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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug zum Ernten von Bäumen und zum Transportieren von Baumstammen, mit wenigstens zwei Achsen, mit einer Fahrerkabine, mit einem Kran für das Ernten von Bäumen und mit einer Ladefläche für den Transport von Baumstämmen, wobei der Kran am Fahrzeug neben der Fahrerkabine montiert ist.
Bekannt sind Fahrzeuge zum Ernten von Bäumen und zum Transportieren der Baumstämme, die als zwei- oder mehrachsige, vorzugsweise knickgelenkte Fahrzeuge mit einer Fahrerkabine, einer Ladefläche für die Baumstämme und einem Kran für das Ernten von Bäumen und für das Laden der Baumstämme ausgebildet sind.
Die bekannten Fahrzeuge dieser Gattung sind so ausgebildet, dass auf dem vorderen Ende des Fahrzeuges (bei einem knickgelenkten Fahrzeug am vorderen Teil desselben) der Motorblock angeordnet ist. Hinter dem Motorblock ist die Fahrerkabine mit dem Kran für das Ernten der Bäume angeordnet. Der hintere Teil des Fahrzeuges weist eine Ladefläche auf, auf welche die Stämme der geernteten Bäume für den Transport abgelegt werden können.
Die WO 84/04019 A zeigt ein Fahrzeug zum Ernten von Bäumen, bei dem ein Kran für das Ernten von Bäumen und zum Verladen der Bäume neben einer Fahrerkabine angeordnet ist Eine eigentliche Ladefläche besitzt dieses bekannte Fahrzeug nicht, sondern nur ein Auflager für die wurzelseitigen Enden der gefallten Bäume (vgl. Fig 10), die im übrigen beim Transport am Boden schleifen.
Das aus der GB 2279223 A bekannte Fahrzeug zum Fällen und Verarbeiten von Bäumen weist eine Fahrerkabine auf, neben der ein Antriebsmotor angeordnet ist Ein Kran zum Bewegen der gefällten Bäume ist zwischen dem Antriebsmotor und einem Laderaum für Holzschnitzel angeordnet.
In der gattungsbildenden US 4 540 032 A ist ein Fahrzeug zum Ernten und Transportieren von Bäumen vorgesehen, bei dem der Kran und die Fahrerkabine auf einem gemeinsamen Drehsche- mel angeordnet sind. Der Motor für den Antrieb ist auf der von der Ladefläche abgekehrten Seite des Drehschemel, also am vorderen Ende des Fahrzeuges angeordnet.
Beim Ernten von Bäumen mit dem aus der US 4 540 032 A bekannten Fahrzeug muss der Kran, an dessen Ende Arbeitswerkzeuge, wie Prozessoren, Kranzangen u dgl. angebracht sein können, seitlich oder über die Motorhaube hinweg geschwenkt werden, was den Nachteil hat, dass von der Fahrerkabine aus, von der aus der Kran betätigt wird, auf die Arbeitswerkzeuge am freien Ende des Krans schlechte Sichtverhältnisse herrschen, da die Sicht auf die Arbeitswerkzeuge durch die Motorhaube behindert ist. Die verschiedenen Handhabungen eines geernteten Baumes, z. B. Entasten und Ablängen desselben erfordert aber eine möglichst ungehinderte Sicht, zumal der Kran von der Fahrerkabine aus, also von einiger Entfernung aus, bedient wird.
Zum Transport muss der Kran bei bekannten Fahrzeugen nach vorne In Fahrtrichtung eingeschwenkt und so weit abgesenkt werden, dass die Arbeitswerkzeuge am freien Ende des Krans auf einer Konsole des Rahmens zur Auflage kommen oder am Motorblock eingehängt werden konnen.
