AT510479A1 - Behälter zur lagerung und aktivierung eines arzneimittels - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Behälter (1) mit einem darin gelagerten, insbesondere gefriergetrockneten, Arzneimittel (2), das einen physiologisch wirksamen Wirkstoff umfasst oder aus diesem besteht, sowie mit einer im Behälter (1) gelagerten Flüssigkeit(3), die bei Bedarf mit dem Arzneimittel (2) mischbar ist, um eine physiologisch wirksame Lösung des Arzneimittels (2) zu bilden, wobei das Arzneimittel (2) und die Flüssigkeit (3) in voneinander dicht getrennten Kammern (4, 5) gelagert sind und im Behälter (1) ein Trennmittel zur Bildung der Kammern (4, 5) und Trennung des Arzneimittels (2) von der Flüssigkeit (3) vorgesehen ist. Um die getrennt gelagerten Substanzen zur Bildung einer physiologisch wirksamen Lösung auf einfache Weise in dem Behälter mischen zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Trennmittel ein elastisch vorgespannter Kunststoff (6) ist, der unter einer vorbestimmten, manuell aufbringbaren Zug- und/oder Druckbeanspruchung reißt. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Behälters (1) sowie ein Verfahren zur Herstellung einer physiologisch wirksamen Lösung aus einem Arzneimittel (2) und einer Flüssigkeit (3), welche in einem solchen Behälter (1) getrennt gelagert sind.

Description

1
Behälter zur Lagerung und Aktivierung eines Arzneimittels
Die Erfindung betrifft einen Behälter mit einem darin gelagerten, insbesondere gefriergetrockneten, Arzneimittel, das einen physiologisch wirksamen Wirkstoff umfasst oder aus diesem besteht, sowie mit einer im Behälter gelagerten Flüssigkeit, die bei Bedarf mit dem Arzneimittel mischbar ist, um eine physiologisch wirksame Lösung des Arzneimittels zu bilden, wobei das Arzneimittel und die Flüssigkeit in voneinander dicht getrennten Kammern gelagert sind und im Behälter ein Trennmittel zur Bildung der Kammern und Trennung des Arzneimittels von der Flüssigkeit vorgesehen ist.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Behälters.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer physiologisch wirksamen Lösung aus einem Arzneimittel und einer Flüssigkeit, welche in einem solchen Behälter getrennt gelagert sind. Für medizinische Behandlungen werden oft Arzneimittel verwendet, welche erst unmittelbar vor deren Verabreichung an einen Patienten in einer Flüssigkeit zur Bildung einer physiologisch wirksamen Lösung aufgelöst werden können und bis dahin getrennt zu lagern sind, da die Arzneimittel, z. B. gefriergetrocknete Wirkstoffe für bestimmte medizinische Indikationen, nicht über längere Zeit in der jeweiligen Flüssigkeit stabil sind. Gewöhnlich werden dazu zwei separate Behälter verwendet.
Gemäß dem Stand der Technik sind aber auch Behälter bekannt, in welchen pro Behälter zwei Substanzen, beispielsweise ein Arzneimittel und eine Flüssigkeit, voneinander getrennt gelagert werden können. Bei manchen der bekannten Behälter ist ein Vermischen und anschließendes Entnehmen der vermischten Substanzen umständlich bzw. mit einem öffnen des Behälters verbunden; bei anderen bekannten Behältern sind für ein Vermischen der beiden Substanzen zusätzliche technische Hilfsmittel notwendig.
In der JP 2007105181 A ist ein Behälter mit zwei Kammern offenbart, die etwa mittig des Behältnisses durch eine schwache Dichtung getrennt sind. Diese Dichtung soll durch einen Druck von außen ablösbar sein. Dazu ist es notwendig, dass der Behälter verformbar ist, Es kommen beispielsweise weiche Kunststoffinfusionsbeutel infrage; eine
2
Verwendung von starren Behältnissen, wie Glasflaschen, ist nicht möglich. Da eine außenseitige Druckausübung zum Ablösen der Dichtung bzw. Folie führt, ist eine besonders sorgsame Lagerung notwendig, um ein vorzeitiges Vermischen der getrennt gelagerten Substanzen zu vermeiden. Außerdem erscheint ein großflächiges Ablösen der Folie bei Druckausübung nicht sichergestellt zu sein, weshalb es unter gewissen Umständen Vorkommen kann, dass nur eine kleine - für ein vollständiges Durchmischen der Substanzen eventuell zu kleine - Öffnung von der Dichtung freigegeben wird.
