<Desc/Clms Page number 1>
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzgiesseinrichtung mit einer ortsfesten
Formaufspannplatte und mindestens einer bewegbaren Formaufspannplatte, wobei sowohl an der ortsfesten Formaufspannplatte als auch an der von der ortsfesten
Formaufspannplatte abgewandten Seite einer bewegbaren Formaufspannplatte eine
Einspritzeinrichtung vorgesehen ist und die der bewegbaren Formaufspannplatte zugeordnete Einspritzeinrichtung auf einer verfahrbaren Konsole lagert.
Derartige Spritzgiesseinrichtungen werden häufig verwendet und üblicherweise als ZweiPlatten-Maschinen bezeichnet. Die ortsfeste sowie die bewegbare Formaufspannplatte tragen dabei jeweils eine Formhälfte, wobei die bewegbare Formaufspannplatte zum Schliessen und Öffnen der Form gegenüber der ortsfesten Formaufspannplatte verschoben werden kann. Bisher war es im allgemeinen üblich, das Einspritzaggregat nur auf der Seite der ortsfesten Formaufspannplatte anzuordnen und das aufbereitete Kunststoffmaterial durch die ortsfeste Formaufspannplatte In die Form einzuspritzen. Selbst bei jenen Anwendungen, bei denen zwei unterschiedliche Kunststoffkomponenten in die Form eingespritzt werden müssen, versuchte man, beide dazu notwendigen Einspritzeinrichtungen an der ortsfesten Formaufspannplatte anzuordnen.
Die Einspritzaggregate mussten dabei häufig sehr klein dimensioniert werden, wobei zusätzlich der Nachteil auftrat, dass die Einspritzdüse einer Einspritzeinrichtung aussermittig angeordnet werden musste.
Aus der GB 2300142 A ist eine Spritzgiessmaschine mit einer bewegbaren Mittelplatte bekannt, bei der sowohl bei der ortsfesten Formaufspannplatte als auch bei der bewegbaren Formaufspannplatte eine Einspritzeinrichtung vorgesehen ist. Die Einspritzeinrichtung bei der bewegbaren Formaufspannplatte lagert auf einer auf einem Maschinenrahmen verfahrbaren Konsole Diese Art der Lagerung der Einspritzeinrichtung hat sich, bei einem sehr schnellen Offnen und Schliessen der Formen, als nachteilig erwiesen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spritzgiesseinrichtung der eingangs erwähnten Art dahingehend zu verbessern, dass sehr schnelle Schliess- und Öffnungsbewegungen der bewegbaren Formaufspannplatte möglich sind.
Die erfindungsgemässe Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Konsole von der bewegbaren Formaufspannplatte getragen wird.
Vorteilhaft Ist vorgesehen, dass die Konsole an der bewegbaren Formaufspannplatte höhenverstellbar gelagert ist.
<Desc/Clms Page number 2>
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass mindestens eine Spindel vorgesehen ist, die einerseits an der Konsole und andererseits an der bewegbaren Formaufspannplatte abgestützt ist. Mittels der Spindel ist die Konsole höhenverstellbar.
Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass die Einspritzeinrichtung der bewegbaren Formaufspannplatte gegenüber der Konsole höhenverstellbar gelagert ist.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass die der bewegbaren Formaufspannplatte zugeordnete Einspritzeinrichtng einen Plastifizierzylinder mit Einspritzdüse und zwei Anpresszylinder umfasst, wobei die Anpresszylinder beidseitig des Plastifizierzylinders und symmetrisch zu diesem angeordnet sind. Auf diese Weise wird beim Einspritzvorgang ein korrekter Sitz der Einspritzdüse garantiert.
Da im Formenbau allgemein von einer mittigen Einspritzung ausgegangen wird, ist es günstig, wenn die Längsmittelachse der Einspritzeinrichtung zum Einspritzen durch die bewegbaren Formaufspannplatte mit der Längsmittelachse der Spritzgiesseinrichtung zusammenfällt.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergebensich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Spritzgiesseinrichtung bei geschlossener Form, die Fig. 2 zeigt den Ausschnitt A der Fig. 1, die Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Spritzgiesseinrichtung mit einer Mittelplatte bei geschlossener Form, die Fig. 4 zeigt den Ausschnitt A der Fig. 3. die Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Spritzgiesseinrichtung und die Fig. 6 zeigt eine Ansicht aus der Richtung des Pfeiles A der Fig. 5.
Wie in den Fig. 1,3 und 5 gezeigt, weist die erfindungsgemässe Spritzgiesseinrichtung einen Maschinenrahmen 1 auf, mit dem die ortsfeste Formaufspannplatte 2 fest verbunden ist. Die bewegbare Formaufspannplatte 3 kann mittels des Eilgangzylinders 5 relativ zur ortsfesten Formaufspannplatte 2, zum Offnen und Schliessen der mit den Formaufspannplatten 2 und 3
<Desc/Clms Page number 3>
verbundenen Form, verschoben werden. Die bewegbare Formaufspannplatte 3 ist dazu über einen Sockel 10 verschiebbar am Maschinenrahmen 1 gelagert. Vor dem Aufbringen der Schliesskraft wird die bewegbare Formaufspannplatte 3 über Verriegelungsvorrichtungen 6 mit den sie durchsetzenden Holmen 4 verriegelt, sodass anschliessend über die Druckkissen 7 der Schliessdruck aufgebaut werden kann.
