AT514663B1 - Dämpfer für bewegbare Möbelteile - Google Patents
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Abstract
Dämpfer (10) für bewegbare Möbelteile (3), mit einem Dämpfergehäuse (11), einer im Dämpfergehäuse (11) ausgebildeten Fluidkammer (14), einem im Dämpfergehäuse (11) bewegbar gelagerten, sich in axialer Richtung (x) erstreckenden, länglichen Antriebsteil (12), wobei das Antriebsteil (12) einen radial nach außen gerichteten Vorsprung (43) aufweist, einem zwischen dem Dämpfergehäuse (11) und dem Antriebsteil (12) angeordneten Dichtelement (30), einem in der Fluidkammer (14) bewegbar, insbesondere verschiebbar, gelagerten Dämpfkolben (15) und einem Hebelarm (13), wobei der Hebelarm (13) mit dem Antriebsteil (12) verbunden ist und der Hebelarm (13) am Dämpfkolben (15) anliegt und vom Hebelarm (13) eine Bewegung des bewegbaren Möbelteils (3) auf den Dämpfkolben (15) übertragbar ist und einem Abstandselement (40), das eine Bewegung des Dichtelements (30) in axialer Richtung (x) begrenzt und einen direkten Kontakt zwischen Dichtelement (30) und Antriebsteil (12) in axialer Richtung (x) verhindert.
Description
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft einen Dämpfer für bewegbare Möbelteile, mit einem Dämpfergehäuse, einer im Dämpfergehäuse ausgebildeten Fluidkammer, einem im Dämpfergehäuse bewegbar, insbesondere drehbar, gelagerten, sich in axialer Richtung erstreckenden, länglichen Antriebsteil, wobei das Antriebsteil einen radial nach außen gerichteten Vorsprung aufweist, einem zwischen dem Dämpfergehäuse und dem Antriebsteil angeordneten Dichtelement, einem in der Fluidkammer bewegbar, insbesondere verschiebbar, gelagerten Dämpfkolben und einem Hebelarm, wobei der Hebelarm mit dem Antriebsteil verbunden ist und der Hebelarm am Dämpfkolben anliegt und vom Hebelarm eine Bewegung des bewegbaren Möbelteils auf den Dämpfkolben übertragbar ist. Zudem betrifft die Erfindung einen Möbelbeschlag mit einem solchen Dämpfer zum Dämpfen einer Bewegung des Möbelbeschlages bzw. des bewegbaren Möbelteils.
[0002] Seit vielen Jahren sind verschiedenste Arten von Dämpfern bei Möbelbeschlägen im Einsatz. Eine Art des Dämpfers ist dabei ein Scharnierdämpfer, der meist im Bereich eines Scharniertopfs angeordnet ist und eine Schließbewegung des bewegbaren Möbelteils dämpft, sodass Schäden und laute Geräusche möglichst verhindert werden.
[0003] Einen derartigen Dämpfer zeigt die AT 511 847 B1, wobei es vor allem um einen verformbaren Ausgleichkörper im Bereich der Fluidkammer geht.
[0004] Auch die nicht vorveröffentlichte, österreichische Gebrauchsmusteranmeldung mit der Anmeldenummer GM 8065/2013 zeigt einen Dämpfer für bewegbare Möbelteile, wobei es vor allem um ein in die Fluidkammer ragendes Antriebsteil geht.
