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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen bandartigen Formteiles und einen mehrlagigen bandartigen Formteil sowie die Verwendung desselben, wie in den Oberbegriffen der Ansprüche 1, 2, 11 und 42 beschrieben.
Aus der WO 92/17088 A1 ist ein bandförmiger Formteil, insbesondere ein mehrlagiges Band, wie z. B. Uhrarmband, bekannt, das eine Decklage, ein Tragelement und einen zwischen der Decklage und dem Tragelement angeordneten Grundkörper aufweist und bei dem die Decklage mit dem Grundkörper und/oder dem Tragelement form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist. Der Formteil, insbesondere die Decklage, ist ebenflächig oder mit einer sich über seine Oberfläche zumindest bereichsweise erstreckender Oberflächenerhöhung und/oder Oberflächenvertiefung versehen, wozu die Decklage über ihre Breite eine sich ändernde Raumform aufweist. Die Raumform bzw.
Kontur kann beispielsweise durch zumindest bereichsweises Falten bzw. Knicken der Decklage erfolgen. Die vorgeformte Decklage wird mit dem Tragelement in den vorbestimmbaren Verbindungsbereichen verbunden, worauf in den zwischen der Decklage und dem Tragelement gebildeten Freiraum ein den Grundkörper bildendes Material eingebracht wird. Dieser Grundkörper kann beispielsweise in einem Spritz- oder Schäumvorgang hergestellt werden, indem im Ausgangszustand ein elastisches, viskoses Material in den Freiraum eingebracht wird, das nach einer vorbestimmbaren Aushärtezeit bevorzugt selbsttätig aushärtet. Um die Aushärtezeit zu verringern, können hierfür entsprechende Additive zugesetzt werden. Der ausgehärtete Grundkörper nimmt dabei die Form der Innenfläche der Decklage an und bildet einen formstabilen Formteil.
Andere Ausführungen zeigen einen vorgeformten Grundkörper, der bevorzugt über formschlüssige Verbindungselemente, welche zumindest bereichsweise mit der Decklage unlösbar verbunden werden, mit dem Tragelement verbunden ist. Diese Verbindungselemente bilden im Bereich ihrer Anordnung eine Verbindungsnaht zwischen der Decklage und dem Tragelement und/oder dem Grundkörper aus.
Diese aus dem Stand der Technik bekannten Ausbildungen von Oberflächenerhöhungen und/oder Oberflächenvertiefungen oder die Ausbildung von kleinen Biegeradien sind nur im beschränkten Ausmass und nur in Abhängigkeit von der Stärke der Decklage möglich, sodass vor allem bei grösseren Wandstärken der Decklage an der Oberfläche des Formteiles, insbesondere der Decklage, im wesentlichen nur gekrümmt verlaufende Oberflächenerhöhungen und/oder Oberflächenvertiefungen im Bereich der Biegekante hergestellt werden können.
Weiters ist von Nachteil, dass während des Faltvorganges zur Herstellung einer Oberflächenerhöhung und/oder Oberflächenvertiefung im Bereich der Biegekante hohe Zugspannungen auftreten und das Material im Oberflächenbereich hoch beansprucht wird, sodass die Decklage hinsichtlich ihrer Haltbarkeit, ihrem Widerstand gegen Abrieb, Schutz gegen Wasser- und/oder Schmutzund/oder Schweisseintritt erheblich beeinflusst wird. Vor allem bei der Verwendung eines Leders als Decklage könnten die vorgenannten Nachteile bei einer gegebenenfalls einwirkenden Biegebelastung zu einem Einriss oder gegebenenfalls zu einem Riss der Decklage führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verfahrensweise bzw. ein System anzugeben, mit dem ein mehrlagiger bandartiger Formteil hergestellt werden kann, bei welchem die entlang des Bereiches einer Biegekante während des Knickens oder Faltens der Decklage auftretenden Spannungen reduziert werden können. Im weiteren soll selbst bei hohen Beanspruchungen eine hohe Lebensdauer des Formteiles, insbesondere der Decklage, bei gleichbleibender Qualität ermöglicht werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch das Verfahren entsprechend den Massnahmen im Kennzeichenteil des Anspruches 1 gelöst. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass durch die Herstellung der geneigt aufeinander zulaufenden Seitenflächen die gefaltete Decklage an ihrer Aussenfläche eine präzise geformte Kante ergibt und durch die Verbindung der Decklage mit dem Grundkörper und/oder dem Tragelement ein formstabiler Formteil geschaffen werden kann. Dabei können durch die Herstellung der geneigten, eine Vertiefung bildenden Seitenflächen, die während des Faltens bzw. Knickens auftretenden Zugspannungen, insbesondere an der Oberfläche der Decklage, erheblich reduziert werden, sodass die Knicklinie keinen Schwächungsbereich bildet und die Decklage über ihre gesamte Lebenszeit hinweg keine faserartigen Haarrisse aufweist.
Vor allem kann trotz der durch das Knicken bzw. das Falten hergestellten Querschnittsänderung dem Formteil eine hohe Flexibilität mitgegeben werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird eigenständig auch durch die im Anspruch 2 beschriebenen Massnahmen im Kennzeichenteil gelöst. Vorteilhaft ist daran, dass die Decklage bevorzugt in einer
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quer zur Längserstreckung verlaufenden Richtung so gefaltet wird, dass die Aussenflächen zumindest bereichsweise aneinander aufliegen, worauf in die Innenfläche im Bereich eines Buges die geneigt aufeinander zulaufenden Seitenflächen hergestellt werden, wodurch im Bugbereich eine hohe Steifigkeit gegen seitliches Verdrängen während des Bearbeitungsvorganges, insbesondere Schleifen etc., zur Herstellung der geneigten Seitenflächen gegeben ist und dadurch gegebenenfalls die Fertigungsgenauigkeit, ohne komplizierte Spannvorrichtungen für die Herstellung einsetzen zu müssen, erhöht werden kann.
Von Vorteil ist auch die Verfahrensweise nach Anspruch 3, wonach für die Herstellung der geneigt aufeinander zulaufenden Seitenflächen bereits bewährte Systeme bzw. Bearbeitungsverfahren, die zumeist kostengünstig zu verwenden sind, eingesetzt werden können.
