AT526123A1 - Schichtverbund mit thermisch geschrumpfter Struktur und Verfahren zur Herstellung - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Schichtverbund (1) zur Herstellung einer Dekorfolie, eines Sicherheitselements, eines Etiketts oder eines Klebebandes, umfassend eine Trägerschicht (2) und eine Schicht (3). Dabei ist vorgesehen, dass die Schicht (3) einen Bereich (4) mit einer thermisch geschrumpften Struktur (5) aufweist. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtverbundes (1).

Description

lung eines Schichtverbundes.

Schichtverbunde der oben genannten Art können je nach Anwendungsfall verschiedene Funktionen erfüllen. Mittels Schichtverbunden bzw. aus Schichtverbunden können Dekorfolien hergestellt werden, welche der dekorativen Veredelung von Oberflächen dienen. Mittels Schichtverbunden eingangs genannter Art können weiters Etiketten oder Klebebänder verschiedenster Art und Funktion hergestellt werden. Sicherheitselemente aus Schichtverbunden der oben genannten Art können auch werden verwendet, um die Fälschungssicherheit von Wertpapieren oder Sicherheitspapieren, wie Banknoten, Ausweise, Kreditkarten, Bankomatkarten, Ti-

ckets etc. zu erhöhen.

Sowohl für den Einsatz zu diversen dekorativen Zwecken, als auch für Klebeelemente, sowie zur Erhöhung einer Fälschungssicherheit von Sicherheitselementen sind dem Stand der Technik, beispielsweise durch die DE4242407A1 Schichtverbunde mit optisch ansprechenden Hologrammen bekannt geworden. Die bekannten Hologramme haben jedoch den Nachteil, dass diese sowohl teuer, als auch

aufwendig herstellbar sind.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die Nachteile des Standes der Tech-

nik zu überwinden und einen kostengünstig herstellbaren Schichtverbund mit ei-

N2022/14600-AT-00

Fälschungssicherheit zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch einen Schichtverbund eingangs genannter Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schicht einen Bereich mit einer thermisch

geschrumpften Struktur aufweist.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, auf einfache Weise einen Schichtverbund mit einem Hologramm-ähnlichen bzw. mit einem Hologramm-artigen Effekt bereitzustellen, welcher besonders kostengünstig ist. Dies daher, weil sowohl der Aufbau des Schichtverbundes im Vergleich zu bekannten Hologrammaufbauten wenig aufwendig aufgebaut ist, als auch weil die Erzeugung einer thermische geschrumpften Struktur vergleichsweise günstig ist. Dies insbesondere auch deshalb, weil der erfindungsgemäße Aufbau keine zeit- und kostenintensive Erzeu-

gung von Prägewerkzeugen, erfordert.

Mit dem Begriff „thermisch geschrumpfte Struktur“ sind im Kontext der Erfindung jegliche dreidimensionale Oberflächenformen bzw. Oberflächenkonturen gemeint, welche durch ein Zusammenziehen, respektive durch ein Schrumpfen einer ursprünglich glatten oder im Wesentlichen glatten Oberfläche entstehen können. Die thermisch geschrumpfte Struktur kann demnach beispielsweise eine runzelige, faltige, verschrumpelte, faltenartige, zerknitterte oder gewellte Oberfläche bzw. Kontur aufweisen. Insbesondere ist die thermisch geschrumpfte Struktur unregelmä-

Rig, ungeordnet bzw. zufällig geformt.

Des Weiteren kann es zweckmäßig sein, wenn die Schicht einen Lack umfasst. Lacke verschiedenster Art und Zusammensetzung, insbesondere UV-härtbare Lacke oder UV-Prägelacke, haben sich hierbei als zweckmäßig erwiesen. Dies insbesondere, um einen permanenten bzw. irreversiblen Hologramm-artigen Effekt

zu erzielen.

Ferner kann vorgesehen sein, dass die Schicht ein thermoplastisches Polymer

umfasst. Thermoplastische Polymere, insbesondere Lacke mit thermoplastisch

N2022/14600-AT-00

Chlorkautschuk, Polyester und silikonmodifizierte Bindemittel erwiesen.

