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Die Erfindung betrifft einen Selbstfärbestempel mit Oberschlagfärbung, wobei der Stempel besteht aus zumindest einem auf die zu stempelnde Fläche aufsetzbaren, ein der Aufsetzfläche gegenüberliegendes Farbkissen aufnehmenden Sockel, aus einem im Sockel angeordneten, zwischen dem Farbkissen und der Aufsetzfläche unter gleichzeitiger Wendung hin- und herbewegbaren, die Druckplatte od. dgl.
tragenden Stempeleinsatz, sowie aus einem den Sockel mit zwei an dessen Schmalseitenwänden geführten Seitenschenkeln umgreifenden, zur Aufsetzfläche hin gegen Federkraft verschiebbaren Auslöseelement, in dessen Seitenschenkelenden die die Schmalseitenwände des Sockels in geraden Führungsschlitzen durchsetzenden Wendeachsen des Stempeleinsatzes gelagert sind, wobei im Sockel an seinen Schmalseitenwänden feste Steuerkurven und am Stempeleinsatz mit Abstand von dessen Wendeachsen ein den Schmalseitenwänden zugekehrtes Getriebeelement angeordnet ist, welches mit der Steuerkurve bei der Hinund Herbewegung des Stempeleinsatzes zusammenwirkt, wobei das Getriebeelement aus einem mittigen Zapfen und zwei seitlich davon angeordneten abgerundeten, konkaven Vertiefungen besteht, und die Steuerkurve aus zwei übereinander angeordneten,
dem Führungsschlitz benachbarten Anschlägen mit abgerundeter, konvexer Kontur besteht, die über eine Vertiefung bzw.
Freistellung voneinander getrennt sind.
Üblicherweise entspricht dabei die Kontur der Vertiefungen im Wesentlichen der Aussenkontur der Anschläge.
Ein eingangs erwähnter bzw. vergleichbare Stempel sind beispielsweise aus der EP 1 152 899 B1, der US 4 532 642 A oder der WO 01/83227 A1 bekannt.
Nachteilig an solchen bekannten Stempeln ist, dass mit diesen lediglich ein Stempelabdruck erzeugbar ist.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Stempel zu schaffen, mit dem zwei (verschiedene) Stempelabdrücke erzeugt werden können.
Diese Aufgabe wird mit einem eingangs erwähnten Stempel dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss der Stempel zwei übereinander angeordnete Sockel aufweist, welche beide in dem Auslöseelement verschiebbar gelagert sind.
Durch Umdrehen des Stempels können dann verschiedene Stempelabdrücke erzeugt werden.
Damit eine optimale Bedienung eines solchen Stempels für zwei Stempelabdrücke gegeben ist und Verschmutzungen der Hände eines Benutzers zuverlässig vermieden sind, sind an dem Stempel Mittel zum Blockieren der Relativbewegung eines Sockels relativ zu dem Betätigungselement vorgesehen.
Bei einer konkreten Ausführungsform bestehen die Mittel aus einer Abdeckung, welche den Sockel derart umschliesst, dass eine Bewegung des Sockels relativ zu dem Auslöseelement verhindert ist. Zum Betätigen muss das jeweilige Abdeckelement abgenommen werden, damit eine Relativbewegung möglich ist und die Stempelplatte die zu bestempelnde Fläche berühren kann.
Bei einer anderen Ausführungsform ist das Mittel ein Bolzen, der in dem Auslöseelement zwischen zwei Positionen verschiebbar gelagert ist, wobei in einer Position eine Bewegung des Sockels relativ zu dem Auslöseelement durch den Bolzen gesperrt und in der anderen Position eine Bewegung möglich ist. Bei dieser Variante braucht sich der Benutzer nicht darum zu kümmern, welche Abdeckung abzunehmen ist. Andererseits ist ein so zuverlässiger Schutz vor Beschmutzung wie bei einer Abdeckung nicht möglich.
Besonders einfach ist es, wenn der Bolzen zwischen seinen beiden Positionen mittels Schwerkraft bewegt wird.