Hierbei greifen die Ausleger (Arme) des Krans, auch wenn sie teleskopartig einfahrbar sind, noch erheblich über die Fahrerkabine hinaus und sind beim Fahren durch Durchfahrten oder anderen Höhenbegrenzungen problematisch Es besteht zwar grundsätzlich die Möglichkeit, die Arbeitswerkzeuge vom Kran abzunehmen, so dass der Kranausleger weiter abgesenkt werden kann. Dies ist nicht nur eine zeitraubende Tätigkeit, sondern genügt in vielen Fällen auch nicht, um Unterführungen passieren zu können. Zudem schränkt der nach vorne ragende Kran die Sicht des Fahrers beim Fahren mit dem Fahrzeug ein
Es sind auch Ausführungsformen von Fahrzeugen zum Ernten von Bäumen bekannt geworden, bei weichen der Kran im Bereich des Knickgelenkes des Fahrzeuges auf den hinteren Wagenteil aufgesetzt wird und somit hinter der Fahrerkabine liegt.
Diese Ausführungsform ist zwar für den Transport eine günstigere Lösung als die oben beschriebene, da für die Strassenfahrt der
Kranausleger über die Ladung und an die Rückseite derselben geschwenkt werden kann. Für das
Ernten von Bäumen sind diese Fahrzeuge aber nur begrenzt einsetzbar und werden daher in der
Praxis nur zum Transportieren von Stämmen geernteter Baumstämme verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem beim Benützen des Krans zum Ernten von Bäumen gute Sichtverhältnisse gewährleistet sind und bei dem der Kran bzw. dessen Ausleger, falls gewünscht, so weit abgesenkt werden können, dass er die Fahrerkabine der Höhe nach nicht überragen
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Gelost wird diese Aufgabe erfindungsgemäss dadurch, dass der Antriebsmotor des Fahrzeuges zwischen Fahrerkabine und Ladefläche angeordnet ist
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Wesentlicher Kern der Erfindung ist die neuartige Anordnung von Fahrerkabine und Kran am Fahrzeug relativ zum Motorbtock.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Fahrerkabine und der Kran auf einer gemeinsamen Plattform montiert sind, die am Fahrzeug um eine lotrechte Achse um mindestens 3600 verdrehbar montiert ist.
Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung eines Fahrzeuges der eingangs genannten Gattung ist ein vollständig freier, frontaler Zugriff auf die Bäume bei ungehinderter Sicht auf die Arbeitswerkzeuge am freien Ende des Krans möglich. Dies ist sehr vorteilhaft, da die Operationen mit den Werkzeugen wie erwähnt meist in einem grösseren Abstand von der Fahrerkabine aus abgewickelt werden müssen. Auch das Beladen der Ladebrücke kann nach dem Schwenken des Krans um etwa 1800 übersichtlich durchgeführt werden.
Bei Strassenfahrt mit dem erfindungsgemassen Fahrzeug kann dieses optimal an die Verhältnisse beim Fahren angepasst werden. Hierbei besteht die Möglichkeit im freien Gelände den Kran nach hinten zu schwenken, wobei die Ausleger des Krans schräg nach oben ragen und die Arbeitwerkzeuge auf einer tiefer als der Motorblock und seitlich von diesem angebrachten Konsole abgestützt sein können. Die so erreichte, tiefe Lage der schweren Werkzeuge (ein Prozessor wiegt beispielsweise 1000 bis 2000 kg) ist ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung, da der Gesamtschwerpunkt des Fahrzeuges tiefer gelegt ist.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zum Ausgleich einer Schwenkung der Fahrerkabine der Fahrersitz in dieser um 1800 verdrehbar ausgebildet ist. Dies erlaubt es, dass der Fahrer auch bei nach hinten verschwenktem Kran den Fahrersitz in der Fahrerkabine so ausrichten kann, dass er bei Strassenfahrt nach vorne schaut.
