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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur Überwachung von Betriebskenndaten von eisenbahntechnischen Sicherheitsmeldeanlagen, wie z B.
Gleisfreimeldeanlagen, Gleisstromkreisrelais oder Achszählern, mit welcher Messspannungen über einen elektrischen Widerstand abgegriffen und ausgewertet werden
Gleisfreimeldeanlagen dienen der Überwachung von Bahnstrecken, um die Sicherheit bei der Befahrung zu gewährleisten Prinzipiell sind zwei verschiedene Ausbildungen derartiger Anlagen verbreitet In einer ersten derartigen Anlage erfolgt eine Messung des Gleisstromkreises, wobei sich eine derartige Anlage für Einsatzbereiche von etwa 1500 m Überwachungsstrecke eignen.
Alternativ existieren eine Reihe von Ausbildungen, welche die einfahrenden und ausfahrenden Achsen innerhalb einer Prufstrecke durch Achszähler erfassen. In diesem zweiten Fall kann die Messstrecke entsprechend grösser gewählt werden.
Bei Gleisstromkreismessungen wird ein bestimmter Schienenabschnitt durch Isolierstösse begrenzt und die gegeneinander isolierten Schienen von den anschliessenden Gleisabschnitten elektrisch getrennt. Es wird eine Speisespannung ständig angelegt, wobei diese Speisespannung in dem aus Dämpfungswiderstand, Isolierabschnitt und einem Gleisrelais bestehenden Freimelde- stromkreis einen Speisestrom antreibt. Da die Isolation von Schienen durch Fremdeinflüsse, wie Witterung od.dgl., nur unvollkommen gelingt, fliessen üblicherweise mehr oder minder hohe Leckströme, wodurch die Länge der zu überwachenden Strecke begrenzt ist. Der durch derartige Isolationsmängel fliessende Ableitungsstrom kann durch die Schwellen und die Bettung abfliessen, wodurch der Ruhestrom entsprechend verkleinert wird.
Dieser Ruhestrom muss jedoch jedenfalls dafür ausreichen, um das Gleisrelais in angezogener Stellung zu halten Wenn nun ein Fahrzeug in den isolierten Abschnitt einfährt, bilden die Fahrzeugachsen einen niederohmigen elektrischen Nebenschluss zum Gleisrelais, über welchen ein Nebenstrom fliesst Der verbleibende Strom wird bis auf einen kleinen Restbetrag verringert, wodurch das Gleisrelais abfällt und der Gleisabschnitt als besetzt gemeldet wird. Für das sichere Schalten des Motorrelais sind hiebei die Hilfsspannung, die Gleisspannung und aufgrund der Ausbildung des Gleisrelais als Motorrelais die Phasenver- schiebung von wesentlicher Bedeutung. Für jede Bauweise eines Motorrelais sind ganz bestimmte Grenzwerte dieser genannten Betriebsdaten einzuhalten, damit die Funktion sicher erhalten bleibt.
Bei der Verwendung von Achszähleinrichtungen werden in der Regel eine Mehrzahl von Zählpunkten definiert, die sich zumindest am Beginn und am Ende eines definierten Abschnittes befinden und in einem in einem Stellwerk befindlichen Zähler ausgewertet werden Zählpunkte können hiebei von Radsensoren, Schienenkontakten und einem zugehörigen elektronischen Anschlusskasten gebildet sein. Schienenkontakte können aus Sender und Empfangsgeräten bestehen, die gegenüberliegend am Schienenstrang montiert sind. Die Ausbildung derartiger Achszähler kann auch eine Richtungserkennung ermöglichen, wobei die Signale verschiedener Zählpunkte bzw. der Empfangsspulen derartiger Zähleinrichtungen in weitestgehend gleichen Zweigen verarbeitet werden. Üblicherweise werden die gemessenen Spannungen verstärkt, gleichgerichtet und danach zur Steuerung eines Spannungs-/Grenzwandlers benutzt.