Zum Wenden der Stempeleinsätze kann ein beispielsweise aus der EP 1 152 899 B1 bekannter Wendemechanismus eingesetzt werden. Wie diesem Dokument, insbesondere Figur 2, zu entnehmen ist, sind Getriebemittel an einem Stempeleinsatz befestigt. Diese Getriebemittel bestehen aus einem mittigen Zapfen, der seitlich von zwei Vertiefungen begrenzt ist. Sowohl der Zapfen als auch die Vertiefungen weisen eine kreisförmige Kontur auf und wirken bei einem Betätigen des Stempels mit einer Steuerkurve zusammen.
Diese Steuerkurve besteht aus zwei in Bewegungsrichtung des Stempeleinsatzes übereinander angeordneten Anschlägen mit kreisförmiger Kontur, welche über eine Vertiefung mit ebenfalls kreisförmiger Kontur ineinander übergehen.
Bei einem Betätigen des Stempels wird vorerst der Stempeleinsatz geradlinig nach unten bewegt, bis der obere Anschlag in die Vertiefung an dem Stempeleinsatz bewegt wird. Bei einer
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Weiterbewegung des Stempeleinsatzes rollt dieser nun an dem oberen Einsatz ab, sodass sich also der Stempeleinsatz um seine in Führungsschlitzen geführten Wendeachsen zu drehen beginnt. Dadurch greift der mittige Zapfen in die Vertiefung, welche die beiden die Steuerkurve bildenden Anschläge miteinander verbindet, ein, und der Stempeleinsatz rollt nun um den in die Vertiefung eingreifenden Zapfen ab, bis schliesslich der Stempeleinsatz um 180 gedreht ist und dann geradlinig in die Stempelposition bewegt wird.
Bei einer solchen Anordnung beschreibt ein gedachter Mittelpunkt des Zapfens - betrachtet man lediglich die parallel zu der Führungsschiene gerichtete Komponente der Bewegung - eine ständig abwärts gerichtete Bewegung.
Nachteilig an einem solchen Stempel ist allerdings, dass für das Wenden des Stempeleinsatzes in vertikaler Richtung relativ viel Weg notwendig ist, der somit auch eine bestimmte Bauhöhe des Stempels notwendig macht.
Um geringeren Bauraum zu benötigen als ein solcher bisher bekannter Wendemechanismus ist weiters vorgesehen, dass das Getriebeelement in seinem mit der Steuerkurve zusammenwirkenden Bereich derart ausgebildet ist, dass in einem Bereich zwischen den beiden Anschlägen der Zapfen bei der Drehbewegung des Stempeleinsatzes anschliessend an eine Abwärtsbewegung vorerst wieder eine Aufwärtsbewegung vollführt, an welche sich eine in die Stempelposition führende Abwärtsbewegung anschliesst.
Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Getriebemittel beschreibt der Mittelpunkt des Zapfens während der Abwärts- und Drehbewegung des Stempeleinsatzes kurzfristig wieder eine Aufwärtsbewegung, wodurch im Gegensatz zu herkömmlichen Stempeln für die Drehbewegung weniger Bauraum benötigt wird und der Stempel somit mit geringerer Bauhöhe gefertigt werden kann.
Besonders gut wird dieser erfindungsgemässe Effekt erreicht, wenn der mittige Zapfen in seinem vorderen, mit der Steuerkurve zusammenwirkenden Bereich aus zwei zusammenlaufenden Schenkeln mit im Wesentlichen geradliniger Kontur besteht.
Um ein ruckfreies Abgleiten zu erlauben, ist vorgesehen, dass die geradlinigen Schenkeln an der Spitze über einen abgerundeten Bereich ineinander übergehen.
Ebenso ist es günstig, wenn die geradlinigen Schenkel sich unter einem Winkel von etwa 60 - 90 schneiden.