Wenn mit dem erfindungsgemässen Fahrzeug unter ein die Höhe begrenzendes Hindernis oder unter einer Unterführung durchgefahren werden soll, können die Ausleger mit den Kranwerkzeugen angehoben, Fahrerkabine und Kran um 1800 verschwenkt und anschliessend die Ausleger des Krans so weit abgesenkt werden, bis sie die Fahrerkabine nicht mehr nach oben hin überragen Dabei können die Werkzeuge am freien Ende des Krans beispielsweise auf der vorderen Stossstange des Fahrzeuges aufgelegt oder dort eingehängt werden. Sobald das Fahrzeug das Hindernis passiert hat, kann die ursprüngliche Fahrstellung wieder eingenommen werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Plattform für Kabine und Kran zur besseren Anpassung des Fahrzeuges an bergiges Gelände mit einer Kippeinrichtung versehen, damit Schräglagen im Gelände ausgeglichen werden können. Diese kippbare Plattform erlaubt es, die Schwenkachse der Kabine stets in vertikaler Stellung zu halten. Dies erleichtert dem Fahrer das Bedienen der Werkzeuge und die Sicht auf diese.
Das Schwenken der Plattform mit Fahrerkabine und Kran erfolgt bei der Baumernte bel dem erfindungsgemässen Fahrzeug bevorzugt in einem frontseitigen Winkelbereich von etwa 150 und sinngemäss beim Beladen der Ladefläche In der nach hinten verschwenkten Stellung des Krans.
In den Transportstellungen ist der Kran durch die Werkzeugauflagen oder das Einhängen gesichert.
Die Einrichtung zum Kippen der Plattform ist eine bevorzugte Ausgestaltung und nur dann vorteilhaft, wenn das erfindungsgemässe Fahrzeug auch im gebirgigen Gelände eingesetzt werden soll. Das Kippen der Plattform kann mit hydraulischen Mitteln, die unter der Plattform untergebracht sind, erfolgen.
Das erfindungsgemässe Fahrzeug kann zum Ernten von Bäumen und zum Transportieren von Baumstämmen im Ein-Mann-Betrieb eingesetzt werden, da Unterführungen oder höhenbegrenzende Hindernisse ohne fremde Hilfe durchfahren bzw. unterfahren werden können.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispieles eines Fahrzeuges gemäss der Erfindung. Es zeigt : Fig. 1 das Fahrzeug im Einsatz auf einem Hang und Fig. 2 das Fahrzeug in der Stellung für Strassenfahrt, wobei zwei mögliche Stellungen des Krans eingezeichnet sind.
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In dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das erfindungsgemässe Fahrzeug ein vierachsiges Fahrzeug, das aus einem Vorderwagen 1 und einem Hinterwagen 2 besteht, die miteinander durch ein Gelenk 3 verbunden sind. Das Gelenk 3 erlaubt es, Vorderwagen 1 und Hinterwagen 2 um eine in Gebrauchslage zur Standfläche 4 senkrechte Achse 5 zueinander zu verschwenken. Es handelt sich also um ein sogenanntes knickgelenktes Fahrzeug.
Am Vorderwagen 1 konnen auf dessen dem Hinterwagen 2 zugekehrten Ende, also in der Nähe des Gelenkes 3 vom Motorblock 6 und vom Rahmen 7 des Vorderwagens 1 abstehend seitlich ausfahrbare und absenkbare Stützfüsse 8 vorgesehen sein, die in ihre Wirkstellung verbracht werden, wenn mit dem Kran 10 gearbeitet wird.
Der Kran 10 Ist auf dem Vorderwagen 1 neben der Fahrerkabine 12 montiert, also bezogen auf die Haupt-Fahrrichtung vor dem Motorblock 6, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel Fahrerkabine 12 und Kran 10 auf einer gemeinsamen, vor dem Motorblock 6 angeordneten Plattform 14 montiert sind. Die Plattform 14 ist um eine zum Rahmen 7 des Vorderwagens 1 (normalerweise) senkrechte Achse 16 wenigstens um 3600 verschwenkbar.
