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Die Erfindung betrifft ein Beton-Wandelement zur Errichtung einer Verkehrsleitwand mit stirn- seitigen Kupplungselementen, welches sich im Querschnitt gesehen aus einem trapezförmigen
Basisquerschnitt im Auflagebereich und einem nach oben hin anschliessenden, sich verjüngenden
Hauptquerschnitt zusammensetzt.
Mit Wandelementen der vorgenannten Art kann eine wirkungsvolle Trennung von Verkehrsströmen erreicht werden, die im Gegensatz zu einfachen Bodenmarkierungen auch eine mecha- nisch wirkende Begrenzung der Fahrbahnen darstellt. In vielen Bereichen ist es keineswegs aus- reichend, die Kraftfahrzeuge nur durch die Farbmarkierungen vor einer gegenseitigen Beeinflussung zu schützen, da es auf stark befahrenen Strecken zu gefährlichen Verkehrssituationen kom- men kann Besonders innerhalb von Baustellenbereichen ist eine vorübergehende Verengung der zur Verfügung stehenden Strassenfläche unumgänglich. Die Kraftfahrzeuglenker neigen aber gerade an diesen Engstelle zu besonders hoher Unfallshäufigkeit, weil die vorherrschende Verkehrssituation oft unterschätzt und das eigene Fahrkönnen überschätzt wird.
Auch Übermüdungen der Kraftfahrzeuglenker führen besonders an diesen engen Stellen des Verkehrsweges zu hohen
Unfallsgefahren.
Eine Trennung der Gegenverkehrsbereiche kann durch die bekannten Wandelemente erfolgen, ab einer bestimmten Fahrbahnbreite sind diese aber nicht mehr einsetzbar, da sie eine zu hohe wirksame Aufstellungsbreite in Anspruch nehmen. In solchen Fällen sind viele Strassenbetreiber dazu gezwungen, auf herkömmliche Methoden, wie z. B. doppelte Leitlinien zurückzugreifen, um unterschiedliche Fahrbahnen voneinander zu trennen. Wie sich aber gezeigt hat, sind diese Sicherheitsmassnahmen bei weitem nicht ausreichend, um Strassenverkehrsunfälle zu vermeiden.
Aus der US 5 104 254 A geht ein Wandelement hervor, das aus einem mit einer Ballast- Flüssigkeit gefüllten, trapezförmigen Hohlkörper-Profil geformt ist, das in seinem unteren Bereich auf beiden Seiten vorstehende, flache Abstützflächen aufweist, auf deren Oberflächen Vertiefungen vorgesehen sind, die der Schallerzeugung dienen, um auffahrende Fahrzeuge vor einer Kollisionsgefahr zu warnen. Aufgrund der besonderen Bauart des Hohlkörper-Profils kann dieses nur aus einem formbaren Metall oder einem formbaren Kunststoff gebildet sein und ist daher in seiner Rückhaltewirkung nicht mit einem Wandelement aus Beton vergleichbar.
Stahlprofile für die Trennung von Verkehrswegen verschiedenster Bauweise sind bereits bekannt, diese haben jedoch den Nachteil einer geringeren Belastbarkeit und einer geringeren Standfestigkeit gegenüber Beton-Wandelementen, auch wenn sie mit einer Ballast-Flüssigkeit gefüllt sind.
Das in der US 5 104 254 A gezeigte Wandelement weist zwar im wesentlichen spitzwinkelig auskragende Fussschenkel auf, diese sind jedoch Teil eines Stahlprofils und daher nicht unmittelbar auf Beton-Wandelemente übertragbar, wenn eine möglichst schmale Ausbildung dieser Wandele- mente erreicht werden soll.
