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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit wenigstens einem über einen Exzentertrieb in Nadeleinstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadel- brett, das über in je einer Führungshülse verschiebbar gelagerte Stossstangen an den Exzentertrieb angelenkt ist, der aus zwei parallelen, gegensinnig antreibbaren, mit Pleueln versehenen Exzen- terwellen besteht, wobei die Führungshülsen um eine parallel zu den Exzenterwellen verlaufende Achse schwenkbar gelagert sind.
Um bei einer raumsparenden Konstruktion den Vliesvorschub zu vergrössern, ist es bekannt (DE 199 10 945 A1).das Nadelbrett über in je einer Führungshülse verschiebbar gelagerte Stoss- stangen an einen Exzentertrieb anzulenken, der aus zwei parallelen, gegensinnig antreibbaren, mit Pleueln versehenen Exzenterwellen besteht, und die Führungshülsen um eine parallel zu den Exzenterwellen verlaufende Achse schwenkbar zu lagern, so dass die Führungshülsen für einen zusätzlichen Antrieb des Nadelbrettes in Vliesvorschubrichtung verschwenkt werden können. Zum Antrieb der Führungshülsen dient ein weiterer Exzentertrieb, der wiederum zwei Exzenterwellen umfasst. Die Pleuel dieser Exzenterwellen sind mit einer Koppel verbunden, an der ein mit den Führungshülsen starr verbundener Führungsarm angelenkt ist.
Da der Hub des Anlenkpunktes des Führungsarmes an der Koppel von der Koppelbewegung und damit bei gegebenen Exzentrizitäten von der gegenseitigen Phasenlage der beiden Exzenterwellen abhängt, kann über eine Einrichtung zur Verstellung der gegenseitigen Winkellage der Exzenterwellen der Schwenkhub für die Füh- rungshülsen eingestellt werden. Trotz der durch diese Konstruktion erreichten Möglichkeit, die Pleuel des Exzentertriebes für die Nadelbrettbewegung in Vliesvorschubrichtung kurz zu halten und damit diesen Exzentertrieb in einem gemeinsamen Gehäuse mit dem Hauptantrieb unterzu- bringen, ergibt sich für den zusätzlichen Exzentertrieb zum Antreiben des Nadelbrettes in Vliesvor- schubrichtung ein entsprechender Konstruktionsaufwand.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses der eingangs geschilderten Art mit einfachen konstruktiven Mitteln so auszugestalten, dass eine erhebliche Konstruktionsvereinfachung sichergestellt wird, ohne auf einen Nadelbrettantrieb in Vliesvorschubrichtung verzichten zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die beiden Exzenterwellen eine unter- schiedliche Winkellage aufweisen und dass die Pleuel der beiden Exzenterwellen zueinander ge- neigt verlaufen.
Da die Pleuel der beiden gegensinnig antreibbaren Exzenterwellen für den Nadelbrettantrieb in Einstichrichtung nicht wie üblich eine in Einstichrichtung verlaufende Mittellage aufweisen, sondern zueinander und damit gegenüber der Einstichrichtung gegensinnig geneigt verlaufen, kann durch eine Phasenverschiebung zwischen diesen beiden Exzenterwellen das Nadelbrett entlang einer in sich geschlossenen Bahnkurve angetrieben werden, weil ja über die Pleuel die Stossstangen mit den Führungshülsen um die Schwenkachse der Führungshülsen verschwenkt werden, wenn für eine entsprechende Zwangsführung der Pleuel gesorgt wird.
Diese Zwangsführung kann in einfacher Weise bei der Anordnung eines Nadelbrettes dadurch sichergestellt werden, dass die Pleuel an den Stossstangen über koaxiale Anlenkachsen angreifen.
Der erfindungsgemässe Nadelbrettantrieb kann jedoch auch auf zwei in Vliesvorschubrichtung hintereinander angeordnete Nadelbretter erweitert werden, die jeweils über in schwenkbaren Führungshülsen geführte Stossstangen durch einen gemeinsamen Exzentertrieb angetrieben werden. In diesem Fall sind die Stossstangen der beiden Nadelbretter durch eine Koppel zu verbin- den, an der die Pleuel der Exzenterwellen angreifen. Die Koppel muss jedoch zusätzlich geführt werden, um die Zwangsführung der Pleuel der beiden Exzenterwellen zu erreichen. Aus diesem Grunde wird die Koppel in einer Hubführung gelagert und um eine in Nadeleinstichrichtung verlau- fende Mittelstellung um eine zu den Exzenterwellen parallele Achse verschwenkt.