Darüber hinaus kann vorgesehen sein, auf der Schicht eine Reflexionsschicht angeordnet ist. Mit „auf der Schicht“ ist hier gemeint, dass die Reflexionsschicht auf der von der Trägerschicht abgewandten Seite der Schicht angeordnet ist. Das Vorsehen der Reflexionsschicht, welche insbesondere der Oberflächenkontur der Struktur folgt, hat den Vorteil, dass dadurch ein Hologramm-artiger bzw. Hologramm-ähnlicher Effekt verstärkt werden kann. Durch das Vorsehen einer Reflexionsschicht kann ein optisch ansprechender Schillereffekt erzielt werden, welcher dem Erscheinungsbild eines klassischen Hologramms gleichzusetzen ist, oder zumindest nahekommt. Zur Verstärkung des Hologramm-artigen bzw. Hologrammähnlichen Effekts kann es hierbei vor allem zweckmäßig sein, wenn die Reflexionsschicht zumindest über dem bzw. auf dem Bereich mit der thermisch geschrumpften Struktur ausgebildet ist. Es ist aber natürlich auch denkbar, dass die

Reflexionsschicht vollflächig ist.

Die Reflexionsschicht kann beispielsweise durch Drucken Lackieren, Tauchbeschichten, Sprühbeschichten oder Walzenbeschichten aufgetragen sein. Wenn die Reflexionsschicht eine metallisierte Schicht ist, kann ein Auftragen mittels Metallisierungsverfahren, insbesondere mittels vakuumbasierten Beschichtungsverfahren, wie beispielsweise Plasmabeschichten oder PVD- und CVD-Beschichten, vor-

teilhaft sein.

Vorteilhaft ist auch eine Ausprägung, gemäß welcher vorgesehen sein kann, dass die Reflexionsschicht eine Metalleffektfarbe und/oder einen Metalleffektlack und/oder eine Metalleffekttinte und/oder ein metallisches Material, Insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber, Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob, Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom, Kobalt und Palladium oder Legierungen dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen, oder zumindest ein

hochbrechendes dielektrisches Material mit einem Brechungsindex von größer als

N2022/14600-AT-00

lien hergestellt ist.

Das hat den Vorteil, dass dadurch ein Hologramm-artiger bzw. Hologramm-ähnlicher Effekt verstärkt werden kann. Durch das Vorsehen einer Reflexionsschicht kann ein optisch ansprechender Schillereffekt erzielt werden, welcher dem Erscheinungsbild eines klassischen Hologramms gleichzusetzen ist, oder zumindest

nahekommt.

Gemäß einer Weiterbildung ist es möglich, dass die Schicht einen weiteren Bereich aufweist, und dass der Bereich der Schicht mit der thermisch geschrumpften

Struktur eine höhere Rauheit aufweist als der weitere Bereich der Schicht.

Der Bereich der Schicht mit der thermisch geschrumpften Struktur kann vollflächig oder partiell ausgebildet sein. Mit vollflächig ist gemeint, dass sich der Bereich über die gesamte Schicht erstreckt, sodass die gesamte Schicht eine thermisch geschrumpfte Struktur aufweisen kann. Mit partiell ist gemeint, dass lediglich ein Teil der Schicht die thermisch geschrumpfte Struktur aufweisen kann. Der restliche Teil, also der Teil der Schicht mit dem weiteren Bereich kann entweder keine thermisch geschrumpfte Struktur aufweisen und damit vergleichsweise glatt sein, oder eine weniger stark thermisch geschrumpfte Struktur mit einer geringeren Rauheit aufweisen. So kann der Bereich mit der thermisch geschrumpften Struktur, insbesondere wenn dieser partiell ausgebildet ist, ein Porträt, eine Landschaft,

ein abstraktes geometrisches Zeichen, Logo oder ein alphanumerisches Zeichen

N2022/14600-AT-00

darstellen.

