<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Blechblasinstrument, beispielsweise eine Trompete oder ein Horn, mit Ventilen, bei dem wenigstens ein Zug zum Verandern der Stimmung des Blechblasinstrumentes verstellbar ist.
Bekannt ist es, bei Blechblasinstrumenten auch während des Spielens einen Zug zu verstellen, um die Stimmung des Blechblasinstrumentes zu verändern. Bekannt ist es, den Zug des Blechblasinstrumentes aus einer eingestellten Stellung durch Betätigen eines Schubhebels entgegen der
Kraft wenigstens einer Feder mechanisch zu verstellen. Nachteilig bei der bekannten Ausführungsform ist es, dass das Verstellen nur mit erheblichem Kraftaufwand möglich ist, so dass die Gefahr besteht, dass die Position des Mundstückes des Blechblasinstrumentes an den Lippen des Musikers verändert wird. Nachteilig ist weiters, dass für jeden Zug ein Schubhebel benötigt wird und der Spieler im Bedarfsfall auch mehrere gleichzeitig bedienen muss. Weitere Nachteile bringen die Lange und Führung solcher Schubhebel.
Ein derartiger federbelasteter Schubhebel zum Verstellen eines Zuges eines Blechblasinstrumentes ist aus der DE 1 547 574 A bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Blechblasinstrument der eingangs genannten Gattung wenigstens einen Zug zum Ändern der Stimmung des Blechblasinstrumentes ohne Kraftaufwand verstellbar auszuführen.
Erfindungsgemäss wird dies mit einem Blechblasinstrument erreicht, das die Merkmale des unabhängigen Anspruches 1 aufweist.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Blechblasinstrumentes sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemässen Blechblasinstrument genügt es, den der (elektromechanischen) Verstellvorrichtung zugeordneten Positionsgeber (Verstellgeber) zu betätigen, um die einmal eingestellte Grundstimmung des Blechblasinstrumentes temporär, also nur dann, wenn die Grundstimmung verändert werden soll, zu ändern. Da das Betätigen des Positionsgebers ohne Kraftaufwand möglich ist (Leichtgängigkeit) entfallen die oben genannten Nachteile.
Dabei kann vorgesehen sein, dass das Ausmass des Verstellens des Zuges mit Hilfe der (elektromechanischen) Verstellvorrichtung direkt proportional zu dem Ausmass der Betätigung des Verstellgebers ist und dass bei gehaltenem Verstellgeber die Änderung der Stellung des Zuges beibehalten bleibt. Wird der Verstellgeber wieder losgelassen, also durch einen Finger des Musikers nicht mehr betätigt, wird der Zug von der (elektromechanischen) Verstellvorrichtung wieder in die Stellung bewegt, die der vorher gewählten Grundstimmung entspricht, so dass die vorher gewählte Grundstimmung des Blechblasinstrumentes wieder erreicht ist.
Bei dem erfindungsgemässen Blechblasinstrument kann vorgesehen sein, dass zum Einstellen der Grundstimmung die Verbindung zwischen dem Betätigungsorgan der (elektromechanischen) Verstellvorrichtung und dem zu verstellenden Zug veränderbar ist. Dies kann in einfacher Weise beispielsweise dadurch erfolgen, dass zwischen der Verstellvorrichtung und dem Zug eine lösbare und wieder festlegbare Kupplung vorgesehen ist.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sowie Vorteile derselben ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einer Trompete als bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Blechblasinstrumentes gemäss der Erfindung anhand der Zeichnungen.
Es zeigt : Fig. 1 eine Trompete (schematisiert), deren Bogen mit Innenzug (Stimmzug = Hauptzug) eine Verstelleinnchtung zugeordnet ist, Fig. 2 eine vergrösserte Einzelheit aus Fig. 1, Fig. 3 die Verstellvorrichtung In mehr Einzelheiten, Flg. 4 und Fig. 5 die Verstellvorrichtung und damit den Stimmzug in verschiedenen Lagen, Fig. 6 im vergrösserten Massstab eine Einzelheit der Verbindung zwischen Verstellvorrichtung und Stimmzug und Fig. 7 in einem Blockschaltbild die Steuerung des Blechblasinstrumentes.
