<Desc/Clms Page number 1>
Doppelseitig wirkende Firstentlüftung mit einer Firstabdeckkappe mit im wesentlichen halbkreis- bzw. halbellipsenförmigen Profil, die im Abstand über der Deckung angeordnet ist, wobei freie Querschnitte in der Deckung unter der Abdeckkappe eine Entlüftung der unter der Deckung befindlichen Dachunterkonstruktion ermöglichen.
Solche Entlüftungen sind vor allem bei sogen. Kaltdächern erforderlich, bei welchen zwischen einer Isolierung und der Deckung durch Lüftersparren in Fallrichtung verlaufende Luftwege gebildet werden. Eine einwandfreie Durchströmung dieser Kanäle kann jedoch nur erfolgen, wenn im Bereich des Firstes für eine entsprechende Entlüftung gesorgt ist. Eine solche Entlüftung muss aber naturgemäss mit Sicherheit gegen Eindringen von Flugschnee, Regen und auch Kleintiere gesichert werden.
Bei bekannten Lösungen wird ein Schacht auf einen freien Querschnitt in der Deckung im Firstbereich aufgesetzt, auf welchem im Abstand die Firstabdeckkappe montiert wird. Zur Sicherung gegen Flugschnee und Regen wird üblicherweise ein Labyrinth zwischen dem Schacht und der Abdeckkappe hergestellt, das ein Austreten der Luft aus der Dachunterkonstruktion gewährleistet, bei Wind aber ein Durchströmen der Entlüftung und ein Eindringen von Schnee oder Regen nach Möglichkeit verhindern soll. Zusätzlich werden im Labyrinth zum Schutz gegen
<Desc/Clms Page number 2>
Kleintiere noch Gitter angebracht. Eine solche Konstruktion ist in Figur 1 der Zeichnung als Dokumentation des Standes der Technik dargestellt.
Ein Nachteil der bekannten Lösungen ist, dass der Schutz gegen das Eindringen vor allem von Flugschnee nicht ausreichend ist. Bei starkem Wind dringt dieser sehr leichte, trockene Schnee in das Labyrinth ein. Somit kann Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eindringen und unter ungünstigen Bedingungen sogar in die unter dem Dach befindlichen Räume gelangen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Lösungen ist der relativ grosse Aufwand zur Herstellung derselben. Wenn man auch Fertigelemente einsetzt, verbleibt doch sehr viel Handarbeit etwa zum Herstellen und Verkleiden des Schachtes, zum Herstellen des Labyrinths, zum Einpassen und Montieren der Abdeckgitter etc., eine Arbeit die grossteils unter den erschwerten Bedingungen am Dach ausgeführt werden muss.
Gemäss der Neuerung wird eine Lösung vorgeschlagen, die einerseits einen wesentlich erhöhten Schutz gegen das Eindringen von Schnee, Regen und auch Kleintieren gewährleistet und andererseits durch den Einsatz von wenigen, vorgefertigten Elementen den Arbeitsaufwand deutlich reduziert und damit für den Kunden eine wesentlich wirtschaftlichere Lösung ergibt.
Diese Verbesserungen werden dadurch erzielt, dass der freie Querschnitt in der Deckung unter der Firstabdeckkappe durch ein Firstelement mit im wesentlichen halbkreis- bzw. halbellipsenförmigen Profil abgedeckt ist, das im zentralen Bereich Lochungen bzw. eine Gitterstruktur und an den gekrümmten Teil anschliessend im wesentlichen ebene Bereiche aufweist, die in die Deckung integrierbar sind und auf den gekrümmten Teil des Firstelementes im axialen Abstand Abstandshalter montiert sind, auf welchen ihrerseits die Firstabdeckkappe befestigt ist, wobei der Abstand zwischen dem gekrümmten Teil des Firstelementes und der Abdeckkappe
<Desc/Clms Page number 3>
im zentralen Teil wesentlich kleiner ist als in den peripheren Bereichen,
so dass durch den Spalt zwischen Firstelement und Firstabdeckkappe durchströmende Luft im zentralen Bereich beschleunigt wird und durch Ejektorwirkung Luft durch die Lochungen bzw. die Gitterstruktur aus der Dachunterkonstruktion absaugt und ein Eindringen von Flugschnee oder Treibregen in diese mit Sicherheit verhindert, wobei diese Wirkung durch Zentrifugalkräfte unterstützt wird, durch welche Schneepartikel und Wassertropfen zur Innenkontur der Firstabdeckkappe abgelenkt werden.