Wenn der weitere Bereich der Schicht eine weitere thermisch geschrumpfte Struktur aufweist, kann es sein, dass diese weitere thermisch geschrumpfte Struktur eine geringere Rauheit aufweist als die thermisch geschrumpfte Struktur des Bereichs. Wenn der Bereich mit der thermisch geschrumpften Struktur partiell ist, ist es auch denkbar, dass mehrere solcher Bereiche, respektive mehrere Teilberei-

che mit thermisch geschrumpften Strukturen, ausgebildet sein können.

So kann es sein, dass die Schicht sowohl Bereiche mit thermisch geschrumpften Strukturen, als auch weitere Bereiche mit vergleichsweise weniger rauen weiteren thermisch geschrumpften Strukturen aufweist. Die Bereiche und weiteren Bereiche können direkt nebeneinander liegen, aber auch durch Bereiche ohne thermisch geschrumpfte Strukturen voneinander getrennt sein. Die optische Erscheinung, insbesondere ein Hologramm-artiger Effekt, kann durch eine unterschiedliche Rauheit der thermisch geschrumpften Strukturen verschieden sein. So kann es auch sein, dass Bereiche mit thermisch geschrumpften Strukturen und weitere Bereiche mit weiteren thermisch geschrumpften Strukturen unterschiedlicher Rauheit ein Porträt, eine Landschaft, ein abstraktes geometrisches Zeichen, Logo oder ein alphanumerisches Zeichen und/oder ein Ikon und/oder eine Codierung und/oder

eine Abfolge von Zeichen darstellen.

Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn die Schicht durchscheinend oder durchsichtig ist. Damit ist gemeint, dass die Schicht bei Betrachtung des Schichtverbundes im Durchlicht und/oder in Auflicht durchsichtig oder durchscheinend ist bzw. transluzent ist. Wenn die Schicht durchsichtig oder durchscheinend ist, kann es auch sein, dass sie farblos oder farbig sein. Insbesondere ist kann es sein, dass die Schicht bei Betrachtung des Schichtverbundes im Durchlicht und/oder in Auflicht nicht opak ist. Das hat den Vorteil, dass die thermisch geschrumpfte Struktur beidseitig erkennbar ist, also bei Betrachtung beider Außenseiten des Schichtverbundes zu sehen ist. Dies insbesondere, wenn der Schichtverbund eine Reflexi-

onsschicht aufweist.

N2022/14600-AT-00

rung von Beispielen erübrigt.

Die Trägerfolie bzw. die Trägerschicht kann einen Kunststoff umfassen, wobei der Kunststoff insbesondere aus einem lichtdurchlässigen und/oder thermoplastischen Kunststoff gebildet sein kann. Die Trägerfolie kann bevorzugt zumindest eines der Materialien aus der Gruppe Polyimid (Pl), Polypropylen (PP), monoaxial orientiertem Polypropylen (MOPP), biaxial orientierten Polypropylen (BOPP), Polyethylen (PE), Polyphenylensulfid (PPS), Polyetheretherketon, (PEEK) Polyetherketon (PEK), Polyethylenimid (PEI), Polysulfon (PSU), Polyaryletherketon (PAEK), PoIyethylennaphthalat (PEN), flüssigkristalline Polymere (LCP), Polyester, Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid (PA), Polycarbonat (PC), Cycloolefincopolymere (COC), Polyoximethylen (POM), Acrylnitrilbutadienstyrol (ABS), Polyvinylcholrid (PVC) Ethylentetrafluorethylen (ETFE), Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyvinylfluorid (PVF), Polyvinylidenfluorid (PVDF), EthylenTetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Fluorterpolymer (EFEP), Cellulose- oder Lignin-basierte Kunststoffe, Polyhydroxyalkanoate (PHA), thermoplastische Stärke (TPS), Polymilchsäure (PLA), Polycaprolacton (PCL), Polybutylensuccinat (PBS), und Polybutylenadipat-terephthalat (PBAT) und/oder zumindest einen recycelten und/oder biologisch und/oder marin abbaubare Kunststoff und/oder Mischungen und/oder Co-Polymere dieser Materialien umfassen oder aus zumindest einem

dieser Materialien hergestellt sein.