Um einerseits ein gutes Abgleiten des Getriebeelementes entlang der Steuerkurve zu erlauben und andererseits auch möglichst geringen Bauraum für die Bewegung zu benötigen, sind noch die folgenden Massnahmen entweder alleine für sich genommen oder in Kombination günstig: x) der mittige Zapfen weist eine geringere Breite auf als der Durchmesser der Wendeachse beträgt und er weist nach hinten eine von zwei parallelen Schenkeln begrenzte, zu der Führungsschiene parallele Verlängerung auf, welche in einer zu der Führungsschiene (= Führungsschlitzen) parallelen Schenkelführung in den Schmalseitenwänden des Sockels geführt ist; x) die abgerundeten, konkaven Vertiefungen weisen einen geringeren Durchmesser auf als der Durchmesser der Wendeachsen beträgt;
x) der Mittelpunkt der Wendeachse liegt in einer Ausgangsstellung in Bewegungsrichtung hinter einer Verbindungsachse der Mittelpunkte der beiden Vertiefungen.
Weiters ist es in oben genanntem Sinne auch noch zweckmässig, wenn die die Steuerkurve bildenden Anschläge eine kreisförmige Kontur aufweisen, beide Anschläge im Wesentlichen den selben Kreisradius aufweisen, und der Abstand der beiden Mittelpunkte der Anschläge im Wesentlichen das Vierfache ihrer Radien ist.
Um die Kinematik noch weiter zu verbessern, ist es günstig, wenn die Breite des Zapfens in etwa dem Durchmesser der Vertiefung entspricht.
Ebenfalls günstig für eine optimale Bewegung ist es, wenn die Kontur der Vertiefungen im Wesentlichen einen Halbkreis bildet.
Um eine Drehbewegung zu erlauben, weist im Bereich der Steuerkurve die Schenkelführung eine Ausnehmung für die Drehbewegung des Zapfens auf.
Im Folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Doppelstempels,
Fig. 2 einen Stempel nach Figur 1 mit auf einer Seite abgenommener Kappe,
Fig. 3 eine Explosionszeichnung eines Stempels nach Figur 1 bzw. 2,
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Fig. 4 eine noch detailliertere Explosionsdarstellung des Stempels,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch einen Stempel parallel zu den breiteren Seitenwänden,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie A-A nach Figur 5,
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie B-B nach Figur 5,
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie C-C nach Figur 5,
Fig. 9 einen Schnitt durch einen Stempel im Bereich des Wendemechanismus mit dem Stempeleinsatz in seiner Ausgangsstellung,
Fig. 10 - Fig.
14 weitere Schnitte durch einen Stempel im Bereich des Wendemechanismus in verschiedenen Bewegungsstadien des Stempeleinsatzes,
Fig. 15a und 15b schematische Ansichten eines Getriebeelementes nach dem Stand der Technik,
Fig. 16a und 16b schematische Ansichten eines Getriebeelementes nach der Erfindung, und
Fig. 17 einen Schnitt durch einen weiteren Stempel mit Sperrmechanismen für die Bewegung der Stempeleinsätze.
Die Figuren 1 - 4 zeigen einen erfindungsgemässen Handstempel STE, wobei es sich - wie im Folgenden noch näher erläutert wird - um einen Doppelstempel handelt, d. h. um einen Stempel, mit dem zwei in der Regel voneinander verschiedene Abdrücke erzeugt werden können.
Die Funktionsweise des Stempels ist im Folgenden näher an Hand eines ebenfalls neuen Wendemechanismus für die Stempeleinsätze erläutert. Dieser Mechanismus bringt den Vorteil, dass der Stempel mit geringerer Bauhöhe ausgeführt werden kann, was insbesondere bei einem Doppelstempel hinsichtlich der Bedienbarkeit und Stabilität von Bedeutung ist. Prinzipiell kann aber auch ein aus dem Stand der Technik bekannter Wendemechanismus verwendet werden.
Betrachtet man Figur 1, so erkennt man im Wesentlichen zwei Abdeckungen AB1, AB2, sowie ein Auslöseelement AUS, welche das Gehäuse des Stempels STE bilden.
In Figur 2 ist die untere Abdeckung AB2 abgenommen, bei einem Betätigen der Abdeckung AB1 wird der Auslöser AUS auf einem Sockel SOC2 nach unten geschoben, wodurch der Wendemechanismus für den unteren Stempeleinsatz betätigt und dieser in die Stempelposition bewegt wird. Das Auslöseelement AUS umgreift mit zwei Seitenschenkel AU1, AU2 die Schmalseitenwände des Sockels SOC1, SOC2 und ist gegen Federkraft zur Aufsetzfläche hin bewegbar.