Diese Wandler liefern bei nichtbefahrener Anordnung zwei Grundfrequenzen. Nach Weiterverarbeitung dieser Frequenzen in einem elektronischen Anschlusskasten mittels Trigger- und Impuls- formerbaugruppen stehen dann zwei Zählimpulse auf getrennten Zähladern und ein weiterer Impuls auf einer Überwachader zur Ansteuerung eines Motorzählwerkes zur Verfugung. Bei diesen Einrichtungen kann die in einem bestimmten Abschnitt einfahrende Anzahl von ein- bzw. ausfahrenden Achsen ermittelt werden und ein Abschnitt als frei gemeldet werden, wenn zwischen der Zahl der eingefahrenen und der Zahl der ausgefahrenen Achsen Übereinstimmung besteht.
Wenn die beiden Zählerstände nicht übereinstimmen, bedeutet dies eine Besetztmeldung des Abschnittes, wobei aus sicherheitstechnischen Gründen eine Besetztmeldung des Abschnittes auch dann erfolgen muss, wenn irgendein Impulsgeber der Zählstelle betätigt wird, aber keine Ein- und Auszählung zu Stande kommt.
Mit immer höher werdenden Fahrgeschwindigkeiten und höheren Achslasten sowie einer ständig steigenden Zugdichte ist eine bedarfsorientierte Instandhaltung nicht mehr ausreichend und es scheint erstrebenswert mittels einer Trenderkennung eine vorbeugende Ferndiagnose und damit eine vorbeugende Instandhaltung zu ermöglichen.
Die bisher bekannten Überwachungseinrichtungen, mit welchen zusätzlich zur Meldeanlage Fehlzustände diagnostiziert werden sollen, lassen Aussagen immer erst dann zu, wenn der Fehler
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bereits aufgetreten ist
Einrichtungen zur Überwachung von Gleisabschnitten sind beispielsweise der DE 36 34 696 A1, der DE 44 05 039 A1, der CH 684 257 A5, der DE 196 31 564 oder der DE 42 21 779 A1 zu entnehmen In der AT 316 644 B ist eine Schaltungsanordnung in Achszählanlagen beschrieben, welche die Funktionsfähigkeit von Zahlstellen überwacht und dann anspricht, wenn eine bestimmte Störung, wie beispielsweise der Ausfall eines Spannungssignales aufgetreten ist Überwachungseinrichtungen der bekannten Art setzen zumeist zusätzliche Sensoren und zusätzliche Einrichtungen voraus, sodass neben dem Umstand, dass Fehler erst erkannt werden,
wenn sie aufgetreten sind, nicht nur der konstruktive Aufwand erhöht wird, sondern darüberhinaus auch die Aussagekraft derartiger Störsignale vom Ausmass der gewählten Redundanz abhängt.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher die Überwachung von Betriebskenndaten von eisenbahntechnischen Sicherheitsmeldeanlagen ohne Beeinträchtigung der sicheren Funktion konventioneller Sicherheitsmeldeanlagen gewährleistet ist Insbesondere zielt die erfindungsgemässe Schaltungsanordnung darauf ab, auch bei Störungen und Defekten der Schaltungsanordnung unzulässige Signale sicher von der eisenbahntechnischen Sicherheitsmeldeanlage zu entkoppeln, sodass die erprobten Bauteile von eisenbahntechnischen Sicherheitsmeldeanlagen durch die zusätzliche Überwachungseinrichtung in keiner Weise beeinträchtigt werden.
Neben dem Umstand, dass eine derartige Überwachungseinrichtung somit signaltechnisch gesondert von der Sicherheitsmeldeanlage ausgebildet sein muss, soll somit sichergestellt werden, dass auch Defekte der Überwachungseinrichtung keine negativen Auswirkungen auf die Sicherheitsmeldeanlage haben können
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemässe Schaltungsanordnung im wesentlichen darin, dass die Schaltungsanordnungen in jeder Messleitung symmetrisch je einen Eingangswiderstand und parallel zum Abgriffswiderstand eine Suppressordiode bzw. eine bidirektionale Z-Diode enthält. Dadurch, dass die Schaltungsanordnung in jeder Messleitung symmetrisch je einen Eingangswiderstand aufweist, wird zunächst sichergestellt, dass Defekte bzw.
