gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Leders.
Insbesondere dünne Leder, wie beispielsweise dünne Nappaleder, wie sie bei der
Herstellung von Schuhen, der Innenausstattung von Autos, aber auch für Polstermöbel,
Koffer, Taschen od. dgl. Verwendung finden, weisen infolge ihrer geringen Dicke keine ausreichenden Polsterungseigenschaften auf. Ausserdem werden bei Verwendung solcher
Leder in Fahrzeugen, als Schuhmaterial und als Reisegepäck Leder bevorzugt, welche einen sehr weichen Griff, einen sogenannten "soft touch" bei geringem Flächengewicht aufweisen, der bei dünnen Ledern nicht vorhanden ist. Es ist daher bekannt, auf der der
Sichtseite gegenüberliegenden Rückseite dieser Leder folienartige Schaummaterialien vorzusehen, welche mit dieser Rückseite durch Kleben verbunden werden.
Eine solche
Vorgangsweise ist arbeitsaufwendig und kostenintensiv und verursacht eine grosse Menge
Abfall, da die folienartigen Schaummaterialien entsprechend der Grösse des Leders zugeschnitten werden müssen. Ein wesentlicher Nachteil dieser Vorgangsweise besteht aber darin, dass sich diese aus einem folienartigen Schaummaterial auf der Rückseite des Leders aufkaschierte Schaumfolie leicht löst bzw. spaltet, da die innere Festigkeit dieses Schaummateriales gering ist. Weiters verursacht eine Verformung eines solchen
Leders, wie sie bei der Herstellung von Schuhen und von Innenausstattungen von Autos, wie Türinnenverkleidungen, Mittelkonsolen, Lenkrädern u. dgl., erforderlich ist, unkontrollierbare, unerwünschte Bewegungen einer solchen Kaschierung, wodurch störende Schiebestellen und Falten entstehen.
Um die erforderlichen Poisterungseigenschaften zu erzielen, muss das aufkaschierte Schaummaterial eine Stärke von mehr als 1 mm aufweisen. Ein solches Schaummaterial verringert bereits bei geringen Drücken sein Volumen und verliert dadurch seine polsternde Wirkung.
Man hat daher bereits vorgeschlagen, auf der der Sichtseite gegenüberliegenden Rückseite eines Leders eine Schaumausrüstung durch Auftragen eines flüssigen Kunststoffmateriales und anschliessendem Verfestigen desselben durch Flüssigkeitsentzug herzustellen, die bereits bei geringer Dicke und Dichte dem Leder die gewünschten Polsterungseigenschaften sowie einen sehr weichen Griff verleiht und fest mit dem Leder verbunden ist. Die Schaumausrüstung besteht hierbei aus einer verfestigten Kunststoffdispersion und enthält, um die erforderliche Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit sicherzustellen, sowohl offene als auch geschlossene Zellen, die durch Einrühren von Luft und durch Beimengung von Mikrohohlkugeln im flüssigen Kunststoffmaterial gebildet werden.
Die Mikrohohlkugeln können dabei auch in situ dadurch hergestellt werden, dass in das flüssige Kunststoffmaterial vor dem Auftragen kompakte Kunststoffteilchen eingebettet werden, aus welchen durch Wärmezufuhr Mikrohohlkugeln gebildet werden. Eine solche Schaumausrüstung fühlt sich
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schaumgummiartig an und weist eine raue und grobe Oberfläche auf, was den Nachteil mit sich bringt, dass sich beim Verkleben eines mit einer solchen Schaumausrüstung versehenen Leders auf einer Unterlage, wie beispielsweise einem Lenkradkorpus, die grobe Struktur der Schaumausrüstung insbesondere bei dünnen Ledern auf der
Lederoberfläche störend abzeichnet. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der
Klebstoff in die offenen Zellen einzieht und das Leder verhärtet.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Leder, das an seiner
Rückseite mit einer Schaumausrüstung versehen ist, derart zu verbessern, dass eine schön strukturierte ebene Rückseite erzielt wird und die mechanischen und physikalischen Eigenschaften der Lederhaut verbessert werden. Weiters ist es Aufgabe der Erfindung, die Schaumausrüstung so zu gestalten, dass sie sich trotz ihrer Weichheit nicht schaumgummiartig anfühlt, und dass beim Verkleben der Klebstoff nicht in die
Schaumausrüstung eindringt, wobei dennoch eine sehr gute Verklebung ohne aufrauen möglich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die
Schaumausrüstung an ihrer Oberfläche mit einem diese Oberfläche gestaltenden Design versehen ist.