[0005] Genau im Bereich dieses Antriebsteiles kommt es aber oftmals zu Problemen beim Stand der Technik. Da dieses Antriebsteil für die Bewegungsübertragung vom bewegbaren Möbelteil auf den Dämpfkolben in die Fluidkammer hineinragt, muss der Bereich in dem das Antriebsteil im Dämpfergehäuse gelagert ist, durch ein Dichtelement abgedichtet sein. Dadurch kann kein Dämpffluid aus der Fluidkammer austreten. Das Dichtelement ist dabei im Normalfall am Dämpfergehäuse festsitzend angeordnet und liegt mit einer Dichtlippe auf dem sich drehenden Antriebsteil an. Durch die Bewegung dieses Antriebsteils im Dämpfmedium kommt es aber in der Fluidkammer zu einem Pumpeffekt. Dies führt oft dazu, dass das Dichtelement entlang dem Antriebsteil axial nach außen wandert und somit sich relativ zum Dämpfergehäuse bewegt. Dabei kann das Dichtelement oftmals soweit wandern, dass das Dichtelement an einem Bund bzw. an einem Vorsprung des Antriebsteils in axialer Richtung anliegt, wodurch sich das Dichtelement mit dem Antriebsteil mitzudrehen beginnt anstatt im Dämpfergehäuse festzusitzen. Dies führt zu einer Undichtheit der Fluidkammer.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Dämpfer zu schaffen. Vor allem sollen die beim Stand der Technik auftretenden Probleme vermieden werden. Insbesondere soll die Fluidkammer des Dämpfers also möglichst dicht sein.
[0007] Dies wird für einen Dämpfer mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Demnach ist erfindungsgemäß ein Abstandselement vorgesehen, das eine Bewegung des Dichtelements in axialer Richtung begrenzt und einen direkten Kontakt zwischen Dichtelement und Antriebsteil in axialer Richtung verhindert (Die axiale Richtung ist die Richtung der Längserstreckung des länglichen Antriebsteils.). Somit kann das Dichtelement seitlich nicht mehr am Antriebsteil anlie-gen und sich folglich auch nicht mit diesem mitdrehen, wodurch eine Undichtheit der Fluidkammer vermieden wird. Somit erfüllt das erfindungsgemäße Abstandselement eine Doppelfunktion, indem es einerseits den Bewegungsradius des Dichtelements begrenzt und andererseits keinen seitlichen Kontakt zwischen Dichtelement und Antriebsteil zulässt. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Es kann zwar vorgesehen sein, dass das Dichtelement im Querschnitt kreisförmig oder oval ist. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass das Dichtelement über eine die Fluidkammer abdichtende Dichtlippe am Antriebsteil anliegt. Bezüglich der genauen Ausführung des Dichtelements ist besonders bevorzugt vorgesehen dass, das Dichtelement einen Haltebereich zum, vorzugsweise reibschlüssigen, Verbinden des Dichtelements mit dem Dämpfergehäuse und zwischen dem Haltebereich und der Dichtlippe ausgebildete Seitenflanken aufweist, wobei die Seitenflanken nur mit dem Dämpfergehäuse oder dem Abstandselement - nicht aber mit dem Antriebsteil - kontaktierbar sind. Für einen sicheren Halt und einen sicheren Sitz des Dichtelements im Dämpfergehäuse ist bevorzugt vorgesehen, dass das Dichtelement im Haltebereich zumindest einen flexiblen, zusammendrückbaren Haltevorsprung, vorzugsweise zwei Haltevorsprünge, aufweist.
[0009] Es soll nicht ausgeschlossen sein, dass das Dichtelement nur an einem Teilbereich am Antriebsteil dichtend anliegt. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass das Dichtelement ringförmig ausgebildet ist, wobei das Dichtelement das Antriebsteil radial umschließt. Passend zur ringförmigen Ausbildung des Dichtelements kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das Antriebsteil in Form einer zumindest bereichsweise zylinderförmigen Antriebswelle, an dem die Dichtlippe anliegt, ausgebildet ist. Die Drehachse dieser Antriebswelle entspricht der axialen Richtung.
[0010] Für das Abstandselement gibt es zwei grundsätzlich Ausführungsvarianten. Gemäß einer ersten Ausführungsvariante ist das Abstandselement relativ zum Dämpfergehäuse bewegbar. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass das Abstandselement in Form einer ringförmigen Beilagscheibe ausgebildet ist. Gemäß der zweiten Ausführungsvariante kann das Abstandselement fest mit dem Dämpfergehäuse verbunden sein.
