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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schneidwerk, insbesondere für einen Fleischwolf, mit wenigstens einem an eine Lochscheibe anstellbaren, rotierenden Schneidkopf, wobei die Durchtrittsbohrungen der Lochscheibe einen gleichmässigen Achsabstand von den jeweils benachbarten Durchtrittsbohrungen aufweisen und entlang von konzentrischen, regelmässigen Sechsecken angeordnet sind.
Bei Fleischwölfen wirken die von einer Messerwelle angetriebenen Schneidköpfe mit Lochscheiben zusammen, die den jeweiligen Zerkleinerungsgrad des Schneidgutes bestimmen.
Die Durchtrittsbohrungen dieser Lochscheiben werden unter Berücksichtigung der jeweils erforderlichen Mindestfestigkeit mit möglichst kleinem Achsabstand gleichmässig über den Scheibenkörper verteilt, was eine Anordnung der Durchtrittsbohrungen in den Ecken gleichseitiger Dreiecke bedingt, die wiederum ein Bohrungsfeld mit sich bringen, in dem die Durchtrittsbohrungen entlang von konzentrischen Sechsecken vorgesehen sind, deren gemeinsames Zentrum mit der Achse der Lochscheibe zusammenfällt.
Um gute Schneidverhältnisse zu gewährleisten, werden die Schneidköpfe an die Lochscheiben entsprechend angestellt, was einen Verschleiss des Scheibenkörpers auf der dem Schneidkopf zugewandten Seite bedingt, allerdings nicht in einer gleichmässigen Verteilung über den Scheibenradius, sondern in konzentrischen Ringbereichen mit unterschiedlichen Abtragsraten,
sodass ein blosses Nachstellen des Schneidkopfes nicht zur Wiederherstellung optimaler Schneidverhältnisse führt. Es ist vielmehr der Scheibenkörper aufwändig nachzuarbeiten.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Schneidwerk der eingangs geschilderten Art, insbesondere für einen Fleischwolf, so auszugestalten, dass die Standzeit der Lochscheiben mit einfachen konstruktiven Mitteln entscheidend verbessert und allenfalls auf eine Nacharbeitung verzichtet werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Zentrum der durch die Anordnung der Durchtrittsbohrungen in der Lochscheibe bestimmten konzentrischen Sechsecke gegenüber der Rotationsachse des Schneidkopfes um ein Mass kleiner als der halbe gegenseitige Achsabstand der Durchtrittsbohrungen versetzt ist.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass sich der Anteil der zwischen den Durchtrittsbohrungen der Lochscheibe verbleibenden Stege entlang eines Kreises um die Rotationsachse des Schneidkopfes am Gesamtumfang dieses Kreises mit dem Radius ändert, sodass in Ringbereichen der Lochscheibe mit einem grösseren Lochanteil ein grösserer Verschleiss als in Ringbereichen mit einem höheren Steganteil gerechnet werden muss. Mit einer Verringerung dieser Schwankungen hinsichtlich der Steg- und Lochanteile kann somit ein gleichmässigerer Verschleiss über den Radius der Lochscheibe und damit eine entsprechend höhere Standzeit für die Lochscheibe gewährleistet werden.
Ein Ausgleich dieser Schwankungsbreite kann in einfacher Weise dadurch erzielt werden, dass die durch die Anordnung der Durchtrittsbohrungen in Form von konzentrischen Sechsecken bedingte Rotationssymmetrie der Durchtrittsbohrungen gegenüber der Rotationsachse des Schneidkopfes verlassen wird, indem das Zentrum der die Lage der Durchtrittsbohrungen bestimmenden konzentrischen Sechsecke gegenüber der Rotationsachse des Schneidkopfes versetzt wird. Das Mass dieser Versetzung soll dabei kleiner als der halbe gegenseitige Achsabstand der Durchtrittsbohrungen gewählt werden.
Mit grösseren Versetzungsweiten ergeben sich lediglich übereinstimmende Lochanordnungen bei einem insgesamt um ein grösseres Mass versetzten Bohrungsfeld.
Besonders günstige Verschleissbedingungen können dann sichergestellt werden, wenn der Versatz des Zentrums der konzentrischen Sechsecke gegenüber der Rotationsachse des Schneidkopfes in Richtung einer Sechseckseite etwa einem Viertel des gegenseitiges Achsabstandes der Durchtrittsbohrungen und senkrecht dazu etwa einem Viertel der Höhe der jeweils von benachbarten Durchtrittsbohrungen bestimmten gleichseitigen Dreiecke beträgt.
Durch diese Massnahme kann die Schwankungsbreite der Steg- und Lochanteile, die sich entlang eines Kreises um die Rotationsachse des Schneidkopfes ergeben, über den Radius der Lochscheibe minimiert werden.
Damit eine aussermittige Versetzung des gemeinsamen Zentrums der die Bohrungslagen bestimmenden konzentrischen Sechsecke gegenüber der Rotationsachse des Schneidkopfes konstruktiv durchgeführt werden kann, kann der Schneidkopf gegenüber der Lochscheibe versetzt werden. Diese Lösung hat den Vorteil, dass herkömmliche Lochscheiben mit zu ihrer Achse rotationssymmetrischer Anordnung der Durchtrittsbohrungen verwendet werden können, dass aber diese Lochscheiben gegenüber dem Schneidkopf exzentrisch zu halten sind.
