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Kalander mit Tragwalzen.
Zur Erreichung besonderer Effekte auf dem Gewebe und zur Erzielung einer grossen Leistungsfähigkeit müssen die neueren Kalander so gebaut werden, dass sie mit ausserordentlich hohem Druck arbeiten können, wobei die Geschwindigkeit der Walzen sehr gross ist und die Stahlwalze vermittels Gas auf sehr hohe Temperatur erhitzt wird. Die bisherige Konstruktion der Kalander genügte diesem Zweck nicht mehr, da die üblichen Lagerungen der Stahl-und elastischen Walzen den hohen Anforderungen entsprechend, die der grosse Druck in Verbindung mit hoher Geschwindigkeit und hoher Temperatur bedingt, ungeheuer grosse Abmessungen erhalten müssten. und ferner eine Durchbiegung der elastischen Walzen, deren Durchmesser wegen der erforderlichen starken Pressung nicht beliebig erhöht worden konnte, unvermeidlich war.
Das Durchbiegen der elastischen Walzen hat man zwar bereits durch Anordnung von Tragwalzen unter ihnen zu vermeiden gesucht. Dabei musste aber die erhitzte Stahlwalze oder deren Gegenwalze den vollen Druck aufnehmen und auf die beiden Lager dieser Walzen übertragen.
Auch die bisher verwendeten gusseisernen Gestellwände sind für diese Hochdruckkalander unbrauchbar, da, selbst wenn die Gestellwände in der Druckrichtung verstärkt, werden, durch das Auslaufen der Lager und das dadurch bedingte Ausweichen der Walzen aus der Drucknchtung so grosse Seitendrücke entstehen, dass, wie die Erfahrung gezeigt hat, die Gestellwände zerbrechen.
Die vorliegende Erfindung beseitigt nun diese Schwierigkeit im wesentlichen dadurch, dass zur Umgehung der Zapfenlagerung und zur Vermeidung einer gleitenden Reibung zwischen
Stahlwalze und elastischer Walze die elastische Walze durch Tragwalzen und die Stahlwalze durch Druckrollen in der Mittellage gehalten und durch seitliche Anschläge gegen Achsial- verschiebungen gesichert werden. Da die Drucklager der Tragwalzen und Druckrollen gekühlt werden können, so wird das bisherige Anbrennen, der starke Verschleiss und der hohe Kräfte- verlust in den Drucklager beseitigt.
Ferner lässt sich nunmehr auch der Übelstand beseitigen, dass im Augenblick der Anpressung der elastischen Walzen gegen die gegebenenfalls mit einer feinen Gravur versehene Stahlwalze @nfolge der grossen Lagerreibung ein Gleiten zwischen beiden Walzen, also ein stellenweises An- fÜllen der Gravur mit abgeschabtem Papier erfolgt, wodurch die Stahlwalze für die Prägung des durchlaufenden Stoffes unbrauchbar wird. Man braucht nämlich jetzt nicht mehr die elastische Walze direkt anzutreiben, sondern kann sie auf den mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie die Stahlwalze angetriebenen Tragwalzen sich abrollen lssen.
Da dann die Stahl- und elastische Walzen schon vorher mit gleicher Umfangsgeschwindigkieit laufen, so entsteht beim Einsetzen des Druckes nicht wie bisher durch das Mitnehmen der anderen Walze ein Stoss und ein Gleiten aufeinander. Man kiìnnte zwar diesen überstand auch dadurch zu beseitigen suchen, dass man auf Stahl-und elastischer Walze Rapporträder anbringt. Dann müsste aber. um eine genaue
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Um hierbei zu vermeiden, dass der Druck der Stahl-und optischen Walzen von den Lagern der Druckrollen und 1'mgwalzon ungleich aufgenommen wird, sind die Lager pendelartig angeordnet, wodurch eine selbsttätige Einstellung der Kalanderwalzen in der Druckrichtung erfolgt.
Die Zeichnungen stellen mehrere beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung in
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gleicher Umfangsgeschwindigkeit unabhängig vom Durchmesser der elastischen Walze gedreht.
Diese keine besonderen Lager besitzende elastische Walze a wird durch die Schilde k, k gegen seitliche Verschiebung geschützt.
Die Stahlwalze d kann, wie in Fig. 1 dargestellt, an den beim Druck vollständig entlasteten Tragbändern l aufgehängt werden und stützt sich beim Druck der elastischen Walze a gegen zwei (Fig. 1-4), drei (Fig. 5) und mehr Druckrollen e, e. Bei Anwendung von zwei Druckrollen können deren Lager./'fest mit den oberen Verbindungen m verbunden sein (Fig. 1 und 2), so dass die Stahlwalzc stets in die Mitte der Druckrichtung gedrängt wird.
Oder die beiden Druckrollen e e worden an Pendelhebel n n (Fig. 3 und 4) aufgehängt, die durch die Zugstangen o, o mit einem um den Zapfen der Stahlwalze d liegenden Lagerring p verbunden sind, so dass bei der Aufwärtsbewegung der elastischen Walze a die Stahlwalze d durch die Rollen e, e genau in der Mittellinie der Druckrichtung gehalten wird. Bei Anwendung von mehr als zwei Druckrollen nach Fig. 5 werden nur die oberen Stützen q mit den Verbindungen m verschraubt, während die eigentlichen Lager r, r der Druckrollen e, e pendelnd ins aufgehängt sind, so dass auch in diesem Falle sämtliche Lager gleichmässig belastet sind.
Wie Fig. 1-4 zeigen, sind die Gestellwände nach Art der hydraulischen Pressen konstruiert und bestehen im wesentlichen aus dem Unterteil v, in dessen Ausbohrung der Presszylinder w lose eingehängt ist, ferner den beiden in den Armen des Unterteiles befestigten Stahlsäulen x, x, die wiederum die oberen Verbindungen m tragen. Die Gestellwände jeder Seite der Maschine werden durch einfache Zugstangen y miteinander verbunden.
Das Vorgelege zum Antrieb der Walzell wird auf besonderen Lagerständern neben der Maschine montiert, so dass demnach weder durch den Antrieb noch durch den Druck eine Beanspruchung der Gestellwände in horizontaler
Richtung, sondern lediglich infolge der eigentlichen Walzenlagerung eine vertikale Zug- beanspruchung der Säulen stattfindet, weshalb die früher üblichen schweren gusseisernen Ständer fortfallen können.
PATENT-ANSPRÜCHE-
1. Kalander mit Tragwalzen, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Walze (a) durch Tragwalzen (b) und die Stahlwalze (d) durch Druckrollen (e) in der Mittellage gehalten und durch seitliche Anschläge (k) gegen Achsialverschiebungen gesichert werden, um die Zapfenlagerung zu umgehen und eine gleitende Reibung zwischen der Stahlwalze (d) und der elastischen Walze (a) zu vermeiden.