Kurzschlüsse in der anschliessenden Überwachungseinrichtung nur über die Eingangswiderstände auf die Sicherheitsmeldeanlage ruckwirken können, wobei der Spannungsabfall bzw der über diese Eingangswiderstände maximal fliessende Strom im Kurzschluss auf einer unkritischen Höhe für die Sicherheitsmeldeanlage gehalten werden kann Wenn diese Eingangswiderstände in einer Sicherheitsausführung eingesetzt werden, können sie auch bei einem Defekt ihren Widerstandswert nicht beliebig verringern, da die Sicherheitsbauweise die maximale Verringerung derartiger Eingangswiderstände im Defektfalle begrenzt. Wenn ein Kontaktfehler vorliegt, hat dies lediglich einen Einfluss auf die Messungen der Überwachungseinrichtung, da keine messbaren Signale mehr zur Verfügung stehen.
Da die Überwachungseinrichtung selbst elektronische Bauteile enthält, welche bei unterschiedlichem Defekt theoretisch das Auftreten von Überspannungen zur Folge haben könnte, ist parallel zum Abgriffswiderstand eine Suppressor- bzw. eine bidirektionale Z-Diode vorgesehen, welche die maximal wirksame fremdgenerierte Spannung unschädlich macht, wobei resultierende Ströme nicht an die Gleisfreimeldeanlage rückgeführt werden. Eine Suppressordiode schliesst in derartigen Grenzfällen den Stromkreis kurz, sodass die Summe der Eingangswiderstände als maximale und zulässige Beeinträchtigung der Sicherheitsmeldeanlage verbleibt.
Mit Vorteil ist die Ausbildung hiebei so getroffen, dass der Abgriffswiderstand als Spannungsteiler ausgebildet ist und in den Teilkreisen Kondensatoren zur Ausbildung von amplitudenbegrenzenden Tiefpässen aufweist. Die Verwendung derartiger Kondensatoren zur Ausschaltung von hochfrequenten Störsignalen setzt die Verwendung von Kondensatoren geringer Kapazität voraus. Spannungsspitzen werden wirkungsvoll von bidirektionalen Z-Dioden bzw.
Suppressordioden unterdrückt.
In besonders einfacher Weise ist die Ausbildung so getroffen, dass die Schaltungsanordnung eine integrierte galvanische Trennschaltung enthält. Derartige integrierte Trennschaltungen können in einfacher Weise als Instrumentenverstärker, als Isolationsverstärker und als DC/DC-Wandler ausgebildet sein, wobei insbesondere der DC/DC-Wandlerteil im Falle eines Defektes in der Trennschaltung zu unerwünschten Störspannungen Anlass geben könnte, welche wirkungsvoll von
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der Suppressordiode bzw.
der bidirektionalen Z-Diode eliminiert werden
Um bei besonders atypischen Defekten des integrierten Schaltkreises jegliche weitere Beeinflussung der eisenbahntechnischen Sicherheitsmeldeanlage mit Sicherheit zu unterdrücken, ist mit Vorteil parallel zum Eingang der integrierten Trennschaltung eine Funkenstrecke angeordnet Einen derartige Funkenstrecke kann hiebei so ausgebildet sein, dass sie bei ihrem Ansprechen die Signalleitungen zum Durchschmelzen bringt, sodass eine defekte intergrierte Trennschaltung in galvanisch einwandfreier Weise von den Eingangsklemmen der Überwachungseinrichtung getrennt ist und somit eine sicherheitstechnisch unerwünschte Ruckwirkung ausgeschlossen werden kann.