Die Massnahme nach Anspruch 4 ermöglicht die Erhöhung der Quersteifigkeit des Formteiles.
Durch die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 5 und 6 kann eine Erhöhung der zu übertragenden Zug- und/oder Druckbelastungen des Formteiles gezielt beeinflusst werden. Dies ist vor allem in der Anwendung beispielsweise eines Uhrarmbandes von Vorteil, wonach dieses gegebenenfalls bereits durch leicht gebogene Formteile gebildet werden kann.
Möglich sind weiters die Ausbildungen nach den Ansprüchen 7 und 8, wodurch die technischen Eigenschaften, wie beispielsweise Festigkeit, Zähigkeit, Verformungswiderstand, Wasserbeständigkeit, Hitzebeständigkeit etc., gezielt beeinflusst werden können.
Vorteilhaft sind die Ausgestaltungen des Verfahrens nach Anspruch 9, wodurch zwischen der Grundlinie der Vertiefung und der Aussenfläche der Decklage ein eine Knicklinie bildender Randsteg stehenbleibt, der die Biege- oder Druckspannungen über einen Grossteil des Querschnittes des Formteiles übertragen kann.
Gemäss der Massnahme nach Anspruch 10 kann durch die Wahl des Materials eine weitere Anhebung bzw. Anpassung an eine bestimmte Eigenschaft ermöglicht werden. Weiters ist es durch diese Massnahme möglich, einen festen Zusammenhalt zwischen einer in zumindest eine Raumrichtung querschnittsveränderten Decklage und dem Grundkörper zu schaffen, wobei in einem zwischen der Form bzw. Kontur der Decklage und dem Tragelement ausgebildeten Freiraum das nicht ausgehärtete verformbare Material eingebracht und durch die gegebenenfalls offenporige Ausbildung der Decklage und/oder des Tragelementes eine sichere kraftschlüssige Verbindung gebildet werden kann.
Schliesslich wird die Aufgabe der Erfindung auch durch einen mehrlagigen, bandartigen Formteil nach Anspruch 11 gelöst. Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Vorteilen ist als weiterer Vorteil anzuführen, dass einerseits durch das zumindest bereichsweise Abstützen der Decklage auf zumindest einer der zueinander giebel- oder dachartig verlaufenden Stützflächen eine höhere Querstabilität des Formteiles erreicht wird und andererseits eine Selbstzentrierung der Decklage gegenüber dem beispielsweise ausgehärteten Grundkörper und/oder dem Tragelement erfolgen kann.
Von Vorteil ist dabei eine Weiterbildung nach Anspruch 12, wodurch einfache geometrische Formen herstellbar sind.
Dabei erweisen sich die Ausbildungen nach den Ansprüchen 13 bis 21 von Vorteil, wodurch unterschiedlich auszubildende Formteile geschaffen werden können, bei denen eine einfache Anpassung an unterschiedliche Anforderungen in Hinblick auf ihre physikalischen und/oder chemischen Anforderungen möglich ist.
Von Vorteil sind auch die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 22 bis 35, da nunmehr ein Gemisch aus den verschiedenen Fasern hergestellt werden kann, welches in Art eines Extrusionsmaterials verarbeitbar ist. Dadurch wird in überraschender Weise nunmehr auch die Möglichkeit eröffnet, einen Multicompoundwerkstoff zu schaffen, der zum überwiegenden Teil oder zur Gänze aus Leder, also aus Fasern oder Fäden aus Leder, sei es nun aus Lederresten oder aus Volleder, besteht, die in Verbindung mit den Bindemitteln eine Art einer pastenförmigen Masse bilden, die durch Extrudieren bzw. Pressen in eine gewünschte Raumform verbracht werden kann, sodass ein bandförmiger Formteil, insbesondere ein Uhrband oder eine Lenkradumhüllung etc., entsteht.
Dadurch können die sonst nicht mehr verwertbaren Restbestände von Ledern oder Lederzuschnitten verwendet werden, die im wesentlichen die gleichen Charakteristiken aufweisen wie die Deckschichte beispielsweise aus Leder.
Weiters ist von Vorteil, dass durch die feine Verteilung der Fasermaterialien eine hohe Elastizi-
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tät und Geschmeidigkeit sowie ein geringer Biegewiderstand geschaffen wird, sodass die aus einem derartigen Material hergestellten Formteile auch als Gegenstände, die einer hohen Wechselbelastung, wie Zug- und/oder Biegebeanspruchung ausgesetzt sind, verwendet werden können. Die Eigenschaften des zusammenpressbaren Fasermaterials können durch die Dichte beeinflusst werden. Gleichermassen ist dies auch durch die Wahl der Menge an Bindemittel in Abhängigkeit vom Fasermaterial und gegebenenfalls Füllmaterial möglich. Weiters ist von Vorteil, dass, wenn eine der Schichten durch die erfindungsgemässe Schichte gebildet ist, diese direkt auf die weitere Schichte aufgebracht bzw. aufextrudiert bzw. aufgespritzt werden kann.
Von Vorteil ist auch die Ausbildung nach Anspruch 36, für den die gleichen Vorteile, wie im Anspruch 12 beschrieben, gelten.
Die Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 37 bis 39 ermöglichen die Anpassung an unterschiedliche Einsatzanforderungen.
Weiters sind auch die Ansprüche 40 und 41 von Vorteil, wodurch selbst bei dünnwandigen oder dickwandigen Decklagen eine exakte Knicklinie geschaffen werden kann.
Schliesslich ist auch die Verwendung des mehrlagigen bandartigen Formteiles, wie im Anspruch 42 beschrieben, von Vorteil, da es nunmehr auch möglich ist, diese scharfkantig und exakt herstellbaren Knicklinien auch an kleinen Bauteilen einzusetzen, wie dies in vielen Anwendungsfällen gefordert wird. Beispielsweise ist auch eine zarte Ziernaht herstellbar.
Weitere Vorteile sind der detaillierten Beschreibung zu entnehmen.