Erfindungswesentlich ist nunmehr, dass auf der Seite der bewegbaren Formaufspannplatte 3 eine Einspritzeinrichtung 9 vorgesehen ist, die von der bewegbaren Formaufspannplatte 3 getragen wird. An der ortsfesten Formaufspannplatte 2 ist ebenfalls eine Einspritzeinrichtung 8 angeordnet, die ebenfalls aufbereitetes Kunststoffmaterial in die Form einspritzt. Das in den Einspritzeinrichtungen 8 und 9 aufbereitete Kunststoffmaterial kann dabei gleich oder verschieden sein.
Die Einspritzeinrichtung 9 lagert auf einer Konsole 11, die an der bewegbaren
EMI3.1
gemeinsam synchron bewegen. Die Einspritzeinrichtung 9 ist jedoch zusätzlich auf der Konsole 11 gegenüber der bewegbaren Formaufspannplatte 3 verschiebbar, sodass die Einspritzeinrichtung 9 von der Form abgehoben und aus der bewegbaren Formaufspannplatte 3 herausgezogen werden kann. Auch die Einspritzeinrichtung 8 kann in üblicher Welse von der Form abgehoben und aus der ortsfesten Formaufspannplatte 2 herausgezogen werden. Sie ist dazu verschiebbar am Grundrahmen 1 gelagert.
Damit beide Einspritzeinrichtungen 8 und 9 mittig in die Form einspritzen, sind sie symmetrisch einander gegenüberliegend angeordnet, wobei die Längsmittelachsen der Einspritzeinrichtungen 8 und 9 mit der Längsmittelachse der Spritzgiesseinrichtung zusammenfallen.
In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 4 ist die Konsole 11 mittels zweier Schienen 12 an der bewegbaren Formaufspannplatte 3 höhenverstellbar gelagert. Die Höhenverstellung der Konsole 11 erfolgt mittels einer Spindel 13, die in der Konsole 11 verankert ist und die sich am Sockel 10 abstützt.
Die Einspritzeinrichtung 9 weist zwei Anspresszylinder 14 auf, die beidseitig des Plastifizierzylinders 15 und im Bezug auf diesen symmetrisch angeordnet sind (Fig. 2). Die Kolben der Anpresszylinder 14 sind ebenfalls an den Schienen 12, verankert. Durch die
<Desc/Clms Page number 4>
symmetrische Anordnung der Anpresszylinder wird ein korrekter Sitz der Einspritzdüse 16 während des Einspritzvorganges garantiert.
Das erfindungsgemässe Einspritzen durch die bewegbare Formaufspannplatte lässt sich auch bei einer Sonderform der Zwei-Platten-Maschine realisieren, bei der zu beiden Seiten einer ortsfesten Formaufspannplatte jeweils eine bewegbare Formaufspannplatte angeordnet ist.
In diesem Fall wäre es vorstellbar, zwei durch die bewegbaren Formaufspannplatten einspritzende Einspritzeinrichtungen vorzusehen, die jeweils an der von der ortsfesten Formaufspannplatte abgewandten Seite der bewegbaren Formaufspannplatten angeordnet sind. Diese könnten dann, ebenfalls symmetrisch einander gegenüberliegend, in der Längsmittelachse der Spritzgiesseinrichtung angeordnet sein.
Die Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei zwischen der ortsfesten Formaufspannplatte 2 und einer bewegbaren Formaufspannplatte 3 eine bewegbare Mittelplatte 17 vorgesehen ist. Anstelle der bewegbaren Mittelplatte 17 mit zwei Formhälften könnte an den Formaufspannplatten 2,3 auch eine Etagenform montiert sein.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 ist die Einspritzeinrichtung 9 auf der Konsole 11 seitlich verschiebbar gelagert. Die Einspritzeinrichtung 9 lagert dabei auf Schienen 18, die ihrerseits auf parallel zur bewegbaren Formaufspannplatte 3 ausgerichteten Schienen 9 verschiebbar sind. Das seitliche Verfahren der Einspritzeinrichtung 9 erfolgt mittels eines Spindeltriebes 20.
Die Kolben der Anpresszylinder 14 werden mittels einer Führungsplatte 21 auf horizontalen Schienen 22 geführt. Die Schienen 22 sind an der bewegbaren Formaufspannplatte 3 befestigt.
In allen gezeigten Ausführungsbeispielen fällt, wegen der separaten Einspritzeinrichtungen 8,9, das Balanceren der Kavitäten bzw. Heisskanäle weg.