In der Anordnung nach Figur 2 funktioniert der Doppelstempel wie ein herkömmlicher Einfachstempel. Falls für einen Stempelabdruck die obere Stempelplatte verwendet werden soll, ist lediglich die obere Abdeckung AB1 abzunehmen, der Stempel umzudrehen und entsprechend auf die zu bestempelnde Oberfläche aufzusetzen, und das Auslöseelement AUS durch Drücken der aufgesetzten Abdeckung AB2 zu betätigen.
Neben der Funktion des Betätigens eines Wendemechanismus dient das Abdeckelement AB1, AB2 jeweils auch noch als Schutz vor der Betätigung des zweiten Wendemechanismus (bzw. im Falle des Nichtgebrauchs bzw. Transports auch zum Schutz vor Betätigung beider Wendemechanismen) und einer daraus möglicherweise resultierenden Beschmutzung des Benutzers.
In Figur 4 ist der Stempel STE in einer noch detaillierteren Darstellung abgebildet. Neben den bereits erläuterten Bestandteilen sind zwei Stempeleinsätze EIN1, EIN2 zu erkennen. Diese Einsätze EIN1, EIN2 sind über Achsen ACH in entsprechenden Ausnehmungen ANE in dem Auslöseelement AUS drehbar gelagert, sodass sie bei einer Abwärtsbewegung des Auslöseelementes AUS relativ zu dem entsprechenden Sockel SOC1, SOC2 verschoben werden, aber frei für eine Wendebewegung sind.
Der vorteilhafterweise verwendete neue Wendemechanismus besteht nun einerseits aus entsprechenden Steuerkurven in den Sockeln SOC1, SOC2, sowie entsprechenden Getriebeelementen an den Stempeleinsätzen EIN1, EIN2, welche bei einer Betätigung in den zugeordneten Steuerkurven abgleiten und zu einem Wenden des Einsatzes um 180 führen.
In dem vertikalen Querschnitt durch den Stempel nach Figur 5 sind weiters noch die beiden Kissenladen LAD1, LAD2 für die Stempelkissen KIS1, KIS2, sowie die Stempeleinsätze EIN1, EIN2 mit den Stempelplatten PLA1, PLA2 zu erkennen, wobei in der gezeigten Ruhelage des Stempels STE die Stempelplatten PLA1, PLA2 in Anlage an den Kissen KIS1, KIS2 sind. Die Kissenladen bzw. Stempelkissen können dabei über seitliche Öffnungsschlitze OS1, OS2 in den Sockeln SOC1, SOC2 bei abgenommener Abdeckung AB1, AB2 leicht ausgewechselt werden (siehe Fig. 4).
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Bei der Betätigung des Stempels wird der obere Sockel SOC1 (SOC2) gegen eine an dem unteren Sockel SOC2 (SOC1) anliegende Druckfeder FED gedrückt, die bei einer Entlastung des Stempels diesen wieder in seine Ausgangsposition wie in Figur 5 dargestellt bewegt.
Durch ein Betätigen des Stempels wird somit praktisch der untere Sockel SOC2 relativ zu dem Auslöseelement AUS verschoben. In diesem Auslöseelement AUS ist, wie bereits erörtert, über Achsen ACH der Stempeleinsatz EIN1, EIN2 drehbar, aber gegen eine Lateralbewegung in Bezug auf das Auslöseelement fixiert, gelagert. Die Achsen ACH durchstossen dabei den Sockel SOC1, SOC2 an seinen Schmalseitenwänden in Führungsschlitzen SFU, und der Stempeleinsatz greift mit entsprechenden Getriebeelementen im Bereich dieser Achsen in Steuerkurven in den Sockeln ein, welche zu einem Wenden des Stempeleinsatzes führen.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung neben der Möglichkeit, zwei Stempelabdrücke zu erzeugen, besteht nun in dem Wendemechanismus, der zu einem Wenden des Stempeleinsatzes führt. Wie den Figuren 6 - 8 zu entnehmen ist, die Schnitte entlang den Linien A-A, B-B bzw. C-C aus der Figur 5 zeigen, weist der Doppelstempel einen spiegelsymmetrischen Aufbau auf, in der Darstellung ist lediglich die untere Abdeckkappe abgenommen, sodass lediglich der untere Stempeleinsatz EIN2 bei einer Betätigung gedreht und gegen die zu bestempelnde Unterlage gedrückt wird, während der obere Stempeleinsatz EIN1 nicht gedreht wird und in seiner Position relativ zu dem oberen Sockel SOC1 verharrt.