[0011] Schutz wird auch begehrt für einen Möbelbeschlag mit einem erfindungsgemäßen Dämpfer zum Dämpfen einer Bewegung des Möbelbeschlages. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Möbelbeschlag als Möbelscharnier ausgebildet ist, wobei das Möbelscharnier einen Scharniertopf aufweist, welcher mit einem Scharnierarm über wenigstens einen Gelenkhebel verbunden ist, wobei der Dämpfer im oder am Scharniertopf gelagert ist. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann dabei zusätzlich vorgesehen sein, dass durch den Gelenkhebel ein am Scharniertopf bewegbar gelagertes Betätigungselement beaufschlagbar ist, wobei das Betätigungselement mit dem Antriebsteil des Dämpfers zum Beaufschlagen des Dämpfkolbens bewegungsgekoppelt ist.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen: [0013] Fig. 1 ein schrankförmiges Möbel mit einer schwenkbar angelenkten Türe in einer perspektivischen Ansicht, [0014] Fig. 2a und 2b ein Möbelscharnier mit am Scharniertopf gelagerten Dämpfern in zwei verschiedenen perspektivischen Ansichten [0015] Fig. 3a bis 3c den Dämpfer in drei verschiedenen Schnittdarstellungen, [0016] Fig. 4 bis 4e einen Dämpfer in verschiedenen Darstellungen mit einem ersten Aus führungsbeispiel eines Abstandselements, [0017] Fig. 5 bis 5e einen Dämpfer in verschiedenen Darstellungen mit einem zweiten
Ausführungsbeispiel eines Abstandselements und [0018] Fig. 6 bis 6c einen Dämpfer in verschiedenen Darstellungen mit einem dritten Aus führungsbeispiel eines Abstandselements.
[0019] Fig. 1 zeigt ein Möbel 1 mit einem Möbelkorpus 2 in einer perspektivischen Darstellung, wobei ein bewegbares Möbelteil 3 in Form einer Türe oder Klappe über Möbelbeschläge in Form von Möbelscharnieren 4 relativ zum Möbelkorpus 2 schwenkbar gelagert ist. Die Möbelscharniere 4 weisen einen am Möbelkorpus 2 zu befestigenden Scharnierarm 5 und einen damit schwenkbar verbundenen Scharniertopf 6 auf. Am oder im Scharniertopf 6 sind jeweils (hier nicht erkennbare) Dämpfer 10 (Fig. 2b) gelagert, wobei der Scharniertopf 6 zusammen mit dem bzw. den Dämpfer(n) 10 innerhalb einer zylindrischen Bohrung im bewegbaren Möbelteil 3 anordenbar ist. Durch wenigstens einen Dämpfer 10 ist eine Schließ- und/oder Öffnungsbewegung des Möbelscharniers 4 und damit jene des bewegbaren Möbelteiles 3 dämpfbar.
[0020] Fig. 2a und Fig. 2b zeigen das Möbelscharnier 4 in zwei verschiedenen perspektivischen Ansichten. Zur Befestigung des Scharniertopfes 6 am bewegbaren Möbelteil 3 ist ein Befestigungsflansch 7 vorgesehen. Der Scharniertopf 6 ist über zumindest einen Gelenkhebel 8 mit dem Scharnierarm 5 gelenkig verbunden. Im oder am Scharniertopf 6 ist ein Betätigungselement 31 um eine Drehachse 9 schwenkbar gelagert, wobei der Gelenkhebel 8 gegen Ende der Schließbewegung des Möbelscharniers 4 in den Scharniertopf 6 eintaucht und dabei das Betätigungselement 31 in Drehbewegung versetzt. Durch einen Übertragungsmechanismus ist diese Drehbewegung des Betätigungselementes 31 in eine Linearbewegung eines Dämpfkolbens 15 (Fig. 3a) des Dämpfers 10 umsetzbar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Dämpfer 10 mit einem Dämpfergehäuse 11 an