Einfachere Konstruktionsbedingungen hinsichtlich der Ausbildung des Schneidwerkes ergeben sich dann, wenn das Zentrum der konzentrischen Sechsecke gegenüber der Achse der Lochscheibe versetzt wird. In diesem Fall braucht ja der Scheibenkörper der Lochscheibe lediglich exzentrisch gegenüber dem Bohrwerk zur Herstellung der Durchtrittsbohrungen aufgespannt zu werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 die Lochscheibe eines erfindungsgemässen Schneidwerkes für einen Fleischwolf in einer vereinfachten axialen Ansicht, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen Lochscheibe und Fig. 3 den auf den gesamten Kreisumfang bezogenen Steganteil entlang von zur Rotationsachse des Schneidkopfes konzentrischen Kreisen in Abhängigkeit vom Radius dieser Kreise einerseits für eine zur Rotationsachse des Schneidkopfes rotationssymmetrische Lochverteilung und anderseits für eine dazu aussermittige Lochanordnung.
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Die Lochscheibe 1 nach der Fig. 2 ist mit Durchtrittsbohrungen 2 in einer herkömmlichen Anordnung versehen.
Dies bedeutet, dass die benachbarten Durchtrittsbohrungen 2 jeweils in den Eckpunkten gleichseitiger Dreiecke vorgesehen sind, wobei diese Durchtrittsbohrungen 2 ein ringförmiges Bohrungsfeld ergeben, in dem die Durchtrittsbohrungen 2 in parallelen, jeweils auf Lücke versetzten Reihen angeordnet und entlang von konzentrischen Sechsecken 3 verteilt sind, deren gemeinsames Zentrum 4 mit der Achse der Lochscheibe 1 zusammenfällt.
Das Bohrungsfeld der Lochscheibe 1 der Fig. 1 entspricht grundsätzlich dem des Bohrungsfeldes der Lochscheibe 1 nach der Fig. 2. Das Zentrum 4 der konzentrischen Sechsecke 3, die die Verteilung der Durchtrittsbohrungen 2 bestimmen, ist jedoch gegenüber der Achse der Lochscheibe 1 versetzt.
Da die Rotationsachse 5 des strichpunktiert angedeuteten Schneidkopfes 6 koaxial zur Achse der Lochscheibe 1 verläuft, ergibt sich bezüglich der Rotationsachse 5 keine rotationssymmetrische Verteilung der Durchtrittsbohrungen 2. Ein Kreis 7 mit dem Mittelpunkt auf der Rotationsachse 5 liegt daher exzentrisch zu den durch die Durchtrittsbohrungen 2 gebildeten, konzentrischen Sechsecken 3.
Um vergleichbare Verhältnisse zu schaffen, ist in der Fig. 2 die Rotationsachse 5 des Schneidkopfes 6 exzentrisch gegenüber der Achse der Lochscheibe 1 angeordnet.
Da die Achse der Lochscheibe 1 mit dem Zentrum 4 der bezüglich der Lochscheibe 1 rotationssymmetrisch angeordneten Sechsecke 3 zusammenfällt, verläuft ein dem Kreis 7 der Fig. 1 entsprechender Kreis 7 um die Rotationsachse 5 des Schneidkopfes 6 ebenfalls exzentrisch zu diesen Sechsecken 3, und zwar bei einem gleichen Versatz der Zentren 4 gegenüber den Rotationsachsen 5 in einer übereinstimmenden Lage gegenüber den Durchtrittsbohrungen 2 des jeweiligen Bohrungsfeldes.
In der Fig. 3 sind auf der Abszisse die Radien r der Kreise 7 in mm und auf der Ordinate die entlang dieser Kreise 7 gemessenen Steganteile der Lochscheiben 1 im Verhältnis zum Gesamtumfang des jeweiligen Kreises aufgetragen.
Die Kurve 8 zeigt die Abhängigkeit des in Umfangsrichtung gemessenen Steganteils vom Radi
-5 us r bei einer Lochscheibe 1 , deren Durchtrittsbohrungen 2 einen Durchmesser von 13 mm und einen gegenseitigen Achsabstand von 15 mm aufweisen, wobei die Sechsecke 3 gegenüber der Lochscheibe 1 rotationssymmetrisch angeordnet sind, also das Zentrum 4 mit der Rotationsachse 5 zusammenfällt. Anhand der Kurve 8 kann abgelesen werden, dass der in Umfangsrichtung gemessene Steganteil in Abhängigkeit vom Kreisradius etwa zwischen dem halben Kreisumfang und einem Fünftel des Kreisumfanges schwankt.
Im Bereich der geringen Steganteile tritt somit ein grösserer Verschleiss mit der Wirkung auf, dass die Lochscheibe 1 verstärkt in konzentrischen Ringbereichen abgetragen wird.
Die Kurve 9 ergibt sich, wenn das Zentrum 4 der konzentrischen Sechsecke 3 entsprechend den Fig. 1 und 2 gegenüber der Rotationsachse 5 versetzt wird, und zwar im Beispielsfall in Richtung einer Sechseckseite um ein Viertel des Achsabstandes a und senkrecht dazu um ein Viertel der Höhe h der durch die Achsen benachbarter Durchtrittsbohrungen 2 bestimmten Dreiecke. Die Schwankungsbreite zwischen den Steg- und den Lochanteilen verringert sich auf etwa ein Fünftel gegenüber der Schwankungsbreite gemäss der Kurve 8.
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