AT510664B1

AT510664B1 - Bauwerk mit mindestens einem gekrümmten konstruktionselement aus beton sowie ein verfahren zur erstellung eines derartigen bauwerks

Info

Publication number: AT510664B1
Application number: AT17402010A
Authority: AT
Inventors: Werner Dr Nachbauer; Andreas Kluibenschedl; Michael Hasler
Original assignee: Technologiezentrum Ski Und Alpinsport Gmbh
Priority date: 2010-10-20
Filing date: 2010-10-20
Publication date: 2012-09-15
Also published as: EP2444560A3; AT510664A1; EP2444560A2; EP2444560B1

Abstract

Eine Bob- oder Rodelbahn mit mindestens einem gekrümmten Konstruktionselement aus Beton umfasst eine verlorene Schalung aus aneinander gefügten Fertigteilschalen (1), die aus hochfestem Beton hergestellt sind und eine gekrümmte Sichtfläche aufweisen. Die Fertigteilschalen (1) werden vor Ort an Stützen (7) montiert und bewehrt. Abschließend wird eine Ortbetontragschicht (8) aufgebracht.

Description

österreichisches Patentamt AT510 664B1 2012-09-15

Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Bob- oder Rodelbahn mit mindestens einem gekrümmten Konstruktionselement aus Beton.

[0002] Es gibt eine Reihe von Bauwerken, die zumindest ein gekrümmtes Konstruktionselement enthalten, bevorzugt aber eine Vielzahl davon, und die aneinandergereiht dreidimensionale räumliche Strukturen ergeben, die aufgrund ihrer Krümmung an der Baustelle relativ schwierig zu erstellen sind. Zu diesen Bauwerken zählen geschlossene Räume mit geschwungenen Dachkonstruktionen, wie Hallen für verschiedene Zwecke, Lagerhallen, Bahnhöfe usw., Überdachungen von offenen Räumen, beispielsweise Bahnsteige, Sportstätten usw., oder Sportanlagen wie Sprungschanzen, Rodel- oder Bobbahnen, Wasserrutschen od. dgl., in denen ebenfalls gekrümmte Konstruktionselemente benötigt werden. Aus der EP 947 639 ist eine Deckenkonstruktion mit Gewölbemodulen bekannt, die als verlorene Schalung auf Stützen montiert und dann mit einer Ortbetonschicht überdeckt werden, die oben eine ebene Sichtfläche aufweisen. Diese Bauweise ist für unterschiedliche Bauwerke verwendbar, nicht aber für Bob- und Rodelbahnen, deren Sichtflächen, nämlich die Fahrbahn, nicht eben sein darf, sondern ebenfalls einfach und meist doppelt gekrümmt sein muss.

[0003] Dementsprechend umfasst eine erfindungsgemäße Bob- oder Rodelbahn eine eine gekrümmte Sichtfläche bildende verlorene Schalung aus aus hochfestem Beton hergestellten, aneinander gefügten Fertigteilschalen, die mit einer aufgespritzten, bewehrten Ortbetontragschicht im Verbund sind.

[0004] Nach der Erfindung werden entsprechend der dreidimensionalen Formgebung der Boboder Rodelbahn einzelnen Feldern der Bahn entsprechende Schalformen bestimmt, in denen dann unter Verwendung eines hochfesten, insbesondere faserverstärkten, selbstverdichtenden Betons die einzelnen Fertigteilschalen für die verlorene Schalung erzeugt werden. Die Fertigteilschalen werden dann, gegebenenfalls nach Maßnahmen zur Verbesserung der Verbundwirkung zum Ortbeton, vor Ort auf vorhandenen dauerhaften Abstützungen bzw. nur vorübergehend errichteten Stützgerüsten angeordnet, miteinander abgedichtet verbunden und mit geeigneten Bewehrungen versehen. Schließlich wird die Ortbetonschicht aufgebracht, insbesondere aufgespritzt, da ja die Ortbetontragschicht hauptsächlich vertikal auf der Rückseite der einzelnen Bahnelemente benötigt wird. Die Bewehrungen können auch zur Förderung des Kühlmediums dienen, wenn sie als durchströmbare Rohre ausgebildet werden. Selbstverständlich ist es natürlich auch möglich, die Rohre für ein Kühl- (oder Heizmedium) zusätzlich zur Bewehrung an der Verbundfläche der Fertigteilschalen anzuordnen.