Weitere Vorteile der Neuerung ergeben sich aus in den Schutzansprüchen 2 bis 6 im einzelnen beschriebenen Lösungen sowie aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme aufdie Zeichnung.
Die Fig. 1 zeigt im Querschnitt eine Dachfirstkonstruktion mit einer Entlüftung gemäss dem Stand der Technik. Die Fig. 2 ist eine Prinzipdarstellung einer Firstentlüftung gemäss der Neuerung im Querschnitt. Die Fig. 3 veranschaulicht eine solche Lösung in einer achsionometrischen Darstellung. Die Fig. 4 zeigt eine Alternative zu der in Fig. 2 dargestellten Version der Neuerung.
Die Fig. 1 zeigt eine komplette Dachfirstkonstruktion im Querschnitt. Aufden Dachstuhl bestehend aus den Sparren 1 und der Firstpfette 2 ( in diesem Beispiel aus Stahlträgern gebildet) ist eine Schalung 3 aufgebracht, die durch eine Dampfsperre 4 abgedeckt ist. Aufdiese folgt eine erste Isolierschicht 6a zwischen welcher Abstandspfetten 5 angeordnet sind. Aufdiesen Abstandspfetten 5 liegen Lüftersparren, zwischen welchen eine zweite Isolierschichte 6b angebracht ist.
Diese Isolierschicht 6b hat aber nur ca. die halbe Höhe der Lüftersparren. Auf den Lüftersparren ist eine Schalung 7 befestigt, die durch überlappende Bahnen von Unterlagsbahnen 9 abgedeckt ist, auf welche eine Blechdeckung 10 folgt. Je nach
<Desc/Clms Page number 4>
Art dieser Deckung kann diese unmittelbar aufdie Unterlagsbahnen aufgebracht werden oder unter Zwischenschaltung einer Lattung. Im Bereich des Firstes ist in der Schalung ein Spalt offen, der beidseitig durch hochkant aufgestellte Schalbretter 11 begrenzt wird, die einen Lüftungsschacht bilden. Durch die Lüftersparren, die Isolierung 6b und die Schalung 7 werden in Fallrichtung des Daches verlaufende Kanäle 8 definiert, in welchen die Luft durch Kaminwirkung nach oben strömt und durch den Lüftungsschacht austritt.
Als Schutz gegen das Eindringen von Regen und Schnee ist dieser Lüftungsschacht durch eine Firstentlüftungskappe abgedeckt. Auf am Lüftungsschacht angeordneten Abstandshaltern sind Schalbretter 12 befestigt. Unter Zwischenschaltung von Dachpappe 13 folgt eine Blechabdeckung 14, die beidseitig nach unten gezogen und mehrfach nach innen abgekantet ist. Die Blechdeckung 10 des Daches ist entlang des Schachtes hinaufgezogen und dann horzizontal nach aussen und schliesslich nach unten abgekantet. Durch die abgekanteten Bereiche 15 bzw. 16 der Deckung 10 und der Firstabdeckkappendeckung 14 wird ein Labyrinth gebildet, das ein Ausströmen von Luft aus dem Dach erlaubt, bei Wind aber ein Eindringen von Schnee oder Regen verhindern soll. Um ein Eindringen von Kleintieren zu verhindern ist im Labyrinth noch ein Lüftungsgitter 17 eingebaut.