7122 N2022/14600-AT-00

ren umfasst die Verfahrensschritte:

- Bereitstellen einer Trägerschicht und Aufbringen einer Schicht auf eine Seite der Trägerschicht, - Erwärmen eines Bereichs der Schicht und dadurch Schrumpfen der Schicht, so-

dass der Bereich eine thermisch geschrumpfte Struktur aufweist.

Optional können eine oder mehrere zusätzliche Schichten zwischen der Trägerschicht und der Schicht aufgebracht werden. Alternativ oder zusätzlich ist es auch denkbar, wenn eine oder mehrere zusätzliche Schichten auf die Schicht, also auf die der Trägerschicht abgewandte Seite der Schicht aufgebracht werden. Das Erwärmen kann dabei sowohl vor, während oder nach dem optionalen Aufbringen

zusätzlicher Schichten erfolgen.

Indem die Schicht bzw. der Bereich der Schicht erwärmt wird, wird die Schicht erweicht und aufgeschmolzen bzw. partiell oder oberflächlich aufgeschmolzen. Dadurch zieht sich die Schicht durch ihre inhärenten Materialeigenschaften zusammen, insbesondere irreversibel zusammen, sodass es zur Ausbildung von

thermisch geschrumpften Strukturen kommt.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, auf einfache Weise einen Schichtverbund mit einem Hologramm-ähnlichen bzw. mit einem Hologramm-artigen Effekt bereitzustellen, welcher besonders kostengünstig ist. Dies daher, weil sowohl der Aufbau des Schichtverbundes im Vergleich zu bekannten Hologrammaufbauten wenig aufwendig aufgebaut ist, als auch weil die Erzeugung einer thermische geschrumpften Struktur vergleichsweise günstig ist. Dies insbesondere auch deshalb, weil der erfindungsgemäße Aufbau keine zeit- und kostenintensive Erzeu-

gung von Prägewerkzeugen, erfordert.

Das Aufbringen der Schicht auf die Trägerschicht kann mittels eines Druckverfah-

rens erfolgen. Auch das Auftragen zusätzlicher Schichten kann mittels Druckver-

N2022/14600-AT-00

schichten oder Walzenbeschichten aufgetragen werden.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Bereich der Schicht mittels einer beheizbaren Walze, mittels beheizbarer Siegelbacken, mittels beheizbarer Pres-

sen, mittels beheizbarer Stempel oder mittels eines Heißluftföns erwärmt wird.

Eine beheizbare und drehbare Walze kann für eine vollflächige Erwärmung von Vorteil sein, während beheizbare Siegelbacken, beheizbare Pressen, beheizbare

Stempel oder ein Heißluftfön für partielle Erwärmung von Vorteil sein können.

Damit kann das Erwärmen, respektive das Schrumpfen des Bereichs der Schicht zur Erzeugung von thermisch geschrumpften Strukturen besonders einfach und schnell erfolgen. Zudem wird dadurch auch eine partielle Erwärmung, und insbesondere eine exakte bzw. konturgenaue Erwärmung des Bereichs ermöglicht. Dies kann vor allem zweckmäßig sein, um bei partieller Anwendung des Verfahrens ein Porträt, eine Landschaft, ein abstraktes geometrisches Zeichen, Logo oder ein alphanumerisches Zeichen und/oder ein Ikon und/oder eine Codierung

und/oder eine Abfolge von Zeichen darzustellen.

Wenn der Schichtverbund in einem Sicherheitselement umfasst ist, dann kann es auch sein, dass das Erwärmen des Bereichs nicht bereits im Zuge der Fertigung des Schichtverbundes bzw. eines Sicherheitselements erfolgt, sondern dass ein Benutzer des Sicherheitselements dieses erwärmt, um die Echtheit des Sicherheitselements zu überprüfen. Dies beispielsweise durch Erwärmen mittels eines Heißluftföns. Beispielsweise wenn es sich um ein Sicherheitsetikett oder Label von Luxuswaren oder Verpackungen von Luxuswaren handelt, kann ein solcher irre-

versibler Echtheitsnachweis, zweckmäßig sein.

Gemäß einer besonderen Ausprägung ist es möglich, dass der Bereich der

Schicht auf zumindest 100°C erwärmt wird.

