AT407396B - Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier Download PDFInfo
- Publication number
- AT407396B AT407396B AT59697A AT59697A AT407396B AT 407396 B AT407396 B AT 407396B AT 59697 A AT59697 A AT 59697A AT 59697 A AT59697 A AT 59697A AT 407396 B AT407396 B AT 407396B
- Authority
- AT
- Austria
- Prior art keywords
- zeta potential
- membrane filter
- filter
- cleaning
- membrane
- Prior art date
Links
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims abstract description 29
- 235000013405 beer Nutrition 0.000 title claims abstract description 23
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 title claims abstract description 7
- 239000012528 membrane Substances 0.000 claims abstract description 47
- 238000004140 cleaning Methods 0.000 claims abstract description 33
- 238000001914 filtration Methods 0.000 claims abstract description 20
- 102000004190 Enzymes Human genes 0.000 claims abstract description 13
- 108090000790 Enzymes Proteins 0.000 claims abstract description 13
- 229940088598 enzyme Drugs 0.000 claims abstract description 13
- 108010059892 Cellulase Proteins 0.000 claims abstract description 9
- 229940106157 cellulase Drugs 0.000 claims abstract description 9
- 239000004382 Amylase Substances 0.000 claims abstract description 7
- 108010065511 Amylases Proteins 0.000 claims abstract description 7
- 102000013142 Amylases Human genes 0.000 claims abstract description 7
- 235000019418 amylase Nutrition 0.000 claims abstract description 7
- 239000007864 aqueous solution Substances 0.000 claims description 11
- HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M Sodium hydroxide Chemical compound [OH-].[Na+] HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M 0.000 claims description 9
- 230000000903 blocking effect Effects 0.000 claims description 6
- 239000000243 solution Substances 0.000 claims description 6
- 108091005804 Peptidases Proteins 0.000 claims description 5
- 239000004365 Protease Substances 0.000 claims description 5
- 239000007788 liquid Substances 0.000 claims description 4
- 108010019077 beta-Amylase Proteins 0.000 claims description 3
- 238000010586 diagram Methods 0.000 claims description 3
- 239000004952 Polyamide Substances 0.000 claims description 2
- 102100037486 Reverse transcriptase/ribonuclease H Human genes 0.000 claims description 2
- 108090000637 alpha-Amylases Proteins 0.000 claims description 2
- 102000004139 alpha-Amylases Human genes 0.000 claims description 2
- 229940024171 alpha-amylase Drugs 0.000 claims description 2
- 238000005259 measurement Methods 0.000 claims description 2
- 229920002647 polyamide Polymers 0.000 claims description 2
- 238000000746 purification Methods 0.000 claims description 2
- 230000003247 decreasing effect Effects 0.000 claims 1
- 239000008151 electrolyte solution Substances 0.000 claims 1
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 8
- 239000004094 surface-active agent Substances 0.000 description 8
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 7
- 239000002585 base Substances 0.000 description 6
- 239000000706 filtrate Substances 0.000 description 6
- 101710121765 Endo-1,4-beta-xylanase Proteins 0.000 description 4
- 230000002378 acidificating effect Effects 0.000 description 4
- 239000013505 freshwater Substances 0.000 description 4
- 102000035195 Peptidases Human genes 0.000 description 3
- 238000004659 sterilization and disinfection Methods 0.000 description 3
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 3
- 108700038091 Beta-glucanases Proteins 0.000 description 2
- 108010084185 Cellulases Proteins 0.000 description 2
- 102000005575 Cellulases Human genes 0.000 description 2
- 229920002302 Nylon 6,6 Polymers 0.000 description 2
- 229910021607 Silver chloride Inorganic materials 0.000 description 2
- 238000006243 chemical reaction Methods 0.000 description 2
- 230000002255 enzymatic effect Effects 0.000 description 2
- 238000009928 pasteurization Methods 0.000 description 2
- 239000000047 product Substances 0.000 description 2