Wie bereits oben im Detail ausgeführt worden ist, kann es bei solchen an sich sehr aufwendigen Konstruktionen unter ungünstigen Witterungsbedingungen trotz allem zu einem Eindringen von Schnee und Feuchtigkeit in das Dach kommen. Ein weiterer Vorteil der neuen Einrichtung ist, dass relativ grosse Lüftungsquerschnitte realisierbar sind.
Gemäss DIN 4108 muss der Lüftungsquerschnitt im Bereich des Firstes 0,05% der Dachfläche betragen. Bei den bekannten Konstruktionen ist der freie Querschnitt durch die Anordnung der Labyrinthe stark eingeschränkt. Es ergeben sich durch die Anwendung dieser Norm vor allem bei Industriebauten Begrenzungen in der zulässigen Sparrenlänge. Gemäss der Neuerung kann der freie Lüftungsquerschnitt
<Desc/Clms Page number 5>
ausreichend gross gewählt werden, so dass praktisch keine Einschränkung hinsichtlich der Sparrenlänge besteht.
Die Fig. 2 veranschaulicht das Prinzip der Neuerung : In eine Kaltdachkonstruktion wie sie in Fig. 1 gezeigt ist kann eine Firstentlüftung gemäss Fig. 2 direkt integriert oder auch auf die Deckung aufgesetzt werden. Die neue Firstentlüftung umfasst ein Firstelement 20, das im mittleren Bereich halbkreisförmig gebogen ist. An den gekrümmten Teil schliesst sich beidseitig über einen mäanderförmiger Falz 21 ein Bereich 22 an, der in die Deckung eingefügt wird. An den gekrümmten Teil des Firstelementes 20 sind im achsialen Abstand Abstandshalter 23 befestigt, an denen die Firstabdeckkappe 24 angenietet ist. Die Firstabdeckkappe 24 ist kreisbogenförmig gebogen und so gestaltet, dass der Abstand zwischen Firstelement 20 und Firstabdeckkappe 24 in der Mitte wesentlich kleiner ist als in den Randbereichen.
In der Mitte weist das Firstelement 20 eine Vielzahl von Löchern auf ( in der Zeichnung schematisch angedeutet und mit 25 bezeichnet). Alternativ hierzu kann an dieser Stelle auch ein Gitter eingesetzt werden.
Die Funktion der neuen Firstentlüftung wird im folgenden kurz erläutert : Windstille und geringen Luftbewegungen strömt die Luft aus dem Dach durch die Bohrungen 25 in dem Firstelement 20 in den Kanal 26 und tritt schliesslich entlang der Unterkanten der Firstabdeckkappe 24 aus. Bei starkem seitlichen Wind tritt die eventuell mit Schnee- oder Wasserteilchen angereicherte Luft in den Kanal 26 zwischen Firstelement 20 und Firstabdeckkappe 24 ein. Der Kanal 26 verengt sich in der Mitte, wodurch die Luftströmung zusätzlich beschleunigt wird. Durch die hohe Geschwindigkeit werden in dem gekrümmten Kanal 26 die schwereren Wasser- und Schneeteilchen durch die Zentrifugalkraft nach aussen an die Innenwand der Firstabdeckkappe 24 angedrückt und entlang dieser an der gegenüberliegenden Seite wieder aus der Firstentlüftung geblasen.
Dieser Effekt
<Desc/Clms Page number 6>
wird noch durch die sogen. Ejektorwirkung unterstützt : die hohe Luftgeschwindigkeit in der Mitte des Kanals 26 wird Unterdruck erzeugt und es wird durch die Bohrungen 25 Luft aus dem Inneren des Daches abgesaugt. Diese nach aussen gerichtete Luftströmung in den Bohrungen 25 verhindert ein allfälliges Eindringen von Schnee- oder Wasserteilchen. Während man nach dem Stand der Technik bemüht ist, eine Luftströmung durch Labyrinthe und Gitter zu unterbinden, was wie oben ausgeführt nie hundertprozentig gelingen kann, wird gemäss der Neuerung die Luftströmung genutzt, um Schnee oder Regen am Eindringen in das Dach zu hindern.