Eine in Fig. 1 gezeigte Trompete 1 besitzt einen Hauptzug 2 mit Bogen 3 (= verstellbarer Stimmzug), der dazu dient, die Trompete 1 In ihrer Grundstimmung zu verändern.
Dem Hauptzug 2 ist eine Verstellvorrichtung 4 zugeordnet, mit der die Lage des Bogens 3 relativ zu dem feststehenden Teil der Trompete 1 verändert werden kann. Die Verstellvorrichtung 4 ist wirkmässig mit einem Verstellgeber 5 verbunden, so dass durch Betätigen des Verstellgebers 5 die Verstellvorrichtung 4 wirksam wird und so den Hauptzug 2 mit Bogen 3 in die jeweils gewünschte Lage verstellt.
Dabei ist es bevorzugt, dass das Ausmass der Verstellung des Hauptzuges 2 der Trompete 1
<Desc/Clms Page number 2>
dem Ausmass der Betätigung des Verstellgebers 5 direkt proportional Ist, d. h., dass bei stärker betatigtem, z. B. gedrücktem oder verschobenem, Verstellgeber 5, der Hauptzug 2 durch die Verstel- vorrichtung 4 in grösserem Ausmass verstellt wird.
Wenngleich im gezeigten Ausführungsbeispiel der Verstellgeber 5 als Drucktaster ausgebildet ist, kann der Verstellgeber 5 auch ein Schieberegler sein, wobei das Ausmass des Verschiebens des Schiebereglers In der einen oder anderen Richtung dem Ausmass der Verstellung des Hauptzuges 2 der Trompete 1 in der einen oder anderen Richtung direkt proportional ist. Der Verstellgeber 5 kann beispielsweise ein Potentiometer sein, das als Schieberegler ausgebildet sein kann.
In jedem Fall ist vorgesehen, dass bei nicht betätigtem (losgelassenem) Verstellgeber 5, ganz gleich, ob dieser als Taster oder Schieberegler ausgebildet ist, die Verstellvorrichtung 4 den Hauptzug 2 der Trompete 1 wieder in die, beispielsweise vorher eingestellte, Grundstellung, die der Grundstimmung des Blechblasinstrumentes 1 entspricht, zurückstellt.
In Fig. 1 und 2 ist gezeigt, dass die Verstellvorrichtung 4 an dem feststehenden Teil der Trompete 1, nämlich am Führungsrohr (Aussenzug) des Hauptzuges 2 angeordnet ist und ihr Betätigungsorgan 6 mit dem verschiebbaren Teil des Hauptzuges 2 der Trompete 1 verbunden ist.
Wenngleich im gezeigten Ausführungsbeispiel die Verstellvorrichtung 4 lediglich am einen Ende des Bogens 3 angreift, ist auch eine Ausführungsform denkbar, bei der die Verstellvorrichtung 4 an beiden Enden des Bogens 3 angreift, so dass eine symmetrische Belastung des Hauptzuges 2 gewährleistet und ein Verkanten und somit ein Klemmen desselben verhindert ist. In einer (nicht gezeigten) Ausführungsform greift das Verstellorgan 6 der Verstellvorrichtung 4 in der Mitte des Hauptzuges 2 an.
