<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine flexible wasserundurchlässige mehrschichtige Matte zum Schutz gegen Pflanzenwurzeln.
Es ist bekannt, dass Kupfer, insbesondere Kupferfolie bremsend auf Pflanzenwurzeln wirkt. Für grossflä- chige Abschirmungen, beispielsweise bei Flachdachaufbauten, wurden zu diesem Zweck bisher bituminierte
Dachpappenbahnen mit Kupfereinlage oder auch grobmaschige Kupfernetze verwendet.
So ist beispielsweise in der DE 28 27 136 eine bituminierte Dachbahn beschrieben, die aus einem
Vlies, einer gefältelten Metallfolie, beispielsweise einer Aluminium- oder Kupferfolie und einer Bitumen- schicht besteht. Diese Dachbahn wird zum Abdichten von Dächern verwendet, wobei die Metallfolie zur Wärmereflexion dienen soll.
Die in der DE 34 44 669 beschriebene Deckung für Dächer, Fassaden usw. beschreibt einen wasserundurchlässigen Verbundkörper aus Schaumstoff (vgI. S. 6 letzter Absatz), wobei die durch Aufschäu- men, Verkleben oder mittels thermischen Verfahrens verbundene metallische Aussenhaut hauptsächlich dekorativen Zwecken dient (vgl. Seite 5 Absatz 3), aber auch die Reissfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit der Deckung erhöben soll. Eine Wirkung gegen das Ein-und/oder Durchdringen von Wurzeln, eine Verbindung der Schichten durch Vernadeln oder eine Zusatz aus Bentonit wird nicht erwähnt.
In der DE 42 23 761 wird eine Bitumendachbahn mit einem an der Oberfläche aufkaschierten
Kunstfaservlies beschrieben, wobei das Kunstfaservlies zur Vermeidung des Einwachsens von Wurzelfäden in die Bitumenschicht elementares Kupfer enthält. Diese Wirkung als Wurzelbremse kann allerdings bei dieser Dachbahn nur sehr kurzfristig sein, da sich das elementare Kupfer aufgrund des aufgebrachten Substrats (i. a. Erde beim Anlegen von Dachgärten) rasch auf chemischen Weg umwandelt und somit seine Wirkung als Wurzelbremse verliert.
Diese bituminisierten Dachbahnen sind aufgrund der Bitumengrundschicht relativ steif und unflexibel, wodurch bei der Herstellung nur begrenzte Breiten und Flächen der Dachbahn gefertigt werden können.
Ferner hat die Verwendung von Bitumen den Nachteil des Versprödens.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine wasserundurchlässige flexible Wurzelbremsmatte bereitzustellen, die grossflächig gefertigt werden kann, hohe Zugfestigkeit und langfristige Wurzelbremswirkung aufweist und auch bedenkenlos in kritischen Anwendungsgebieten, beispielsweise bei der Abdeckung von Deponien, beim Schutz von Kanalbauten u. dgl. eingesetzt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine mehrschichtige wasserundurchlässige Matte als Wurzelbremse, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus mindestens einer Schicht Kupferfolie, mindestens einer Schicht Bentonit und mindestens einer Schicht aus nadelbarem Vlies besteht, wobei mindestens 2 Schichten durch Vernadein miteinander verbunden sind.
Die erfindungsgemässe Matte kann gegebenenfalls zusätzliche Schichten aufweisen, beispielsweise auffixierte Sandkörner zur Erhöhung der Abriebfestigkeit, der UV-Beständigkeit und der Brandbeständigkeit, Asche zur Erhöhung der Brandbeständigkeit und der Durchstanzverbesserung, Korkschichten, Kunststoffolien zur Erhöhung der Wasserdichtheit, Aktivkohle, Zeolith, poröse Mineralstoffe zur Erhöhung der Absorbtionsfähigkeit, Latex Gewebe, Gewirke zur Erhöhung der Zugfestigkeit, Wärmedämmaterialien, Drainagematerialien und dergleichen. Diese Materialien können als zusätzliche Schichten vorgesehen sein, aber auch direkt in die V) ies- und/oder Bentonitschichte eingearbeitet werden Eine Erhöhung der Zugfestigkeit kann auch durch in das nadelbare Vlies ein-bzw. aufgebrachte zugfeste Fäden erreicht werden.
Die Kupferfolie kann auch vorbehandelt und/oder oberflächenbeschichtet sein, wodurch z. B. die Korrosionsbeständigkeit der Matte erhöht werden kann.
Die Bentonitschicht dient zur Sicherstellung der Wasserundurchlässigkeit, wobei gegebenenfalls auch auf beiden Seiten der Kupferfolie eine Bentonitschicht aufgebracht werden kann.
Bei kleineren Verletzungen der Matte hat Bentonit selbstheilende Wirkung, d. h. Bentonit quillt, bindet mit dem eintretenden Wasser und dichtet damit die Verletzung wiederum ab.