N2022/14600-AT-00

Bereich der Schicht geleitet wird.

Insbesondere kann es vorteilhaft sein, wenn die Schicht, bevorzugt nach dem Erwärmen, mit UV-Licht bestrahlt wird. Das hat den Vorteil, dass die Strukturen bzw.

die Schicht gehärtet bzw. verfestigt werden kann.

Ferner kann vorgesehen sein, dass durch das Erwärmen des Bereichs der Schicht eine Rauheit des Bereichs erhöht wird. Damit ist gemeint, dass der Bereich der Schicht vor dem Erwärmen glatter ist als nach dem Erwärmen, also dass die Struktur vor dem Erwärmen glatter ist oder gar nicht vorhanden ist, und nach dem

Erwärmen stärker ausgeprägt ist.

Eine unterschiedliche Rauheit der Struktur und der weiteren Struktur kann beispielsweise durch unterschiedliche Dauer des Wärmeeintrags bzw. der Erwärmung, oder durch unterschiedliche Temperaturen erzielt werden. Es ist auch denkbar, dass eine höhere Rauheit der Struktur dadurch erzielt wird, dass der Be-

reich mehrmals erwärmt wird.

Es ist auch denkbar, dass der weitere Bereich mit der weiteren Struktur in einer weiteren Schicht ausgebildet ist. Eine solche weitere Schicht kann ein anderes Material umfassen, als die Schicht und kann andersartige Strukturen mit einer an-

deren Rauheit aufweisen.

Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden

Figuren näher erläutert.

Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:

Fig. 1 einen Schichtaufbau eines Schichtverbundes; Fig. 2 den Schichtverbund aus Fig. 1 während dem Erwärmen mit einer Walze;

N2022/14600-AT-00

Fig. 3 den Schichtverbund aus Fig. 2 nach dem Erwärmen mit einer thermisch

geschrumpften Struktur; Fig. 4 den Schichtverbund aus Fig. 3 in Draufsicht;

Fig. 5 den Schichtverbund aus Fig. 1 während dem Erwärmen mit einem

Stempel; Fig. 6 den Schichtverbund aus Fig. 5 in Draufsicht.

Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind diese Lage-

angaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.

Einführend sei erwähnt, dass der Schichtaufbau, sowie die Anordnung weiterer Schichten abhängig von der Art der Anbringung des Sicherheitselementes auf einem Sicherheitsgegenstand ist, da hierbei die zu betrachtende Seite des Sicherheitselementes nach der Anbringung ausschlaggebend ist. Somit kann die Sichtseite wie in den Figuren dargestellt, von oben betrachtet sein, es ist aber auch möglich, das Sicherheitselement von einer Sichtseite von unten zu betrachten,

z.B. durch einen Träger.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Formulierung „eine Schicht ist auf etwas aufgebracht“ so zu verstehen ist, dass die Schicht direkt aufgebracht sein kann, oder dass sich zwischen der aufgebrachten Schicht und dem, worauf die Schicht aufgebracht ist, noch eine oder mehrere Zwischenschichten befinden können. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass zwischen den in diesem Dokument beschriebenen Schichten eine oder auch mehrere Zwischen-

schichten angeordnet sein können. Es ist somit nicht zwingend erforderlich, dass

N2022/14600-AT-00

die beschriebenen Schichten einander kontaktieren. Weiters sei darauf hingewiesen, dass der Begriff Schicht in diesem Dokument so zu verstehen ist, dass eine

Schicht auch aus mehreren Teilschichten aufgebaut sein kann.

Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, werden die Fig. 1 bis 6 nachfolgend so weit als möglich und sinnvoll in einer Zusammenschau beschrieben, wobei für

gleiche Teile bzw. Bauteile jeweils gleiche Bezugszeichen verwendet werden.

Sämtliche Figuren zeigen einen Schichtverbund 1 zur Herstellung einer Dekorfolie, eines Sicherheitselements, eines Etiketts oder eines Klebebandes, umfassend eine Trägerschicht 2 und eine Schicht 3. Mit Ausnahme der Fig. 1, welche einen solchen Schichtverbund 1 zeigt, der noch nicht erwärmt wurde, haben alle Figuren gemein, dass die Schicht 3 einen Bereich 4 mit einer thermisch geschrumpften

Struktur 5 aufweist.