- 101000798332 Arabidopsis thaliana Beta-amylase 8 Proteins 0.000 description 1
- BQCADISMDOOEFD-UHFFFAOYSA-N Silver Chemical compound [Ag] BQCADISMDOOEFD-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 239000004809 Teflon Substances 0.000 description 1
- 229920006362 Teflon® Polymers 0.000 description 1
- 239000002253 acid Substances 0.000 description 1
- 150000007513 acids Chemical class 0.000 description 1
- 230000002411 adverse Effects 0.000 description 1
- QVGXLLKOCUKJST-UHFFFAOYSA-N atomic oxygen Chemical compound [O] QVGXLLKOCUKJST-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 244000052616 bacterial pathogen Species 0.000 description 1
- 230000007423 decrease Effects 0.000 description 1
- 238000009826 distribution Methods 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 239000003792 electrolyte Substances 0.000 description 1
- 238000002474 experimental method Methods 0.000 description 1
- 239000007800 oxidant agent Substances 0.000 description 1
- 229910052760 oxygen Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000001301 oxygen Substances 0.000 description 1
- 150000002978 peroxides Chemical class 0.000 description 1
- 230000010287 polarization Effects 0.000 description 1
- 239000011148 porous material Substances 0.000 description 1
- 238000011085 pressure filtration Methods 0.000 description 1
- 238000010008 shearing Methods 0.000 description 1
- 239000004332 silver Substances 0.000 description 1
- HKZLPVFGJNLROG-UHFFFAOYSA-M silver monochloride Chemical compound [Cl-].[Ag+] HKZLPVFGJNLROG-UHFFFAOYSA-M 0.000 description 1
- 238000011144 upstream manufacturing Methods 0.000 description 1
Landscapes
- Separation Using Semi-Permeable Membranes (AREA)
Description
AT 407 396 B
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kaltfiltriertem Bier, wobei Bier durch ein Membranfilter filtriert wird, welches Membranfilter nach Filtration zur Reinigung mit einem Enzym in Kontakt gebracht und dann zur neuerlichen Filtration eingesetzt wird.
Bier muß aufgrund der langen Vertriebswege entkeimt werden, um es lagerfähig zu machen. Heutzutage wird das Bier zur Entkeimung in erster Linie pasteurisiert. Dazu wird das Bier, z.B. in Flaschen oder Dosen abgefüllt, auf eine Temperatur zwischen 62 und 68°C erhitzt, wodurch die Keime abgetötet werden.
Dieses Pasteurisieren ist jedoch energieaufwendig. Ferner hat es den Nachteil, daß die zugeführte Energie chemische Reaktionen auslösen kann, die das Produkt beeinträchtigen und nur schwer beherrschbar sind. Durch diese Reaktionen kann z.B. der Geschmack des Produktes nachteilig verändert werden ("Pasteur-Geschmack"), und es besteht darüberhinaus die Gefahr, daß sich unerwünschte Substanzen bilden. Das Pasteurisieren ist somit ein relativ teures, energieaufwendiges und daher umweltbelastendes, und qualitätsminderndes Entkeimungsverfahren.
Als weiteres Entkeimungsverfahren ist die Kaltfiltration bekannt. Kaltfiltrierte Biere werden z.B. in USA, Japan und Korea als sogenannte "Draft-Biere'1 angeboten. In Europa sind diese Biere verboten, da sie technische Enzyme enthalten. Mit diesen technischen Enzymen wird einem Nachteil der Kaltfiltration entgegengesteuert, der dieser Technik anhaftet: die rasche Verblockung des Filters. Diese Verblockung ist auf Ablagerungen der aus dem Bier zu filtrierenden Stoffe auf der stromaufwärtigen Seite des Membranfilters zurückzuführen. Die Ablagerungen lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr vom Filter entfernen und reduzieren die Standzeiten des Filters. Dies verteuert die Bierproduktion, da Membranfilter teuer sind.
Um die Standzeiten des Filters zu erhöhen, empfehlen die Hersteller von Membranfiltem, die gebrauchten Membranen durch Behandeln mit Proteasen, Glucanasen und Xylanasen, sowie mit Chemikalien, wie Tensiden, Säuren/Basen und mit Oxidationsmitteln, zu reinigen und damit wieder einsatzfähig zu machen. Diese Reinigung kann beispielsweise in zwei Stufen ablaufen, wobei in einer ersten Stufe mit den genannten Enzymen und danach gegebenenfalls zusätzlich mit den genannten Chemikalien gereinigt wird.