Die aus der FR 776 756 A bekannten, zweiteiligen Stahlbetonschalen-Wandelemente sind hohl und können zum Zwecke ihrer Stabilisierung mit einem festen Material, z. B. Erde, gefüllt werden. Die im unteren Profilbereich vorstehenden Auflageflächen sind direkt an die Schalenkörper angeformt und verlaufen parallel zum Boden. Das Wandelement bildet insgesamt einen trapezförmigen Querschnitt aus, der aufgrund der Erdfüllung und der dadurch sich ergebenden Wandstärke der Stahlbetonschalen nur in einer sehr klobigen Form realisiert werden kann und daher zur Erreichung einer schmalen Wandelement-Struktur vollkommen ungeeignet ist. Weiters sind diese Wandelemente an ihren Füssen verankert und daher bei einem Anfahrereignis kaum energieabsorbierend.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Wandelement der eingangs genannten Art anzugeben, das eine ausreichend stabile Aufstellung bei relativ geringer wirksamer Breite ermöglicht und mit dem eine hohe Rückhaltewirkung erreichbar ist.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass an den zwei unteren Eckbereichen des trapezförmigen Basisquerschnitts jeweils ein-an sich bekannter-spitzwinkelig auskragender Fussschenkel mit - in Gebrauchslage gesehen - jeweils einer waagrechten, unteren Auflagezone angeformt ist.
Die auskragenden Fussschenkei des erfindungsgemässen Wandelements gewährleisten eine ausreichend grosse Aufstandfläche, erstrecken sich aber nur im unteren Bereich des Wandelementquerschnitts, wodurch insgesamt eine schmälere Dimensionierung des Hauptquerschnitts
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durchführbar ist. Die Kraftfahrzeuge können mit ihren Rädern auf den Fussschenkeln anfahren.
Damit sind die erfindungsgemässen Wandelemente auch an engen Fahrbahnstellen, wie zum Beispiel bei Gegenverkehrsbereichen auf Baustellen zur Errichtung von Leitwänden geeignet.
Die Erfindung verkörpert eine völlig überraschende Kombination eines in seinem Querschnitt schmäleren Beton-Wandelements und daran angeformten, an sich bekannten Fussschenkeln, die in dieser Weise aus dem Stand der Technik nicht hervorgehen und für die sich in diesem auch keine Anregung findet.
Das erfindungsgemässe Beton-Wandelement ermöglicht aufgrund seiner Bauweise eine hohe Standfestigkeit und zugleich aber ein relativ schmales Profil, das auch auf engen Fahrbahnen zur Aufstellung gelangen kann, während bisher bekannte Beton-Wandelemente bedingt durch ihre relativ hohe Breite im unteren Bereich eine bestimmte Mindest-Breite der Fahrbahn voraussetzten, die insbesondere in Baustellenbereichen oftmals nicht gegeben ist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die auskragenden Fussschen- kel im Querschnitt gesehen in Form eines spitzwinkeligen Dreiecks ausgebildet sind. Daraus ergibt sich eine gut sichtbare nach aussen weisende Seitenfläche des Fussschenkels, die eine zum Basisquerschnitt ansteigende Höhe aufweist, sodass sich insgesamt ein Hindernis mit geringer Höhe ergibt, das nicht an die Karosserieteile eines Kraftfahrzeuges heranreicht und daher von diesen während des Vorbeifahrens entlang der Wandelemente überragt werden können.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die auskragenden Fussschenkel von einem sich in Längsrichtung des Wandelements erstreckenden, gewinkelten Blech eingefasst sein, das sich jeweils über deren Auflagebereich und deren nach aussen weisende Seitenfläche erstreckt. Damit ist ein ausreichender Schutz der Fussschenkel gegen äussere Umwelteinflüsse und gegen Bruchneigung der Fussschenkel gegeben.
In weiterer Ausbildung der Erfindung können die nach aussen weisenden Seitenflächen der Fussschenkel eine Fläche zur Anbringung von Markierungen ausbilden. Der durch die Fussschenkel auf der Bodenfläche, z. B. einer Strasse oder einer Brückenfahrbahn, verdeckte Bereich kann auf diese Weise wiedergewonnen werden, da der nach aussen weisende Teil der Fussschenkel praktisch an der gleichen Stelle der Fahrbahn nur in schräger Lage für die Anbringung der Markierungen zur Verfügung steht. Im Unterschied zu herkömmlichen Wandelementen kann damit eine erhebliche Platzersparnis erreicht werden.