einer Außenwand des Scharniertopfes 6 und unterhalb des Befestigungsflansches 7 angeordnet. An einer gegenüberliegenden Außenwand des Scharniertopfes 6 ist ein Rückstellmechanismus 35 gelagert, durch den das drehbar gelagerte Betätigungselement 31 nach erfolgtem Dämpfungshub wieder in eine Ausgangslage rückstellbar ist. Der Scharniertopf 6 ist - zusammen mit dem daran gelagerten Dämpfer 10 und dem Rückstellmechanismus 35 - in einer zylindrischen Möbelstandardbohrung versenkbar. In Montagelage ist dann der Scharniertopf 6 zusammen mit dem Dämpfer 10 und zusammen mit der Baueinheit des Rückstellmechanismus 35 innerhalb eines gedachten Bohrungsdurchmessers einer zylindrischen Möbelstandardbohrung angeordnet. Der Rückstellmechanismus 35 kann beispielsweise eine Torsionsfeder aufweisen, durch die das Betätigungselement 31 wieder in eine Ausgangslage zurückgedreht werden kann. Über einen manuell zu betätigenden Schalter 36 (Fig. 2a) kann das Betätigungselement 31 an einer Rückstellbewegung gehindert werden, wodurch die Dämpfungsfunktion des Dämpfers 10 - falls gewünscht - deaktivierbar ist. Die Baueinheit des Rückstellmechanismus 35 kann zur Bereitstellung einer erhöhten Dämpfungskraft auch durch einen zusätzlichen Dämpfer 10 mit einem Dämpfergehäuse 11 ersetzt werden, wobei die Rückstellbewegung des Betätigungselementes 31 durch eine im Dämpfergehäuse 11 angeordnete Rückstellfeder 19 (Fig. 3a) erfolgen kann.
[0021] Fig. 3a zeigt den Dämpfer 10 in einem perspektivischen Schnitt, wobei sich der Dämpfkolben 15 in einer Ausgangsstellung für einen Dämpfungshub befindet. In einem Dämpfergehäuse 11 ist zumindest eine Fluidkammer 14 ausgebildet, in welcher der Dämpfkolben 15 linear verschiebbar gelagert ist. Der Dämpfkolben 15 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgebildet und umfasst einen Innenkolben 16 und eine am Innenkolben 16 angeordnete Hülse 17. Zum Beaufschlagen des Dämpfkolbens 15 ist ein bewegbar gelagertes Antriebsteil 12 mit einem Hebelarm 13 vorgesehen, wobei der Hebelarm 13 mit einem Boden 18 des Dämpfkolbens 15 zusammenwirkt. Das Antriebsteil 12 ist mit dem in Fig. 2a gezeigten Betätigungselement 31 bewegungsgekoppelt, sodass sich bei einer Verdrehung des Betätigungselementes 31 auch das Antriebsteil 12 mitverdreht. Beim Dämpfungshub wird also das Antriebsteil 12 um die Drehachse 9 verschwenkt, wobei der Hebelarm 13 des Antriebsteiles 12 den Dämpfkolben 15 in die Fluidkammer 14 eindrückt. Nach erfolgtem Dämpfungshub ist der Dämpfkolben 15 durch die Kraft einer Rückstellfeder 19 wieder in eine für den nächsten Dämpfungshub vorgesehene Bereitschaftsstellung rückstellbar. Das Antriebsteil 12 ragt teilweise in die Fluidkammer 14 hinein und wird dort von einem in der Fluidkammer 14 befindlichen Dämpfungsfluid umgeben. Wenn sich das Antriebsteil 12 verdreht, so wird kein zusätzliches Flüssigkeitsvolumen verdrängt, weshalb auch kein Volumenausgleich zur Kompensation einer Volumenänderung aufgrund des in die Fluidkammer 14 eintauchenden Dämpfkolbens 15 erforderlich ist. Die Drehachse 9 des Antriebsteiles 12 ist vorzugsweise koaxial zur Drehachse 9 des Betätigungselementes 31 (Fig. 2a) angeordnet.