Die Erfindung wird im nachfolgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Formteiles in vereinfachter, schematischer Darstellung;
Fig. 2 einen Querschnitt des Formteiles in Stirnansicht, geschnitten gemäss den Linien 11-11 in
Fig. 1 und in stark vereinfachter, schematischer Darstellung;
Fig. 3 die erfindungsgemässe Decklage im ausgelegten bzw. langgestreckten Ausgangszu- stand mit einer in dieser angeordneten Vertiefung, in Stirnansicht und in stark verein- fachter, schematischer Darstellung;
Fig. 4 die Decklage im zusammengeklappten Zustand in Stirnansicht und in stark vereinfach- ter, schematischer Darstellung;
Fig. 5 einen vorgeformten Zustand der Decklage für das erfindungsgemässe Verfahren in
Stirnansicht und in stark vereinfachter, schematischer Darstellung;
Fig. 6 die Decklage nach Fig. 5 im zusammengeklappten Zustand in Stirnansicht und in stark vereinfachter, schematischer Darstellung;
Fig. 7 eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Decklage im zusammenge- klappten Vorbereitungszustand in Stirnansicht und in stark vereinfachter, schemati- scher Darstellung;
Fig. 8 die Decklage im auseinandergeklappten Zustand in Stirnansicht und in stark verein- fachter, schematischer Darstellung;
Fig. 9 eine weitere Ausführungsvariante des Formteiles in Stirnansicht, geschnitten und in stark vereinfachter, schematischer Darstellung;
Fig. 10 eine andere Ausführungsvariante des Formteiles in Stirnansicht, geschnitten und in stark vereinfachter, schematischer Darstellung;
Fig. 11eine beispielhafte Verwendung des erfindungsgemässen Formteiles auf einem im
Querschnitt dargestellten Lenkrad in stark vereinfachter, schematischer Darstellung.
Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäss auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z. B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäss auf die neue Lage zu übertragen. Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemässe Lösungen darstellen.
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In den gemeinsam beschriebenen Fig. 1 und 2 ist ein mehrlagiger, bandartiger Formteil 1, insbesondere ein Uhrarmband, in unterschiedlichen Ansichten gezeigt. Diese beispielhafte Ausführungsvariante des Formteiles 1 weist eine Decklage 2, ein Tragelement 3 und einen zwischen der Decklage 2 und dem Tragelement 3 angeordneten Grundkörper 4 auf. Das Tragelement 3 ist bevorzugt bandartig ausgebildet und in seiner Breitenabmessung 5 durch sich einander gegenüberliegende und parallel zueinander verlaufende Längsseitenkanten 6 begrenzt. Eine der Decklage 2 zugewandte Innenfläche 7 und eine der Decklage 2 abgewandte Aussenfläche 8 des Tragelementes 3 begrenzen eine Stärke 9 des Tragelementes 3.
Sich endseitig gegenüberliegende, nicht weiters dargestellte Stirnseitenkanten des Tragelementes 3 begrenzen eine Länge eines Uhrarmbandes 10, wovon eine der Stirnseitenkanten einer nicht weiters dargestellten Gelenkanordnung einer Uhr und der weitere, diesem Endbereich gegenüberliegende freie Endbereich eine nicht weiters dargestellte Schnallenanordnung aufnimmt oder den Einfädelbereich in diese Schnallenanordnung ausbildet.
Die über den Grundkörper 4 mit dem Tragelement 3 und/oder unmittelbar mit dem Tragelement 3 verbundene Decklage 2 überspannt das Tragelement 3 über seine Breitenabmessung 5 und wird bevorzugt mit den Verbindungsbereiche 11bildenden Längsseitenkanten 6 des Tragelementes 3 form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere kraftschlüssig, verbunden. Zwischen der das Tragelement 3 zwischen sich einander gegenüberliegenden Verbindungsbereichen 11überspannenden Decklage 2 und dem Tragelement 3 ist der Grundkörper 4 angeordnet. Dieser Grundkörper 4 kann einen eigenen Bauteil bilden oder an der Innenfläche 7 des Tragelementes 3 einstückig angeformt oder durch diesen ausgebildet werden.
Die Decklage 2 und/oder das Tragelement 3 und/oder der Grundkörper 4 kann bzw. können ein- oder mehrschichtig ausgebildet werden, wie dies im weiteren noch näher erläutert wird.
Der Grundkörper 4 ist beispielsweise über eine nicht weiters dargestellte form- und/oder kraftschlüssige Verbindung mit dem Tragelement 3 verbunden, wobei der Grundkörper 4 an seiner der Decklage 2 zugewandten Oberfläche 12 zumindest zwei zueinander giebel- oder dachartig verlaufende Abstützflächen 13 aufweist, auf welchen sich zumindest Teilflächen 14 von einer dem Tragelement 3 zugewandten Innenfläche 15 bereichsweise abstützen. Im Übergangsbereich 16 der sich kreuzenden Abstützflächen 13 ist eine Scheitellinie 17, entlang welcher die Teilflächen 14 der Decklage 2 ausgerichtet sind, ausgebildet. Im Bereich einer von der Innenfläche 15 der Decklage 2 abgewandten Aussenfläche 18 ist eine in zur Scheitellinie 17 lotrechter Ausrichtung verlaufende Knicklinie 19 angeordnet.
Zweckmässig verlaufen die jeweils eine Gerade ausbildende Scheitellinie 17 und Knicklinie 19 in Längserstreckung und in zur Längserstreckung senkrechter Richtung planparallel zueinander. Durch die Scheitellinie 17 wird der Decklage 2 gewissermassen eine Kontur zur Anpassung derselben an die Querschnittsform des Grundkörpers 4 vorgegeben. Diese Kontur kann natürlich durch jede beliebige ein- oder mehrdimensionale Raumform gebildet werden.
Zur Ausbildung dieser Kontur der Decklage 2 ist an der dem Grundkörper 4 zugewandten Innenfläche 15 der Decklage 2 zumindest eine nutartige bzw. kerbartige Vertiefung 20 vorgesehen, die es ermöglicht, eine bei einer Verformung der Decklage 2 an der Aussenfläche 18 auftretenden gewölbten Aufwölbung infolge der Materialverdrängung zu vermeiden, indem genau jener Materialanteil, der bei einer vorbestimmbaren Verformung verdrängt würde, durch den Materialabtrag der Vertiefung 20 an der Innenfläche 15 der Decklage 2 abgetragen wird. Dadurch ist es nunmehr möglich, selbst bei kleinen Biegeradien und grossen Materialwandstärken an der Aussenfläche 18 der Decklage 2 eine scharfkantige Knicklinie 19 herzustellen.