Betrachtet man nun Figur 6, so besteht der erfindungsgemässe Wendemechanismus aus einer Steuerkurve KUR, welche an den beiden schmaleren Seitenwänden des Sockels SOC2 angeordnet ist. Im Folgenden ist hier der Einfachheit halber lediglich auf den unteren, "aktiven" Bereich Bezug genommen, die Überlegungen gelten aber sinngemäss auch für den oberen Bereich des Stempels. Die Steuerkurven KUR sind dabei an beiden Schmalseiten des Sockels SOC2 angebracht, grundsätzlich reicht es aber auch aus, wenn eine solche Steuerkurve lediglich an einer Seite angeordnet ist. Allerdings kann die Führung und das Wenden des Stempeleinsatzes wesentlich besser mit zwei solcher Kurven und entsprechenden Getriebeelementen realisiert werden, da ein Verkanten des Stempeleinsatzes dann zuverlässig verhindert ist.
Die Steuerkurve KUR wird im Wesentlichen gebildet aus zwei Anschlägen ANS1, ANS2, die vertikal übereinander liegen und durch eine Freistellung bzw. Vertiefung VER voneinander getrennt sind. Besonders gut können dabei die Getriebeelemente eines Einsatzes an der Steuerkurve abgleiten, wenn die Anschläge ANS1, ANS2 eine Kreiskontur mit gleichem Radius aufweisen, und die Vertiefung VER ebenfalls eine Kreiskontur mit entsprechend negativem Verlauf, aber vorzugsweise ebenfalls gleichem Radius aufweist. Die Mittelpunkte der einzelnen Konturen liegen dabei vorzugsweise auf einer Linie, die bei aufgesetztem Stempel STE normal auf die Unterlage steht.
Der Stempeleinsatz EIN2 weist nun ein Getriebeelement GET auf, welches bei einer Betätigung des Stempels mit der Steuerkurve KUR zusammenwirkt und den Stempeleinsatz EIN2 dreht.
Das Getriebeelement GET ist dabei entweder einstückig mit dem Stempeleinsatz EIN2 ausgebildet oder mit diesem fest verbunden bzw. lösbar verbunden, etwa um den Einsatz EiN2 gegen einen anderen auswechseln zu können. In der Regel wird aber bei Bedarf lediglich die Stempelplatte selbst ausgetauscht.
Das Getriebeelement GET besteht aus einem mittigen Zapfen ZAP und zwei seitlich davon angeordneten abgerundeten, konkaven Vertiefungen GV1, GV2. Dabei besteht der mittige Zapfen ZAP in seinem vorderen, mit der Steuerkurve KUR zusammenwirkenden Bereich aus zwei zusammenlaufenden Schenkeln SE1, SE2 mit im Wesentlichen geradliniger Kontur.
In einem etwas weiter Aussen liegenden Schnitt durch die Seitenwand des Sockels SOC2 (siehe Figur 7) befindet sich weiters eine vertikale Führung VEF für den Zapfen ZAP, in welcher dieser in einem oberen und anschliessend in einem unteren Bereich seiner Bewegung vertikal geführt ist und ein seitliches Verkippen verhindert ist. In einem Bereich auf Höhe der Steuerkurve KUR hingegen weist diese Führung eine der Steuerkurve gegenüberliegende Ausbuchtung BUC auf, welche eine Drehbewegung des länglichen Zapfens ZAP und somit eine Wendung um 180 erlaubt.
