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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers, insbesondere für Polsterungen, aus gekräuselten, einen Vliesverband bildenden, mit Hilfe von vulkanisiertem Naturlatex gebundenen Kokosfasern.
Formkörper für Polsterungen, beispielsweise für Kopfstützen von Fahrzeugsitzen, werden üblicherweise aus Schaumstoff gefertigt, was den Vorteil einer einfachen Fertigung mit sich bringt, weil lediglich entsprechende Hohlformen mit einem geeigneten Kunststoff ausgeschäumt werden müssen. Nachteilig bei diesen bekannten Formkörpern ist allerdings, dass mit einem alterungsbedingten Nachlassen der elastischen Eigenschaften des Schaumstoffes insbesondere bei Druckbelastungen gerechnet werden muss, wie sie beim Einsatz solcher Formkörper für Polsterungen zwangsläufig auftreten. Dazu kommt, dass keine natürlichen Werkstoffe, sondern Kunststoffe zur Fertigung dieser Formkörper eingesetzt werden müssen.
Zur Herstellung von Polsterungen ist es ausserdem bekannt (WO 97/05313 A1, GB 572 146 A), einen Vliesverband bildende Kokosfasern einzusetzen, die mit Hilfe von vulkanisiertem Naturlatex gebunden werden. Um besondere, federelastische Eigenschaften dieser Kokosfaservliese zu erreichen, muss allerdings für eine gute Kräuselung dieser Kokosfasern gesorgt werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers, insbesondere für Polsterungen, der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine bleibende Kräuselung der Kokosfasern sichergestellt werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die zu Fasersträngen versponnenen Kokosfasern nach einem Aufwickeln der Faserstränge in einem Druckkessel gekräuselt werden, bevor die Faserstränge gehäckselt und aus den vereinzelten Kokosfasern der gehäckselten Faserstränge ein Vliesverband gebildet wird, der mit flüssigem Naturlatex besprüht und in einer Form einer Vorvulkanisierung unterworfen wird, und dass der vorvulkanisierte Formling nach seiner Entformung zum Formkörper vulkanisiert wird.
Die aus den eingeweichten Faserschalen der Kokosfrüchte gewonnenen Fasern müssen nach einem Waschen und Trocknen gekräuselt werden. Zu diesem Zweck werden die Kokosfasern zu Fasersträngen verbunden, die sich einfach aufwickeln lassen, um eine entsprechende Kräuselung der Fasern bei einer geeigneten Druckbehandlung der aufgewickelten Faserstränge in einem Druckkessel zu erhalten. Die so vorbehandelten Faserstränge werden anschliessend gehäckse ! t, um aus den gehäckseiten Fasersträngen die gekräuselten Kokosfasern zu gewinnen, die für den Aufbau eines Vliesverbandes benötigt werden.
Der aus den gekräuselten Kokosfasern beispielsweise durch einen Kämmvorgang gebildete Vliesverband kann dann mit flüssigem Naturlatex besprüht und in einer Form vorvulkanisiert werden, wofür die Formen mit dem Faserverband einem Trockenofen zugeführt werden. Nach dem Erkalten werden die vorvulkanisierten Formlinge den Formen entnommen und unter einer Druck-und Wärmeanwendung in an sich bekannter Weise der eigentlichen Vulkanisation unterworfen. Nach dieser Vulkanisation der Formlinge liegen die fertiggestellten Formkörper vor.
Um die Handhabung der noch nicht zu einem Formling vorvulkanisierten Kokosfasern zu er- leichtern, kann aus den vereinzelten Kokosfasern der gehäckselten Faserstränge eine vorvulkani- sierte Vliesmatte hergestellt werden, die dann zugeschnitten und nach einem Besprühen mit flüssigem Naturlatex zum Formling vorvulkanisiert wird, so dass durch die vorgefertigte, vorvulkanisierte Vliesmatte ein entsprechender Faserzusammenhalt für den Vliesverband sichergestellt ist. Die Weiterverarbeitung in entsprechenden Formwerkzeugen kann dann aufgrund des bereits gege- benen Zusammenhaltes der gekräuselten Kokosfasern in der beschriebenen Art und Weise einfach durchgeführt werden.
Die durch die Vorvulkanisation des aufgesprühten Naturlatex mit Hilfe der Formwerkzeuge erhaltenen Formlinge können vor ihrer endgültigen Vulkanisation noch einer Nachbearbeitung unterworfen werden, falls dies erforderlich ist. Eine solche Nachbearbeitung könnte beispielsweise durch ein Nachschneiden oder Feinschleifen der Formlinge vorgenommen werden.
Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, dass durch eine geeignete Wahl der Vulkanisationsparameter, der Menge des auf die Naturfasern insgesamt aufgesprühten Natur- latex und/oder des Raumgewichtes des Vliesverbandes aus den gekräuselten Kokosfasern die
Eigenschaften des aus dem vulkanisierten Vliesverband hergestellten Werkstoffes den jeweiligen
Anforderungen vorteilhaft angepasst werden können.
Das dauerelastische Verhalten eines solchen
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Werkstoffes macht ihn im Zusammenhang mit seiner Porosität insbesondere für Polsterungen geeignet, zumal eine einfache Formung sichergestellt Ist, die mit Hilfe der Bindung aus Naturlatex stabilisiert wird, so dass nach der Vulkanisation ein formbeständiger, elastischer und poröser Formkörper aus natürlichen Fasern erhalten wird, der vielseitig für Polsterungen, Kopfstützen, Möbelauflagen, Matratzen u. dgl. verwendet werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers, insbesondere für Polsterungen, aus gekräu- selten, einen Vliesverband bildenden, mit Hilfe von vulkanisiertem Naturlatex gebundenen
Kokosfasern, dadurch gekennzeichnet, dass die zu Fasersträngen versponnenen Kokos- fasern nach einem Aufwickeln der Faserstränge in einem Druckkessel gekräuselt werden, bevor die Faserstränge gehÅackselt und aus den vereinzelten Kokosfasern der gehäcksel- ten Faserstränge ein Vliesverband gebildet wird, der mit flüssigem Naturlatex besprüht und in einer Form einer Vorvulkanisierung unterworfen wird, und dass der vorvulkanisierte
Formling nach seiner Entformung zum Form körper vulkanisiert wird.