Gemäss einer weiteren Variante der Erfindung kann das die Fussschenkel einfassende gewinkelte Blech im Inneren der Fussschenkel mit einem Draht-Bewehrungsteil verbunden, vorzugsweise verschweisst, sein.
Auf diese Weise wird die statische Stabilität und Haltbarkeit der Fussschenkel erhöht und die Herstellung insofern erleichtert, als das einfassende Blech bereits als Bewehrungsbestandteil in eine Betongiessform gebracht werden kann.
Um die statische Stabilität der auskragenden Fussschenkel noch weiter zu erhöhen, kann der Bewehrungsteil zu einer mehreckigen Öse gebogen sein, die teilweise parallel zu den Seitenflächen des Einfassungsblechs verläuft.
An den parallelen Stellen ist eine einfache Verschweissung des Drahtbewehrungsteils mit dem einfassenden Blech möglich, wodurch sich eine deutliche Erhöhung der Festigkeit der Fussschenkel erreichen lässt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand des In den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles eingehend erläutert. Es zeigt dabei
Fig. 1 einen Seitenriss eines Wandelements gemäss Stand der Technik,
Fig. 2 eine Stirnansicht des Wandelements gemäss Fig. 1 ;
Fig. 3 einen Grundriss des Wandelements gemäss Fig. 1 ;
Fig. 4 eine Stirnansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Wandelements ;
Fig 5 einen Schnitt durch ein Detail des Wandelements gemäss Fig. 4 ;
Fig. 6 einen Seitenriss des Wandelements gemäss Fig. 4 und
Fig. 7 einen Grundriss des Wandelements gemäss Fig. 4.
In Fig. t, 2 und 3 ist ein Wandelement zur Errichtung einer Verkehrsleitwand mit stirnseitigen Kupplungselementen 2 gezeigt, das unter der Bezeichnung New-Jersey-Wandelement bekanntgeworden und damit zum Stand der Technik zu zählen ist. Eine Verkehrsleitwand wird dabei durch Aneinanderreihung dieser Wandelemente zusammengestellt, wobei jeweils benachbarte Wand-
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elemente 1 über die Kupplungselemente 2 stirnseitig miteinander verbunden werden. Die als
Betonfertigteile ausgeführten Wandelemente 1 beinhalten unter anderem eine Längsbewehrung 3, über welche die an gegenüberliegenden Enden vorgesehenen, stirnseitigen Kupplungen 2 in Zugverbindung stehen.
Bei fertiggestellter Leitwand ergibt sich durch die miteinander verbundenen Wandelemente 1 eine durchgehende Zugwirkung, die eine Erhöhung der Rückhaltefähigkeit der Leitwand bewirkt und dadurch verhindert, dass ein seitlich anfahrendes Kraftfahrzeug diese durchstossen und auf den benachbarten Verkehrsweg gelangen kann, sei dies eine Gegenfahrbahn oder ein Fussweg o. Åa..
Das Wandelement 1 setzt sich im Querschnitt gesehen aus einem trapezförmigen Basisquerschnitt 16 im Auflagebereich und einem nach oben hin anschliessenden, sich verjüngenden Hauptquerschnitt 15 zusammen (Fig. 2). Der trapezförmige Basisquerschnitt 16 ist dabei hauptsächlich aus Stabilitätsgründen in dieser kompakten Form ausgeführt, nimmt aber im Falle eines engen Verkehrsweges relativ viel Platz ein und verhindert damit eine Aufstellung der Wandelemente bei geringen Strassenbreiten. Nun ist aber gerade bei Engstelle eines Verkehrsweges die Unfallsgefahr im besonderen Ausmass erhöht. Die Gegenverkehrsfahrbahnen liegen sehr nahe beieinander, sodass kleine Lenkfehler, die z. B. durch Übermüdung eines Fahrzeuglenkers verursacht werden können, bereits relativ schwere Unfallfolgen haben können.