Die Vertiefung 20 erstreckt sich über einen Teil einer Stärke 21 der Decklage 2, wodurch zwischen einer Grundlinie 22 der Vertiefung 20 und der Knicklinie 19 ein Randsteg verbleibt. Ist die Decklage 2 durch Leder gebildet, wird eine Tiefe 23 der Vertiefung 20 kleiner oder gleich einer Dicke einer die Innenfläche 15 bildenden Fleischseite ausgebildet. Bei einer mehrschichtigen Decklage 2 ist daher eine der Schichten 24 durch die Fleischseite und eine weitere Schichte 25 durch eine eine Aussenlage bildende Oberflächenlage gebildet. Die Vertiefung 20 erstreckt sich maximal bis zur die Fleischseite begrenzenden Aussenlage, wodurch insbesondere durch die die Aussenfläche 18 überspannende Aussenlage hohe, in zur Längserstreckung des Formteiles 1 senkrechter oder schräger Richtung einwirkende Kräfte übertragen werden können.
Die Aussenlage kann dabei durch das Leder oder Kunstleder selbst, welches entsprechend bearbeitet wurde, oder durch eine an der Decklage 2, insbesondere der Fleischseite, zusätzlich angebrachten natürlichen
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oder künstlichen Schichte 25, wie beispielsweise einer Folie aus Kunststoff etc., gebildet werden.
Zur besseren Übersicht der Ausbildung der Vertiefung 20 in der Decklage 2 ist diese in den weiteren Fig. 3 und 4 in Seitenansicht und in vereinfachter, schematischer Darstellung gezeigt. Die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt der in ihrem Ausgangszustand langgestreckten Decklage 2, in der zur Anpassung der Kontur des Formkörpers 4 - der in dieser Fig. nicht dargestellt ist - in etwa in der halben Länge zumindest eine Vertiefung 20 vorgesehen ist. Die durch geneigt aufeinander zulaufende und sich über einen Teil der Stärke 21 erstreckende Seitenflächen 26 begrenzte Vertiefung 20 weist einen beispielsweise V-förmigen, trapezförmigen, U-förmigen etc. Querschnitt auf.
Die Seitenflächen 26 sind in Richtung der Stärke 21 geneigt zueinander verlaufend angeordnet und verjüngen sich mit zunehmendem Abstand von der Innenfläche 15 bis zu der die Aussenlage bildenden Schichte 23. Die einen Winkel 27 einschliessenden Seitenflächen 26 der zusammengeklappten Decklage 2 können in ihrem durch die aneinandergelegten Seitenflächen 26 gebildeten Verbindungsbereich über eine nicht weiters dargestellte Verbindungsnaht, wie beispielsweise Schweissnaht, Klebenaht etc., kraftschlüssig miteinander verbunden werden.
Natürlich kann gegebenenfalls der Winkel 27 derart gewählt werden, dass beim Anbringen der Decklage 2 am Tragelement 3 durch die Vorgabe der Breitenabmessung 5 des Tragelementes 3 die Seitenflächen 26 eine Freistellung 28, wie in der Fig. 4 näher dargestellt ist, ausbilden und dass durch das Einbringen eines im Ausgangszustand flüssigen oder zähen oder viskosen, den Grundkörper 4 bildenden Materials dieses in die Freistellung 28 der Vertiefung 20 vordringt und die kraftschlüssige Verbindung des Grundkörpers 4 an der Innenfläche 15 und an den Seitenflächen 26 der Decklage 2 erfolgt. Natürlich können die Innenfläche 15 und Seitenflächen 26 eine offenporige Struktur aufweisen, die die Herstellung einer Verbindung bevorzugt.
Wie aus der Fig. 3 weiters zu ersehen, können die Teilflächen 14' der Innenfläche 15 auch im Bereich der herzustellenden Vertiefung 20 geneigt zu weiteren Teilflächen 14 der Innenfläche 15 über die Länge der Vertiefung 20 verlaufend ausgebildet werden.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass natürlich auch die Möglichkeit besteht, die Decklage 2 ausschliesslich in den Verbindungsbereichen 11am Tragelement 3 zu befestigen und die Innenfläche 15 der Decklage 2 an der Oberfläche 12 des Grundkörpers 4 im wesentlichen positioniert aufliegen zu lassen. Dies ist insofern möglich, da durch die geneigt verlaufenden Abstützflächen 13 eine Selbstzentrierung der Decklage 2 gegenüber dem Grundkörper 4 und dem Tragelement 3 erfolgt. Natürlich können auch zwischen den Verbindungsbereichen 11 weitere, über die Oberfläche 12 verteilt angeordnete Verbindungsbereiche 11ausgebildet werden.
Der Winkel 27 kann im wesentlichen in Abhängigkeit von der Breitenabmessung 5 und der Stärke 21 der Decklage 2 frei gewählt werden und kann zwischen 10 und 160 , insbesondere zwischen 30 und 120 , beispielsweise 90 , betragen.
In den gemeinsam beschriebenen Fig. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsvariante der Ausbildung der Decklage 2 in unterschiedlichen Ansichten gezeigt. Anhand dieser Fig. soll das hierfür angewandte Herstellverfahren verdeutlicht werden. Die Fig. 5 zeigt dabei die Decklage 2, die bevorzugt in einer quer zur Längserstreckung verlaufenden Richtung so gefaltet wird, dass die Aussenflächen 18 zumindest bereichsweise aufeinander liegen, worauf in einer der Aussenfläche 18 abgewandten Innenfläche 15 im Bereich eines durch das Falten hergestellten Buges 29 geneigt aufeinander zulaufende Seitenflächen 26 durch Materialabtragung hergestellt werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel begrenzen die Seitenflächen 26 die durch Materialabtragung - wie in gekreuzter Schraffur dargestellt - hergestellte Vertiefung 20.