In ihrer Zusammenschau zeigen die Fig. 1 bis 4 ein Verfahren zur Herstellung ei-

nes Schichtverbundes 1 mit einer thermisch geschrumpften Struktur 5. Die Fig. 1, 5 und 6 zeigen in ihrer Zusammenschau ebenso ein solches Verfahren. Das Ver-

fahren umfasst dabei die Schritte:

- Bereitstellen einer Trägerschicht 2 und Aufbringen einer Schicht 3 auf eine Seite der Trägerschicht 2,

- Erwärmen eines Bereichs 4 der Schicht 3 und dadurch Schrumpfen der Schicht

3, sodass der Bereich 4 eine thermisch geschrumpfte Struktur 5 aufweist.

Die Fig. 1 zeigt einen bereitgestellten Schichtaufbau mit einer Trägerschicht 2 und einer auf diese Trägerschicht 2 direkt, also unmittelbar aufgebrachte Schicht 3. Es wäre auch denkbar, wenn zwischen der Trägerschicht 2 und der Schicht — nicht

dargestellte — zusätzliche Schichten 12 aufgebracht sind.

Es kann sein, dass die Schicht 3 einen Lack umfasst. Es kann auch sein, dass die Schicht 3 ein thermoplastisches Polymer umfasst. Es kann auch sein, dass die

Schicht 3 durchscheinend oder durchsichtig ist.

N2022/14600-AT-00

Darüber hinaus ist gezeigt, dass der in der Fig. 1 gezeigte Schichtaufbau bzw. Schichtverbund 1 eine Reflexionsschicht 6, welche auf der Schicht 3, insbesondere direkt auf der Schicht 3, angeordnet ist. Die Reflexionsschicht 6 kann eine Metalleffektfarbe und/oder einen Metalleffektlack und/oder eine Metalleffekttinte und/oder ein metallisches Material, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber, Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob, Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom, Kobalt und Palladium oder Legierungen dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen, oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material mit einem Brechungsindex von größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid ZnS, Zinkoxid ZnO, Titandioxid TiO2, Kohlenstoff C, Indiumoxid In2Os3, Indium-Zinn-Oxid ITO, Tantalpentoxid Ta20s, Ceroxid CeOz2, Yttriumoxid Y2O3, Europiumoxid Eu2Os, Eisenoxide wie zum Beispiel Eisenll,Illoxid Fez30Oa4 und Eisenlllioxid Fe2O3, Hafniumnitrid HfN, Hafniumcarbid HfC, Hafniumoxid HfO2, Lanthanoxid La20s, Magnesiumoxid MgO, Neodymoxid Nd2Os, Praseodymoxid PreQ11, Samariumoxid Sm2O3, Antimontrioxid Sb2Os, Siliziumcarbid SiC, Siliziumnitrid SizNa, Siliziummonoxid SiO, Selentrioxid Se202, Zinnoxid SnO2, Wolframtrioxid WOs, hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfassen oder aus zumindest einem dieser Materialien her-

gestellt sein.

Der Schichtverbund 1 kann, wie an sich bekannt, eine oder mehrere zusätzliche Schichten 12 aufweisen, welche zusätzlichen Schichten 12 insbesondere Schutzschichten, Schutzlacke, Primer, Heißsiegellacke, Kleber, und/oder Folien umfassen können. In den Fig. 1 bis 3, sowie 5 ist jeweils eine strichlierte, also optionale, zusätzlichen Schicht 12 gezeigt. Diese zusätzliche Schicht 12 ist jeweils an einer Außenseite des Schichtverbundes 1, welche Außenseite der Trägerschicht-seitigen Außenseite des Schichtverbundes 1 abgewandt ist, angeordnet. Die zusätzliche Schicht 12 kann beispielsweise eine Schutzschicht bzw. ein Schutzlack sein. Natürlich sind, wie bereits beschrieben auch noch andere zusätzliche Schichten 12 denkbar. Natürlich können diese Schichten auch als Zwischenschichten ange-

ordnet sein.