In der US 2,665,690 A ist ein Behälter mit zwei Kammern beschrieben, wobei in einer ersten Kammer eine Flüssigkeit und in einer zweiten Kammer eine bei Bedarf in der Flüssigkeit auflösbare Substanz deponiert ist Die beiden Kammern sind durch eine elastische Membran voneinander getrennt, wobei die Membran Schlitze oder kleine Öffnungen aufweist, welche die Membran bei einem einseitig höheren Druck bzw. bei einer Ausbeulung der Membran durchlässig machen, sodass die Flüssigkeit in die angrenzende Kammer eindringen und ein Mischen der Inhalte erfolgen kann. Zwecks einer sicheren Aufbewahrung der getrennt gelagerten Substanzen muss das Behältnis starr bzw, unverformbar sein, um eine ungewollte Verformung der Membran zu verhindern. Zur einseitigen Druckerhöhung ist daher ein technisches Hilfsmittel in Form eines in das Behältnis einschiebbaren Kolbens erforderlich. Auch bei diesem Behälter muss eine sorgsame Lagerung gewährleistet sein, um ein Verschieben des Kolbens und damit ein Vermischen der Substanzen zu verhindern.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs genannten Art anzugeben, in welchem auf einfach auszuführende und praktische Weise rasch ein Vermischen der getrennt gelagerten Substanzen erfolgen kann.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Behälters anzugeben, der ein einfaches, praktisches und rasches Vermischen von darin getrennt gelagerten Substanzen ermöglicht.
Außerdem soll ein Verfahren zur einfachen, praktischen und raschen Herstellung einer physiologisch wirksamen Lösung aus einem Arzneimittel und einer Flüssigkeit angegeben werden. 3 « ft • · * * ( · ·»'··« « • * · f 1 « ft ft ft • · II« ·* «ft · ·«
Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Behälter der eingangs genannten Art das Trennmittel ein elastisch vorgespannter Kunststoff ist, der unter einer vorbestimmten, manuell aufbringbaren Zug- und/oder Druckbeanspruchung reißt.
Ein mit der Erfindung erzielter Vorteil ist insbesondere darin zu sehen, dass die separat gelagerten Substanzen, das Arzneimittel und die Flüssigkeit, in demselben Behälter, der einer getrennten Lagerung dient, auf einfache Weise rasch vermischbar sind. Ein solches Gefäß ist praktisch für eine medizinische Anwendung, da ein Vermischen der Substanzen einfach und schnell unmittelbar vor einer Verabreichung der physiologisch wirksamen Lösung an einen Patienten erfolgen kann. Das Vermischen der Substanzen bzw. die Herstellung der physiologisch wirksamen Lösung ist sauber und steril ausführbar. Der Behälter ist kostengünstig herstellbar und durch die Verwendung eines einzigen Behälters für beide Substanzen fällt weniger Verpackungsmaterial an. Weil der Kunststoff elastisch vorgespannt ist, zieht sich dieser von selbst zu den Behälterrändern zurück, sobald er reißt. Dadurch kann mit einer ausreichenden Vorspannung des Kunststoffes sichergestellt werden, dass nach einem Reißen eine ausreichend große Öffnung freigegeben wird, sodass sich die beiden Substanzen bzw. Komponenten effizient, schnell und vollständig vermischen können, Außerdem soll der Vorteil hervorgehoben werden, dass durch eine erfindungsgemäße Ausführung des Trennmittels der Behälter sowohl verformbar, beispielsweise als Kunststoffflasche oder Infusionsbeutel, als auch starr, z. B. als Glasflasche, ausführbar ist, da die Zug- bzw. Druckbeanspruchung im ersten Fall durch händisches Zusammendrücken des Behälters und im zweiten Fall mittels einer eingeführten Injektionsnadel, welche den elastisch vorgespannten Kunststoff vorerst ausbeult und dann durchsticht, aufgebracht werden kann.