Dieses Design kann so gestaltet sein, dass die Oberfläche der
Schaumausrüstung relativ eben ist, sodass sie sich auch bei einem dünnen Leder an der
Sichtseite desselben nicht störend abdrückt. Es hat sich gezeigt, dass bei einer solchen Ausbildung die Weiterreissfestigkeit und die Stichausreissfestigkeit, insbesondere an jenen
Stellen der Haut, wo vorher schlechte Werte erzielt wurden, zunimmt und die mechanischen und physikalischen Eigenschaften an allen Stellen im Wesentlichen gleich sind. Ausserdem wird durch diese Ausbildung der Vorteil erzielt, dass beim Biegen, insbesondere von weichen Ledern, keine Losnarbigkeit entsteht.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Schaumausrüstung an ihrer Oberfläche mit Erhebungen und/oder Vertiefungen, beispielsweise mit, gegebenenfalls einander kreuzenden, Rillen versehen sein, wodurch, insbesondere beim Biegen eines solchen Leders um Rundungen und Kanten, auch bei weichen Ledern keine Lossnarbigkeit entstehen. Durch solche Erhebungen und/oder Vertiefungen, die jedoch immer so fein ausgebildet sind, dass sie sich auch bei einem dünnen Leder nicht auf der Lederoberseite abzeichnet, wird gewährleistet, dass sich beim Verkleben der Klebstoff in den Erhebungen und/oder Vertiefungen verankern kann und nicht in die offenen Poren eindringt.
Es kann aber auch die Schaumausrüstung an ihrer Oberfläche mit einer Ledernarbenprägung oder mit einer das Aussehen eines Textilmateriales aufweisenden Prägung versehen sein, wodurch die Anordnung einer Abdeckung, beispielsweise eines Futters, auf der Rückseite des Ledern nicht mehr erforderlich ist. Eine solche Abdeckung war bisher beispielsweise bei Verwendung des Leders für Schuhe oder Taschen notwendig, damit bei Verwendung eines solchen Leders für die Herstellung von Schuhen die Rückseite glatt ausgebildet und daher dem Anziehen eines Schuhes nicht hinderlich
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ist. Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Leders ist das Anbringen eines feinnarbigen Futterleders nicht erforderlich, wobei es auch möglich ist, der Zurichtung und der Schaumausrüstung eine unterschiedliche Farbgebung zu verleihen.
Eine weitere Verbesserung des erfindungsgemässen Leders kann dadurch erzielt werden, dass in die Schaumausrüstung ein Verstärkungsmaterial, vorzugsweise ein dünnes Textilmaterial, eingebettet ist, wodurch die Festigkeit erhöht wird.
Ausserdem kann die Schaumausrüstung auch Zusatzstoffe, beispielsweise
Pigmente und/oder Füllstoffe, vorzugsweise Polysiloxan, enthalten. Durch die bevorzugte
Mitverwendung von nicht öligem Polysiloxan mit hohem molekularen Gewicht verliert die
Schaumausrüstung ihren schaumgummiartigen Griff und fühlt sich nicht bremsig an
Zweckmässig ist das die Schaumausrüstung bildende Kunststoffmaterial von einer bei Wärmezufuhr schäumbare Kompaktteilchen enthaltenden, selbstvernetzenden
Kunststoffdispersion gebildet. Die Verwendung einer solchen selbstvernetzenden
Kunststoffdispersion weist den Vorteil auf, dass bei Wärmezufuhr, die zur Bildung der
Schaumstruktur aus den schäumbaren Kompaktteilchen erforderlich ist, gleichzeitig die
Vernetzung der Kunststoffdispersion erfolgt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das die
Schaumausrüstung bildende Kunststoffmaterial von einer Polybutadien- und/oder
Polyacrylat- und/oder Polyurethan-Dispersion oder von Mischungen daraus gebildet ist.
Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Herstellung eines Leders, dessen eine Oberfläche eine die Sichtseite bildende Narbenstruktur aufweist, oder auf dessen einer Oberfläche eine die Sichtseite bildende Zurichtung aufgebracht wird und dessen
Rückseite mit einer Schaumausrüstung versehen ist, wobei das erfindungsgemässe Verfahren darin besteht, dass eine die Schaumausrüstung bildende Kunststoffdispersion oder -lösung auf die Rückseite des Leders aufgetragen und zumindest teilweise verfestigen gelassen wird, worauf durch Anwendung von Druck und/oder Wärme zumindest partiell eine ein Design aufweisende Oberfläche der Schaumausrüstung hergestellt wird.
Dieses Design kann beliebig gestaltet sein und beispielsweise auch das Aussehen einer Ledernarbenprägung oder das Aussehen eines feinen Textilmateriales besitzen, wobei durch das Design eine Verbesserung der mechanischen und physikalischen Eigenschaften des mit der Schaumausrüstung versehenen Leders erzielt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, dass zunächst eine die Schaumausrüstung bildende Kunststoffdispersion oder -lösung auf die Rückseite des Leders aufgebracht und zumindest teilweise verfestigen gelassen wird, worauf auf der dieser Rückseite gegenüberliegenden Oberfläche die Zurichtung gebildet wird. Da das Aufbringen der die Schaumausrüstung bildenden Kunststoffdispersion oder -lösung vor dem Herstellen der Zurichtung erfolgt, wird durch das erfindungsgemässe Verfahren der Vorteil erzielt, dass die Zurichtung durch das Aufbringen des die Schaumausrüstung bildenden Kunststoffmateriales nicht verschmutzen kann.
Ausserdem wird durch die bereits
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vorhandene Schaumausrüstung die Herstellung der Zurichtung mittels eines
Reversrollcoaters erleichtert, da dann das Leder mit seiner die Schaumausrüstung aufweisenden Seite besser auf dem gummierten Transportband aufliegt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es weiters, die Schaumausrüstung in getrennten Verfahrensschritten herzustellen, dadurch, dass die die Schaumausrüstung bildende Kunststoffdispersion oder-lösung auf die Rückseite des Leders aufgebracht und verfestigen gelassen wird, dass hierauf auf der dieser Rückseite gegenüberliegenden
Oberfläche die Zurichtung hergestellt wird, und dass anschliessend durch Wärmezufuhr auf die verfestigte Kunststoffdispersion oder -lösung diese zumindest teilweise aufgeschäumt wird.
Auf diese Weise kann beispielsweise das Leder, auf dessen
Rückseite das die Schaumausrüstung bildende Kunststoffmaterial aufgebracht wurde, jedoch das Aufschäumen durch Wärmezufuhr noch nicht erfolgt ist, in eine Form eingelegt werden und im Anschluss daran, beispielsweise durch Heissluft, eine
Wärmezufuhr nur an jenen Stellen erfolgen, wo die Schaumausrüstung gewünscht wird.
Diese Vorgangsweise ist beispielsweise beim Herstellen von Türverkleidungen von
Kraftfahrzeugen von Vorteil.
Ein weiterer Vorteil bei dieser Vorgangsweise besteht darin, dass sich bei einem späteren Ausschäumen der Form mittels eines Polyurethanschaumes dieser mit der auf der Rückseite des Leders vorhandenen, geschlossenzelligen oder nahezu geschlossenzelligen Schaumausrüstung des Leders verbindet, jedoch verhindert wird, dass die flüssigen, den Polyurethanschaum bildenden Reaktionskomponenten in das Leder eindringen und dieses verhärten.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es weiters, aus der das Leder bildenden Haut zunächst Formatteile, beispielsweise durch Ausschneiden oder Ausstanzen, herauszutrennen, worauf auf diese Teile das die Schaumausrüstung bildende Kunststoffmaterial aufgebracht wird, wodurch eine bessere Ausnützung der Lederhaut erfolgt. Bei solchen kleinen Formatteilen, wie sie beispielsweise für Lenkradüberzüge benötigt werden, ist die Gefahr einer Verschmutzung der Zurichtung durch das Aufbringen der die Schaumausrüstung bildenden Kunststoffdispersion oderlösung gering, sodass in diesem Fall die Zurichtung vor diesem Aufbringen der Kunststoffdispersion oder-lösung erfolgen kann.