Wie in Fig. 3 gezeigt, ist in einem Gehäuse 10 der Verstellvorrichtung 4 ein elektnscher Antriebsmotor 11 vorgesehen, der über ein Obersetzungsgetriebe 12 mit dem im gezeigten Ausführungsbeispiel als Zahnstange ausgebildeten Verstellorgan 6, das mit dem einen Ende des Bogens 3 verbunden ist, gekuppelt ist. Durch entsprechendes Ansteuern des Antriebsmotors 11 wird der Hauptzug 2 mit Bogen 3 so verschoben, dass er weiter aus dem Führungsrohr des Hauptzuges 2 herausgezogen oder weiter in dieses hineingeschoben wird. Die am weitesten hineingeschobene Lage des Hauptzuges 2 und die entsprechende Stellung der Verstellvorrichtung 4 ist in Fig. 4 gezeigt. Die andere Endlage, d. h. die am weitesten herausgezogene Lage des Hauptzuges 2 und die entsprechende Stellung der Verstellvorrichtung 4 ist in Fig. 5 gezeigt.
In einer anderen Ausführungsform wirkt der elektrische Antriebsmotor über ein Übersetzungsgetriebe an eine Gewindespindel, die an das Verstellorgan 6 gekuppelt ist.
Um die Lage des Hauptzuges 2 und damit die Grundstimmung des Blechblasinstrumentes - im gezeigten Ausführungsbeispiel der Trompete 1-verändern zu können ist der Hauptzug 2 verstellbar mit dem Betätigungsorgan 6 der Verstellvorrichtung 4 verbunden.
Eine derartige verstellbare Verbindung kann dadurch erreicht werden, dass das Verstellorgan 6 mit einem am Bogen 3 des Hauptzuges 2 befestigten Stift lösbar und beispielsweise durch eine Klemmschraube wieder festlegbar gekuppelt ist. Durch Lösen der Klemmschraube kann die Reia- tivlage zwischen Betätigungsorgan 6 der Verstellvorrichtung 4 und dem Bogen 3 des Hauptzuges 2 der Trompete 1 zum Herbeiführen der Grundstimmung der Trompete 1 verändert werden. Sobald die richtige Grundstimmung erreicht ist, wird die Klemmschraube wieder angezogen, so dass in der Nullstellung der Verstellvorrichtung 4, also bei nicht betätigtem Verstellgeber 5, die Grundstimmung gegeben ist.
EMI2.1
nommen ist.
Durch Verdrehen der Rändelmutter 8 kann die Relativlage zwischen Verstellorgan 6 der Verstellvorrichtung 4 und dem Bogen 3 des Hauptzuges 2 (Stimmzug) zum Herbeiführen der gewünschten Grundstimmung der Trompete 1 verändert werden.
In einer Ausführungsform kann die erfindungsgemässe Verstellvorrichtung 4 auch zum Korrigieren der Grundstimmung verwendet werden. In diesem Fall wird der Trompete 1 eine Einrichtung, beispielsweise ein Mikrofon, zum Erfassen der Höhe des tatsächlich gespielten Tones zugeordnet.
In eine in dieser Ausführungsform der Verstellvorrichtung 4 zugeordnete Steuereinheit wird der gewünschte Ton eingegeben und gespeichert. Durch eine Vergleichsvorrichtung (Komparator) wird
<Desc/Clms Page number 3>
der tatsächlich gespielte Ton mit dem gespeicherten Ton verglichen und bei einer Abweichung die Verstellvorrichtung 4 für den Hauptzug 2 der Trompete 1 ohne Betätigen des Verstellgebers 5, in der Art angesteuert, dass sie den Hauptzug 2 so weit verschiebt, dass der tatsächlich gespielte Ton dem gewünschten, in der Steuereinheit eingestellten Ton der Höhe nach entspricht. Bei dieser Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die so herbeigeführte Lage des Hauptzuges 2 beibehalten wird, so dass die Grundstimmung entsprechend korrigiert worden ist.
Die erfindungsgemässe Verstellvorrichtung 4 kann auch mit einer Steuereinheit kombiniert sein, die so programmiert ist, dass beim Betätigen bestimmter Ventile 10 des Blechblasinstrumentes 1 ein Verstellen der Länge wenigstens eines Ventilzuges selbsttätig erfolgt, wobei der Hub der Verstellung voreinstellbar ist.