Eine weitere Verbesserung der Sicherheit kann durch erzielt werden, dass die integrierte Trennschaltung über Serienwiderstände mit dem Spannungsteiler und der Suppressordiode verbunden ist, wobei im Falle eines kurzfristigen Stromanstieges in defekten Schaltungsteilen der Überwachungseinrichtung der Strom über diese Serienwiderstände begrenzt werden kann und im übrigen mit Sicherheit von der Suppressordiode bzw. der bidirektionalen Z-Diode abgeleitet werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei die einzelnen theoretisch denkbaren Störfälle analysiert werden und dargelegt wird, warum derartige Störfälle keinen Einfluss auf die sichere Funktion der eisenbahntechnischen Sicherheitsmeldeanlage ausüben können.
In der Zeichnung ist eine prinzipielle Schaltungsanordnung dargestellt, welche für unterschiedliche Spannungen ausgelegt ist. Die Eingangsklemmen sind jeweils mit 1 und 2 bezeichnet, wobei die Eingangswiderstände mit R1 und R2 bezeichnet sind. Es ist weiters ein Spannungsteiler bestehend aus den Widerständen R3 und R4 vorgesehen, welcher als Abgriffswiderstand wirksam wird. Alternativ kann bei Verwendung anderer Eingangsklemmen der Widerstand R5 als Abgriffswiderstand zur Verfügung stehen.
Im Eingangsschaltkreis finden sich Kondensatoren C1 und C2, welche einen Tiefpass für hochfrequente Störungen ausbilden. Parallel zum Abgriffswiderstand ist eine Suppressordiode DS1 geschaltet, über welche unzulässige Spannungen bzw. unzulässige Ströme abgeleitet werden. An die integrierte Schaltung U1 gelangen die Signale über weitere Eingangswiderstände R6 und R7, wobei die Eingangsklemmen 3 und 4 der intergrierten Schaltung, welche die galvanische Trennung bewirkt, durch einen Funkenstrecke FST überbrückt sind
An den Pins der integrierten Schaltung liegen eine Reihe weiterer Kondensatoren, wobei das galvanisch getrennte Signal an den Ausgangspins 13 und 14 abgegriffen werden kann.
Der integrierten Schaltung U1 wird Versorgungsspannung über die Pins 10,15 zugeführt, wobei die Versorgungsspannung in dem von der eisenbahntechnischen Sicherungsanlage galvanisch getrennten Teil der integrierten Schaltung zugeführt wird. Die galvanische Trennung ist schematisch mit GT angedeutet.
Bei den im Spannungsmessmodul verwendeten Widerständen handelt es sich um Präzisionsmetallschichtwiderstände, für welche definierte Ausfallkenndaten vorliegen. Die Sicherheitsbauweise lässt zu, dass ein derartiger Widerstand durch Unterbrechung extrem hochohmig bzw. als galvanische Trennung wirkt Ein Kurzschluss derartiger Sicherheitswiderstände ist jedoch ausgeschlossen. Während der Widerstandswert sich aufgrund der Sicherheitsbauweise prinzipiell vergrössern kann, ist die Verkleinerung des Widerstandswertes auf eine Verringerung um 10 % begrenzt.
Im einzelnen ergeben sich nun folgende theoretische Störungszustände
Eine Unterbrechung verursacht durch Rl oder R2 trennt das Spannungsmessmodul von der Sicherheitseinrichtung und es können keinen Messgrössen mehr erfasst werden. Eine Beeinflussung der Sicherheitsmeldeanlage ist nicht möglich.
Eine Unterbrechung verursacht durch R3 oder R4 unterbindet den Stromfluss durch R3 und R4, sodass es zu einem Spannungsanstieg an den Kondensatoren C1 und C2 kommen kann. Wenn der Spannungsanstieg gross genug ist, bewirkt dieser Spannungsanstieg das Ansprechen der Suppressordiode DS1, die dadurch die Spannung am Eingang des Isolationsverstärkers auf einen unschädlichen Wert begrenzt. Der Ableitstrom durch die Suppressordiode und damit der der Sicherungsanlage entnommene Strom wird durch die Widerstände R1 und R2 begrenzt und liegt im Bereich von einigen Mikroampere. Prinzipiell führt eine derartige Störung somit zur Messung
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falscher Spannungsmesswerte und damit zu falschen Diagnosedaten, die aber die Funktionsweise der Sicherheitsanlage bzw die Sicherheit im signaltechnischen Sinne nicht beeinträchtigen.