Insbesondere bei der Herstellung solcher mit einer Schaumausrüstung versehener Formatteile ist es vorteilhaft, wenn zunächst das die Zurichtung bildende Kunststoffmaterial auf die Oberfläche des Leders aufgebracht wird, anschliessend eine die Schaumausrüstung bildende Kunststoffdispersion oder-lösung auf die Rückseite des Leders aufgetragen und zumindest teilweise verfestigen gelassen wird, worauf durch Anwendung von Druck und/oder Wärme sowohl die Sichtseite der Zurichtung als auch die Oberfläche der Schaumausrüstung geformt werden. Es wird somit bei dieser
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Vorgangsweise das Design, also in der Regel die Porenstruktur, der Zurichtung als auch das Design der Schaumausrüstung in einem einzigen Arbeitsschritt geformt.
Um das gewünschte Design der Schaumausrüstung zu erzielen, ist es von Vorteil, wenn die Wärmezufuhr durch eine auf das die Schaumausrüstung bildende
Kunststoffmaterial einwirkende heisse, vorzugsweise eine Temperatur von mehr als 135 C aufweisende, Platte oder Walze erfolgt, deren Oberseite eine dem herzustellenden
Design entsprechende Negativstruktur aufweist. Durch eine solche heisse Platte oder
Walze wird somit nicht nur die Schäumung bewirkt, sondern auch das gewünschte
Design der Schaumstruktur hergestellt.
Wenngleich zum Aufschäumen und zur Herstellung des gewünschten Designs lediglich eine einzige heisse Platte oder Walze ausreicht, welche mit der mit dem Design zu versehenden Seite der Schaumausrüstung zusammenwirkt, ist es doch von Vorteil, wenn das mit dem die Schaumausrüstung bildenden Kunststoffmaterial versehene Leder zwischen die beiden Platten einer Plattenpresse eingelegt wird, sodass gleichzeitig mit der Wärmeeinwirkung auch eine Druckausübung erfolgt.
Zur Herstellung von das Design bildenden Rillen kann erfindungsgemäss an der mit dem die Schaumausrüstung bildenden Kunststoffmaterial zusammenwirkenden Seite einer der Platten eine Drahtanordnung, beispielsweise ein Drahtgitter, vorzugsweise entfernbar, angeordnet werden, das zweckmässig mit einem Trennmittel ausgerüstet ist.
Der Schaum kann sich hierbei zwischen dem Draht ausdehnen, und es wird dadurch eine bessere Schaumstruktur erzielt. Nach dem Aufschäumen wird der Draht, der mehrmals verwendet werden kann, abgezogen. Es kann aber auch die mit dem die
Schaumausrüstung bildenden Kunststoffmaterial zusammenwirkende Seite einer der Platten mit anderen, die Erhebungen und/oder Vertiefungen schaffenden Materialien versehen werden, wie beispielsweise einem textilen Gewebe oder Gewirke, einem geprägten Papier oder Kunststoffplatten oder -folien, die dann das gewünschte Design gestalten. Wichtig ist hierbei, dass diese Materialien hitzefest bis mindestens 150 C sind und eine Antihaftausrüstung besitzen.
Es können aber auch Materialien verwendet werden, an denen die Schaumausrüstung nicht haftet, wir beispielsweise Teflongewebe, Polyaramidgewebe, Kohlenstoffgewebe oder Baumwollgewebe, welche mit Silikongummi imprägniert sind.
In der Zeichnung ist in vergrössertem Massstab ein Querschnitt durch ein erfindungsgemässes Leder dargestellt. Die einzige Figur zeigt ein Leder 1, das an seiner Sichtseite mit einer Zurichtung 2 und an seiner dieser Sichtseite gegenüberliegenden Rückseite mit einer Schaumausrüstung 3 versehen ist. Die Zurichtung 2 kann auf der Narbenseite eines Naturleders, auf einer Seite eines Spaltleders oder auf einem Nubukleder angebracht sein und wird in üblicher, bekannter Weise hergestellt. Bei Verwendung eines Naturnarbenleders kann die Zurichtung 2 auch entfallen.
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Die Schaumausrüstung 3 weist ein Design auf, das beim dargestellten
Ausführungsbeispiel aus Rillen 4 gebildet ist. Diese Rillen 4 können nur in einer Richtung, parallel zueinander verlaufen. Zweckmässig sind jedoch einander kreuzende Rillen vorgesehen, zwischen welchen quadratische Erhebungen 5 der Schaumausrüstung 3 gebildet werden. Die Schaumausrüstung 3 kann aber auch ein anderes Design aufweisen und beispielsweise das Aussehen eines feinnarbigen Futterleders oder eines
Textilmateriales besitzen.