[0022] Fig. 3b zeigt den Dämpfer 10 in einer Seitenansicht, wobei die Lage des Dämpfkolbens 15 mit jener in Fig. 3a korrespondiert. Das Antriebsteil 12 ist relativ zum Dämpfkolben 15 beweglich gelagert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Antriebsteil 12 um eine Drehachse 9 drehbar gelagert, wobei die Drehachse 9 des Antriebsteiles 12 quer, vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig, zur Richtung des linearen Dämpfungshubes des Dämpfkolbens 15 verläuft.
Zwischen dem Innenkolben 16 und der Hülse 17 verbleibt ein Raum 21, in welchem eine Funktionseinheit in Form einer Überlastsicherung 22 angeordnet ist. Durch die Überlastsicherung 22 ist oberhalb eines Schwellwertes einer Druckbeaufschlagung auf den Dämpfkolben 15 zumindest eine Überlastöffnung des Innenkolbens 16 öffenbar, sodass bei Überlast ein rascher Druckabbau herbeigeführt werden kann.
[0023] Fig. 3c zeigt das Antriebsteil 12 in einer Betriebsstellung, wobei sich der Dämpfkolben 15 in einer eingedrückten Endstellung (also am Ende des Dämpfungshubes) befindet. Durch eine Verdrehung des Antriebsteiles 12 um die Drehachse 9 im Gegenuhrzeigersinn wurde der Dämpfkolben 15 eingedrückt. Das Antriebsteil 12 befindet sich in der Fluidkammer 14 und wird vom hydraulischen Dämpfungsmedium umgeben, wodurch der Verschleiß des Hebelarmes 13 und des Bodens 18 des Dämpfkolbens 15 reduziert werden kann. Die Fluidkammer 14 ist über einen Füllkanal 23 mit Dämpfungsfluid befüllbar, die Abdichtung der Fluidkammer 14 erfolgt über eine Verschlusskugel 20. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das drehbar gelagerte Antriebsteil 12 durch den externen Rückstellmechanismus 35 (Fig. 2b) rückstellbar ist, die Rückstellung des Dämpfkolbens 15 erfolgt hingegen in einer davon unabhängigen Weise, nämlich durch die Rückstellfeder 19. Das Betätigungselement 31 (Fig. 2a) wird also zusammen mit Antriebsteil 12 durch die Kraft des Rückstellmechanismus 35 mit sofortiger Wirkung rückgestellt, die Rückstellbewegung des Dämpfkolbens 15 erfolgt nacheilend durch die Kraft der im Dämpfergehäuse 11 angeordneten Rückstellfeder 19. Selbstverständlich kann die Anordnung des Rückstellmechanismus 35 (Fig. 2b) entfallen, wobei die Rückstellung des Dämpfkolbens 15, des Antriebsteiles 12 und des Betätigungselementes 31 ausschließlich über eine im Dämpfergehäuse 11 angeordnete Rückstellfeder 19 erfolgen kann.
[0024] In Fig. 4 ist in einer Explosionsdarstellung ein Dämpfer 10 mit Blick vor allem auf den Bereich um das Antriebsteil 12 gezeigt. Grundsätzlich ist dabei ersichtlich, dass der Dämpfer 10 ein zweiteiliges Dämpfergehäuse 11 aus einem ersten Gehäuseteil 11a und einem zweiten Gehäuseteil 11 b aufweist. Zwischen diesen beiden Gehäuseteilen 11a und 11b ist eine Dichtung 41 angeordnet. Zusätzlich ist in dieser Fig. 4 die Verschlusskugel 20, der Dämpfkolben 15 und die Rückstellfeder 19 ersichtlich, deren Funktion in der Beschreibung der vorangegangenen Figuren erläutert ist. In der Öffnung 44 des Gehäuseteils 11b ist das Antriebsteil 12 drehbar gelagert. An einem Ende dieses Antriebsteils 12 ist der Hebelarm 13 formschlüssig angebracht, wobei der Hebelarm 13 am Boden 18 des Dämpfkolbens 15 anliegt. Zwischen dem Dämpfergehäuse 11 und dem Antriebsteil 12 ist im Bereich der Öffnung 44 das Dichtelement 30 zum Abdichten der Fluidkammer 14 angeordnet. Zusätzlich ist zwischen dem Dichtelement 30 und dem Antriebsteil 12 in axialer Richtung x das Abstandselement 40 vorgesehen, dass gemäß diesem Ausführungsbeispiel 4 in Form einer ringförmigen Beilagscheibe ausgebildet ist. Dieses Abstandelement 40 ist nicht fest mit dem Dämpfergehäuse 11 verbunden. Dagegen ist der Deckel 42 fest mit dem Gehäuseteil 11b verbindbar, wodurch das Antriebsteil 12 in axialer Richtung gehalten ist.