Diese Vertiefung 20 kann natürlich quer oder in Längserstreckung der Decklage 2 verlaufend angeordnet werden. Nach erfolgter Materialabtragung kann die Decklage 2 wieder soweit auseinandergeklappt werden, bis sich die Seitenflächen 26 gegeneinander abstützen und/oder Teilflächen 14 an nicht weiters dargestellten Längsseitenkanten 6 des Tragelementes 3 abstützen (siehe Fig. 2).
Der auseinandergeklappte Zustand der Decklage 2 mit dem durch die über eine Verbindenaht miteinander verbundenen Seitenflächen 26 gebildeten Verbindungsbereich 11 ist in der Fig. 6 dargestellt.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass die Vertiefung 20 einen im wesentlichen gekrümmten, insbesondere zur Innenfläche 7 des Tragelementes 3 - wie nicht weiters dargestellt - zugewandt konvexen Querschnitt aufweist und die Vertiefung 20 gewissermassen durch eine Minimierung der Stärke 21 der Decklage 2 gebildet ist. Im Wendepunkt der in etwa U-förmigen Vertiefung
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20 verläuft die herzustellende Knicklinie 19, die entsprechend den gewünschten Erfordernissen einen mehr oder weniger scharfen Radius ausbildet.
In den gemeinsam beschriebenen Fig. 7 und 8 ist eine weitere Ausführungsvariante der Decklage 2 in unterschiedlichen Ansichten gezeigt. Dabei zeigt Fig. 7 wiederum die Decklage 2, die bevorzugt in einer quer zur Längserstreckung verlaufenden Richtung so gefaltet wird, dass die Aussenflächen 18 zumindest bereichsweise aufeinander aufliegen, worauf in der der Aussenfläche 18 abgewandten Innenfläche 15 zumindest in Teilflächen 14 zumindest zwei quer zur Längserstreckung verlaufende Seitenflächen 26 ausgebildet werden. Ein zwischen den Seitenflächen 26 gemessener erhabener Winkel 30 beträgt zwischen 190 und 250 , insbesondere zwischen 210 und 250 , beispielsweise 220 .
Die Seitenflächen 26 verlaufen geneigt zueinander und erweitern sich in bezug auf eine durch einen Knickpunkt zwischen den Teilflächen 14 und Seitenflächen 26 gelegte Hilfslinie h - wie in strichpunktierten Linien dargestellt - ausgehend von den Teilflächen 14 mit zunehmendem Abstand in Richtung der Aussenfläche 18. Eine Herstellung der geneigten Seitenflächen 26 erfolgt durch Materialabtragung, beispielsweise Formschleifen, Formfräsen, Erodieren etc.
Nach erfolgter Materialabtragung wird die Decklage 2 soweit auseinandergeklappt, wie in der Fig. 8 zu ersehen ist, bis sich die Seitenflächen 26 und/oder Teilflächen 14 der Decklage 2 an den Längsseitenkanten 6 des Tragelementes 3 aufeinander abstützen. Die über ein Verbindungselement mit den Verbindungsbereichen 11 des Tragelementes 3 verbundene Decklage 2 überspannt das Tragelement 3 in seiner Breitenabmessung 5. Die Decklage 2 ist an der Oberfläche 12 des Grundkörpers 4 bzw. an die Kontur angepasst. Die geneigten Teilflächen 14 der Innenfläche 15 der Decklage 2 sind zumindest bereichsweise an den Abstützflächen 13 des Grundkörpers 4 abgestützt und gegebenenfalls mit diesen form- und/oder kraftschlüssig verbunden.
Wie in diesem Ausführungsbeispiel angedeutet, ist der Grundkörper 4 wiederum durch einen eigenständigen Bauteil gebildet, der über ein zwischen einem der Innenfläche 7 des Tragelementes 3 zugewandten Oberflächenbereich 31 und der Innenfläche 7 angeordnetes Verbindungselement mit dem Tragelement 3 verbunden ist. Das Verbindungselement wird insbesondere durch ein kraftschlüssiges Verbindungselement, insbesondere durch eine Klebenaht, Schweissnaht etc., gebildet.
Die vorliegende Ausführungsform der Decklage 2 ermöglicht die Anordnung zumindest einer sich in Längserstreckung und parallel zu den Längsseitenkanten 6 erstreckenden nutartigen Oberflächenvertiefung 32 in den Formteil 1. Dazu ist der Grundkörper 4 mit geneigt aufeinander zulaufenden Abstützflächen 13 versehen, die, ausgehend von den sich einander gegenüberliegenden Längsseitenkanten 6 des Tragelementes 3 mit zunehmendem Abstand in Richtung der beispielsweise in etwa in der halben Breitenabmessung 5 des Tragelementes 3 angeordneten Oberflächenvertiefung 32 verjüngend verlaufen. Die Aussenfläche 18 und Innenfläche 15 verlaufen über einen Grossteil ihrer Breite und Länge parallel zueinander. Die die Knicklinie 19 aufnehmende Oberflächenvertiefung 32 verläuft in Längsrichtung der Decklage 2 und parallel zu den Längsseitenkanten 6 des Tragelementes 3.
Die aufeinander abgestützten Seitenflächen 26 können über eine Verbindenaht miteinander kraftschlüssig verbunden werden. Alternativ dazu wäre auch die Möglichkeit gegeben, dass die Decklage 2 mit ihren Teilflächen 14 an den Längsseitenkanten 6 des Tragelementes 3 abgestützt sind und zwischen den Seitenflächen 26 eine Freistellung 28, wie dies auch bereits in der Fig. 4 dargestellt wurde, ausgebildet ist.
Wie weiters in der Fig. 7 eingetragen, ist ein zwischen einem Scheitel und einer Basis des durch die Seitenflächen 26 gebildeten imaginären gleichschenkeligen oder gegebenenfalls gleichseitigen Dreieckes senkrecht zur Aussenfläche 18 bemessener Abstand 33 ausgebildet, der die Knicklinie 19 in der Decklage 2 bildet. Der Abstand 33 beträgt zumindest zwischen 5 % und 30 %, insbesondere zwischen 8 % und 25 %, beispielsweise 10 % der minimalen Stärke 21 der Decklage 2.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Decklage 2 mit der Stärke 21 zwischen 0,5 mm und 10 mm, insbesondere zwischen 1 mm und 8 mm, beispielsweise 4 mm ausgebildet ist.