Ferner besteht bei der Verwendung von Bentonit als wasserabdichtende Schicht nicht die Gefahr des Austretens von schädlichen Stoffen (und damit des Verspröden) oder des Weichwerdens und Fliessens bei hohen Temperaturbeanspruchungen, wie dies bei Bitumenschichten der Fall ist.
Die erfindungsgemässe Matte weist eine Dicke von etwa 2, 0 mm bis 5 cm oder mehr auf. Die Dicke der eingebrachten Kupferfolie hängt von der geforderten Stabilität gegen das Einwachsen von Wurzeln ab und kann beispielsweise etwa 0, 01 bis 0, 1 mm betragen.
Die Dicke der Bentonitschicht hängt von der zu erwartenden Belastung der Matte durch Wasser ab, und kann beispielsweise 2 bis 15 mm betragen.
Die Wahl des Grundviieses hängt ebenso wie gegebenenfalls die Wahl einer Abdeck- und/oder Verstärkungsschicht hauptsächlich von den zu erwartenden mechanischen Belastungen ab. Verwendbare Vliese weisen beispielsweise Flächengewichte von 100-500 g/m2 auf.
<Desc/Clms Page number 2>
Die erfindungsgemässe Matte weist gegenüber der bekannten bituminisierten Wurzelbremsmatte eine bedeutend höhere Flexibilität, aber auch höhere Lebensdauer und Zugfestigkeit auf, sodass eine grossflächige Fertigung und Anwendung möglich ist. So können beispielsweise Matten mit einer Breite von 5 m und einer Länge von 50 m einfach hergestellt und auch gehandhabt werden. Dies erlaubt eine durchgehende Befestigung grosser Flächen. Durch die grössere Flexibilität müssen aber auch etwa notwendige Überlappungen bei Verwendung von mehreren Bahnen nicht (können jedoch) durch Verkleben, Vernähen und dergleichen miteinander verbunden werden.
Aufgrund ihrer Eigenschaften kann die erfindungsgemässe Matte beispielsweise bei der Abdeckung von Deponien oder als Schutzlage beim Kanalbau verwendet werden. Durch ihre Flexibilität passt sie sich dabei der nachsinkenden und sich dabei verformenden Deponieoberfläche an (die bekannten Bitumen-Dachbahnen sind dafür ungeeignet). Bei Kanalrohren wiederum können Längsstreifen der erfindungsgemässen Wurzelbremsmatte eingebaut und anschliessend der Länge nach über dem Rohr überlappend zusammengeschlagen werden. Gegebenenfalls kann durch zusätzlichen Bentonitauftrag zwischen den Überlappungsenden eine zusätzliche Wassersperre erreicht werden.
Gemeinsam mit dem Vlies wirkt die Bentonitschicht zudem als mechanischer Schutz, sodass beim Zufüllen des Rohrgrabens die Schüttsteine das Kanalrohr nicht beschädigen können.
Als Alternative kann die Schutzmatte beispielsweise als Einlage in die Rohrschalung schon bei der Herstellung der Kanalrohr eingebracht werden, wobei sich dann die rauhe Vliesoberfläche beim Aushärten des Betons mit diesem dauerhaft verbindet.
Ein Beispiel für eine erfindungsgemässe Matte ist in Fig. 1 dargestellt.
Darin bedeutet 1 ein Unterlagsviies, das gegebenenfalls auch ein Gewebe, Gewirke oder eine Kunststoffolie sein kann, 2 eine Kupferfolie, 3 eine Bentonitschicht, 4 ein nadelbares Vlies.
Zur Herstellung der Matte bringt man in einem fortlaufenden Verfahren auf das Unterlagsviies (beispielsweise 200 g/m2) die Kupferfolie (z. B. 0, 032 mm) und auf diese die Bentonitschüttung (z. B. 4 mm) auf.
Darüber legt man das Vlies (z. B. 200 g/m2) und vernadelt das ganze Paket mit einer herkömmlichen Nadelmaschine.
Alternativ kann vor Auflegen der Kupferfolie die Bentonitschicht aufgebracht werden oder aber auch als zusätzliche Schicht auf beiden Seiten der Kupferfolie vorgesehen sein. Auch kann die Reihenfolge der Schichten umgedreht werden und von unten bzw. auch von beiden Seiten vernadelt werden.
Ferner kann aber auch eine Mischlage aus Bentonit und offenporigem Grobvlies auf die auf dem Unterlagsvlies (oder Gewebe,...) aufgelegte Kupferfolie aufgelegt und mit diesem durch Vernadeln verbunden werden (das Bentonit kann dabei auch erst nach der Vernadelung eingebracht werden), worauf eine Abdeckschicht, die aus Vlies, Kunststoffolie und Gewebe bestehen kann, mit dem aus dem Bentonit herausragenden Fasern des Grobvlieses thermisch oder mittel eines Klebers verbunden wird.
Ausserdem kann die Verbindung der einzelnen Schichten (zusätzlich zu dem mind. einem Vernadelungsdurchgang) durch Vernähen, Verwirken, Vernähwirken, Verkleben, Bedampfen, Besprühen, Tränken, Verschmelzen, Einschäumen oder einer Kombination erfolgen.