Eine Unterbrechung verursacht durch einen defekten Widerstand R6 oder R7 führt lediglich zu einer Abtrennung der Messwerterfassungseinrichtung Es stehen keine Messwerte für die Weiterverarbeitung zur Verfügung, womit die Funktionsweise der Sicherungsanlage bzw die Sicherheit im signaltechnischen Sinne unbeeinflusst bleibt.
Ein Kurzschluss hat aufgrund der Verwendung von Sicherheitsbauformen im Bereich der genannten Widerstände keine Wahrscheinlichkeit Die Widerstände R3 und R4 müssen nicht unbedingt in Sicherheitsbauformen eingesetzt werden, da ein Kurzschluss durch R3 eine Änderung des Übersetzungsverhältnisses zur Folge hat und damit lediglich die Spannung an den Eingangsklemmen des ICs sinkt. Es werden somit zwar falsche Spannungsmesswerte der Diagnoseeinrichtung übermittelt. Die Funktionsweise der Sicherungsanlage bzw die Sicherheit im signaltechnischen Sinne bleibt unbeeinflusst.
Auch eine Vergrösserung einzelner Widerstandswerte fuhrt bestenfalls zu einer Veränderung des Übersetzungsverhältnisses und verfälscht die Messung der Messgrössen Die Sicherheit der Anlage wird dadurch nicht gefährdet
Eine Verkleinerung der Widerstandswerte um die maximal zulässigen 10 % bei einer Sicherheitsbauform verfälscht gleichfalls lediglich die Messwertauswertung, hat jedoch auf die Funktionsweise der Sicherungsanlage bzw. der Sicherheitsmeldeanlage keine Auswirkung.
Ein Wackelkontakt einzelner Widerstände beeinträchtigt zwar die Messwerterfassung, bleibt aber ohne Auswirkung auf die Sicherungsanlage.
Analoges gilt für intermittierenden Schluss für den Fall, dass für die Widerstände R4 und R5 keine Sicherheitsbauformen verwendet werden.
Die Oberflächenisolation muss naturgemäss bei der Planung des Layouts entsprechend berücksichtigt werden und es muss Raum geschaffen werden, welcher um die Widerstände freigehalten wird. Es dürfen somit keine Leiterbahnen unter den Widerstandskörpern durchlaufen und auch keine anderen Bauteile sich in unmittelbarer Umgebung befinden, sodass selbst bei defekter Oberflächenisolation einzelner Widerstände keine Beeinträchtigung der Sicherheitsanlage entstehen können.
Die Widerstände R1 bis R7 werden kalt, d. h. leistungsarm, betrieben, sodass nur eine geringe Erwärmung der Widerstände auftreten kann. Der Einfluss von Veränderungen und insbesondere Vergrösserungen des Wärmewiderstandes ist somit bestenfalls durch die Umgebungstemperatur verursacht und hat aufgrund der geringen umgesetzten Leistung vernachlässigbare Wirkungen.
Die Kondensatoren C1 und C2 bilden zusammen mit dem Eingangsspannungsteil einen Tiefpass und dienen der Unterdrückung unerwünschter Frequenzanteile Eine Unterbrechung des Kondensators C1 oder C2 würde eine Erhöhung der Grenzfrequenz bedeuten, was sich lediglich auf die Filtereigenschaften der Eingangs Schaltung des Messmodules auswirkt, jedoch keine Beeinflussung der Funktion der Sicherheitsanlage und keine Gefährdung im signaltechnischen Sinne mit sich bringt.
Ein Kurzschluss verursacht durch C1 bedeutet eine Überbrückung des Widerstandes R3. Auf diese Weise ergibt sich zwar eine geringfügige Erhöhung des dem Messobjekt entnommenen Stromes im Mikroamperebereich. Die Beeinflussung der Funktion der Sicherungsanlage und die Gefährdung im signaltechnischen Sinne tritt jedoch aufgrund der Eingangswiderstände R1 und R2 nicht ein. Analoges gilt für den Kurzschluss verursacht durch C2.
