AT504932B1 - Vorrichtung zum erwärmen, insbesondere abtauen, der aussenseite eines gebäudedaches - Google Patents
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Description
2 AT 504 932 B1
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erwärmen, insbesondere Abtauen, der Außenseite eines Gebäudedaches.
Insbesondere in jüngster Zeit sind vermehrt Fälle bekannt geworden, in denen aufgrund großer Neuschneemengen Hausdächer vom Einsturz bedroht werden. Dies hat bereits zu tragischen Unglücken, wie z.B. im Fall des Einsturzes des Eishalle von Bad Reichenhall in Deutschland, geführt.
Es wäre daher wünschenswert, eine Vorrichtung zum Erwärmen und insbesondere Abtauen der Außenseite von Gebäudedächern zur Verfügung zu haben, mit welchen im Bedarfsfall (insbesondere bei Vorliegen großer Neuschneemengen, aber auch zur Vorbeugung gegen die Bildung einer zu dicken Schneedecke am Dach) das Dach erwärmt und insbesondere Schnee abgetaut werden kann.
Diese Aufgabe wird von der vorliegenden Erfindung mittels der in den Patentansprüchen beschriebenen Vorrichtung gelöst.
Beheizbare Matten sind aus den Druckschriften JP 2005 146673 A, DE 200 18 040 U1, JP 08/028094 A und DE 31 26 41 A1 bekannt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erwärmen, insbesondere Abtauen, der Außenseite eines Gebäudedaches, umfasst insbesondere eine auf das Dach auflegbare Matte, die eine Öffnung zur Zufuhr eines Heizmediums und ein Verteilersystem zur Verteilung des Heizmediums innerhalb der Matte aufweist. Die zumindest eine Matte ist in einer Ausziehbox vorzugsweise aufgerollt angeordnet. ·
Die Ausziehbox kann dabei zur Vereinfachung der Handhabung eine Ösenleiste und seitlich angeordnete Räder aufweisen, wodurch die Platzierung und auf einem Giebel des Daches einfach und schnell möglich ist. Die in der Ausziehbox angeordneten Matten können weiterhin Befestigungsvorrichtungen zur Befestigung an einer Dachkante oder einer Regenrinne aufweisen.
Die Matte kann mit einem externen Heizmedium (z.B. Heißluft) gespeist werden und erwärmt, sobald sie auf das Dach aufgelegt wird, das Dach. Dadurch wird eine bereits am Dach bestehende Schneeschicht abgetaut bzw. die Bildung einer zusätzlichen Schneeschicht verhindert.
Das in der Matte befindliche Verteilersystem zur Verteilung des Heizmediums umfasst bevorzugt eine Anordnung von mit der Öffnung zur Zufuhr des Heizmediums direkt oder indirekt verbundenen Kanälen zum Transport des Heizmedium an verschiedene Stellen an der Unterseite der Matte. Das Heizmedium wird somit durch ein System von Kanälen an die Unterseite der Matte geführt.
Die erfindungsgemäße Matte kann bevorzugt an ihrer Unterseite Auswölbungen, insbesondere Noppen aufweisen. Damit kann einerseits eine bessere Haftung der Matte an der Dachoberfläche erreicht werden. Zudem bilden die Auswölbungen ein Kanalsystem, durch welches beim Abtauen entstehendes Wasser leichter abfließen kann.
Die Auswölbungen sind bevorzugt mit dem Verteilersystem für das Heizmedium verbunden. Das bedeutet, dass das Heizmedium bis in die Auswölbungen strömt und somit die Wärmeeinwirkung auf die Dachfläche bzw. die Schneeschicht noch verbessert wird.
Die erfindungsgemäße Matte weist bevorzugt an zumindest einer Seite ein Befestigungsmittel zur Befestigung der Matte am Dach auf. In einer Ausführungsform umfasst das Befestigungsmittel eine Einhakvorrichtung zum Einhaken in den Giebel des Daches. Optional können zur Vorbereitung der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung am Dachgiebel entspre- 3 AT 504 932 B1 chende Verankerungsmittel, wie z.B. Ösen, vorgesehen werden, um im Bedarfsfall die Befestigung der erfindungsgemäßen Matte am Dach zu erleichtern.
