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aussen erstrecken, wobei an den umfangseitigen Enden der ersten und der zweiten Stirnschneide jeweils eine den Umfang des Schneidkopfes begrenzende, hohlzylindersegment-artige Wand mit einer Umfangschneide anschliesst, die an ihrem von der Stirnschneide entfernten Ende einen jeweils zur anderen Stirnschneide sich öffnenden, den Bohrkopf durchdringenden Spanraum begrenzt, wobei die beiden Umfangschneiden zumindest teilweise entlang ihres Verlaufes Vertiefungen und Erhebungen aufweisen.
Bohrer dieser Art sind Massenprodukte, die für den Einsatz in Hand-, Ständer-, Dübel- oder Reihenbohrmaschinen vorgesehen sind und in grosser Stückzahl produziert und vertrieben werden.
Es können damit Bohrungen mit relativ grossem Durchmesser in verschiedensten Materialien, von kunststoffbeschichteten Spanfaserplatten, verleimten Holzplatten bis zu Acrylglasplatten und anderen Grundwerkstoffen gebohrt werden. Der Nachteil bisher bekannter Bohrer liegt in den relativ nohen Bohrkräften bzw. Drehmomenten, die von den Bohrmaschinen aufgebracht werden müssen, da die Stirnschneiden und die Umfangschneiden mit Ihren geraden Kanten einen hohen Materialwiderstand überwinden müssen, wobei die Umfangschneiden sich aufgrund der hohen Belastung während des Bohrvorganges überhitzen, was durch ein Blau-Anlaufen ersichtlich wird. Es kann dadurch zu einer dauerhaften Schädigung des Bohrers kommen. Zur Vermeidung dieses Überhitzungseffektes sind Umfangschneiden mit zahnähnlicher Ausbildung eingesetzt worden.
Diese verursachen jedoch eine unsaubere Führung des Bohrers und es kommt zum Ausreissen des Bohrloches.
Aus der DE 197 02 423 A1 geht ein Forstner-Bohrer mit Umfangschneiden hervor, welche ellipsenartige Freischnitte in regelmässigen Abständen aufweisen, die einer Erwärmung des Bohrkopfes entgegenwirken Die zahnlücken-artige Gestaltung der Umfangschneiden bewirkt eine spanabhebende Bearbeitung des Materials, da jeder Zahn der Umfangschneide Material abhebt und dabei ein Ausreissen oder Absplittern von Teilen des zu bohrenden Materials hervorruft. Aufgrund der auf den Umfangschneiden ausgebildeten Freischnitte wird somit zwar eine Uberhitzung des Bohrers vermieden, das Bohrloch lässt sich aber aufgrund des spanabhebenden Schnitts mit nur geringer Präzision ausführen und erweckt einen "ausgefransten"Eindruck. Die stark zerklüftete Struktur des Bohrers hat daher ein nur unpräzise abgegrenztes Bohrloch zur Folge.
Die US 4 090 807 A zeigt einen Bohrer, der achsial entlang seines Umfanges zwei vorstehende Schneidenbereiche aufweist, die sich aber nur entlang eines relativ kleinen Umfangsbereiches erstrecken und keine über den Umfang periodische Abfolge von Vertiefungen und Erhebungen ausbilden, woraus sich eine sehr ungleichmässige Verteilung der Schneidkräfte auf den Bohrkopf ergibt, weshalb der Bohrervorschub gering gehalten werden muss.
Die in der US 5 695 304 A und der EP 870 561 A angegebenen Bohrer weisen vollkommen ebene Umfangschneiden auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bohrer der eingangs genannten Art anzugeben, mit dessen Hilfe der Wirkungsgrad der für eine durchzuführende Bohrung aufgewandten Energie erhöht werden kann bzw. mit dem Bohrungen unter Anwendung geringer Bohrkräfte ausgeführt werden können, wobei die Materialbelastung des Bohrers relativ gering gehalten wird
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Vertiefungen und Erhebungen wellenförmig ausgebildet sind.
Durch die wellenförmig gestalteten Umfangschneiden, die als gezogene Vorschneider wirken, wird die bei bekannten Umfangschneiden auftretende ständige Reibung innerhalb des Bohrmaterials auf eine mehr oder wenige punktförmige Reibung herabgesetzt und dadurch ein permanentes Reiben vermieden. Auf diese Weise ist ein geringeres Drehmoment der Bohrmaschine für das Ausführen einer Bohrung erforderlich, weswegen der Bohrer wesentlich leichter z. B. in das Holz eindringt.