Zweckmäßigerweise ist der elastisch vorgespannte Kunststoff durch Durchstechen, insbesondere mit einer Injektionsnadel, und/oder durch eine zwischen den angrenzenden Kammern händisch erzeugbare Druckdifferenz zerreißbar. Dadurch kann ein Vermischen der beiden Substanzen praktisch und schnell erfolgen. Im ersten Fall kann der Behälter starr, beispielsweise aus Glas oder einem Kunststoff, ausgeführt sein; die Injektionsnadel kann nach dem Durchstechen des Kunststoffes zum Aufziehen der physiologisch wirksamen Lösung benutzt werden, ohne dass dabei ein zwischenzeitliches Herausziehen 4 * * * « <r » *· · » « * « ♦ · .11« der Injektionsnadel zu erfolgen hat. Im zweiten Fall ist ein Vermischen der beiden Substanzen ohne jegliches zusätzliche Hilfsmittel durchführbar.
Es hat sich bewährt, dass der elastisch vorgespannte Kunststoff eine Dicke von 0,1 bis 100 pm, vorzugsweise 0,2 bis 2,5 pm, aufweist. In diesem Dickenbereich kann man ein ideales Reißverhalten des Kunststoffes erreichen.
Beispielsweise kann der elastisch vorgespannte Kunststoff aus Gummi bestehen. Somit ist sichergestellt, dass die beiden Kammern dicht voneinander getrennt sind und dass bei einem Reißen ein vollständiges Zurückziehen des Kunststoffes erfolgt, wodurch eine weite Öffnung zwischen den Kammern freigegeben wird.
Es bietet Vorteile bei der Herstellung und Aktivierung, wenn der elastisch vorgespannte Kunststoff im Wesentlichen parallel zu einem Boden des Behälters ausgerichtet ist.
Es ist von Vorteil, wenn der elastisch vorgespannte Kunststoff nach einem Zerreißen eine Öffnung über einen Großteil eines Behälterdurchmessers freigibt. Dadurch kann ein Durchmischen der zuvor getrennt gelagerten Substanzen bzw. Komponenten vollständig und schnell erfolgen.
Bevorzugt ist das im Behälter gelagerte Arzneimittel gefriergetrocknet und fest. Durch diese übliche Aufbewahrungsform ist eine lange Haltbarkeit des Arzneimittels sichergestellt.
Zweckmäßigerweise ist der Behälter händisch verformbar, insbesondere elastisch verformbar. Dadurch ist der Behälter zusammendrückbar und eine Druckerhöhung in einer Kammer kann händisch erreicht werden, um ein Zerreißen bzw. Platzen des elastisch vorgespannten Kunststoffes zu erreichen.
Es hat sich bewährt, dass der Behälter einen vorzugsweise kopfseitigen Verschluss aufweist, welcher zum Durchstechen des elastisch vorgespannten Kunststoffes insbesondere mit einer Injektionsnadel durchdringbar ist. Somit ist das Zerreißen des elastisch vorgespannten Kunststoffes und damit ein Durchmischen der getrennt 5 5
• · · · *..* .1. gelagerten Substanzen mit jener Injektionsnadel einleitbar, welche sodann zur Entnahme der physiologisch wirksamen Lösung und zur Verabreichung an den Patienten dient.
Um eine einfache Herstellung des Behälters zu erreichen, kann vorgesehen sein, dass der Behälter aus zumindest zwei miteinander verschraubbaren Teilen besteht, wobei zwischen jeweils zwei Teilen der elastisch vorgespannte Kunststoff angeordnet und mitverschraubt ist.
Eine einfache Herstellung des Behälters kann auch dadurch erreicht werden, dass ein Spannring vorgesehen ist, welcher den elastisch vorgespannten Kunststoff trägt, randseitig gegen den Behälter drückt und fixiert.
Es ist von Vorteil, wenn mehrere elastisch vorgespannte Kunststoffe vorgesehen sind, welche den Behälter in mehrere getrennte Kammern unterteilen. Dadurch können mehrere Arzneimittel und/oder Flüssigkeiten voneinander getrennt gelagert werden und vor einer Verabreichung miteinander vermischt werden.