[0025] In Fig. 4a sind die Komponenten aus Fig. 4 in zusammengebautem Zustand in einer Schnittdarstellung dargestellt. Vor allem in der Detaildarstellung gemäß Fig. 4b ist dabei ersichtlich, dass das Dichtelement 30 über die Dichtlippe 32 am Antriebsteil 12 in radialer Richtung anliegt. Neben der Dichtlippe 32 umfasst das Dichtelement auch zwei Seitenflanken 34 und einen Haltebereich 33. Im Haltebereich 33 sind die elastischen Haltevorsprünge 37 ausgebildet, die zur reibschlüssigen Halterung des Dichtelements 30 im Gehäuseteil 11b dienen. In axialer Richtung x ist zwischen dem Dichtelement 30 bzw. dessen Seitenflanke 34 und dem am Antriebsteil 12 ausgebildeten Bund bzw. Vorsprung 43 das Abstandselement 40 angeordnet. Durch dieses Abstandselement 40 wird eine Bewegung des Dichtelements 30 in axialer Richtung x begrenzt und ein direkter Kontakt zwischen Dichtelement 30 und Antriebsteil 12 wird -außer über die Dichtlippe 32 - vermieden. In Fig. 4c ist der Dämpfer 10 nochmals in einer geschnittenen 3D-Darstellung ersichtlich. Fig. 4e zeigt nochmals den Dämpfer 10 in einer anderen Schnittdarstellung, wobei das Dichtelement 30 über den Haltebereich 33 in seiner gewünschten Normalstellung im Gehäuseteil 11b dargestellt ist. Durch den auftretenden Pumpeffekt beim Drehen des Antriebsteils 12 in der Fluidkammer 14 kann es dazu kommen, dass das Dichtelement 30 in axialer Richtung x nach außen wandert (siehe Fig. 4d). Durch das Abstandselement 40 wird ein direkter Kontakt zum Vorsprung 43 des Antriebsteils 12 verhindert, wodurch ein unerwünschtes Mitdrehen des Dichtelements 30 mit dem Antriebsteil 12 unterbunden wird.
[0026] In Fig. 5 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel eines Dämpfers 10 gezeigt, bei dem das Abstandselement 40 mit dem Gehäuseteil 11 b fest verbunden ist. Wie in den Fig. 5a, 5b und 5c ersichtlich, kann dieses Abstandselement 40 in dem Gehäuseteil 11b reibschlüssig bzw. festsitzend eingesetzt werden. Durch den Deckel 42 wird ein Herausgleiten des Abstandselements 40 und auch des Antriebsteils 12 vermieden. Das Abstandselement 40 dient auch bei dieser Ausführungsvariante dem Verhindern eines direkten Kontakts in axialer Richtung x zwischen dem Dichtelement 30 und dem Antriebsteil 12. Dazu ist auch wieder in den Fig. 5e und 5e die Normalstellung des Dichtelements 30 bzw. die „gewanderte“ Stellung des Dichtelements 30 gezeigt.