Aus der WO 96/23579 ist ein Verfahren zum Reinigen von Filtrationsmembranen für die Bierfiltration bekannt, wobei die Membran mit einer enzymhaltigen wässerigen Lösung, welche als Enzyme ß-Glucanasen, Xylanasen und Cellulasen enthält, behandelt wird, anschließend mit einer sauren wässerigen Reinigungslösung und danach mit einer peroxidhaltigen alkalischen Reinigungslösung gereinigt wird.
Eine beispielhafte Reinigungsprozedur sieht beispielsweise bei einer Filterfläche von etwa 320 m2 nach einer Filtrationsmenge von jeweils 5000 Hektoliter (hl) eine enzymatische Reinigung und nach jeweils 20000 hl zusätzlich eine chemische Reinigung vor. Die typische Standzeit von derart gereinigten Filtern mit der genannten Filterfläche von etwa 320 m2 ist etwa 100000 Hektoliter (hl).
Die vorbekannten Reinigungsprozeduren haben jedoch den Nachteil, daß sie die Ablagerungen auf dem Filter nur ungenügend ablösen können, wodurch die Reinigungswirkung mit zunehmendem Alter des Membranfilters stark abnimmt.
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Bier der eingangs erwähnten Art bereitzustellen, bei dem die oben beschriebenen Probleme nicht auftreten und die Standzeiten der Membranfilter erhöht sind.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Herstellung von kaltfiltriertem Bier, wobei Bier durch ein Membranfilter filtriert wird, welches Membranfiiter nach Filtration zur Reinigung mit einem Enzym in Kontakt gebracht und dann zur neuerlichen Filtration eingesetzt wird, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Membranfilter zur Reinigung mit einer Cellulase und/oder mit einer Amylase in Kontakt gebracht und gewaschen wird, mit der Maßgabe, daß die Reinigung in Abwesenheit einer Protease oder einer Glucanase vorgenommen wird.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß Membranfilter mit einer Cellulase und/oder mit einer Amylase besser und schonender gereinigt werden können, als dies mit Proteasen, Xylanasen und Glucanasen gelingt. Mit der erfindungsgemäßen Reinigung läßt sich eine beträchtliche Erhöhung der Standzeiten von Membranfiltern bei der Bierfiltration erzielen.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden als Amylase bevorzugt a- und/oder ß-Amylase 2
AT 407 396 B eingesetzt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß das Membranfilter zusätzlich mit einer wässerigen Base in Kontakt gebracht wird, wobei das Filter vorteilhaft in einer ersten Stufe mit der wässerigen Base und in einer zweiten Stufe mit dem Enzym in Kontakt gebracht wird.
Als wässerige Base hat sich eine wässerige Lösung von NaOH und/oder KOH bewährt.
Die Base liegt bevorzugt in einer Konzentration von 0,5 bis 1,0 N vor.
Die Behandlung mit der wässerigen Base wird am besten bei einer Temperatur zwischen 40 und 90°C vorgenommen.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit der Cellulase bei einer Temperatur zwischen 40 und 50°C und einem pH zwischen 4,5 und 5,5 vorgenommen wird, daß die Behandlung mit der α-Amylase bei einer Temperatur zwischen 60 und 75°C und einem pH zwischen 4,6 und 5,8 vorgenommen wird, und daß die Behandlung mit der ß-Amylase bei einer Temperatur zwischen 40 und 60°C und einem pH zwischen 4,6 und 5,8 vorgenommen wird.
Vorzugsweise wird das Membranfilter zur Reinigung mit keinem anderen Enzym als Cellulase in Kontakt gebracht.
Die Reinigung wird zweckmäßigerweise bis zu einem Zeitpunkt durchgeführt, an dem sich das Strömungspotential bzw. das Zetapotential des Membranfilters nicht mehr ändert. Es hat sich gezeigt, daß das Strömungspotential, welches sich am Membranfilter bei Betrieb einstellt, bzw. das daraus errechenbare Zetapotential (siehe unten) ein guter Indikator dafür ist, in welchem Ausmaß die das Membranfilter verblockenden Substanzen bereits abgelöst wurden.