Es hat sich bewährt, dass die zumindest eine Flüssigkeit Wasser ist oder übenwiegend aus Wasser besteht, da Wasser ein häufig verwendetes Lösungsmittel für physiologisch wirksame Wirkstoffe für medizinische Indikationen ist. Das Wasser kann als einzelner Block oder in Form von mehreren Stücken, gegebenenfalls auch als zermahlenes Eis, vorliegen; dies trifft für andere Flüssigkeiten analog zu. Eine möglichst feine Zerteilung der Flüssigkeit begünstigt eine rasche Herstellung einer pharmazeutisch wirksamen Lösung.
Besonders bevorzugt ist es, dass der Behälter als Injektionsspritze ausgebildet ist, sodass eine hergestellte physiologisch wirksame Lösung sofort injiziert werden kann.
Die zweite Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Behälter bereitgestellt wird, worauf das Arzneimittel eingefüllt wird, wonach durch Befestigen eines elastisch vorgespannten Kunststoffes im Behälter zumindest zwei Kammern ausgebildet werden, wonach die Flüssigkeit eingefüllt und der Behälter gegebenenfalls verschlossen wird, wobei das Arzneimittel und die Flüssigkeit auch in umgekehrter Reihenfolge eingefüllt werden können. 6 * ·
Vorteilhaft bei einem solchen Verfahren ist, dass auf einfache und kostengünstige Weise ein Behälter hergestellt werden kann, in welchem Substanzen voneinander getrennt lagerbar und bei Bedarf rasch und sauber vermischbar sind. Da sowohl Lagerung als auch Vermischen in ein und demselben Gefäß erfolgen, ist der erzeugte Behälter praktisch und abfallminimierend. Weil der Kunststoff elastisch vorgespannt ist, kann sichergestellt werden, dass nach einem Reißen des Kunststoffes sich dieser so weit zurückzieht, dass eine Öffnung freigegeben wird, welche einen Großteil der Behältergröße bzw. eines Behälterquerschnittes einnimmt.
Es bietet Vorteile bei der Herstellung, wenn beim Befestigen des Kunststoffes zuerst ein elastisch vorgespannter Kunststoff übereine Öffnung des Behälters gebreitet wird und anschließend ein Spannring auf den elastisch vorgespannten Kunststoff gelegt und mitsamt diesem in den Behälter gesteckt wird.
Eine einfache Herstellung ist auch gegeben, wenn zuerst ein elastisch vorgespannter Kunststoff zwischen zwei verschraubbare Hälften eines Behälters gebreitet wird und dann die beiden Hälften des Behälters mit dem elastisch vorgespannten Kunststoff dazwischen miteinander verschraubt werden.
Die dritte Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Verfahren zur Herstellung einer physiologisch wirksamen Lösung aus einem Arzneimittel und einer Flüssigkeit angegeben wird, welche in einem erfindungsgemäßen Behälter getrennt gelagert sind, wobei der Behälter händisch verformt oder der elastisch vorgespannte Kunststoff durchstochen wird, wodurch der elastisch vorgespannte Kunststoff zerreißt und eine Öffnung freigibt.
Ein mit der Erfindung erzielter Vorteil ist insbesondere darin zu sehen, dass ein Vermischen der beiden Substanzen zu einer physiologisch wirksamen Lösung unmittelbar vor einem Verabreichen an einen Patienten rasch und unter sterilen Bedingungen erfolgen kann. Durch das Vorspannen des Kunststoffes kann sichergestellt werden, dass die nach einem Zerreißen des Kunststoffes freigegebene Öffnung eine ausreichende Größe besitzt, damit das Durchmischen von Arzneimittel und Flüssigkeit schnell und vollständig erfolgen kann. 7
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele. In den Zeichnungen, auf welche dabei Bezug genommen wird, zeigen:
Fig. 1 eine frontale Ansicht eines erfindungsgemäßen Behälters;
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch einen Behälter gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Behälter gemäß Fig. 1 mit durch einen Verschluss des Behälters gestochener Injektionsnadel;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Behälter gemäß Fig. 1 mit durchstochenem Kunststoff; Fig. 5 einen Schnitt durch einen teilweise zusammengedrückten Behälter gemäß Fig. 1; Fig. 6 einen Schnitt durch einen teilweise zusammengedrückten Behälter gemäß Fig. 1 mit zerrissenem Kunststoff;
Fig. 7 einen vertikalen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Behälter mit Spannring; Fig. 8 eine Draufsicht auf einen Behälter gemäß Fig. 7 ohne Verschluss.