[0005] Aus Gewichtsgründen ist die Dicke der Betonschicht der Fertigteilschalen so gering als möglich, beispielsweise zwischen zwei und zehn Zentimetern, wobei als Transportsicherung Verstärkungsstreben vorgesehen werden können, um die räumliche Stabilität der Fertigteilschalen zu verbessern. Die Versteifungsstreben werden direkt in den Beton eingebunden oder nachträglich an Ösen fixiert, die bei der Herstellung in den Beton eingebracht werden.

[0006] Nachstehend wird nun die Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Es zeigen: [0007] Fig. 1 eine Ansicht von drei Fertigteilschalen als Schalung für einen Abschnitt einer Bob- und Rodelbahn, [0008] Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch ein Element nach Fig. 1, [0009] Fig. 3 und 4 zwei Ausführungsbeispiele der Randausbildung der Fertigteilscha len nach Fig. 1, und [0010] Fig. 5, 6 und 7 Beispiele für den Verbund zwischen den Fertigteilschalen und dem

Ortbeton.

[0011] Fig. 1 zeigt eine aus drei Fertigteilschalen 1 zusammengesetzte, verlorene Schalung eines Abschnitts einer Bob- bzw. Rodelbahn 10, wobei Verstrebungen und Abstützungen 7 die 1 /4

Claims

österreichisches Patentamt AT510 664B1 2012-09-15 relativ filigranen, vorgefertigten Fertigteilschalen 1, deren Dicke beispielsweise zwischen drei und fünf Zentimeter beträgt, und deren gekrümmte Sichtflächen nach Vereisung die Fahrbahn 12 bildet, während des Transports und bei der Aufstellung im Gelände stützen. An der Verbundfläche 2, die die Außenseite der Fertigteilschalen 1 darstellt, werden Bewehrungen 11 und Leitungen für ein Kühlmedium verlegt, und anschließend wird die Ortbetontragschicht 8 aufgespritzt. Fig. 2 zeigt zusätzlich noch eine abschließende Isolier- bzw. Dämmschicht 13. [0012] Die Aufteilung der verlorenen Schalung in einzelne Elemente 1 erlaubt deren Vorfertigung an einer geeigneten Betriebsstätte, wobei die jeweils günstigste Lage oder Stellung der Schalform zum Betonieren für jede einzelne Fertigteilschale 1 frei bestimmt werden kann. Der gegebenenfalls eingefärbte hochfeste oder höherwertige Beton für die Fertigteilschalen 1 ist von höherer Festigkeit als Normalbeton und enthält insbesondere metallische oder mineralische Verstärkungsfasern, wie Stahl, Glas, usw. (Faserbeton), sodass möglichst geringe Dicken (ab 2 cm) ausführbar sind. Die Stoßflächen zu den benachbarten Elementen der verlorenen Schalung können unterschiedlich ausgebildet sein, beispielsweise flach stoßend, einfach abgestuft (Fig. 3) oder mit Nut und Feder (Fig. 4), usw. Die Verbundflächen 2 zum Ortbeton können, wie die Fig. 5 bis 7 zeigen, je nach Größe der zu übertragenden Kräfte ebenfalls unterschiedlich ausgebildet sein, beispielsweise glatt (Fig. 7), geraut (z.B. durch Sandstrahlen) oder gezahnt (Fig. 8), mit vorstehenden Ankern 5 od. dgl. (Fig. 9) bzw. auch mit einer chemischen Haftbrücke od. dgl. versehen sein. Eine Abdichtung der Fugen 3 zwischen den einzelnen Fertigteilschalen 1 kann mittels eingelegter Dichtungsstreifen erfolgen. Patentansprüche 1. Bob- oder Rodelbahn mit mindestens einem gekrümmten Konstruktionselement aus Beton, gekennzeichnet durch eine eine gekrümmte Sichtfläche aufweisende, verlorene Schalung aus aus hochfestem Beton hergestellten, aneinander gefügten Fertigteilschalen (1), die mit einer aufgespritzten, bewehrten Ortbetontragschicht (8) im Verbund sind.
2. Bob- oder Rodelbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtfläche doppelt gekrümmt ist.
3. Bob- oder Rodelbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrung (11) der Ortbetontragschicht (8) von einem Medium durchström bare Rohre aufweist.
4. Verfahren zur Erstellung einer Bob- oder Rodelbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes gekrümmte Konstruktionselement in Felder eingeteilt wird, zu denen entsprechende Fertigteilschalen (1) in gekrümmten Schalformen vorgefertigt werden, dass vor Ort Stützen (7) erstellt und darauf die vorgefertigten Fertigteilschalen (1) zu einer Schalung für eine Ortbetontragschicht (8) aneinander gefügt werden, dass anschließend Bewehrungen (11) verlegt werden, und schließlich die Ortbetontragschicht (8) aufgebracht wird. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 2/4