Im folgenden wird die Erfindung noch näher erläutert. Als Membranfilter wurde ein Filter der Type NB aus Nylon 66 (Hersteller: Fa. Pall Filtrationstechnik GmbH, Deutschland) eingesetzt. Ein derartiges Filter wird im Stand der Technik zur Kaltfiltration von Bier häufig eingesetzt.
Um das Filtrationsverhalten eines Filters zu bestimmen, wurde der sogenannte Membranfiltertest nach Esser angewandt (Monatszeitschrift für Brauerei, 25. Jahrgang, Nr. 6, Seiten 145-151, 1972). Dieser Test ist bei der Überprüfung von Maßnahmen zur Verbesserung der Filtrierbarkeit aussagekräftig.
Um das Filtrationsverhalten eines neuen, d.h. ungebrauchten, Membranfilters zu bestimmen, wurde ein Druck-Filtrationsgerät (Typ SM 16526, 200 ml Füllinhalt; Hersteller: Fa. Sartorius GmbH, Göttingen, DE) für ein Membranfilter aus Polyamid Nylon 66 (47 mm; Porenweite 0,2 μίτι) verwendet.
Auf 0°C abgekühltes Bier wurde unter isobaren Bedingungen (1 bar) durch das Filter gepreßt, wobei alle 10 Sekunden die Filtratmenge gewogen wurde. Nachdem 200 g Filtrat erhalten worden waren, wurde der Versuch abgebrochen. Das Ergebnis ist in der Figur 1 als Diagramm graphisch dargestellt.
Figur 1 zeigt, daß unter den oben angegebenen Bedingungen mit dem ungebrauchten Filter nach etwa 210 Sekunden die 200 g Filtrat erhalten werden konnten.
Unter den gleichen Bedingungen wurde das Filtrationsverhalten eines verblockten, d.h. gebrauchten, Filters untersucht. Das Ergebnis ist in der Figur 2 dargestellt, welche zeigt, daß selbst in 720 Sekunden nur etwa 60 g Filtrat gewonnen werden konnten.
Das verblockte Filter wurde gemäß einem Verfahren des Standes der Technik gereinigt, wobei das Filter zuerst enzymatisch und dann chemisch gereinigt wurde, wie nachfolgend beschrieben ist.
Zur enzymatischen Reinigung wurde das verblockte Fiiter 1 Stunde mit einer 1%igen wässerigen Lösung eines Gemisches von ß-Glucanasen und Xylanasen (P3-Ultrasil 65; Hersteller Henkel) mit einem pH von 5 (eingestellt mittels einer 0,05%igen wässerigen Lösung eines Gemisches von Tensiden und einer sauren Komponente (P3-Ultrasil 75; Hersteller: Henkel) bei einer Temperatur von 50°C behandelt. Anschließend wurde diese Behandlung ein weiteres Mal vorgenommen.
Dann wurde das Filter mit einer 0,5%igen wässerigen Lösung eines Gemisches von Tensiden, Glucanasen und Proteasen (P3-Ultrasil 62; Hersteller: Henkel) mit einem pH von 9-9,5 (eingestellt mittels einer 0,15%igen wässerigen Lösung eines Gemisches von Tensiden und einer alkalischen Komponente (P3-Ultrasil 91; Hersteller Henkel) bei einer Temperatur von 50°C 3 Stunden lang 3
AT 407 396 B behandelt und danach mit warmem Wasser (50°C) gespült.