Bei den bekannten Konstruktionen wird daher mit zunehmenden Windstärken die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit progressiv grösser, beim Gegenstand der Neuerung verstärken sich die oben beschriebenen Effekte, die ein Eindringen von Schnee und Regen verhindern.
In der Regel genügt es, die Firstabdeckung gemäss der Neuerung mit den beiden ebenen Streifen 22, die am Dach befestigt und in die Deckung eingebunden werden ohne weitere, zusätzliche Befestigungselemente am First zu montieren. In diesem Fall kann die komplette Einheit vorgefertigt am Dach eingesetzt werden. Um ohne Nacharbeit einen Einsatz aufDächern mit unterschiedlichen Neigungswinkeln zu ermöglichen, sind beidseitig die mäanderförmigen Falze 21 vorgesehen. Diese dienen bei der Montage als "Sollbiegestellen". Zur weiteren Verdeutlichung ist die Ausführung gemäss Fig.2 in der Fig. 3 in achsionometrischer Darstellung gezeigt.
In Fig. 4 ist eine Variante zu dem oben beschriebenen Beispiel gezeigt. Während die Firstentlüftung gemäss den Figuren 2 und 3 primär dazu bestimmt ist in die Deckung eingearbeitet zu werden, wird die Firstentlüftung nach der Fig. 4 auf die Deckung aufgesetzt. Das Firstelement 27 aus beschichtem Aluminiumblech weist anschliessend an den gekrümmten, Mittelteil Anschlüsse 28 auf, die mit Falze 29 in die Deckung (vorzugsweise aus Aluminium-Dachelementen) eingreifen. Elastische
<Desc/Clms Page number 7>
Kunststoff-Lippendichtungen 30 dichten den Spalt zwischen Firstelement 27 und den Bedachungselementen ab. Die Bohrungen (schematisch dargestellt) im zentralen Teil des Firstelementes 27 sind wieder mit 25 bezeichnet. Die Abstandshalter 31 sind aus einem Aluminium-Strangpressprofilhergestellt. Die ca.
20 mm breiten Abstandshalter 31 sind im Abstand von ca. 500 mm an dem Firstelement 27 befestigt. Die Befestigung kann mit Schrauben oder Nieten (in der Zeichnung schematisch angedeutet und mit 32 bezeichnet) erfolgen. Die ebenfalls aus beschichtetem Aluminiumblech gefertigte Firstabdeckkappe 24 wird mit Schrauben bzw. Nieten 33 am Abstandshalter 31 befestigt. Die Firstentlüftung kann entweder als komplette Einheit oder mit loser Firstabdeckkappe auf das Dach angeliefert werden. Bewährt haben sich Firstententlüftungen in Lieferlängen von 3 m. An den Stossstellen wird die Fuge durch Überwurfmuffen mit einer Länge von 200 mm abgedeckt, die vorzugsweise mit den Firstabdeckkappen verklebt werden.
Die Neuerung ist nicht aufdie dargestellten Beispiele beschränkt. So können beispielsweise Firstelement und Abdeckkappe auch aus keramischen Materialien oder aus Kunststoff hergestellt sein. Der in Fig. 4 gezeigte Abstandshalter kann, gegebenenfalls in einer modifizierten Form, aus einem extrudiertem Kunststoffprofil hergestellt sein. Die Abstandshalter können aber auch im Kunststoffspritzguss oder im Leichtmetalldruckguss hergestellt werden. Anstelle von Schrauben und Nieten können die Teile der Firstentlüftung auch durch Kleben aneinander gefügt werden.