In diesem Bereich der Ausbuchtung BUC ist eine Drehbewegung des Stempeleinsatzes EIN2 möglich. Ein seitliches Verrutschen ist durch die Führung des Einsatzes EIN2 durch die Achse ACH, mit der dieser in dem Auslöseelement AUS gehalten ist und in einer entsprechenden Führung SFU in dem Sockel SOC2 geführt ist, verhindert (Figur 8).
In den Figuren 9 - 14 ist der Bewegungsablauf eines Stempeleinsatzes bei einem Wenden um
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180 dargestellt. Beginnend bei der Ausgangsstellung nach Figur 9 gelangt bei einer Abwärtsbewegung des Stempeleinsatzes EIN2 vorerst die erste Vertiefung GV2 zur Anlage an dem oberen Anschlag ANS1 (Figur 10). In diesem Bewegungsstadium ist der Zapfen ZAP bereits für eine Drehbewegung freigegeben, da dieser sich bereits im Bereich der Ausbuchtung BUC befindet.
Bei einer Weiterbewegung rollt nun der Einsatz EIN2 an dem Anschlag ANS1 ab, d. h. die Vertiefung GV2 rollt an diesem Anschlag ANS1 ab, bis dass der Zapfen ZAP an dem unteren Anschlag ANS2 mit seinem Schenkel SE1 zur Anlage kommt.
Bei herkömmlichen Wendemechanismen sind die Vertiefungen der Steuerkurve und der "Zap- fen" des Einsatzes derart aufeinander abgestimmt, dass der Zapfen passgenau in der Vertiefung abrollt. Auf diese Weise befindet sich ein "Mittel- oder Drehpunkt" des Zapfens allerdings in einer ständigen Abwärtsbewegung, was dazu führt, dass eine gewisse Bauhöhe für den Wendemechanismus notwendig ist, um einen 180 -Drehung realisieren zu können.
Bei der erfindungsgemässen Ausgestaltung weist der Zapfen nun aber keine Kreiskontur auf, sondern sein Vorderbereich ist aus zwei aufeinander zulaufenden, geradlinigen Schenkeln SE1, SE2 gebildet.
Um ein ruckfreies Abgleiten zu erlauben, ist vorgesehen, dass die geradlinigen Schenkel an der Spitze über einen abgerundeten Bereich ineinander übergehen.
Ebenso ist es günstig, wenn die geradlinigen Schenkel sich unter einem Winkel von etwa 60 - 90 schneiden.
Um einerseits ein gutes Abgleiten des Getriebeelementes entlang der Steuerkurve zu erlauben und andererseits auch möglichst geringen Bauraum für die Bewegung zu benötigen, sind noch die folgenden Massnahmen entweder alleine für sich genommen oder Kombination günstig: x) der mittige Zapfen weist eine geringere Breite auf als der Durchmesser der Wendeachse beträgt und er weist nach hinten eine von zwei parallelen Schenkeln begrenzte, zu der Führungsschiene parallele Verlängerung auf, welche in einer zu dem Führungsschlitz parallelen Schenkelführung in den Schmalseitenwänden des Sockels geführt ist; x) die abgerundeten, konkaven Vertiefungen weisen einen geringeren Durchmesser auf als der Durchmesser der Wendeachsen beträgt;
x) der Mittelpunkt der Wendeachse liegt in einer Ausgangsstellung in Bewegungsrichtung hinter einer Verbindungsachse der Mittelpunkte der beiden Vertiefungen.
Weiters ist es in oben genanntem Sinne auch noch zweckmässig, wenn die die Steuerkurve bildenden Anschläge eine kreisförmige Kontur aufweisen, beide Anschläge im Wesentlichen den selben Kreisradius aufweisen, und der Abstand der beiden Mittelpunkte der Anschläge im Wesentlichen das Vierfache ihrer Radien ist.
Um die Kinematik noch weiter zu verbessern, ist es günstig, wenn die Breite des Zapfens in etwa dem Durchmesser der Vertiefung entspricht.
Ebenfalls günstig für eine optimale Bewegung ist es, wenn die Kontur der Vertiefungen im Wesentlichen einen Halbkreis bildet.
Um eine Drehbewegung zu erlauben, weist im Bereich der Steuerkurve die Schenkelführung eine Ausnehmung BUC für die Drehbewegung des Zapfens ZAP auf.