Wenn die Kapazitäten von C1 oder C2 ansteigen, so führt dies lediglich zu einer Veränderung der Filtercharakteristik, ohne eine Auswirkung auf die Sicherungsanlage
Eine Verkleinerung der Kapazitäten C1 oder C2 führt zu einer Veränderung der Filtercharakteristik ohne Auswirkung auf die Sicherungsanlage.
Änderungen des Isolationswiderstandes oder des Verlustfaktors werden erst bei höheren Frequenzen relevant, bei welchen durch die entstehenden dielektrischen Verluste Eigenerwärmungen möglich sind. Eine Änderung bei C1 bzw. C2 könnte aber nur die Messgenauigkeit beeinträchtigen und bleibt für die Funktionsweise der Sicherungsanlage ohne Belang.
Aufgrund der kleinen Kapazitätswerte kann nur geringe elektrische Energie gespeichert werden, deren Freiwerden keine Auswirkung auf Messmodul bzw. Sicherheitsanlage hat.
Ein Wackelkontakt verursacht durch C1 oder durch C2 verursacht eine entsprechende zeitlich
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Änderung der Übertragungseigenschaften der Eingangsschaltung, welche die Messwertauswertung verfälscht, aber keine Auswirkung auf die Sicherungsanlage hat
Auch intermittierende Schlüsse verursacht durch C1 oder C2 führen lediglich zu einem zeitlich sich ändernden Übersetzungsverhältnis des Eingangsspannungsteilers, welcher die Messwertauswertung verfälscht, aber keine Auswirkung auf die Sicherungsanlage hat
Fur Suppressordioden sind Ausfallisten nicht bekannt. Für Z-Dioden existieren derartige Ausfallisten Da sich eine Suppressordiode wie eine bidirektionale Hochleistungs-Zehner-Diode mit sehr kurzer Ansprechzeit und hoher Ableitfähigkeit verhält, gelten die Ausfallisten für Z-Dioden.
Die Aufgabe der Suppressordiode bei Betrachtung der Auswerteschaltung als passiven Bauteil dient weitestgehend dem Schutz des Eingangs des ICs. Eine Unterbrechung durch DS1 hat keine Auswirkung auf die Funktionsweise des Messmodules. Lediglich der Eingangsschutz muss in diesem Falle durch die interne Schutzstruktur des ICs selbst übernommen werden Eine Unterbrechung durch DS1 hat prinzipiell keine Auswirkung auf die Funktionsweise der Sicherungsanlage, solange die Messeinrichtung als passiver Bauteil wirkt Ein Kurzschluss verursacht durch DS1 bewirkt, dass keine Messgrössen zur Verarbeitung aufgenommen werden können.
Bei der Betrachtung des Spannungsmessmodules als aktive Funktionseinheit gelten zusätzliche Überlegungen
Wie oben dargelegt bleiben Einzelausfälle der passiven Bauteile des Spannungsmessmodules ungefährlich. Eine Gefährdung der signaltechnischen Sicherheit der Sicherungsanlage kann somit offensichtlich nur auftreten, wenn der Messgrössenabgriff durch einen Fehlerfall zu einer aktiven Funktionsgruppe wird, d.h. wenn anstelle eines passiven Spannungsabgriffes eine Spannungsquelle eingespeist wird, welche die ordnungsgemässe Funktion der Sicherheitsanlage beeinträchtigen könnte.
Ob dies überhaupt möglich ist, hängt vom Ausfallverhalten des integrierten Bausteines ab Über das Ausfallverhalten dieses Bauteiles können aber keine definitiven Aussagen gemacht werden und es kann daher für die Frage der Rückwirkungsfreiheit nur der jeweils schlechteste Fall angenommen werden, welcher einem Mehrfachausfall von Bauelementen entspricht
Die Auswirkung derartiger Mehrfachausfälle hängt naturgemäss auch von der korrekten Funktion der Elemente der Gleisfreimeldeanlage ab. Bei Verwendung von Zählpunkten umfasst die elektronische Einrichtung der Gleisfreimeldeanlage Generatorbaugruppen, Bandpassbaugruppen mit Stromversorgung, Triggerverstärkerbaugruppen und Impulsformerbaugruppen, insbesondere mit digitaler Verzögerung.