Einige weitere optionale Ausgestaltungen der erfindungsgemäß vorgesehenen Matte seien im Folgenden aufgezählt:
Die Matte kann mehrere Öffnungen zur Zufuhr von Heizmedium aufweisen, damit dieses schneller in der Matte verteilt werden kann. Es können aber auch innerhalb der Matte jeweils voneinander getrennte Verteilsysteme vorgesehen sein, die jeweils durch eine eigene Zufuhr mit Heizmedium gespeist werden.
Die Matte kann hinsichtlich ihrer Materialwahl und Dicke und Größe so ausgestaltet sein, dass sie platzsparend zusammengerollt werden kann.
Es kann sich als günstig erweisen, wenn die Oberseite, d.h. die nicht mit dem Dach in Verbindung stehende Seite der Matte mit einer Isolierung ausgestattet ist, um den Verlust von Wärme nach außen gering zu halten.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Vorrichtung mehrere Matten auf, welche nebeneinander auf das Dach auflegbar sind.
Die Erfindung stellt somit ein modulares, aus mehreren Matten je nach Bedarf zusammenstellbares System zur Erwärmung einer Dachaußenseite zur Verfügung. Die Einzelteile dieses Systems (die Matten) können leicht und platzsparend gelagert und im Bedarfsfall je nach Größe des gefährdeten Daches miteinander kombiniert werden. Damit eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere zur Verwendung von Einsatzkräften, wie z.B. Feuerwehren.
In der bevorzugten modularen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind vorteilhafterweise die Matten miteinander verbindbar. So können nebeneinander auf das Dach aufgelegte Matten z.B. mittels eines Systems von Haken und Ösen miteinander verbunden werden.
Insbesondere können aber auch Verteilersysteme der Matten miteinander verbindbar sein. Das bedeutet, dass die in den Matten vorhandenen jeweiligen Öffnungen zur Zufuhr von Heizmedium miteinander gekoppelt werden und gegebenenfalls ein System mehrerer Matten nur durch eine einzige Quelle mit Heizmedium beaufschlagt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann insbesondere zusätzlich eine Quelle für ein Heizmedium und gegebenenfalls eine von der Quelle für das Heizmedium zu der oder den Matten führende Leitung für das Heizmedium umfassen.
Die Quelle für das Heizmedium ist bevorzugt eine Vorrichtung zur Erzeugung von Heißluft. Es kann dabei eine herkömmliche Heizkanone verwendet werden. Allerdings ist natürlich darauf zu achten, dass die mit dem Heizmedium in Kontakt kommenden Teile (Anschlüsse, Leitungen, Zufuhröffnungen in den Matten und Verteilersystem) ausreichend hitzebeständig sind.
Die Leitung zum Transport des Heizmediums kann bevorzugt modulförmig aus rohrförmigen Leitungsstücken und Verzweigungen zusammensetzbar sein. Es kann somit auch hier ein „Set“ aus Leitungsstücken verschiedener Länge vorgesehen werden, die im Bedarfsfall je nach Entfernung der Quelle für das Heizmedium für das Dach und sonstiger örtlicher Gegebenheiten kombinierbar sind. Für den Fall, dass mehrere Matten getrennt voneinander mit Heizmedium beaufschlagt werden sollen, oder dass in den Matten jeweils voneinander getrennt beaufschlagbare Verteilersysteme vorgesehen sind, können auch Verzweigungsstücke vorgesehen werden.
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen: 4 AT 504 932 B1
Fig. 1 eine stark schematisierte Darstellung eines mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Hausdaches,
Fig. 2A eine stark schematisierte Darstellung eines Heizelements der erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung in einer Aufsicht,
Fig. 2B eine stark schematisierte Darstellung eines Heizelements der erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung in einer perspektivischen Teilansicht, und Fig. 3 eine stark schematisierte Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt in einer stark schematisierten perspektivischen Ansicht ein Gebäude 1, dessen Dach 2 mit einer erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung 3 zum Erwärmen bzw. zum Abtauen des Daches 2 ausgestattet ist. Die Vorrichtung 3 umfasst zumindest eine, vorzugsweise mehrere Matten 4, welche miteinander verbindbar gestaltet sind. Die Verbindung kann mittels verschiedener geeigneter Vorrichtungen wie beispielsweise Haken und Ösen, Klettverschlüsse etc. erfolgen.
