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Die Erfindung bezieht sich auf eine Pferdedecke mit einem auf den Rücken eines Pferdes auflegbaren Deckenfeld.
Pferdedecken dienen dazu, Pferde warmzuhalten und vor Kälte zu schützen. Zu diesem Zweck sind die Pferdedecken an die Pferdegrösse, insbesondere hinsichtlich ihrer Rückenlänge, anzupassen, was unterschiedliche Deckengrössen für un- terschiedlich grosse Pferde erfordert. Um über die Pferdedecke nicht nur eine vom Aufbau der Pferdedecke abhängige Wärmedämmung vorzusehen, sondern für eme zusätzliche Wärmebehandlung des Pferdes sorgen zu können, wurde darüber hinaus vorgeschlagen (DE 200 21 260 U1), die Pferdedecke mit Aufnahmetaschen für Wärmekissen zu versehen, die ihre gespeicherte Wärme an das zu behandelnde Pferd allmählich abgeben.
Als Wärmeträger werden dabei vorzugsweise Din- kelkörner eingesetzt, die sich nicht nur hinsichtlich ihrer Wärmespeicherfähigkeit auszeichnen, sondern auch gesundheitsfördemde Eigenschaften aufweisen. Nachteilig bei diesen bekannten Wärmekissen ist allerdings, dass sie vor ihrer Anwendung entsprechend aufgewärmt werden müssen, was geeignete Heizeinrichtungen voraussetzt, die häufig nicht zur Verfügung stehen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Pferdedecke der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass sie an unterschiedliche Pferdegrössen angepasst werden kann. Trotz dieser Anpassungsmöglichkeit sollen die Voraussetzungen für eine zusätzliche Wärmezufuhr gewahrt bleiben.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Deckenfeld wenigstens einen quer zum Rücken verlaufenden Verschluss mit voneinander trennbaren Ver-
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schlussteilen aufweist, die entweder zur Bildung einer einschlagbaren Deckenfalte mit seitlichem Abstand voneinander auf dem durchgehenden Deckenfeld angeord- net sind oder entlang der einander zugekehrten Ränder zweier voneinander getrennter Deckenfeldabschnitte verlaufen, zwischen denen ein Verlängerungsstreifen mit entsprechenden randseitigen Verschlussteilen einsetzbar ist.
Durch das Vorsehen eines quer zum Rücken verlaufenden Verschlusses, dessen Verschlussteile mit seitlichem Abstand voneinander auf dem durchgehenden Dekkenfeld angeordnet sind, kann in einfacher Weise das Deckenfeld in Rückenlängsrichtung durch ein Einfalten des Deckenabschnittes zwischen den Verschlussteilen und ein Schliessen der Verschlussteile entsprechend der Breite des eingeschlagenen Faltenabschnittes des Deckenfeldes verkürzt werden. Damit wird in einfacher Weise eine Anpassung der Pferdedecke an unterschiedliche Rückenlängen der Pferde möglich, wobei durch das Vorsehen zweier oder mehrerer solcher Verschlüsse eine mehrstufige Anpassung geschaffen werden kann.
Wird das Dekkenfeld durch den Verschluss in zwei voneinander getrennte Deckenfeldabschnitte unterteilt, so kann zwischen den voneinander trennbaren Verschlussteilen ein Verlängerungsstreifen mit entsprechenden randseitigen Verschlussteilen zur Verlängerung des Deckenfeldes eingesetzt werden, wodurch ebenfalls eine Anpassung der Pferdedecke an unterschiedliche Rückenlängen der Pferde erreicht wird, allerdings nur mit einem zusätzlichen Verlängerungsstreifen. Der quer zum Rücken verlaufende Verschluss kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet werden. So könnten Klettverschlüsse, Haken- oder Druckverschlüsse zum Einsatz kommen. Wesentlich einfachere Handhabungsbedingungen ergeben sich allerdings, wenn der Verschluss aus wenigstens einem vollständig trennbaren Reissverschluss besteht.
Damit dieser Reissverschluss nicht über den Rücken des Pferdes hinweg betätigt werden muss, empfiehlt es sich, zwei zum Rücken symmetrisch angeordnete Reissverschlüsse vorzusehen, die von beiden Seiten des Pferdes her geöffnet bzw. geschlossen werden können.
Da der Verlauf des Verschlusses quer zur Rückenlängsrichtung ausgerichtet ist, ergeben sich hinsichtlich der Anordnung von Aufnahmetaschen für Wärmekissen im Bereich des Deckenfeldes keine Einschränkungen, insbesondere bei einer
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Verschlussanordnung im Bereich Widerristes, weil in diesem Fall die vorzugsweise mit Wärme zu behandelnden Körperteile des Pferdes von der Verlängerung der Pferdedecke unberührt bleiben.
Damit auch im Bauchbereich eine entsprechende Wärmebehandlung des Pferdes sichergestellt werden kann, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung an das Deckenfe) d ein Bauchtatz mit Aufnahmetaschen für Wärmekissen angeschlossen werden, so dass die jeweilige Wärmebehandlung gezielt auf das zu behandelnde Tier abgestellt werden kann.
Werden schliesslich Wärmekissen aus Latentwärmespeichern, vorzugsweise auf der Basis von Natriumacetat-Trihydrat, eingesetzt, so wird der Einsatz dieser Wärmekissen von vorhandenen Heizeinrichtungen unabhängig. Solche Latentwärmespeicher beruhen darauf, dass sie aus einer übersättigten Salzlösung bestehen, die erst bei einem entsprechenden Anstoss rasch auskristallisieren und dabei die gespeicherte, latente Wärme freigeben. Nach der Kristallisation des Salzes und einer Abkühlung können die Kristalle durch Wärmezufuhr wieder in eine Schmelze überführt werden, wobei die dafür aufgebrachte Wärme bei einer neuerlichen Kristallisation zur Verfügung gestellt wird. Solche Latentwärmespeicher lassen sich daher wiederholt einsetzen.