Soferne das Blechblasinstrument 1 Luftöffnungen aufweist, die durch Klappen verschlossen sind, wobei die an den Schwingungsknoten angeordneten Luftöffnungen geöffnet werden können, um das Anblasen bestimmter Töne zu erleichtern, kann die erfindungsgemässe Verstellvorrichtung, so wie dies oben beim Betätigen bestimmter Ventile 10 beschrieben ist, auch für das Verstellen zugeordneter Ventilzüge bei betätigten Klappen herangezogen werden.
Die erfindungsgemässe Verstellvorrichtung kann auch dazu herangezogen werden, die Grundstimmung eines Blechblasinstrumentes an die eines weiteren Blechblasinstrumentes anzupassen.
In diesem Fall ist die Einrichtung (Mikrofon) zum Betätigen der Verstellvorrichtung für den Hauptzug 2 des einen Blechblasinstrumentes einem weiteren, gleichzeitig gespielten Blechblasinstrument zugeordnet. Auf diese Weise kann die Grundstimmung wenigstens eines weiteren Blechblasinstrumentes durch Verstellen des Hauptzuges 2 verändert werden, so dass alle - wenigstens zwei Blechblasinstrumente - dieselbe Grundstimmung aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die dem erfindungsgemässen Blechblasinstrument zugeordnete Steuerung wie folgt ausgebildet : den Ventilen 10 und dem Verstellgeber 5 zugeordnete Sensoren 31,32 sind an eine Sensorlogik 33 angeschlossen, welche die von den Sensoren 31, 32 abgegebenen Signale verarbeitet. Die Sensorlogik 33 ist mit einer Betätigungslogik 34 verknüpft, die Befehle an eine Positionssteuerung 35 übergibt. Die Positionssteuerung 35 ist ihrerseits wirkmässig mit Verstellvorrichtungen 4 für die verschiebbaren Bögen verbunden. Auch die Verstellvorrichtungen 4 sind mit der Positionssteuerung 35 verbunden, um zu überprüfen, ob ein den Verstellvorrichtungen 4 übergebener Befehl auch richtig ausgeführt worden ist.
Sowohl die Betätigungslogik 34 als auch die Positionssteuerung 35 und die Verstellvorrichtungen 4 sind mit einer Stromversorgung 39 verknüpft. Die Stromversorgung 39 kann wirkmässig mit einer Überwachungsschaltung 40 versehen sein. Zusätzlich kann die Betätigungslogik 34 und die Positionssteuerung 35 wirkmässig mit einer Wartungschaltung 38 verknüpft sein.
Zusammenfassend kann ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Blechblasinstrumentes wie folgt beschrieben werden :
Ein Blechblasinstrument 1 besitzt einen Hauptzug 2 (Stimmzug), dessen Lange durch Verstellen eines Bogens 3 zur Korrektur der Stimmung des Blechblasinstrumentes 1 veränderbar ist, sowie den Ventilen zugeordnete Ventilzüge. Mit dem Zug 2 ist eine motorisch angetriebene Verstellvorrichtung 4 gekuppelt. Das Verstellen des Zuges 2 erfolgt durch Betätigen eines Verstellgebers 5, wobei das Ausmass der durch die Verstellvorrichtung 4 bewirkten Verstellung des Zuges 2 dem Ausmass der Betätigung des Verstellgebers 5 direkt proportional ist. Bei nicht betätigtem Verstell- geber 5 stellt die Verstellvorrichtung 4 den Zug 2 wieder zurück in die einer Grundstimmung des Blechblasinstrumentes 1 entsprechende Lage.
Da der Verstellgeber 5 leichtgängig Ist, ist zum vor- übergehenden Verändern der Stimmung des Blechblasinstrumentes 1 kein Kraftaufwand erforderlich, so dass das Spielen des Instrumentes 1 erleichtert wird bzw. Fehler in der Bedienung weitgehendst ausgeschlossen werden.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.