Aufgrund dieser Ausgestaltung kommt bei der abwärts gerichteten Bewegung des Zapfens ZAP dieser vorerst mit einem Schenkel SE2 zur Anlage an der Kontur des unteren Anschlages ANS2 (Figur 11), und es beginnt eine Abrollbewegung des Zapfens um den Auflagepunkt des Schenkels an der Kontur des Anschlages. Im Rahmen dieser Drehbewegung bewegt sich der "Mittelpunkt" der Spitze des Zapfens wieder nach oben und etwas in die Vertiefung hinein, wobei der Schenkel SE1 des Zapfens ZAP an der Kontur des Anschlags ANS2 etwas in die Vertiefung VER hineingleitet.
Durch diese Aufwärtsbewegung des Massenmittelpunktes des Zapfens kann aber einiger Raum in vertikaler Richtung gespart werden gegenüber einem herkömmlichen, bekannten Stempel, wodurch auch die Bauhöhe des Stempels entsprechend geringer gehalten werden kann.
Das Endstadium der Bewegung des Stempeleinsatzes EIN2 vor dem Aufsetzen auf der zu stempelnden Unterlage ist in Figur 13 und der Stempelvorgang in Figur 14 gezeigt. In Figur 13 ist die Abrollbewegung des Einsatzes EIN2 an dem unteren Anschlag ANS2 dargestellt, wobei diese Abrollbewegung dann in eine Einfädelbewegung der Rückseite des länglichen Zapfens ZAP in die Führung VEF führt, in welcher der Einsatz EIN2 dann geradlinig nach unten geführt ist und dann
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auf die Unterlage aufgesetzt wird.
Nach dem Entlasten wird durch die Feder FED der obere Teil des Stempels wieder von dem Sockel SOC2 weg nach oben gedrückt, wobei über die Achse ACH der Einsatz EIN2 mitgenommen wird. Der im Grunde selbe kinematische Ablauf wie oben beschrieben bei einem Stempelvorgang führt dann wieder zu einem Wenden des Einsatzes um 180 , und schliesslich wird in der Endbzw. Ausgangsstellung die Stempelplatte wieder in das Stempelkissen gedrückt, wobei dann natürlich Anschlag ANS2 die Funktion von ANS1 aus obiger Beschreibung und Schenkel SE2 die Funktion von SE1 auf obiger Beschreibung übernimmt.
Die Figuren 15a und 15b zeigen schematisch nochmals einen bekannten Wendemechanismus, die Figuren 16a und 16b in Gegenüberstellung einen neuen Wendemechanismus nach der Erfindung.
Wie man aus dem Vergleich der Figuren erkennen kann, liegen im Wesentlichen die folgenden Unterscheidungsmerkmale vor :
Bei dem herkömmlichen Mechanismus weist der Zapfen ZAP' in einem Vertikalschnitt (bei stehendem Stempel) einen Kreisquerschnitt auf, und die Vertiefungen GV1' und GV2' sind relativ flach ausgebildet. Die Verbindungslinie zwischen den Mittelpunkten der Vertiefungen GV1', GV2' geht durch den Mittelpunkt M' der Drehachse ACH'. Dadurch wird bei einem Eindrehen des Stempeleinsatzes relativ viel Platz benötigt.
Bei dem erfindungsgemässen Mechanismus hingegen weist der Zapfen ZAP zwei im Wesentlichen gerade Schenkel SE1, SE2 auf, die ein verrundetes Dreieck bilden, wodurch das Einfädeln in die Vertiefung VER durch Anlage des Zapfens ZAP an Anschlag ANS2 möglich wird. Ausserdem sind die Vertiefungen GV1, GV2 tiefer ausgeführt als jene des bekannten Standes der Technik, was beispielsweise durch eine halbkreisförmige oder parabelförmige Kontur der Vertiefungen erreicht wird.
Ausserdem liegt der Mittelpunkt der Drehachse ACH nicht auf einer Linie durch die Mittelpunkte der beiden Vertiefungen GV1, GV2 sondern in Bewegungsrichtung gesehen etwas hinter dieser Linie.