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Die vorliegende Erfindung betrifft einen pyrotechnischen Zünder mit einem Anzündelement, auf dem eine Explosivschicht aufgedruckt ist, wobei das Anzündelement mit einem Zündsatz in direkter Verbindung steht. Sie betrifft weiters ein Verfahren zur Herstellung solch eines Zünders.
Pyrotechnische Zünder werden in grosser Anzahl in der Kfz-Industrie verwendet, wo sie zum Zünden von Gasgeneratoren von Air-Bags und Sicherheitsgurtstraffern dienen. Es ist dabei ein Anzündelement (eine Glühbrücke) vorgesehen, das einen Zündsatz zündet, wenn es mittels elektrischem Strom aktiviert wird. Wichtig ist dabei, dass das Anzündelement den Zündsatz berührt.
Selbst ein geringer Luftspalt kann bereits ausreichen, dass der Zündsatz nicht mehr zündet. Durch das Aufdrucken ist Blasenbildung, Rissbildung, die Bildung von Löchern oder ein Abstand zwischen der Explosivschicht und dem Anzündelement ausgeschlossen. Aus diesem Grund werden die Teile des Zünders zusätzlich mit hohem Druck in das Gehäuse eingepresst, worauf man das Gehäuse verschliesst, sodass der hohe Druck erhalten bleibt. Trotz dieses hohen Drucks kommt es vor, dass kein unmittelbarer Kontakt zwischen Anzündelement und Zündsatz besteht. Dafür sind in erster Linie die starken Temperaturschwankungen verantwortlich, die Im Inneren von Kraftfahrzeugen auftreten. Besonders bei Niedrig- und Niedrigstenergiezundern können bereits kleinste Spalte dazu führen, dass der Zünder versagt.
Aus der EP-A2-304 003 ist ein Geschoss mit einer Sprengladung, die detonieren soll, wenn ein Ziel getroffen worden ist, bekannt. Der gesamte Zündsatz ist um das Anzündelement herum angeordnet. Wenn er gezündet wird, wird durch seinen Explosionsdruck bei einer Sollbruchstelle eine Scheibe weggebrochen und in die Treibladung geschleudert, wodurch die schlagempfindliche Treibladung zur Detonation gebracht wird.
Der Zündsatz wird in Form einer Aufschlämmung um das Anzündelement herum angebracht und dann trocknen gelassen. Beim Trocknen kann es zu Rissen kommen, und es kann auch ein Spalt zwischen dem Anzündelement und dem Zündsatz entstehen.
Ein Zünder der eingangs genannten Art ist aus der EP 609 605 A 1 bekannt. Es handelt sich dabei um ein Anzündelement eines Gasgenerators, das als gedruckte Leiterbahn auf einem Trägerplättchen aus Isolierwerkstoff ausgeführt ist. Zur Verbesserung der Zündung kann das Anzund- element mit einer Explosivschicht bestnchen werden Das Anzündelement ist in pyrotechnisches Pulver eingebettet und mit diesem in einer Kammer eingeschlossen. Der Zündsatz ist beim Einpressen starken Scherkräften ausgesetzt, die sich ungünstig auf die dünne poröse Explosivschicht auswirken.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Zünder der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine höhere Zündsicherheit aufweist als bisher.
Diese Aufgabe wird durch einen Zünder der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Explosivschicht mit einem Bindemittel oder Harzbinder vermischt ist. Wie bekannt, ist also eine Explosivschicht auf dem Anzündelement aufgedruckt Erfindungsgemäss wird die Explosivschicht mit einem Bindemittel oder Harzbinder vermischt, um die Stabilität und Zähigkeit der aufgedruckten Explosivschicht zu erhöhen Daher wird durch das Anzündelement die Explosivschicht mit Sicherheit gezündet. Diese zündet dann den eigentlichen Zündsatz, wobei ein geringer Spalt zwischen der Explosivschicht und dem Zündsatz dabei nicht stört, weil die bei der Explosion der Explosivschicht frei werdende Energie ausreicht, diesen Spalt zu überbrücken.
Es ist zweckmässig, wenn das Anzündelement senkrecht zur Achse des Zünders liegt. Dadurch werden die Scherkräfte, die auf das heikle Anzündelement während des Zusammenbaues wirken, minimiert. Bei dieser Anordnung treten hauptsächlich Druckkräfte auf. Dadurch ergibt sich ein zusätzlicher mechanischer Schutz des Anzündelements.
Ein erfindungsgemässer Zünder kann dadurch hergestellt werden, dass man einen Explosivstoff in einem aushärtbaren Harz oder einer Lösung des Harzes suspendiert, auf ein Anzündelement aufdruckt und dieses Anzündelement in einen Zündsatz einsetzt. Die Suspension kann durch Vermischung eines sensiblen Zündsatzes mit Lösungsmittel, Harz oder Lösungsmittel mit Binder hergestellt werden.
Anhand der beiliegenden Zeichnung wird die vorliegende Erfindung näher erläutert. Die einzige Fig. zeigt einen erfindungsgemässen Zünder im Schnitt. Der Zünder 1 weist ein Gehäuse 8 auf. In diesem Gehäuse 8 befindet sich ein Elektronikblock 9. Dieser Elektronikblock 9 trägt aussen ein Anzündelement 2. Dieses steht über Verbindungsdrähte 6 und 7 mit elektronischen Bauteilen (nicht dargestellt) in Verbindung Die elektronischen Bauteile werden über nicht dargestellte
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Anschlussdrähte von aussen mit Energie und/oder Informationssignalen versorgt. Der Elektronikblock 9 kann-wie an sich bekannt - aus elektronischen Bauteilen bestehen, die in Kunstharz eingegossen sind.
Anschliessend an den Elektronikblock 9 befindet sich der Zündsatz 3. Wie in Fig. 1 dargestellt, hat sich zwischen dem Anzündelement 2 und dem Zündsatz 3 bereits ein Spalt gebildet. Bei einem herkömmlichen Niedrigenergiezünder könnte daher das Anzündelement 2 den Zündsatz 3 nicht mehr zünden. Erfindungsgemäss ist jedoch eine Explosivschicht 4 auf dem Anzundelement 2 aufgedruckt. Durch den Druckvorgang sind Löcher, Risse oder ein Abstand zwischen dem Anzündelement 2 und der Explosivschicht 4 ausgeschlossen. Das Anzündelement 2 zündet daher jedenfalls die Explosivschicht 4, welche bereits so viel Energie entwickelt, dass ein Spalt zum Zündsatz 3 überbrückt werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Pyrotechnischer Zünder mit einem Anzündelement (2), auf dem eine Explosivschicht (4) aufgedruckt ist, wobei das Anzündelement (2) mit einem Zündsatz (3) in direkter Verbin- dung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Explosivschicht (4) mit einem Bindemittel oder Harzbinder vermischt ist.