Wie nicht weiters dargestellt, besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass über eine Breite des mehrlagigen bandartigen Formteiles 1 mehrere parallel zueinander verlaufende, die Knicklinie 19 aufnehmende Oberflächenvertiefungen 32 nebeneinander angeordnet sind. Demgemäss wäre die Decklage 2 mehrmals bevorzugt in einer quer zur Längserstreckung verlaufenden Richtung zu
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falten und an mehreren distanziert zueinander angeordneten Stellen Material abzutragen, um mehrere Oberflächenvertiefungen 32 zu schaffen.
In der Fig. 9 ist eine weitere Ausführungsvariante der Decklage 2 im Zusammenwirken mit dem Tragelement 3 und dem Grundkörper 4 gezeigt. Die Decklage 2 wird in ihrer Breitenrichtung mit mehreren distanziert zueinander angeordneten Vertiefungen 20 versehen, deren einander zugeordnete Seitenflächen 26 nach dem mehrmaligen Abknicken der Decklage 2 aufeinander abgestützt sind. Die Tiefe 23 der Vertiefungen 20 erstreckt sich über einen Teil der Stärke 21 der Decklage 2 und ist zweckmässig bei beiden Vertiefungen 20 gleich ausgebildet.
Natürlich können die in die Innenfläche 15 der Decklage 2 angeordneten, durch Seitenflächen 26 begrenzten Vertiefungen 20 auch, wie bereits zuvor ausführlich beschrieben, durch Begrenzung des Weges zum Knicken durch die Breitenabmessung 5 des Tragelementes 3 eine Freistellung 28 ausbilden, die durch die Anordnung des Grundkörpers 4 zumindest bereichsweise, bevorzugt vollständig mit Material ausgefüllt wird. An der Aussenfläche 18 der Decklage 2 werden zwei parallel zueinander und parallel zu den Längsseitenkanten 6 des Tragelementes 3 verlaufende Knicklinien 19 ausgebildet.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass die Knicklinien 19 in Längserstreckung des Formteiles 1 geneigt aufeinander zulaufen, wie dies beispielsweise dann der Fall ist, wenn der Formteil 1 im Bereich der Gelenkanordnung eine grössere Breite aufweist als die im Bereich beispielsweise der Schnallenanordnung gemessene Breite.
In der Fig. 10 ist eine weitere Ausführungsvariante des mehrlagigen bandartigen Formteiles 1 mit zumindest zwei parallel zueinander und in Längsrichtung des Formteiles 1 sich erstreckende Oberflächenerhöhungen 34 und einer zwischen diesen angeordneten Oberflächenvertiefung 32 gezeigt. Diese Ausführungsvariante zeigt den gleichzeitig das Tragelement 3 ausbildenden Grundkörper 4 mit einer mehrdimensionalen Raumform, wobei der Grundkörper 4 an seiner der Decklage 2 zugewandten Oberfläche 15 vier zueinander giebel- oder dachartig verlaufende Abstützflächen 13 aufweist, welche in ihrem Übergangsbereich 16 jeweils eine Scheitellinie 17 ausbilden. Zwischen zumindest zwei benachbart zueinander angeordneten Stützflächen 13 ist eine weitere, bevorzugt parallel zu der Aussenfläche 8 des Tragelementes 3 verlaufende Teilstützfläche 35 ausgebildet.
In Übergangsbereichen 36 zwischen den geneigten Stützflächen 13 und der Teilstützfläche 35 sind Scheitellinien 17ausgebildet. Durch diese spezielle Ausbildung werden vier parallel zueinander und parallel zu den Längsseitenkanten 6 verlaufende, auf die Scheitellinien 17 senkrecht ausgerichtete Knicklinien 19 ausgebildet.
Natürlich können diese Knicklinien 19 und Scheitellinien 17 auch in Richtung der Längserstreckung des Formteiles 1 geneigt zueinander und geneigt zu den Längsseitenkanten 6 verlaufen.
Zumindest Teilflächen 14 der Innenfläche 15 der Decklage 2 stützen sich zumindest bereichsweise an den Abstützflächen 13 und/oder der Teilstützfläche 35 ab. Durch die giebel- oder dachartig verlaufenden Abstützflächen 13 wird die Decklage 2 gegenüber dem Grundkörper 4 und/oder dem Tragelement 3 in eine zentrierte Lage verbracht und darauffolgend die Decklage 2 mit dem Tragelement 3 durch zumindest bereichsweises Anordnen von Verbindungselementen form- und/oder kraftschlüssig verbunden. So ist es beispielsweise möglich, dass das Verbindungselement durch eine Klebe- oder Schweissnaht gebildet ist, welche linienförmig an der Innenfläche 15 und/oder der Oberfläche 12 und/oder den Längsseitenkanten 6 angeordnet wird. Die gebildeten Verbindungsbereiche 11ermöglichen dadurch die Herstellung eines formstabilen Formteiles 1.
Wie dieser Figur weiters zu entnehmen, ist die Stärke 21 der Decklage 2 in den einander gegenüberliegenden Längsrandbereichen 37 in Richtung der Längsstirnkanten 38 verjüngend ausgebildet. Dabei überdecken die Längsrandbereiche 37 nur einen Teil der Längsseitenkanten 6 des Tragelementes 3, wonach die Stirnkanten 38 der Decklage 2 versetzt zu der Aussenfläche 8 des Tragelementes 3 angeordnet verlaufen. Eine derartige Ausbildung der Längsrandbereiche 37 und Befestigung deren an dem Tragelement 3 sind dem Fachmann unter dem Begriff #Rembordieren" bekannt und gelten bereits als allgemeiner Stand der Technik. Die diesbezügliche detaillierte Offenbarung einer derartigen Verbindung der Decklage 2 mit dem Tragelement 3 und/oder dem Grundkörper 4 kann aus der AT 403 980 B und/oder AT 407 692 B entnommen werden.
Das Tragelement 3 und/oder der Grundkörper 4 und/oder die Decklage 2 können eine räumlich gekrümmte Raumform aufweisen, die beispielsweise in den Randbereichen durch die Oberflächenerhöhungen 34 und im inneren Bereich durch zusätzliche Oberflächenvertiefungen 32 gebildet sind.