N2022/14600-AT-00

Das Erwärmen eines Bereichs 4 der Schicht 3 ist in der Fig. 2 gezeigt. Dabei ist grob schematisch gezeigt, dass Bereich 4 der Schicht 3 mittels einer beheizbaren Walze 10 erwärmt werden kann. Dabei wird der Bereich 4 der Schicht 3 vollflächig erwärmt, sodass vollflächig thermisch geschrumpfte Strukturen 5 erzeugt werden. Die Fig. 3 zeigt diesen vollflächig erwärmten Schichtverbund 1 nach dem Erwär-

men. Die Fig. 4 zeigt diesen vollflächig erwärmten Schichtverbund 1 in Draufsicht.

Das Erwärmen eines Bereichs 4 der Schicht 3 ist alternativ auch in der Fig. 5 gezeigt. Dabei ist grob schematisch gezeigt, dass Bereich 4 der Schicht 3 mittels einem beheizbaren Stempel 11 erwärmt werden kann. Dabei wird der Bereich 4 der Schicht 3 durch Aufsetzten bzw. Aufdrücken des Stempels 11 partiell erwärmt, sodass partielle thermisch geschrumpfte Strukturen 5 erzeugt werden. Die Fig. 6 zeigt diesen partiell erwärmten Schichtverbund 1 nach dem Erwärmen in Draufsicht, wobei beispielhaft die Zahl 10 durch den derartig geformten Stempel 11 ein-

geprägt bzw. ausgeformt wurde.

In der Fig. 5 ist weiters gezeigt, dass die Schicht 3 einen weiteren Bereich 7 aufweisen kann, und dass der Bereich 4 der Schicht 3 mit der thermisch geschrumpften Struktur 5 eine höhere Rauheit aufweist, als der weitere Bereich 7 der Schicht 3. Dies ist ebenso in der Fig. 6 erkennbar. Insbesondere ist in den Fig. 5 und 6 erkennbar, dass der weitere Bereich 7 der Schicht 3 eine weitere thermisch geschrumpfte Struktur 8 aufweist, welche im Ausführungsbeispiel die Ziffer 0 abbildet, wobei diese glatter ist, als der Bereich 4 der Schicht 3 mit der thermisch ge-

schrumpften Struktur 5, welche im Ausführungsbeispiel die Ziffer 1 darstellt.

Alternativ zu den gezeigten Erwärmungs-Varianten mittels Walzen 10 bzw. mittels Stempel 11 ist es beispielsweise auch denkbar, wenn das Erwärmen mittels beheizbarer Siegelbacken, mittels beheizbarer Pressen, oder mittels eines Heißluftföns erwärmt wird. Auch andere bekannte Varianten bzw. Technologien können

zweckmäßig sein.

Sowohl in der Fig. 2, als auch in der Fig. 5 ist gezeigt, dass eine Außenseite 9 der Trägerschicht 2 erwärmt werden kann, also dass die Schicht 3 quasi indirekt durch

die Trägerschicht 2 hindurch erwärmt werden kann.

N2022/14600-AT-00

Nicht gezeigt, jedoch ebenso denkbar ist ein Verfahrensschritt, bei welchem die Schicht 3 mit UV-Licht bestrahlt wird. Dies bevorzugt nach dem Erwärmen und Er-

zeugen von thermisch geschrumpften Strukturen 5.

Wie in der Fig. 2 und 5 gezeigt wird durch das Erwärmen des Bereichs 4 der Schicht 3 eine Rauheit des Bereichs 4 im Vergleich zum ursprünglichen Zustand

gemäß der Fig. 1 erhöht.

Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen

Fachmannes liegt.

Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen können für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zu-

grundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.

Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen, dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mitumfassen, z.B. ist die Angabe 1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze 1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1, oder 5,5 bis 10.

Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert

und/oder verkleinert dargestellt wurden.