Frequenzgeneratoren speisen die Senderspulen des Schienenkontaktes Die erzeugten Wechselfelder werden in zugehörigen Empfangsspulen je nach Stärke der Kopplung verschieden hohe Spannungen induzieren. Die induzierten Spannungen, welche verstärkt und danach gleichgerichtet werden, steuern jeweils astabile Multivibratoren. Bei unbefahrenen Schienenkontakten werden die beiden Nennfrequenzen abgegeben, wobei die erzeugten Recht- eckspannungen den angelegten Steuerspannungen und so mit den Empfangsspannungen proportional sind. Steigt bzw. sinkt die Empfangsspannung bei Durchlauf eines Rades so erhöht bzw. verringert sich die Frequenz entsprechend
Den astabilen Multivibratoren der Generatorbaugruppe folgen Bandpassfilter, deren jeweilige Durchlassbereiche jeweils so gestaltet sind, dass sie Frequenzen, welche den Nennfrequenzen entsprechen, durchlassen.
Jede von diesen Nennfrequenzen abweichende Frequenz wird stark bedämpft. In den Triggerverstärkerbaugruppen erfolgt eine kanalweise Verstärkung der Wechselspannungsausgangssignale der beiden Bandpässe, welche gleichgerichtet werden. Es sind weiters Schmitt-Trigger vorgesehen, welche Rechteckimpulse als Ausgangssignale liefern, deren Dauer befahrungsabhängig ist und deren zeitliche Zuordnung dem Versatz der beiden Spulensysteme im Schienenkontakt entspricht. Auf dieser Baugruppe wird über Dioden aus den Ausgangssignalen des Schmitt-Triggers das Überwachungssignal gewonnen. Die beiden Ausgangssignale der Schmitt-Trigger und das Überwachungssignal werden dann in einer Impulsformerbaugruppe so weiter verarbeitet, dass sie zur direkten Ansteuerung der Motorzählwerksgruppe geeignet sind.
Aus dieser Funktionsweise ergibt sich, dass bei nichtbefahrenem Zählpunkt an den Klemmen der Empfangsspannung eine bestimmte Ruhespannung anliegt, welche eine erste Nennfrequenz
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bestimmt Diese Nennfrequenz liegt im Durchlassbereich des Bandpasses, sodass an dessen Ausgang die Wechselspannung mit der Nennfrequenz mit einer Amplitude auftritt, die nach Verstärkung und Gleichrichtung einen Entspannungswert liefert, der über der Schaltschwelle des Schmitt-Triggers liegt Sobald ein Rad den Schienenkontakt befährt, wird eine Vergrösserung der Kopplung zwischen Sende- und Empfangsspule erreicht und damit ein Anstieg der Empfangsspannung beobachtet Dieser Spannungsanstieg steuert nun die astabilen Mulitvibratoren derart, dass es zu einem Frequenzanstieg kommt Wenn diese Frequenz nun den Durchlassbereich der Bandpassfilter verlässt,
wird die Wechselspannungsamplitude stark gedämpft Das resultierende Absinken der Spannung am Eingang des Schmitt-Triggers führt schliesslich zur positiven Flanke des Achszählimpulses
Unter Berücksichtigung dieser Funktionsweise einer Zählpunktelektronik lassen sich nun mögliche Szenarien für die Gefährdung im Sinne der signaltechnischen Sicherheit ableiten Wenn bei Bedämpfung des Schienenkontaktes die Schaltpegel der zugehörigen Schmitt-Trigger nicht erreicht werden, kann es zu keiner Besetztmeldung kommen. Dies würde bedeuten, dass ein Einfahren eines Zuges in einem mit Zählpunkt überwachten Gleisabschnitt nicht zu einer Besetztmeldung führen würde Ein derartiges Ausbleiben des erforderlichen Schaltpegels müsste aber in beiden voneinander unabhängig arbeitenden Verarbeitungskanälen gleichzeitig auftreten.