Zur chemischen Reinigung wurde das Filter mit einer 1%igen wässerigen Lösung eines Gemisches von Tensiden und einer sauren Komponente (P3-Ultrasil 75; Hersteller: Henkel) bei 60°C 30 Minuten lang behandelt und dann mit frischem Wasser gespült. Anschließend wurde das Filter mit einer wässerigen Lösung enthaltend 1% eines Gemisches von Tensiden und einer alkalischen Komponente (P3-Ultrasil 91; Hersteller: Henkel) und 1% eines Gemisches von Tensiden und einem Sauerstoffspender (P3-Ultrasil 05; Hersteller: Henkel) bei einer Temperatur von 60°C 30 Minuten lang behandelt und danach mit frischem Wasser gespült. Dann wurde das Filter ein weiteres Mal mit einer 0,5%igen wässerigen Lösung eines Gemisches von Tensiden und einer sauren Komponente (P3-Ultrasil 75; Hersteller: Henkel) 30 Minuten lang behandelt und dann so lange mit frischem Wasser gespült, bis das Spülwasser die elektrische Leitfähigkeit von frischem Wasser erreicht hat.
Danach wurde das Filtrationsverhalten dieses gereinigten Filters unter den oben angegebenen Bedingungen erneut untersucht. Das Ergebnis ist in der Figur 3 dargestellt.
Figur 3 zeigt, daß sich das Filtrationsverhalten etwas verbessert hat, da bereits nach etwa 600 Sekunden die 200 g Filtrat erhalten werden konnten.
Das gleiche verblockte Filter, dessen Filtrationsverhalten in der Figur 2 dargestellt ist, wurde gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigt, wobei das Filter mit einer wässerigen Lösung von Cr und Cx-Cellulasen, welche Lösung einen pH-Wert von 4,7 aufwies, bei einer Temperatur von 45°C 30 Minuten behandelt wurde. Danach wurde das Filter mit der gleichen Lösung, jedoch bei einem pH-Wert von 5,0 und einer Temperatur von 50°C und schließlich bei einem pH-Wert von 4,7 und einer Temperatur von 60°C 60 Minuten behandelt.
Anschließend wurde das Membranfilter mit 50°C warmem Wasser gespült. Mit diesem erfindungsgemäß gereinigten Filter wurde das Filtrationsverhalten gemäß obigem Verfahren erneut getestet. Das Ergebnis ist in der Figur 4 dargestellt.
Figur 4 zeigt, daß bereits nach etwa 220 Sekunden 200 g Filtrat erhalten werden konnten. Dies bedeutet eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik (Figur 3). Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet somit eine wesentlich bessere Reinigung eines gebrauchten Membranfilters, als dies mit Reinigungsverfahren nach dem Stand der Technik möglich ist.
Gleich gute Ergebnisse konnten erzielt werden, wenn erfindungsgemäß statt einer Cellulase eine Amylase eingesetzt wurde. Mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren kann somit die Standzeit eines Membranfilters erhöht werden.
Bestimmung des Reinigungserfolges
Das Zetapotential von Membranfiltem wurde mit dem elektrokinetischen Meßsystem EKA der Anton Paar GmbH Österreich bestimmt. Diese Messung beruht auf der Methode des Strömungspotentials. Die Filter werden von einem Elektrolyt durchströmt, und das Potential (Strömungspotential), das durch Abscheren von Gegenionen erzeugt wird, wird mit Elektroden erfaßt, und mit dieser Meßgröße wird das Zetapotential errdShnet (siehe unten).
Die Meßzelle, mit welcher das Strömungspotential bzw. das Zetapotential bestimmt wurde, ist in der Figur 5 schematisch dargestellt.
Die Bezugsziffer 1 bezeichnet die Meßzelle, in der das Membranfilter 2 in einer Filterhalterung 3, 4 aus Teflon verwerfungsfrei eingespannt ist. Die Filterhalterungen 3, 4 sind die Endstücke zweier Kolben 5 bzw. 6, die im zylindrischen Teil 7 der Meßzelle 1 verschiebbar gelagert sind.
Die Endstücke 3, 4 der Kolben 5 bzw. 6 besitzen feine Bohrungen 10 und 11 für die zu filtrierende Flüssigkeit und drücken die perforierten Elektroden 8 und 9 gegen das Membranfilter 2. Die Elektroden 8 und 9 stehen mit den beiden elektrischen Anschlüssen 12 und 13, die im Inneren der Kolben 5 und 6 verlaufen, in Verbindung, sodaß das beim Durchströmen der Membran 2 aufgebaute Strömungspotential gemessen werden kann. Die Elektroden sind bevorzugt Silber-bzw. Silberchloridelektroden, die bei Stromdurchtritt eine geringe Polarisierung aulweisen. Die Kolben 6 und 7 sind in den Dichtungen 14 bzw. 15 so gelagert, daß sie einerseits verschiebbar sind und andererseits keine Flüssigkeit aus der Meßzelle austreten kann.