Um einen möglichst schmalen Querschnitt und dennoch eine ausreichend hohe Standfestigkeit der Wandelemente 1 zu erreichen, ist gemäss Fig. 4 erfindungsgemäss vorgesehen, dass an den zwei unteren Eckbereichen des trapezförmigen Basisquerschnitts 16 jeweils ein spitzwinkelig auskragender Fussschenkei 5 mit einer - in Gebrauchslage gesehen - waagrechten, unteren Auflagezone 7 angeformt ist (Fig. 5).
Die für eine ausreichende Standfestigkeit erforderliche Standbreite des Wandelements 1 kann dadurch bei deutlich schlankerem Basisquerschnitt verwirklicht werden, wodurch die erfindungsgemässen Wandelemente 1 auch bei sehr geringen Strassenbreiten verwendbar sind. Die nach aussen weisenden Seitenflächen 6 der auskragenden Fussschenkel 5 erstrecken sich über eine nur geringe Höhe und reichen daher nicht an die Karosserieteile der gängigen Kraftfahrzeugstypen heran.
Damit kann aber praktisch jedes Fahrzeug mit seinen Rädern die volle Breite der Fahrbahn nutzen, ohne dass es zu einer Berührung des Basisquerschnitts des Wandelements kommen kann, sodass auch bei geringen Strassenbreiten die Minimalfahrwegbreite erreicht werden kann, wahrend dies bei den herkömmlichen New-Jersey-Profilen aufgrund deren breiten Basisquerschnitts in weitaus geringerem Masse möglich ist.
Die auskragenden Fussschenkel 5 sind Im Querschnitt gesehen In Form eines spitzwinkeligen Dreiecks ausgebildet, wodurch sich eine besonders geringe Höhe derselben erzielen lässt. Die Fussschenkel können jedoch auch einen entsprechend anders gestalteten, flachen Querschnitt aufwei- sen.
Ein ausreichender Schutz der auskragenden Fussschenkel 5 gegen Abnützung lässt sich erzielen, indem diese von einem sich in Längsrichtung erstreckenden, gewinkelten Blech 10, vorzugsweise einem verzinkten Stahlblech, eingefasst sind, das sich über deren waagrechten Auflagebereich 7 und deren nach aussen weisenden Seitenfläche 6 erstreckt. Die auskragenden Fussschenkel 5 sind durch ihre abstehende Konstruktionsweise einer höheren Belastung als der restliche Basisquerschnitt ausgesetzt. Aus diesem Grund ist das die Fussschenkel 5 einfassende gewinkelte Blech 10 im Inneren der Fussschenkel 5 jeweils mit einem Draht-Bewehrungsteil 12 verbunden, vorzugsweise verschweisst.
Diese Draht-Bewehrungsteile 12 sind ihrerseits im Inneren des Basisquerschnitts mit weiteren Bewehrungseisen 13 verbunden und bilden somit Teil der inneren Bewehrungsstruktur. Auf den nach aussen weisenden Seitenflächen 6 der Fussschenkel 5 ist jeweils eine Fläche zur Anbringung von Markierungen 11 ausgebildet. Der Bewehrungsteil ist zu einer mehreckigen Öse 12 gebogen, die teilweise parallel zu den Seitenflächen des Einfassungsblechs 10 verläuft. Die Markierungen 6 können dabei die sonst auf der Fahrbahnoberfläche angebrachten Markierungsstreifen, z. B. Doppel-Mittelstreifen, ersetzen. Dadurch wird diese sonst für die Fahrbahnbreite verlorene Grundfläche auf die nach aussen weisenden Seitenflächen 6 verlegt und damit diese Fläche für die Fahrbahn eingespart.