Die Matten 4 können mittels an zumindest einer Seite der Matten 4 vorgesehener Befestigungsmittel 5 an einem Giebel 6 des Daches 2 fixiert werden, wobei die Befestigungsmittel 5 insbesondere als Einhakvorrichtungen ausgebildet sein können.
Weitere Komponenten der Vorrichtung 3 sind zwei- und mehrfache Verzweigungen 7 und 8 sowie rohrförmige Leitungsstücke 9, welche vorzugsweise modulartig zusammensteckbar sind, sowie ein weiter unten näher beschriebenes Heizelement 14.
In der zumindest einen Matte 4 ist, wie aus Fig. 2A und 2B ersichtlich, zumindest eine Öffnung 10 sowie ein mit der Öffnung 10 kommunizierendes Verteilersystem 11, durch welches ein die Wärme transportierendes Heizmedium in die Matte 4 geleitet wird, vorgesehen. Das Verteilersystem 11 umfasst eine Anordnung von mit der Öffnung 10 zur Zufuhr des Heizmediums direkt oder indirekt verbundenen Kanälen 12 zum Transport des Heizmediums an verschiedene Stellen an der Unterseite der Matte 4. An der dem Dach 2 zugewandten Unterseite der Matte 4 sind weiterhin Auswölbungen 13 vorgesehen, welche insbesondere noppenförmig ausgebildet sein können. Die Auswölbungen 13 können auch keilförmig gestaltet sein, um dadurch einen höheren Druck auf Dachfläche bzw. Schneeschicht zu erzielen. Die Auswölbungen 13 sind dabei mit den Kanälen 12 des Verteilersystems 11 verbunden und sorgen so dafür, dass die Wärme des Heizmediums zur Dachoberfläche transportiert werden kann.
Das Verteilersystem 11 bzw. die Kanäle 12 können dabei so ausgelegt sein, dass mehrere nebeneinander auf einem Dach 2 angeordnete und miteinander verbundene Matten 4 auch in Bezug auf die Kanäle 12 miteinander verbindbar sind, um so mittels eines einzigen Heizelements 14 für das Heizmedium versorgt werden zu können. Das Heizelement 14 für das Heizmedium ist vorzugsweise in Form eines Heißluftgebläses ausgeführt und mittels Leitungen 9 bzw. ggf. mittels Verzweigungen 7, 8 mit der zumindest einen Matte 4 verbunden. Als Heizelement 14 bietet sich beispielsweise ein Heizluftkompressor mit z.B. 4-10 bar Arbeitsdruck und einer Heiztemperatur von z.B. 150-200°C an.
Um die Handhabung der erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung 3 zu vereinfachen und die Verankerung auf dem Dach 2 zu verbessern, sind die Matten 4, wie in Fig. 3 stark schematisiert dargestellt, in einer Ausziehbox 15 vorzugsweise aufgerollt angeordnet. Die Ausziehbox 15 wird auf dem Giebel 6 des Daches 2 angeordnet und verankert. Bei Bedarf werden die Matten 4 herausgezogen und an einer unteren Dachkante, einer Regenrinne etc. mittels Haken 16 oder ähnlicher geeigneter Fixierungen eingehängt.
Durch das Gewicht der Ausziehbox 15 wird der durch die Matten 4 auf die Dachfläche ausgeübte Anpressdruck erhöht, wodurch die Abtauleistung verbessert wird. Weiterhin sind die Matten 4 bei Wind besser stabilisiert.