Die zu filtrierende Flüssigkeit gelangt über die Zuleitung 16 in den zylindrischen Teil 7 der Meßzelle 1, strömt durch die feinen Bohrungen 10 des Kolbens 6, durch die Elektrode 8, wobei ein 4
Claims (12)
- AT 407 396 B elektrisches Potential aufgebaut wird, und durch das Membranfilter 2. Die filtrierte Flüssigkeit strömt durch die Elektrode 9, wobei ebenfalls ein Potential aufgebaut wird, passiert die feinen Bohrungen 11 des Kolbens und verläßt die Meßzelle durch die Ableitung 17. Zur Bestimmung des Zetapotentials aus dem gemessenen Strömungspotential ist zusätzlich noch (nicht dargestellt) die Messung des Differenzdruckes in der Meßzelle zwischen Zuleitung 16 und Ableitung 17, der Leitfähigkeit und zweckmäßigerweise noch des pH-Wertes erforderlich. Aus diesen Meßgrößen errechnet sich das Zetapotential wie folgt: Zetapotential ----' Δρ ε · ε0 wobei U das Strömungspotential ist, Δρ die Druckdifferenz bedeutet, LF die Leitfähigkeit ist, η die Viskosität und εεο die Dielektrizitätskonstante ist. Die Veränderung des Zetapotentials des Membranfilters mit zunehmender Verblockung ist in der Figur 6 dargestellt. Diese Figur ist ein Diagramm, in welchem als Ordinate das Zetapotential in Millivolt und als Abszisse der pH-Wert, bei welchem das Zetapotential bestimmt wurde, aufgetragen ist. Der pH-Wert der Elektrolytlösung (0,001 n wässerige KCI-Lösung) wurde mittels 0,1 n HCl bzw. mit 0,1 n NaOH eingestellt. Die vorgegebene Druckdifferenz betrug 350 mbar. Das Diagramm wurde erhalten, indem zunächst von einem neuen, d.h. ungebrauchten, Membranfilter aus Polyamid (Type NB, Hersteller: Pall Filtrationstechnik GmbH, D-6072 Dreieich 1, Deutschland) bei verschiedenen pH-Werten mit der oben beschriebenen Meßzelle die Zetapotentiale bestimmt wurden. Die Ergebnisse sind für das ungebrauchte Membranfilter als Kurve "a" eingetragen. Es ist ersichtlich, daß das ungebrauchte Filter bei alkalischem pH ein Zetapotential von etwa -18 mV aufweist, und daß das Zetapotential mit kleiner werdendem pH ansteigt und bei einem pH von etwa 3 schließlich den Wert Null erreicht. Die Kurve "b" zeigt die Abhängigkeit des Zetapotentials vom pH-Wert des obigen Filters bei gleichen Meßbedingungen, wie sie oben angegeben sind, jedoch nachdem es bereits zur Filtration von Bier eingesetzt wurde und aus diesem Grund zum Teil verblockt ist. Wie ersichtlich, wird das Zetapotential durch die teilweise Verblockung etwas angehoben und erreicht bei pH-Werten von etwa 7 nur mehr einen Wert von etwa -15 mV. Die Kurve "c" wurde für das gleiche Membranfilter aufgenommen, nachdem es vollkommen verblockt war. Es ist ersichtlich, daß sich das Zetapotential mit dem pH-Wert nur noch wenig ändert und selbst im alkalischen Bereich nicht kleiner als etwa -2 mV wird. Zur Überprüfung der erfindungsgemäßen Reinigung wird das Zetapotential des zu reinigenden Filters bestimmt, wobei die Reinigung dann gut gelungen ist, wenn das Zetapotential der gereinigten Membran möglichst weit in Richtung des Zetapotentials der ungebrauchten Membran verschoben wurde. Es ist dem Fachmann klar, daß sich im erfindungsgemäßen Verfahren insbesondere Membranfilter gut eignen, deren Zetapotential sich in Abhängigkeit vom Verblockungszustand genügend stark ändert. Dies festzustellen ist jedoch für den Fachmann durch einfaches Ausprobieren leicht möglich. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von kaltfiltriertem Bier, wobei Bier durch ein Membranfilter filtriert wird, welches Membranfilter nach der Filtration zur Reinigung mit einem Enzym in Kontakt gebracht und dann zur neuerlichen Filtration eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Membranfilter zur Reinigung mit einer Cellulase und/oder mit einer Amylase in Kontakt gebracht und gewaschen wird, mit der Maßgabe, daß die Reinigung in Abwesenheit einer Protease oder einer Glucanase vorgenommen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Amylase a- und/oder 5 AT 407 396 B ß-Amylase eingesetzt wird.