Fig. 1 zeigt eine Aufrissdarstellung eines erfindungsgemäßen Behälters 1 mit einem kopfseitigen Verschluss 10. In Fig. 2 ist ein vertikaler Schnitt durch diesen Behälter 1 dargestellt. Ein Inneres des Behälters 1 wird durch einen elastisch vorgespannten Kunststoff 6 in zwei im Wesentlichen gleich große Kammern 4, 5 geteilt. Der elastisch vorgespannte Kunststoff 6 ist mit seitlichen Behälterwänden fest verbunden, sodass die Kammern 4, 5 dicht, insbesondere flüssigkeits- und dampfdicht, voneinander getrennt sind. Die untere Kammer 5 enthält eine Flüssigkeit 3, beispielsweise Wasser odereine wässrige Lösung, und in der oberen Kammer 4 ist ein gefriergetrocknetes Arzneimittel 2, das einen physiologisch wirksamen Wirkstoff umfasst oder aus diesem besteht, enthalten. Durch die dichte, insbesondere wasserdichte, Trennung der Kammern 4, 5 durch den elastisch vorgespannten Kunststoff 6 können das Arzneimittel 2 und die Flüssigkeit 3 voneinander getrennt dauerhaft in dem Behälter 1 gelagert werden. Wegen dieser getrennten Lagerung ist eine dauerhafte Haltbarkeit des Arzneimittels 2 sichergestellt. Es soll hervorgehoben werden, dass die getrennte Lagerung von Arzneimittel 2 und Flüssigkeit 3 in ein und demselben Gefäß erfolgt; dies ist als äußerst praktisch zu bewerten, da die beiden Substanzen, welche zusammen zu verwenden bzw. anzuwenden sind, stets gemeinsam transportiert und gehandhabt werden können. Im Bedarfsfall, wenn zur Verabreichung an einen Patienten aus Arzneimittel 2 und Flüssigkeit 3 eine δ physiologisch wirksame Lösung durch Vermischen der beiden Komponenten hergestelit werden soll, sind somit automatisch stets beide Komponenten gemeinsam verfügbar.
Um aus dem in der oberen Kammer 4 gelagerten Arzneimittel 2 und der in der unteren 5 Kammer 5 gelagerten Flüssigkeit 3 eine physiologisch wirksame Lösung herzustellen, ist ein Vermischen der beiden Substanzen notwendig, wobei sich das gefriergetrocknete Arzneimittel 2 in der Flüssigkeit 3 auflöst, d. h., das Arzneimittel 2 wird aktiviert. Eine Möglichkeit, ein solches Vermischen von Arzneimittel 2 und Flüssigkeit 3 in dem Behälter 1 einzuleiten, ist in Fig. 3 und 4 dargestellt. In Fig. 3 ist eine Injektionsnadel 8 durch den 10 durchstechbaren bzw. mit einer Membran ausgestatteten Verschluss 10 des Behälters 1 geführt. Der Verschluss 10 ist derart ausgebildet, dass trotz des Durchstechens die Kammer 4 von einem Außenraum des Behälters 1 abgedichtet ist und steril bleibt. Die Injektionsnadel 8 wird in den Behälter 1 zu dem elastisch vorgespannten Kunststoffe geführt, In Fig. 4 ist der Behälter 1 mit mittels Injektionsnadel 8 durchstochenem 15 Kunststoff 6 dargestellt. Durch die vorherige elastische Vorspannung des Kunststoffes 6 zieht sich dieser nach dem Durchstechen durch die Injektionsnadel 8 und einem darauffolgenden Zerreißen zu den Behälterwänden hin zurück. Dadurch wird eine Öffnung 9 freigegeben, welche über einen Großteil einer Behältergröße bzw. eines Behälterquerschnitts reicht. Durch die Öffnung 9 sind die zuvor getrennten Kammern 4, 5 20 nunmehr miteinander verbunden, das Arzneimittel 2 gelangt in die Flüssigkeit 3, worin es sich sodann auflöst. Nach einem allfälligen Schütteln von Behälter 1 samt in diesem steckender Injektionsnadel 8 ist die zur Verabreichung geeignete physiologisch wirksame Lösung aus Arzneimittel 2 und Flüssigkeit 3 hergestellt. Die Injektionsnadel 8 kann nun für eine Entnahme der physiologisch wirksamen Lösung aus dem Behälter 1 verwendet 25 werden, ohne dass sie nach dem Durchstechen des elastisch vorgespannten Kunststoffes 6 aus dem Behälter 1 entnommen werden müsste. Es ist hervorzuheben, dass die getrennte Lagerung und das darauffolgende Vermischen von Arzneimittel 2 und Flüssigkeit 3 in ein und demselben Behälter erfolgen. Dadurch ist die bei der Herstellung der physiologisch wirksamen Lösung erforderliche Sauberkeit und Sterilität in höchstem 30 Maße sichergestellt.