Eine die Schaumausrüstung bildende Kunststoffdispersion oder-lösung wird nach dem erfindungsgemässen Verfahren auf die Rückseite des Leders aufgebracht und zumindest teilweise verfestigen gelassen, und zwar vorzugsweise bevor die auf der dieser Rückseite gegenüberliegenden Oberfläche die Zurichtung 2 hergestellt wird.
Hierbei wird auf der Rückseite eine Kunststoffdispersion, die Kompaktteilchen aus
Polyvinylidenchlorid-Copolymerisat enthält, aufgebracht, beispielsweise aufgesprüht oder mittels einer Walze aufgetragen, und teilweise verfestigen gelassen. In die noch flüssige
Kunststoffdispersion kann ein Verstärkungsmaterial, vorzugsweise ein dünnes
Textilmaterial, eingebettet werden.
Durch Wärmezufuhr werden aus den Kompaktteilchen Mikrohohlkugeln gebildet, wodurch die Schaumausrüstung 3 entsteht. Diese Wärmezufuhr kann nun vor oder nach
Herstellung der Zurichtung 2 erfolgen. Vorzugsweise wird jedoch die Zurichtung 2 hergestellt, nachdem das die Schaumausrüstung bildende Kunststoffmaterial aufgetragen wurde, sodass eine Verschmutzung der Zurichtung durch das Auftragen dieses flüssigen
Kunststoffmateriales verhindert wird.
Das mit dem aufgebrachten, die Schaumausrüstung bildenden Kunststoffmaterial und mit einer Zurichtung versehene Leder kann auch vor der Bildung der Schaumausrüstung durch Wärmezufuhr zwischengelagert werden, was den Vorteil mit sich bringt, dass einerseits die Schaumausrüstung durch partielle Wärmezufuhr nur an bestimmten, gewünschten Stellen hergestellt werden kann, andererseits das Zwischenprodukt in eine Form eingelegt und gleichzeitig mit der Bildung der Schaumausrüstung in die erforderliche Gestalt beispielsweise für Türverkleidungen von Kraftfahrzeugen gebracht werden kann, sodass sich die Schaumausrüstung den jeweiligen Erfordernissen anpasst.
Die Wärmezufuhr kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise durch Zufuhr von Heissluft. Vorzugsweise erfolgt jedoch die Wärmezufuhr durch eine auf eine Temperatur von mindestens 135 C erwärmte Platte oder Walze, die an ihrer mit dem die Schaumausrüstung bildenden Kunststoffmaterial zusammenwirkenden Seite mit einer Struktur versehen ist, welche ein Negativ zum herzustellenden Design ist. Eine solche Struktur kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass an der Platte ein Drahtgitter angeordnet wird. Es können aber auch andere Materialien an der heissen
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Platte angeordnet werden, welche eine dem gewünschten Design entsprechende Negativstruktur besitzen.
Insbesondere dann, wenn zur Herstellung des erfindungsgemässen Leders auch die Anwendung von Druck zweckmässig ist, ist es von Vorteil, das Leder zwischen beheizbare Platten einer Plattenpresse einzulegen und dadurch die Wärmezufuhr zu bewirken. Weist die Oberseite beider Platten eine Negativstruktur auf, so kann auf diese Weise nicht nur die Narbstruktur der Zurichtung, sondern auch das Design der Schaumausrüstung in einem einzigen Arbeitsschritt hergestellt werden.
Die Platten sowie gegebenenfalls auf diesen Platten angeordneten Drahtgewebe oder andere, das gewünschte Design der Schaumausrüstung bewirkende Materialien sind mit einer Antihaftbeschichtung versehen.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Schaumausrüstung wird die Weiterreissfestigkeit und Stichausreissfestigkeit besonders an jenen Stellen der Lederhaut, die vorher schlechte Werte aufwiesen, wesentlich verbessert. So hat ein 1 mm dickes Leder mit einer schlechten Weiterreissfestigkeit von 10 N nach Herstellen der Schaumausrüstung eine Gesamtstärke von 1, 3 mm und dann eine Weiterreissfestigkeit von mehr als 30 N.