- 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Membranfilter zusätzlich mit einer wässerigen Base in Kontakt gebracht wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter in einer ersten Stufe mit der wässerigen Base und in einer zweiten Stufe mit dem Enzym in Kontakt gebracht wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als wässerige Base eine wässerige Lösung von NaOH und/oder KOH eingesetzt wird.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Base in einer Konzentration von 0,5 bis 1,0 N vorliegt.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit der wässerigen Base bei einer Temperatur zwischen 40 und 90°C vorgenommen wird.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit der Cellulase bei einer Temperatur zwischen 40 und 50°C und einem pH zwischen 4,5 und 5,5 vorgenommen wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit der α-Amylase bei einer Temperatur zwischen 60 und 75°C und einem pH zwischen 4,6 und 5,8 vorgenommen wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit der ß-Amylase bei einer Temperatur zwischen 40 und 60°C und einem pH zwischen 4,6 und 5,8 vorgenommen wird.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Membranfilter zur Reinigung mit keinem anderen Enzym als Cellulase in Kontakt gebracht wird.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigung bis zu einem Zeitpunkt durchgeführt wird, an dem sich das Zetapotential des Membranfilters nicht mehr ändert. HIEZU 3 BLATT ZEICHNUNGEN 6
Priority Applications (10)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| AT59697A AT407396B (de) | 1997-04-08 | 1997-04-08 | Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier |
| CNB988059525A CN1137765C (zh) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | 生产啤酒的方法 |
| CA002286267A CA2286267A1 (en) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | Method for producing beer |
| AU68916/98A AU724451B2 (en) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | Method for producing beer |
| BR9814243-7A BR9814243A (pt) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | Método para a produção de cerveja e unidade de filtração para filtrar cerveja |
| KR10-1999-7009286A KR100538790B1 (ko) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | 맥주 제조방법 |
| EP98914598A EP0973603A1 (de) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | Verfahren zur bierherstellung |
| PCT/US1998/006969 WO1998045029A1 (en) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | Method for producing beer |
| US09/402,721 US7132119B1 (en) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | Method for producing beer |
| JP54307698A JP3538203B2 (ja) | 1997-04-08 | 1998-04-07 | ビールの製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| AT59697A AT407396B (de) | 1997-04-08 | 1997-04-08 | Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier |
Publications (2)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| ATA59697A ATA59697A (de) | 2000-07-15 |
| AT407396B true AT407396B (de) | 2001-02-26 |
Family
ID=3494773
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| AT59697A AT407396B (de) | 1997-04-08 | 1997-04-08 | Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| AT (1) | AT407396B (de) |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| WO2018115291A1 (de) * | 2016-12-21 | 2018-06-28 | Krones Ag | Regelung der aufkonzentrierung im crossflow bei der membranfiltration von bier |
Citations (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US5277819A (en) * | 1992-06-03 | 1994-01-11 | Pall Corporation | Cold draft beer filter membrane cleaning process |
| DE4401456A1 (de) * | 1994-01-19 | 1995-07-20 | Wissenschaftsfoerderung Der De | Verfahren zum Klären von Bier mit Hilfe der Crossflow-Mikrofiltration |
| WO1996023579A1 (de) * | 1995-02-01 | 1996-08-08 | Henkel-Ecolab Gmbh & Co. Ohg | Reinigungsverfahren für membranfilter |