Dies ermöglicht eine hohe Vorschubgeschwindigkeit des erfindungsgemässen Bohrers und zugleich einen sauberen Schnittverlauf im zu bohrenden Material, da jeder auf der wellenförmigen Umfangschneide bestehende Wellenberg jeweils eine separat wirkende punktförmige Vorschneide ausbildet, welche die Fasern des Bohrmatenals durchschneidet, wodurch grundsätzlich ein Absplittern verhindert wird.
Mit dem erfindungsgemässen Bohrer kann somit eine vollkommen splitterfreie Bohrung ausge-
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führt werden, die durch die wellenförmigen Erhebungen und Vertiefungen, welche einen stetigen Übergang zwischen Erhebungen und Vertiefungen ergeben, begünstigt wird.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die wellenförmigen Vertiefungen und Erhebungen durch Wellenschliff gebildet sind.
Durch die Ausbildung eines Wellenschliffes auf der Umfangschneide wird eine sehr saubere Schnittführung des Bohrers gewährleistet und ein Ausreissen der Bohrung vermieden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand des in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels eingehend erläutert. Es zeigt dabei
Fig. 1 eine Stirnansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Bohrers ;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Bohrers gemäss Fig 1 ;
Fig. 3 eine gegenüber der Darstellung in Fig. 2 um 900 gedrehte Ansicht und
Fig. 4 ein Detail der In Fig. 3 gezeigten Ansicht.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen einen Forstnerbohrer, der sich im wesentlichen aus einem Bohrschaft 2, der zum Einspannen in ein Bohrfutter dient, und aus einem Schneidkopf 4 zusammensetzt. Der Schneidkopf 4 weist einen vorstehenden zentralen Dorn 1 auf, von dem aus sich eine erste und eine zweite Stirnschneide 100, 100'radial in zueinander entgegengesetzter Anstellrichtung nach aussen erstrecken. Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig 1 Ist der zentrale Dorn pyramidenartig zugespitzt, wodurch ein präzises Aufsetzen des Bohrers auf eine Markierung für ein Bohrloch ermöglicht wird. Dabei dringt der Dorn 1 soweit in das zu bohrende Material ein, dass ein Verrutschen des Bohrers bei Inbetriebnahme der Bohrmaschine verhindert wird.
An den umfangseitigen Enden der ersten und der zweiten Stirnschneide 100, 100'schliesst schliesst je- weils eine den Umfang des Schneidkopfes 4 begrenzende, hohlzylindersegment-artige Wand 10 mit einer Umfangschneide 8 an, die an ihrem von der Stirnschneide entfernten Ende einen jeweils zur anderen Stirnschneide sich öffnenden, den Bohrkopf durchdringenden Spanraum 7 begrenzt.
Von den Stirnschneiden 100, 100'verläuft eine jeweils zur anschliessenden Wand 10 hin abfallende Fläche 12.
Um eine Überhitzung der Umfangschneiden 8 zu vermeiden, ist vorgesehen, dass die beiden Umfangschneiden 8 entlang ihres Verlaufes wellenförmige Vertiefungen 13 und Erhebungen 14 aufweisen. Diese können auch nur entlang von Teilbereichen der Umfangschneiden 8 verlaufen.
Vorzugsweise sind die wellenförmigen Vertiefungen 13 und Erhebungen 14 durch Wellenschliff gebildet sind.
Die Erfindung kann auf einen Forstnerbohrer, einen Kunstbohrer oder einen ähnlichen Holzbohrer angewandt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bohrer, insbesondere Forstnerbohrer oder Kunstbohrer, mit einem Bohrschaft und einem
Schneidkopf, weicher einen zentralen Dorn aufweist, von dem aus sich eine erste und eine zweite Stirnschneide radial In zueinander entgegengesetzter Anstellrichtung nach aussen erstrecken, wobei an den umfangseltigen Enden der ersten und der zweiten Stirnschnode jeweils eine den Umfang des Schneidkopfes begrenzende, hohlzylindersegment-artge
Wand mit einer Umfangschneide anschliesst, die an ihrem von der Stirnschneide entfernten
Ende einen jeweils zur anderen Stirnschneide sich öffnenden, den Bohrkopf durchdringen- den Spanraum begrenzt, wobei die beiden Umfangschneiden zumindest teilweise entlang ihres Verlaufes Vertiefungen und Erhebungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (13) und Erhebungen (14)
wellenförmig ausgebildet sind.