N2022/14600-AT-00

Schichtverbund Trägerschicht Schicht

Bereich Struktur Reflexionsschicht weiterer Bereich weitere Struktur Außenseite Walze

Stempel

zusätzliche Schicht

15

Bezugszeichenliste

N2022/14600-A T-00

Claims (13)

Patentansprüche

1. Schichtverbund (1) zur Herstellung einer Dekorfolie, eines Sicherheitselements, eines Etiketts oder eines Klebebandes, umfassend eine Trägerschicht (2) und eine Schicht (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) einen Be-

reich (4) mit einer thermisch geschrumpften Struktur (5) aufweist.

2. Schichtverbund (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

die Schicht (3) einen Lack umfasst.

3. Schichtverbund (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

dass die Schicht (3) ein thermoplastisches Polymer umfasst.

4. Schichtverbund (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Schicht (3) eine Reflexionsschicht (6) ange-

ordnet ist.

5. Schichtverbund (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexionsschicht (6) eine Metalleffektfarbe und/oder einen Metalleffektlack und/oder eine Metalleffekttinte und/oder ein metallisches Material, Insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Silber, Kupfer, Aluminium, Gold, Platin, Niob, Zinn, oder aus Nickel, Titan, Vanadium, Chrom, Kobalt und Palladium oder Legierungen dieser Materialien, insbesondere Kobalt-Nickel-Legierungen, oder zumindest ein hochbrechendes dielektrisches Material mit einem Brechungsindex von größer als 1,65, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Zinksulfid (ZnS), Zinkoxid (ZnO), Titandioxid (TiO2), Kohlenstoff (C), Indiumoxid (In2Os), Indium-Zinn-Oxid (ITO), Tantalpentoxid (Ta20s), Ceroxid (CeO2), Yttriumoxid (Y2O3s), Europiumoxid (Eu2O3), Eisenoxide wie zum Beispiel Eisen(Il,Ill)oxid (FesOa4) und Eisen(Ill)oxid (Fe203), Hafniumnitrid (HfN), Hafniumcarbid (HfC), Hafniumoxid (HfO2), Lanthanoxid (La203), Magnesiumoxid (MgO), Neodymoxid (Nd2Os), Praseodymoxid

N2022/14600-AT-00

(PreQ 11), Samariumoxid (Sm2O3), Antimontrioxid (Sb2Os), Siliziumcarbid (SiC), Siliziumnitrid (Si3Na), Siliziuummonoxid (SiO), Selentrioxid (Se20Os), Zinnoxid (SnO2), Wolframtrioxid (WOs), hochbrechende organische Monomere und/oder hochbrechende organische Polymere umfasst oder aus zumindest einem dieser Materia-

lien hergestellt ist.

6. Schichtverbund (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) einen weiteren Bereich (7) aufweist, und dass der Bereich (4) der Schicht (3) mit der thermisch geschrumpften Struktur

(5) eine höhere Rauheit aufweist, als der weitere Bereich (7) der Schicht (3).

7. Schichtverbund (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Bereich (7) der Schicht (3) eine weitere thermisch geschrumpfte Struk-

tur (8) aufweist.

8. Schichtverbund (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) durchscheinend oder durchsichtig

ist.

9. Verfahren zur Herstellung eines Schichtverbundes (1), insbesondere eines Schichtverbundes (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einer thermisch geschrumpften Struktur (5), umfassend die Schritte:

- Bereitstellen einer Trägerschicht (2) und Aufbringen einer Schicht (3) auf eine Seite der Trägerschicht (2),

- Erwärmen eines Bereichs (4) der Schicht (3) und dadurch Schrumpfen der Schicht (3), sodass der Bereich (4) eine thermisch geschrumpfte Struktur (5) auf-

weist.

N2022/14600-AT-00

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (4) der Schicht (3) mittels einer beheizbaren Walze (10), mittels beheizbarer Siegelbacken, mittels beheizbarer Pressen, mittels beheizbarer Stempel (11), oder

mittels eines Heißluftföns erwärmt wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeich-

net, dass eine Außenseite (9) der Trägerschicht (2) erwärmt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (3) mit UV-Licht bestrahlt wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Erwärmen des Bereichs (4) der Schicht (3) eine Rauheit des Bereichs (4) erhöht wird.

N2022/14600-AT-00