-
1997
- 1997-04-08 AT AT59697A patent/AT407396B/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US5277819A (en) * | 1992-06-03 | 1994-01-11 | Pall Corporation | Cold draft beer filter membrane cleaning process |
| DE4401456A1 (de) * | 1994-01-19 | 1995-07-20 | Wissenschaftsfoerderung Der De | Verfahren zum Klären von Bier mit Hilfe der Crossflow-Mikrofiltration |
| WO1996023579A1 (de) * | 1995-02-01 | 1996-08-08 | Henkel-Ecolab Gmbh & Co. Ohg | Reinigungsverfahren für membranfilter |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| WO2018115291A1 (de) * | 2016-12-21 | 2018-06-28 | Krones Ag | Regelung der aufkonzentrierung im crossflow bei der membranfiltration von bier |
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| ATA59697A (de) | 2000-07-15 |
Similar Documents
| Publication | Publication Date | Title |
|---|---|---|
| DE2425714B2 (de) | ||
| EP0460499A2 (de) | Verfahren zum Filtrieren von Getränken, chemischen, pharmazeutischen oder ähnlichen Flüssigkeiten | |
| EP0762929A1 (de) | Hydrophile, poröse membranen aus vernetztem cellulosehydrat, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung | |
| EP0998971A2 (de) | Verfahren zur Behandlung von Basen und organischen Säuren enthaltenden wässrigen Lösungen | |
| AT407396B (de) | Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier | |
| DE2519382A1 (de) | Verfahren zur gewinnung einer gereinigten alpha-galactosidase aus einer alpha-galactosidase enthaltenden fluessigkeit | |
| AT405183B (de) | Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier | |
| CH686495A5 (de) | Verfahren zur Behandlung eines verstopften poroesen Materials. | |
| WO2003008067A1 (de) | Verfahren zur verwendung von filterhilfsmittel zur filtration | |
| DE69422738T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur weinsteinstabilisierung von wein | |
| DE3016548A1 (de) | Verfahren zur herabsetzung der thermischen stabilitaet von mikrobiellem mucor-rennin und dessen verwendung zur kaesebereitung | |
| AT405291B (de) | Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier | |
| AT407046B (de) | Verfahren zur herstellung von kaltfiltriertem bier | |
| DE3842386A1 (de) | Verfahren zum stabilisieren von protein- und gerbstoffhaltigen getraenken sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens | |
| DE2009008A1 (de) | Verfahren zur elektrodialytischen Ab trennung von Mineralsalzen aus Molke unter Verwendung neutraler Membranen | |
| EP0599981B1 (de) | Verfahren zur kontrolle der abreicherungsrate von pyrogenen substanzen, insbesondere viren, in organischem material | |
| EP0665766B1 (de) | Verfahren zur reinigung wässeriger lösungen von aminoxiden | |
| DE4218399C2 (de) | Verfahren zur Reduzierung der Peroxidzahl | |
| DE2741317B2 (de) | Verfahren zur Entkeimung von elektrisch nicht leitenden Flüssigkeiten in Verbindung mit der anodischen Oxidation | |
| DE102019106689A1 (de) | Verfahren zum Reinigen von Wasser, insbesondere zur Konservierung und Herstellung von Trinkwasser | |
| DE1642772A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Verbessern des Geschmacks von fermentierten Getraenken | |
| AT236891B (de) | Verfahren zum Durchlaufpasteurisieren von Bier und Wärmeaustauscher zur Durchführung des Verfahrens | |
| DE858989C (de) | Verfahren zum Entsalzen von Chlorionen enthaltenden Fluessigkeiten | |
| DE60025360T2 (de) | Verfahren zum chemischen waschen, und insbesondere zum spülen von membranvorrichtungen zum trennen von lösungen und suspensionen | |
| DE2012014C3 (de) | Verfahren zur Entfärbung von Melanoidine enthaltenden flüssigen Nahrungsmitteln und zur Verhinderung der Bildung solcher Melanoidine |
Legal Events
| Date | Code | Title | Description |
|---|---|---|---|
| ELJ | Ceased due to non-payment of the annual fee |