[0027] Eine dritte Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist in den Fig. 6 bis 6c gezeigt. Dabei ist ähnlich wie im zweiten Ausführungsbeispiel das Abstandselement 40 fest mit dem Dämpfergehäuse 11 verbindbar bzw. verbunden. Im Unterschied zum zweiten Ausführungsbeispiel ist aber das Abstandselement 40 einstückig mit dem Deckel 42 ausgebildet. Dabei weist der Deckel 42 sozusagen eine Art „Vorsprung“ auf, der das Abstandselement 40 bildet, sodass das Dichtelement 30 in seiner gewanderten Stellung an diesem Abstandselement 40 in axialer Richtung x und nicht am Antriebsteil 12 anliegt. In den Fig. 6b und 6c ist eine leicht veränderte Ausführungsvariante des Abstandsform 40 bzw. Deckels 42 gezeigt, die an die leicht unterschiedlichen Außenkontur des Antriebsteils 12 angepasst ist.
Claims (12)
- Patentansprüche 1. Dämpfer (10) für bewegbare Möbelteile (3), mit einem Dämpfergehäuse (11), einer im Dämpfergehäuse (11) ausgebildeten Fluidkammer (14), einem im Dämpfergehäuse (11) bewegbar gelagerten, sich in axialer Richtung (x) erstreckenden, länglichen Antriebsteil (12), wobei das Antriebsteil (12) einen radial nach außen gerichteten Vorsprung (43) aufweist, einem zwischen dem Dämpfergehäuse (11) und dem Antriebsteil (12) angeordneten Dichtelement (30), einem in der Fluidkammer (14) bewegbar, insbesondere verschiebbar, gelagerten Dämpfkolben (15) und einem Hebelarm (13), wobei der Hebelarm (13) mit dem Antriebsteil (12) verbunden ist und der Hebelarm (13) am Dämpfkolben (15) anliegt und vom Hebelarm (13) eine Bewegung des bewegbaren Möbelteils (3) auf den Dämpfkolben (15) übertragbar ist, gekennzeichnet durch ein Abstandselement (40), das eine Bewegung des Dichtelements (30) in axialer Richtung (x) begrenzt und einen direkten Kontakt zwischen Dichtelement (30) und Antriebsteil (12) in axialer Richtung (x) verhindert.
- 2. Dämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (30) über eine die Fluidkammer (14) abdichtende Dichtlippe (32) am Antriebsteil (12) anliegt.
- 3. Dämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (30) einen Haltebereich (33) zum, vorzugsweise reibschlüssigen, Verbinden des Dichtelements (30) mit dem Dämpfergehäuse (11) und zwischen dem Haltebereich (33) und der Dichtlippe (32) ausgebildete Seitenflanken (34) aufweist, wobei die Seitenflanken (34) nur mit dem Dämpfergehäuse (11) oder dem Abstandselement (40) - nicht aber mit dem Antriebsteil (12) - kontaktierbar sind.
- 4. Dämpfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (30) im Haltebereich (33) zumindest einen Haltevorsprung (37) aufweist.
- 5. Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (30) ringförmig ausgebildet ist.
- 6. Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandselement (40) relativ zum Dämpfergehäuse (11) bewegbar ist.
- 7. Dämpfer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandselement (40) in Form einer ringförmigen Beilagscheibe ausgebildet ist.
- 8. Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandselement (40) fest mit dem Dämpfergehäuse (11) verbunden ist.
- 9. Dämpfer nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsteil (12) in Form einer zumindest bereichsweise zylinderförmigen Antriebswelle, an dem die Dichtlippe (32) anliegt, ausgebildet ist.
- 10. Möbelbeschlag mit einem Dämpfer (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Dämpfen einer Bewegung des Möbelbeschlages (4).
- 11. Möbelbeschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Möbelbeschlag als Möbelscharnier (4) ausgebildet ist, wobei das Möbelscharnier (4) einen Scharniertopf (6) aufweist, welcher mit einem Scharnierarm (5) über wenigstens einen Gelenkhebel (8) verbunden ist, wobei der Dämpfer (10) im oder am Scharniertopf (6) gelagert ist.
- 12. Möbelbeschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Gelenkhebel (8) ein am Scharniertopf (6) bewegbar gelagertes Betätigungselement (31) beaufschlagbar ist, wobei das Betätigungselement (31) mit dem Antriebsteil (12) des Dämpfers (10) zum Beaufschlagen des Dämpfkolbens (15) bewegungsgekoppelt ist. Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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