Diese Hubfüh- rung erlaubt die für den Nadelbrettantrieb in Einstichrichtung erforderliche Hubbewegung der Koppel, die aufgrund Ihrer zusätzlichen Schwenklagerung während des Einstichhubes konstrukti- onsbedingt quer zur Einstichrichtung ausschwenkt und damit für eine entsprechende Schwenkver- lagerung der in den Führungshülsen gelagerten Stossstangen sorgt. Als Hubführung kann eine Verschiebeführung vorgesehen werden, die um eine zu den Exzenterwellen parallele Achse verschwenkbar gelagert wird.
Eine andere Ausführungsmöglichkeit der Hubführung besteht darin, die Koppel an wenigstens einem quer zur Einstichrichtung verlaufenden Lenker anzulenken. Über ein entsprechendes Gelenkviereck lässt sich auch eine Geradführung der Anlenkachse zwischen
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Koppel und Hubführung erreichen, wenn für die beiden Nadelbrettantnebe symmetnsche Verhält- nisse gefordert werden.
Um während eines Nadelungsvorganges den Nadelbretthub in Richtung des Vliesvorschubes einstellen zu können, brauchen lediglich die beiden Exzenterwellen in ihre gegenseitige Winkellage verlagert zu werden, was konstruktiv einfach gelöst werden kann.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Exzentertrieb für eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses in einer schematischen Prinzipskizze,
Fig. 2 eine gemäss der Prinzipskizze nach der Fig. 1 gestaltete Konstruktion eines Nadelbrett- antriebes in einem vereinfachten Schnitt senkrecht zu den Exzenterwellen,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 2 und
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung eines erfindungsgemässen Nadelbrettantrie- bes, jedoch nicht für ein, sondern für zwei in Vliesvorschubrichtung hintereinander an- geordnete Nadelbretter.
Wie der Prinzipskizze gemäss der Fig. 1 entnommen werden kann, weist der Exzentertrieb zum Antreiben eines Nadelbrettes 1 einer Nadelungsvorrichtung für ein Vlies zwei Exzenterwellen 2 und 3 auf, deren Pleuel 4 über koaxiale Anlenkachsen 5 an in Richtung der Anlenkachsen 5 hinterein- ander angeordneten, parallelen Stossstangen 6 angreifen, die mit dem Nadelbrett 1 verbunden sind. Diese Stossstangen 6 sind jeweils in einer Führungshülse 7 geführt, die um eine gemeinsame, zu den Exzenterwellen 2 und 3 parallele Achse 8 schwenkbar gelagert sind. Die beiden Exzenter- wellen 2 und 3 sind gegeneinander um einen Winkel gegeneinander phasenverschoben, was im Zusammenwirken mit der gegenseitigen Neigung der Pleuel 4 zu einer Bahnkurve 9 der koaxialen Anlenkachsen 5 führt, wenn die Exzenterwellen 2 und 3 gegensinnig umlaufend angetrieben wer- den.
Die Bahnkurve 9 der Anlenkachsen 5 zieht zufolge der schwenkbaren Lagerung der Füh- rungshülsen 7 eine Bahnkurve 10 für das Nadelbrett 1 nach sich, die gegensinnig zur Bahnkurve 9 durchlaufen wird, wie dies die Umlaufpfeile andeuten. In der Fig. 1 ist das Nadelbrett 1 am Ende des Schwenkhubes in Vliesvorschubrichtung 11 nach dem Durchlaufen des unteren Umkehrpunk- tes der Bahnkurve 10 während des Ausziehens der Nadeln aus dem Vlies dargestellt. Die Bahn- kurven 9 und 10 werden durch die Exzentrizität der Exzenterwellen 2 und 3, deren gegenseitigen Abstand, den Phasenwinkel zwischen den beiden Exzenterwellen 2 und 3 sowie den Überset- zungsverhältnissen bestimmt, die sich durch die jeweils wirksamen Hebellängen der Pleuel 4 und der Stossstangen 6 und durch die Lage der Schwenkachse 8 ergeben.