In Fig. 5 und 6 ist eine weitere Möglichkeit dargestellt, das Vermischen von Arzneimittel 2 und Flüssigkeit 3 im Behälter 1 einzuleiten. Der in Fig. 5 gezeigte Behälter 1 ist elastisch verformbar. Mittels eines durch Pfeile dargestellten händischen Zusammendrückens der 9 unteren Kammer 5 wird ein Druckanstieg in der Kammer 5 und dadurch eine Auswölbung und Dehnung des elastisch vorgespannten Kunststoffes 6 bewirkt. Bei einer bestimmten Druckausübung auf die Kammer 5 zerreißt der elastisch vorgespannte Kunststoff 6 infolge der Druckdifferenz zwischen Kammer 4 und Kammer 5. Nach dem Zerreißen zieht sich 5 der elastisch vorgespannte Kunststoff 6 zusammen bzw. zu den Behälterwänden zurück und gibt eine Öffnung 9 frei, welche die Kammern 4, 5 über einen Großteil des Behälterquerschnitts miteinander verbindet. Wie zuvor beschrieben, gelangt das Arzneimittel 2 in die Flüssigkeit 3 und löst sich darin auf, wodurch die physiologisch wirksame Lösung hergestellt ist. Deren Entnahme kann mittels einer Injektionsnadel 8 10 erfolgen, welche durch den Verschluss 10 des Behälters 1 gestochen wird.
Eine weitere mögliche Ausführungsform des Behälters 1 ist in Fig. 7 und 8 dargestellt.
Hier ist der elastisch vorgespannte Kunststoff durch einen Spannring 7 in dem Behälter 1 fixiert. Durch den Spannring 7 erfolgt einerseits eine Abdichtung zwischen Kunststoff 6 und Behälter 1 - also die bereits zuvor erwähnte flüssigkeits- und dampfdichte 15 Abtrennung der beiden Kammern 4 und 5 voneinander - sowie andererseits die elastische Vorspannung des Kunststoffes 6 bzw. deren Aufrechterhaltung. In Fig. 8 ist eine Draufsicht auf den in Fig. 7 dargestellten Behälter 1 ohne Verschluss 10 gezeigt. Behälter 1 sowie Spannring 7 haben einen kreisförmigen Querschnitt; der elastisch vorgespannte Kunststoff 6 nimmt den gesamten Querschnitt des Behälters 1 ein.

Claims (18)

10 Patentansprüche 1. Behälter (1) mit einem darin gelagerten, insbesondere gefriergetrockneten, Arzneimittel (2), das einen physiologisch wirksamen Wirkstoff umfasst oder aus diesem besteht, sowie mit einer im Behälter (1) gelagerten Flüssigkeit (3), die bei Bedarf mit dem Arzneimittel (2) mischbar ist, um eine physiologisch wirksame Lösung des Arzneimittels (2) zu bilden, wobei das Arzneimittel (2) und die Flüssigkeit (3) in voneinander dicht getrennten Kammern (4, 5) gelagert sind und im Behälter (1) ein Trennmittel zur Bildung der Kammern (4, 5) und Trennung des Arzneimittels (2) von der Flüssigkeit (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennmittel ein elastisch vorgespannter Kunststoff (6) ist, der unter einer vorbestimmten, manuell aufbringbaren Zug- und/oder Druckbeanspruchung reißt.