Claims (14)
- 5 AT 504 932 B1 Auch für die die Vorrichtung 3 anbringenden Einsatzkräfte sind in der Ausziehbox 15 angeordnete Matten 4 leichter handhabbar. Die Ausziehbox 15 kann in einfacher und gefahrloser Weise beispielsweise angehängt an eine Ösenleiste 17 auf dem Giebel 6 des Daches 2 platziert und mittels seitlich an der Ausziehbox 15 angebrachte Räder 18 ebenso schnell wieder demontiert werden. Die Matten 4 können in gewünschter Länge und Breite heruntergelassen und durch den automatischen Einzug schnell und einfach wieder eingeholt werden. Auch das Verstauen der Vorrichtung 3 während des Nichtgebrauches ist sowohl einfacher als auch schonender für die Matten 4, wenn diese in der Ausziehbox 15 verstaut sind. Die beschriebene Vorrichtung 3 stellt somit ein einfach anzubringendes, kostengünstig betreibbares und effektives System zum Abtauen eines Gebäudedaches 2 dar. Patentansprüche: 1. Vorrichtung (1) zum Erwärmen, insbesondere Abtauen, der Außenseite eines Gebäudedaches (2), umfassend eine auf das Dach (2) auflegbare Matte (4), die eine Öffnung (10) zur Zufuhr eines Heizmediums und ein Verteilersystem (11) zur Verteilung des Heizmediums innerhalb der Matte (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Matte (4) in einer Ausziehbox (15) vorzugsweise aufgerollt angeordnet ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausziehbox (15) eine Ösenleiste (17) und seitlich angeordnete Räder (18) aufweist und auf einem Giebel (6) des Daches (2) aufsetzbar ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine in der Ausziehbox (15) angeordnete Matte (4) Befestigungsvorrichtungen (16) zur Befestigung an einer Dachkante oder einer Regenrinne aufweist.
- 4. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verteilersystem (11) eine Anordnung von mit der Öffnung (10) zur Zufuhr des Heizmediums direkt oder indirekt verbundenen Kanälen (12) zum Transport des Heizmedium an verschiedene Stellen an der Unterseite der Matte (4) umfasst.
- 5. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Matte (4) an ihrer Unterseite Auswölbungen (13), insbesondere Noppen, aufweist.
- 6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswölbungen (13) mit dem Verteilersystem (11) für das Heizmedium verbunden sind.
- 7. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Matte (4) an zumindest einer Seite ein Befestigungsmittel (5) zur Befestigung der Matte (4) am Dach (2) aufweist.
- 8. Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (5) eine Einhakvorrichtung zum Einhaken in den Giebel (6) des Daches (2) umfasst.
- 9. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Matten (4) vorgesehen sind, welche nebeneinander auf das Dach (2) auflegbar sind.
- 10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Matten (4) miteinander verbindbar sind.
- 11. Vorrichtung gemäß Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilersyste- 6 AT 504 932 B1 me (11) der Matten (4) miteinander verbindbar sind.
- 12. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, zusätzlich umfassend eine Quelle (14) für ein Heizmedium und gegebenenfalls eine von der Quelle (14) für das Heizmedium zu der oder den Matten (4) führende Leitung (9) für das Heizmedium.
- 13. Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Quelle (14) für das Heizmedium eine Vorrichtung zur Erzeugung von Heißluft ist.
- 14. Vorrichtung gemäß Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung modulförmig aus rohrförmigen Leitungsstücken (9) und Verzweigungen (7, 8) zusammensetzbar ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen
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---|---|---|---|---|
DE3126441A1 (de) * | 1981-07-04 | 1983-02-03 | Hofmann, Anneliese, 6050 Offenbach | "verfahren und vorrichtung zum abtauen von gebaeudedaechern" |
JPH0828094A (ja) * | 1994-07-13 | 1996-01-30 | Nichifu Co Ltd | 屋根用融雪シート |
DE20018040U1 (de) * | 2000-10-21 | 2002-03-07 | Mayfield Ventures Limited, Croydon | Wetterfeste Bodenmatte mit elektrischer Beheizung |
JP2005146673A (ja) * | 2003-11-17 | 2005-06-09 | Shuji Hattori | 融雪装置 |
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- 2007-02-23 AT AT2952007A patent/AT504932B1/de not_active IP Right Cessation
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