In den Fig. 2 und 3 ist eine konstruktive Ausgestaltung eines Exzentertriebes gemäss der Fig. 1 gezeigt. Die beiden Exzenterwellen 2 und 3 sind in einem Gehäuse 12 gelagert, das von einem Maschinengestell 13 getragen wird. Am Gehäuse 12 sind die Führungshülsen 7 gelagert, die miteinander durch einen Träger 14 verbunden sind. Die Schwenkachsen 8 der Hülsen 7 sind in Lagerkörpern 15 des Gehäuses 12 drehbar gehalten. Zur Abdichtung der gegenüber dem Gehäu- se 12 verschwenkbaren Führungshülsen 7 dienen entsprechende Balgdichtungen 16. Die in den Führungshülsen 7 axial verschiebbar gelagerten Stossstangen 6 sind an den Pleueln 4 der Exzen- terwellen 2 und 3 angelenkt, wobei die Anlenkachsen 5 koaxial zueinander verlaufen.
Die das Gehäuse 12 in Lagern 17 durchsetzenden Exzenterwellen 2 und 3 werden gegensinnig angetrie- ben und sind mit Gegengewichten 18 zum Massenausgleich versehen.
In der Fig. 4 ist ein Exzentertrieb zum Antreiben von zwei in Vliesdurchlaufrichtung 11 hinter- einander angeordneten Nadelbrettern 1 dargestellt, deren Stossstangen 6 gemäss dem Ausfüh- rungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 in Führungshülsen 7 axial verschiebbar gelagert sind und zusammen mit den Führungshülsen 7 um Schwenkachsen 8 verschwenkbar gehalten werden. Die Pleuel 4 der beiden Exzenterwellen 2 und 3 greifen jedoch nicht unmittelbar, sondern über eine Koppel 19 an den Stossstangen 6 an. Die Anlenkachsen zwischen den Pleueln 4 und der Koppel 19 sind mit 20, die zwischen der Koppel 19 und den Stossstangen 6 mit 21 bezeichnet. Die Anlenkach- sen 20 und 21 können auch für jedes Nadelbrett 1 zusammenfallen, wenn für eine entsprechende gegensinnige Neigung der Pleuel 4 gegenüber der Nadeleinstichrichtung gesorgt wird.
Um für die Koppel 19 eine Zwangsführung zu erreichen, ist die Koppel 19 in einer Hubführung 22 gelagert, die gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer Verschiebeführung für die Koppel 19 besteht. Diese Verschiebeführung ist um eine in Nadeleinstichrichtung verlaufende Mittelstellung um eine zu den Exzenterwellen 2,3 parallele Achse 23 verschwenkbar im Gehäuse
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12 gelagert.
Durch diese Massnahme wird der Hubbewegung der Koppel 19 eine Schwenkbewe- gung um die Achse 23 zugeordnet, wenn die Exzenterwellen 2 und 3 mit einem gegenseitigen Phasenwinkel angetrieben werden, so dass über die Schwenkbewegung der Koppel 19 die Stoss- stangen 6 und damit die auf den Stossstangen 6 angeordneten Nadelbretter um die Schwenkach- sen 8 der Führungshülsen 7 hin- und hergehend verlagert werden, um in Vliesvorschubrichtung 11 einen zusätzlichen Schwenkhub sicherzustellen. Eine andere Möglichkeit für die Ausbildung der Hubführung 22 besteht darin, ein Lenkersystem vorzusehen, das vorzugsweise eine Geradführung, beispielsweise einen Wattschen Lenker, darstellt, an der die Koppel angelenkt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit wenigstens einem über einen Exzentertrieb in
Nadeleinstichrichtung hin- und hergehend antreibbaren Nadelbrett, das über in je einer
Führungshülse verschiebbar gelagerte Stossstangen an den Exzentertrieb angelenkt ist, der aus zwei parallelen, gegensinnig antreibbaren, mit Pleueln versehenen Exzenterwellen besteht, wobei die Führungshülsen um eine parallel zu den Exzenterwellen verlaufende
Achse schwenkbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Exzenterwel- len (2,3) eine unterschiedliche Winkellage () aufweisen und dass die Pleuel (4) der bei- den Exzenterwellen (2,3) zueinander geneigt verlaufen.