Die mit einer übersättigten Salzlösung gefüllten, aus verschweissten Folien gebildeten, flachen Behälter schmiegen sich an die zu wärmenden Körperteile des Pferdes an, so dass für einen vorteilhaften Wärmeübergang gesorgt wird.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Pferdedecke in einer schematischen Seitenan- sicht, Fig. 2 die Pferdedecke in einem Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1 in einer schematischen Gebrauchsstellung in einem grösseren Massstab und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1 in einem grösseren Massstab.
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Wie insbesondere die Fig. 1 erkennen lässt, weist die dargestellte Pferdedecke eine herkömmliche Form auf. Zum Unterschied herkömmlicher Pferdedecken ist jedoch das über den Rücken eines Pferdes legbare Deckenfeld 1 in Rückenlängsrichtung verlängerbar.
Zu diesem Zweck ist das Deckenfeld 1 im Bereich des Widerristes mit einem quer zur Rückenlängsrichtung verlaufenden Verschluss 2 versehen, der zwei voneinander trennbare Verschlussteile 3 und 4 aufweist, die mit seitlichem Abstand auf dem in ihrem Bereich durchgehenden Deckenfeld befestigt sind und im geschlossenen Zustand eine eingeschlagene Deckenfalte 5 zwischen sich aufnehmen, wie dies der Fig. 3 entnommen werden kann. Der sich zwischen den Verschlussteilen 3 und 4 ergebende, die Deckenfalte 5 bildende, streifenförmige Abschnitt 6 des Deckenfeldes 1 erlaubt bei geöffnetem Verschluss 2 eine Verlängerung des Deckenfeldes 1 in Rückenlängsrichtung um die Breite dieses Deckenfeldabschnittes 6, wie dies in der Fig. 1 strichpunktiert angedeutet ist.
Damit ist in einfacher Weise ohne zusätzliche Teile eine Anpassung an die jeweilige Rückenlänge des Pferdes möglich, wobei durch das Vorsehen zwei oder mehrerer solcher Verschlüsse 2 eine ausreichend feine Abstufung hinsichtlich der Verlängerung erreicht werden kann.
Der Verschluss 2 kann unterschiedlich ausgeformt sein. Besonders einfache Handhabungsbedingungen ergeben sich beim Vorsehen von trennbaren Reissverschlüssen. Diese vorzugsweise durch je einen Reissverschluss auf den beiden Seiten des Deckenfeldes 1 gebildeten Verschlüsse 2 werden in herkömmlicher Weise über einen Schieber betätigt, der die an den Tragbändern 7 befestigten Verschlussglieder 8 kuppelt und entkuppelt. Zum vollständigen Trennen sind die beiden Reissverschlussteile einerseits mit einem Stecker und anderseits mit einem eine Stekkeraufnahme bildenden Anschlusselement versehen.
Da der Verschluss 2 im Bereich des Widerristes vorgesehen ist, bleiben die anschliessenden Bereiche des Deckenfeldes 1 von der damit verbundenen Verlängerungsmöglichkeit der Pferdedecke unberührt. Dies bedeutet, dass das Deckenfeld 1 in an sich bekannter Weise mit Aufnahmetaschen 9 für Wärmekissen 10 ausgerüstet werden kann. Diese Aufnahmetaschen 9 werden durch auf der Innenseite des Deckenfeldes 1 aufgenähte, netzartige Taschenwände 11 gebildet, die beispiels-
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weise durch einen Klettverschluss verschliessbare Einstecköffnungen zum Einführen der Wärmekissen 10 aufweisen.
Die Wärmekissen 10 können daher bei Bedarf in die Aufnahmetaschen 9 eingeführt werden, wobei über die netzartigen Taschenwände eine gute Wärmeabgabe an das Pferd ermöglicht wird, während das die äusseren Taschenwände bildende Deckenfeld 1 für eine Wärmedämmung sorgt, die eine Wärmeabstrahlung nach aussen verhindert.
Zusätzlich kann an die Längsrandbereiche des Deckenfeldes 1 ein diese Randbereiche verbindender Bauchlatz 12 vorgesehen werden, der ebenfalls mit wenigstens einer Aufnahmetasche 9 für ein Wärmekissen 10 versehen ist. Dieser um den Bauch eines Pferdes geführte Bauchlatz 12 ermöglicht eine sonst nicht durchführbare Wärmebehandlung im Bauchbereich. Die Aufnahmetasche 9 des Bauchlatzes 12 kann in gleicher Weise wie die Aufnahmetaschen 9 des Decken- feides 1 ausgeführt sein.
Als Wärmekissen 10 werden vorzugsweise Latentwärmespeicher auf der Basis von Natriumacetat-Trihydrat eingesetzt, und zwar in Form von die Salzlösung aufnehmenden Folienbeutel, deren Deckfolien miteinander rasterförmig verbunden werden können, um eine einseitige Verlagerung der Salzlösung zu vermeiden. Zur Anregung der Kristallisation der Salziösung sind in den Folienbeuteln üblicher- weise Metallplättchen vorgesehen, die bei einer Biegebelastung aufgrund vorhandener Biegespannungen ihre Form schlagartig verändern und dadurch die Kristallsation der Salze einleiten.