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Wie weiters schematisch dargestellt, ist das Tragelement 3 und/oder der Grundkörper 4 und/oder die Decklage 2 oder sind beispielsweise einzelne Schichten 24 ; durch einen Multi- compoundwerkstoff gebildet, der aus einem Gemisch aus 50 % bis 90 % Fasermaterial 39, z.B.
Fasern 40, Elementarfasern 41, Fibrillen, Protofibrillen, aus Natur- und/oder Kunststoffmaterialien und gegebenenfalls Füllmaterialien 42, sowie 10 % bis 50 % Bindemittel 43 besteht. In dieser Ausführung wird der Grundkörper 4 durch den Multicompoundwerkstoff gebildet. Die Fasermaterialien 39 können dabei aus Natur- und/oder Kunststoffmaterialien bestehen. Bevorzugt handelt es sich bei dem Fasermaterial 39 um Fasern 40, Elementarfasern 41, gegebenenfalls aber auch um Fibrillen und Protofibrillen aus Leder bzw. Kunstleder. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, diesem Gemisch aus Fasermaterialien 39 Fasern 40 bzw. Fäden oder Elementarfasern 41, Fibrillen oder Protofibrillen von Naturfasern, wie Baumwolle und Kamelhaar, oder anderen Natur- oder Kunstmaterialien zuzusetzen.
Es ist auch möglich, Zellulosefasern, Zellstoff oder aus Recyclingkunststoffen oder Naturmaterialien gewonnene Fasern bzw. Flocken diesem Gemisch zuzusetzen. So ist es u. a. auch möglich, Fasern 40 bzw. Fäden oder Elementarfasern 41 aus Graphit und/oder Keramik und/oder Silber und/oder Glas beizugeben, um beispielsweise eine hohe Festigkeit zu erreichen. Dieses Gemisch aus Fasermaterial 39 wird mit dem Bindemittel 43 vermischt. Dieses Bindemittel 43 kann durch Lattex, Polyurethandispersionen, Kunstharz, Polyacrylatdispersionen mit Weichmacher, Naturkautschuk oder einem beliebigen anderen Dispersionsklebstoff gebildet werden.
Bevorzugt werden Bindemittel 43 eingesetzt, die aus Naturmaterialien, beispielsweise koagulierenden Materialien, gebildet sind, um unter Einwirkung beispielsweise von Druck oder Temperatur auszukoagulieren oder die Klebewirkung zu entwickeln, sodass die Fasermaterialien 39 in ihrer verdichteten Lage durch das Bindemittel 43 fixiert bzw. festgehalten werden können. Diese Verbindung des Tragelementes 3 bzw. des Grundkörpers 4 kann über eine Kovalenz und/oder eine Elektrovalenz und/oder eine Komplexbildung und/oder eine Wasserstoffbrückenbildung erfolgen.
Durch die Grösse der Verdichtung bzw. des Verdichtungsfaktors und die Grösse der Fasern 40 bzw. des Fasermaterials 39 und die Art des verwendeten Bindemittels 43 ist es auch möglich, die Oberflächenstruktur des Tragelementes 3 bzw. Grundkörpers 4 zu beeinflussen und diese rauher oder glatter auszubilden. Für die Herstellung des Grundkörpers 4 haben sich nun vor allem Fasermaterialien 39 als vorteilhaft erwiesen, die eine Länge zwischen 5 um und 10 mm, bevorzugt 0,1 mm bis 3 mm, aufweisen und deren Faserdurchmesser zwischen 0,0015 um und 300 um, bevorzugt zwischen 20 um und 200 um, beträgt. Vor allem ist es des weiteren auch möglich, Füllmaterial 42 zu verwenden, die durch Holzspäne, Kork, Silberfäden, Kamelhaar, Mikroglaskugeln, Baumwolle, Zellstoff oder andere Materialien gebildet sind.
Die Decklage 2 an sich kann beispielsweise durch einen Streifen bzw. einer Folie aus Leder oder Kunststoff, Textil oder anderen beliebigen Materialien gebildet werden, die zumindest geringfügig elastisch nachgiebig sind. Weiters kann die Decklage 2 z. B. bei Verwendung von Textilien als Gewebe, Gewirke, Netz oder Gitter ausgebildet sein.
Natürlich kann ein derartiges Gemisch aus Fasermaterial 39 und/oder Fasern 40 und/oder Elementarfasern 41 und/oder Füllmaterial 42 und/oder Bindemittel 43 auch nur eine einzige Schichte 24 ; ausbilden. Wird das Tragelement 3 und/oder die Decklage 2 mehrschichtig ausge- bildet, so kann eine der Schichten 24 beispielsweise als Multicompoundwerkstoff und eine weitere Schicht 25 aus Natur- und/oder Kunststoffmaterial gebildet werden. Auf diese Weise ist jede beliebige Kombination von Schichten 24, 25 mit unterschiedlichen Materialien möglich.
Weiters sei noch darauf hingewiesen, dass die Decklage 2 und/oder das Tragelement 3 und/oder der Grundkörper 4 durch einen Spritz- oder Schäumvorgang hergestellt werden können.
Auf diese Weise ist es nunmehr möglich, den Grundkörper 4 unmittelbar auf die Decklage 2 aufzuspritzen oder aufzuschäumen, wodurch zumindest in den linienförmigen oder flächenförmigen Verbindungsbereichen eine dauerhafte Verbindung erreicht werden kann. Dadurch bildet die Decklage 2 mit dem Grundkörper 4 einen einteiligen Bauteil aus, welcher über ein bereits zuvor beschriebenes Verbindungselement mit dem Tragelement 3 unlösbar verbunden wird.
Der erfindungsgemässe, bevorzugt mehrlagige bandartige Formteil 1 sowie das Verfahren zur Herstellung desselben sind natürlich auch auf weitere Gebrauchsgegenstände, wie beispielsweise bei Polsterüberzügen, Gehäuseverkleidungen, Armaturenverkleidungen, Lenkradverkleidungen, Gürtel, Schuhe etc., einsetzbar.