Wenn das Fahrzeug (Fig. 1) im bergigen Gelände eingesetzt wird, also beispielsweise auf einem Hang steht, kann die Plattform 14, die Kran 10 und Fahrerkabine 12 trägt, gekippt werden, so dass ihre Achse 16 lotrecht ausgerichtet ist.
Der neben der Fahrerkabine 12 auf der Plattform 14 montierte Kran 10 besteht aus einem Basisteil 18 und zwei Kranarmen 20,22, wobei am freien Ende des zweiten beispielsweise teleskopartig ausfahrbaren oder verlängerbaren Kranarms 22 Arbeitswerkzeuge 24 montiert sind, die zum Ernten von Bäumen (Fig. 1) verwendet werden.
Dieses Werkzeug, beispielsweise ein sogenannter Prozessor, besitzt nicht nur eine Sage zum Abschneiden (Fällen) eines Baums und zum Ablängen desselben, sondern auch Werkzeuge, um den geernteten Baum zu entasten Des weiteren Ist am freien Ende des Krans 10 eine Zange montiert, mit deren Hilfe Baumstamme bewegt und schlussendlich auf die Ladefläche 30 am Hinterwagen 2 abgelegt werden können
Aus der in Fig. 1 gezeigten Stellung ist ersichtlich, dass dank der Anordnung des Krans 10 neben der Fahrerkabine 12 und vor dem Motorblock 6 die Sicht einer in der Fahrerkabine 12 sitzenden Bedienungsperson auf die Arbeitswerkzeuge 24 nicht behindert Ist, so dass ein genaues und sicheres Arbeiten möglich ist.
In der Transportstellung des Krans 10 (in Fig. 2 In ausgezogenen Linien) wird das freie Ende des Krans 10 mit den dort montierten Werkzeugen 24 auf dem Vorderwagen 1 neben dem Motorblock 6 abgestellt und gesichert. Damit auch bei der Transportstellung gemäss Fig. 2 der Fahrer in der Fahrerkabine 12 nach vorne schaut (das Fahrzeug bewegt sich bei Strassenfahrt nach rechts der Fig 2) ist der Fahrersitz in der Fahrerkabine 12 vorzugsweise um 180 verdrehbar angeordnet.
Wenn mit dem erfindungsgemässen Fahrzeug bei einer Transportfahrt Durchfahrten oder sonstige die freie Höhe beeinträchtigende Hindernisse durchfahren oder unterfahren werden müssen, kann der Kran 10 durch Drehen der Plattform in die In Fig. 2 in strichlierten Linien eingezeichnete Stellung verbracht werden. In dieser Stellung sind die Werkzeuge 24 am freien Ende des Krans 10 vor der Fahrerkabine 12 auf dem Vorderwagen 1 abgesetzt und gesichert. Beispielsweise sitzen die Werkzeuge 24 auf einer vorderen Stossstange 26 des Fahrzeuges.
Es ist ersichtlich, dass in dieser Stellung der Kran 10 nicht höher ist als die Fahrerkabine 12, so dass auch vergleichsweise niedrige Durchfahrten passiert werden können
Zusammenfassend kann ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Fahrzeuges wie folgt beschrieben werden :
Bei einem Fahrzeug 1,2 zum Ernten von Bäumen und zum Transportieren von Baumstämmen ist der Antriebsmotor 6 des Fahrzeuges1, 2 zwischen Fahrerkabine 12 und Ladefläche 30 montiert. Fahrerkabine 12 und Kran 10 sind auf einer gemeinsamen, um eine vertikale Achse um wenigstens 3600 verdrehbar am Fahrzeug 1,2 montierten Plattform 14 aufgebaut.
Das Fahrzeug kann als knickgelenktes Fahrzeug ausgebildet sein, wobei der Motor 6, die Fahrerkabine 12 und der Kran 10 auf einem ersten (vorderen) Teil 1 und die Ladefläche 30 am anderen 2, mit dem ersten Teil 1 knickbar verbundenen, zweiten (hinteren) Tell 2 des Fahrzeuges angeordnet sind.