Wäre nur ein Kanal davon betroffen, käme es bei Bedämpfung des dem funktionierenden Kanal zugeordneten Spulensystemes zu einer Besetztsignalisierung.
Als schlechtest denkbarer Mehrfachausfall von Einzelbausteinen der Überwachungseinrichtung ergeben sich somit nachfolgende Szenarien:
Durch einen Fehler im integrierten Schaltkreis werden die Eingangsklemmen des ICs zu Ausgangsklemmen und der Bauteil selbst zum Generator, der Spannungen mit beliebigen Amplituden, Frequenzen und Phasenlagen erzeugt und dessen Signale über den passiven Eingangsspannungsteiler in die jeweilige Signalanlage eingespeist werden. Die Begrenzung der Höhe einer derartigen Fehlspannung, die durch ein fehlerhaftes Spannungsmessmodul möglicherweise eingespeist werden kann, erfolgt durch die Funkenstrecke, die auf der Platine des Spannungsmessmodules zwischen den Signaleingangspins des integrierten Bauteiles angeordnet ist.
Bei geeigneter Auslegung dieser Funkenstrecke ist somit die maximal mögliche Spannung, die ein fehlerhaftes Spannungsmessmodul generieren kann, begrenzt und bleibt auch bei nicht ordnungsgemäss justiertem Zählpunkt ohne Funktionsbeeinträchtigung und damit ohne Gefährdung im Sinne der signaltechnischen Sicherheit Erst für den Fall, dass eine nicht ordnungsgemässe Bedämpfung der Schienenkontakte erfolgt und abgenützte Spurkränze, schadhafte Räder, nicht ordnungsgemäss montierte Schienenkontakte oder Abweichungen in der Gleisgeometrie bzw im Sinuslauf eine extrem schlechte Bedämpfung der Schienenkontakte zur Folge haben, kann als Grenzfall, bei dem gerade noch die Schmitt-Triggerschwelle erreicht wird, ein schadhaftes Spannungsmessmodul äusserstenfalls eine Achszählung verhindern.
Da ein derartiger Zustand nicht auf alle Achsen eines Zuges gleichzeitig zutreffen kann, können dadurch zwar Zählfehler entstehen, welche äusserstenfalls eine Besetztmeldung zur Folge haben. Eine unbemerkte Zugüberfahrt kann jedoch ausgeschlossen werden. Bei Ausfall des Spannungsmessmodules in der Form, dass die Unterschreitung der Schaltschwelle des Schmitt-Triggers verhindert wird, wäre gleichfalls keine Gefährdung aufgrund der zweikanaligen Ausbildung gegeben. Ein gleichwertiger Ausfall eines zweiten Spannungsmessmodules führt aber dazu, dass sich eine derartige Fehlfunktion eines Spannungsmessmodules offenbart, bevor weitere Ausfälle von Bauelementen des zweiten Spannungsmessmodules zu einer gleichwertigen Fehlfunktion führen.
Der Grenzwert für die Ausfalloffenbarungszeit liegt immer deutlich über den Zeitgrenzwerten, die vom Hersteller für Zählpunkte angegeben werden. Der Ausfall eines Spannungsmessmodules offenbart sich somit bevor ein gleichwertiger Ausfall des zweiten Spannungsmessmodules eintreten kann. Auch bei der höchst physikalisch von einer defekten Baugruppe als aktiven Bauteil erzielbaren Grenzspannung kann eine Freimeldung nicht erfolgen, sodass auch unter Berücksichtigung der unwahrscheinlichsten Fehlerquellen ein defekter IC im schlechtest anzunehmenden Fall keine Gefährdung der signaltechnischen Sicherheit herbeiführen kann.