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Eine dieser beispielhaften Anwendungmöglichkeiten ist in der Fig. 11 gezeigt. Diese zeigt einen Querschnitt eines aus dem Stand der Technik bekannten Lenkrades 44, das über seinen Umfang zumeist mit einer Decklage 2 flächig überzogen ist. Das Lenkrad 44 bildet dabei das Tragelement 3 aus. Zwischen der Decklage 2 und dem Tragelement 3 ist zumindest bereichsweise zumindest ein Grundkörper 4 angeordnet. Die Decklage 2, das Tragelement 3 und der Grundkörper 4 bilden zusammen den etwa mehrlagigen bandartigen, das Lenkrad 44 umspannenden Formteil 45.
Das Lenkrad 44 bzw. das dieses bildende Tragelement 3 weist einen in etwa kreiszylindrischen oder ovalen Querschnitt auf, an dem beispielsweise der Grundkörper 4 einstückig angeordnet ist, der an seiner der Decklage 2 zugewandten Oberfläche 12 zumindest zwei zueinander giebel- bzw. dachartig verlaufende Abstützflächen 13 aufweist, welche in ihrem Übergangsbereich 16 die Scheitellinie 17 ausbilden. Die Decklage 2 weist in der dem Grundkörper 4 zugewandten Innenfläche 15 zumindest eine, bevorzugt mehrere in Längserstreckung der Decklage 2 voneinander distanzierte Vertiefungen 20 auf. Die weitere detaillierte Beschreibung der Vertiefung 20, Scheitellinie 17 und Knicklinie 19 sowie die Abmessungen, wie beispielsweise Tiefe 23, Stärke 21 etc., sind aus den zuvor beschriebenen detaillierten Figuren sinngemäss zu übernehmen.
Aneinanderstossende Endteile 46 der Decklage 2 werden über ein Verbindungselement miteinander unlösbar verbunden, sodass eine mehrlagig aufgebaute Decklage 2 ausgebildet ist. Das Verbindungselement kann beispielsweise durch eine Klebenaht, Schweissnaht etc. gebildet werden.
Abschliessend sei noch darauf verwiesen, dass die zuvor beschriebene Vertiefung 20 auch quer zur Längserstreckung der Decklage 2 verlaufend angeordnet werden kann. Somit können in Längserstreckung des Formteiles 1 ; 45 eine Vielzahl von unmittelbar oder zumindest geringfügig voneinander distanziert angeordneten Vertiefungen 20 bzw. Knicklinien 19 ausgebildet werden.
Der Ordnung halber sei abschliessend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus des Formteiles 1 ; 45 dieser bzw. dessen Bestandteile teilweise unmassstäblich und/oder vergrössert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1,2; 3,4; 5,6; 7,8; 9 ; 10 ; 11 gezeigten Ausführungen den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemässen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemässen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.
Bezugszeichenaufstellung
1 Formteil
2 Decklage
3 Tragelement
4 Grundkörper
5 Breitenabmessung
6 Längsseitenkante
7 Innenfläche
8 Aussenfläche
9 Stärke 10 Uhrarmband 11 Verbindungsbereich 12 Oberfläche 13 Abstützfläche 14 Teilfläche 14' Teilfläche 15 Innenfläche 16 Übergangsbereich 17 Scheitellinie 36 Übergangsbereich 37 Längsrandbereich 38 Längsstirnkante 39 Fasermaterial 40 Faser 41 Elementarfaser 42 Füllmaterial 43 Bindemittel 44 Lenkrad 45 Formteil 46 Endteil
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18 Aussenfläche
19 Knicklinie 20 Vertiefung 21 Stärke 22 Grundlinie 23 Tiefe 24 Schichte (innere oder Fleischseite) 25 Schichte (äussere) 26 Seitenfläche 27 Winkel 28 Freistellung 29 Bug 30 Winkel 31 Oberflächenbereich 32 Oberflächenvertiefung 33 Abstand 34 Oberflächenerhöhung 35 Teilstützfläche
PATENTANSPRÜCHE: 1.
Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen bandartigen Formteiles, bei welchem eine
Decklage eine einem Tragelement zugewandte Innenfläche und eine vom Tragelement abgewandte Aussenfläche aufweist und zwischen der Decklage und dem Tragelement ein
Grundkörper angeordnet wird, der mit der Decklage und/oder dem Tragelement zumindest bereichsweise verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der Innenfläche (15) der
Decklage (2) wenigstens eine bevorzugt im wesentlichen in Längserstreckung verlaufende, etwa nutförmige, durch Seitenflächen (26) begrenzte Vertiefung (20) hergestellt wird, wor- auf die Decklage (2) entlang dieser Vertiefung (20) geknickt bzw. gefaltet und in vorbe- stimmbaren Verbindungsbereichen (11) mit dem Grundkörper (4) und/oder dem Tragele- ment (3) bevorzugt kraftschlüssig verbunden wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen bandartigen Formteiles, bei welchem eine
Decklage eine einem Tragelement zugewandte Innenfläche und eine vom Tragelement abgewandte Aussenfläche aufweist und zwischen der Decklage und dem Tragelement ein
Grundkörper angeordnet wird, der mit der Decklage und/oder dem Tragelement zumindest bereichsweise verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Decklage (2) bevorzugt in einer quer zur Längserstreckung verlaufenden Richtung so gefaltet wird, dass die Aussen- flächen (18) zumindest bereichsweise aufeinander aufliegen, worauf in einer der Aussenflä- che (18) abgewandten Innenfläche (15) im Bereich eines Buges (29) zumindest zwei be- vorzugt parallel zur Längserstreckung und geneigt aufeinander zulaufende Seitenflächen (26) hergestellt werden und dass die Decklage (2) so weit auseinandergeklappt wird,
bis die
Seitenflächen (26) und/oder Teilflächen (14) der Innenfläche (15) der Decklage (2) an
Längsseitenkanten (6) des Tragelementes (3) aufeinander abgestützt sind.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Vertiefung (20) durch Materialabtragung, wie Schleifen, Fräsen, Reiben oder Erodieren, erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass zwischen der das Tragelement (3) zwischen einander gegenüberliegenden
Verbindungsbereichen (11) überspannenden Decklage (2) und dem Tragelement (3) der
Grundkörper (4) angebracht wird.
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