2. Behälter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elastisch vorgespannte Kunststoff (6) durch Durchstechen, insbesondere mit einer Injektionsnadel (8), und/oder durch eine zwischen den angrenzenden Kammern (4, 5) händisch erzeugbare Druckdifferenz zerreißbar ist.
3. Behälter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elastisch vorgespannte Kunststoff (6) eine Dicke von 0,1 bis 100 pm, vorzugsweise 0,2 bis 2,5 pm, aufweist.
4. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elastisch vorgespannte Kunststoff (6) aus Gummi besteht.
5. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der elastisch vorgespannte Kunststoff (6) im Wesentlichen parallel zu einem Boden des Behälters (1) ausgerichtet ist.
6. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der elastisch vorgespannte Kunststoff (6) nach einem Zerreißen eine Öffnung (9) über einen Großteil eines Behälterdurchmessers freigibt. 11
7. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das darin gelagerte Arzneimittel (2) gefriergetrocknet und fest ist.
8. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) händisch verformbar, insbesondere elastisch verformbar, ist.
9. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) einen vorzugsweise kopfseitigen Verschluss (10) aufweist, welcher zum Durchstechen des elastisch vorgespannten Kunststoffes (6) insbesondere mit einer Injektionsnadel (8) durchdringbar ist.
10. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) aus zumindest zwei miteinander verschraubbaren Teilen besteht, wobei zwischen jeweils zwei Teilen der elastisch vorgespannte Kunststoff (6) angeordnet und mitverschraubt ist.
11. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spannring (7) vorgesehen ist, welcher den elastisch vorgespannten Kunststoff (6) trägt, randseitig gegen den Behälter (1) drückt und fixiert.
12. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere elastisch vorgespannte Kunststoffe (6) vorgesehen sind, welche den Behälter (1) in mehrere getrennte Kammern (4, 5) unterteilen.
13. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Flüssigkeit (3) Wasser ist oder überwiegend aus Wasser besteht.
14. Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) als Injektionsspritze ausgebildet ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Behälters (1) mit einem darin gelagerten, insbesondere gefriergetrockneten, Arzneimittel (2), das einen physiologisch wirksamen Wirkstoff umfasst oder aus diesem besteht, sowie mit einer im Behälter (1) gelagerten Flüssigkeit (3), die bei Bedarf mit dem Arzneimittel (2) mischbar ist, um eine physiologisch 12 wirksame Lösung des Arzneimittels (2) zu bilden, wobei das Arzneimittel (2) und die Flüssigkeit (3) in voneinander dicht getrennten Kammern (4, 5) gelagert sind und im Behälter (1) ein Trennmittel zur Bildung der Kammern (4, 5) und Trennung des Arzneimittels (2) von der Flüssigkeit (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass 5 der Behälter (1) bereitgestellt wird, wonach das Arzneimittel (2) eingefüllt wird, worauf durch Befestigen eines elastisch vorgespannten Kunststoffes (6) im Behälter (1) zumindest zwei Kammern (4, 5) ausgebildet werden, wonach die Flüssigkeit <3) eingefüllt und der Behälter gegebenenfalls verschlossen wird, wobei das Arzneimittel (2) und die Flüssigkeit auch in umgekehrter Reihenfolge eingefüllt werden können. 10
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass beim Befestigen des Kunststoffes zuerst ein elastisch vorgespannter Kunststoff (6) über eine Öffnung des Behälters (1) gebreitet wird und anschließend ein Spannring (7) auf den elastisch vorgespannten Kunststoff (6) gelegt und mitsamt diesem in den Behälter (1) gesteckt 15 wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst ein elastisch vorgespannter Kunststoff (6) zwischen zwei verschraubbare Hälften eines Behälters (1) gebreitet wird und dann die beiden Hälften des Behälters (1) mit dem elastisch 20 vorgespannten Kunststoff (6) dazwischen miteinander verschraubt werden.
18. Verfahren zur Herstellung einer physiologisch wirksamen Lösung aus einem Arzneimittel (2) und einer Flüssigkeit (3), welche in einem Behälter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 getrennt gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) 25 händisch verformt oder der elastisch vorgespannte Kunststoff (6) durchstochen wird, wodurch der elastisch vorgespannte Kunststoff (6) zerreißt und eine Öffnung (9) freigibt.
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