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Die Erfindung betrifft eine Einspritzeinheit einer Spritzgiessmaschine mit einer in einem Schneckenzylinder gelagerten Schnecke, für welche ein, vorzugsweise elektrischer, Drehantrieb und ein, vorzugsweise elektnscher, Antrieb zum axialen Verschieben der Schnecke vorgesehen ist, wobei die Drehgeschwindigkeit und die axiale Vor- bzw. Rücklaufgeschwindigkeit der Schnecke über eine Steuereinrichtung einstellbar sind. Weiters betnfft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung eines Plastifiziervorganges einer solchen Einspritzeinheit.
Zum Plastifizieren und Einspntzen des Kunststoffes wird bei Spritzgiessmaschinen heutzutage fast ausschliesslich eine Einspritzeinheit mit einer axial verschiebbaren Schnecke (siehe beispielsweise DE 858 310 C oder AT 256 440 B), die am düsenseitigen Ende mit einer Rückstromsperre (vgl. z. B. DE 25 18 219 Al) versehen ist, verwendet. Bei dieser Einrichtung, der sogenannten Schubschnecke, wird während des Píastifizier- bzw. Doslervorgangs der Kunststoff durch die Schneckendrehung eingezogen und durch die Schneckengänge nach vorne In den Sammelraum bzw. Schneckenvorraum vor der Rückstromsperre gefördert, wobei der Kunststoff geschmolzen und homogenisiert wird. Die Schnecke führt dabei eine entgegen der Förderrichtung des Kunststoffes gerichtete, Axialbewegung im Plastifizler- bzw. Schneckenzylinder durch.
Im Anschluss an den Dosiervorgang erfolgt der Einspritzvorgang, bei dem die Schnecke im Schneckenzylinder in die entgegengesetzte Richtung verschoben wird.
Bei den herkömmlichen, hydraulisch betriebenen Spritzgiessmaschinen erfolgt das Einspritzen des Kunststoffes durch eine die Schnecke in axialer Richtung beaufschlagende hydraulischen Einspritz- Zylin- der-Kolbeneinheit und auch der Antrieb für die Schneckendrehung erfolgt üblicherweise über einen Hydraulikmotor. Während des Dosler- bzw. Plastifiziervorganges des Kunststoffes wird bei einer solchen Spritzgiessmaschine die Schnecke über die Einspntz-Zylinder-Kolbeneinhelt mit einem bestimmten Druck beaufschlagt, der der Rücklaufbewegung der Schnecke entgegengerichtet ist. Dadurch wird ein Staudruck Im Sammelraum vor der Rücklaufsperre hervorgerufen, von dem wiederum die erreichte Qualität des Plastifikats bzw. dessen Mischgrad abhängt.
Um eine gewünschte Qualität des Plastlfikats zu erreichen, wird also einfach ein bestimmter-durch Erfahrungswerte in etwa bekannter - Gegendruck der EinspntzKolben-Zylindereinheit und somit ein bestimmter Staudruck im Sammelraum eingestellt. Spritzgiessmaschinen dieser Art sind aus der DE 15 29 906 A 1, US 4, 511, 319 A und der DE 25 44 681 A 1 bekannt.
In jüngster Zeit sind vereinzelt auch elektrische Spritzgiessmaschinen bekannt geworden, bel denen die Rotationsbewegung und die Axialbewegung der Schnecke mittels elektrischer Antriebe erfolgen. Sei diesen elektrischen Spritzgiessmaschinen ergeben sich Möglichkeiten zur Energieeinsparung und sie zeichnen sich Im Betrieb durch eine grössere Flexibilität aus. Allerdings steht bei den elektrischen Spritzgiessmaschinen im Gegensatz zu den hydraulischen der Staudruck nicht mehr als unmittelbare Messgrösse über den Gegendruck der Elnspntz-Zylinder-Kolbeneinheit zur Verfügung. Ausserdem kann der Staudruck nicht mehr In direkter Welse über den Gegendruck der Einspritz-Kolben-Zylindereinheit eingestellt werden.
Zur Lösung dieser Schwlengkeiten wurde bereits vorgeschlagen, in der Wand des Sammelraumes der Einspntzeinheit eine Druckmesszelle zur Bestimmung des Staudruckes anzubringen. Die Funktion einer solchen ist in der heissen Kunststoffschmeize Im Sammelraum jedoch wenig zuverlässig und langlebig. Eine Spritzgiessmaschine dieser Art ist beispielsweise in der EP 350 872 A1 gezeigt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Einspritzeinheit bereitzustellen, bei der Im Gegensatz zu den bekannten Elnspntzelnheiten die Steuerung des Doslervorganges nicht an den Staudruck gebunden ist.
Erfindungsgemäss gelingt dies bei einer Einspritzeinheit der eingangs genannten Art dadurch, dass die Steuerelnnchtung bel einem Dosiervorgang das Verhältnis der Drehgeschwindigkeit und der Rücklaufgeschwindigkeit der Schnecke steuert.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eigentlich nicht der Staudruck für die Qualität des Plastlflkats ausschlaggebend ist, sondern der Mischgrad (siehe Figurenbeschreibung). Der Mischgrad steht aber wiederum-wie ebenfalls In der Figurenbeschreibung erklärt werden wird-in eindeutigem Zusammenhang mit dem Drosselquotienten und damit in eindeutigem Zusammenhang mit dem Verhältnis zwischen der Drehgeschwindigkeit und der Rücklaufgeschwindigkeit der Schnecke.
Die Erfindung nützt nun diesen Sachverhalt aus, indem nicht mehr wie bisher vom Staudruck ausgegangen wird, sondern die Steuereinrichtung direkt das Verhältnis von Dreh- und Rücklaufgeschwindig- keit der Schnecke einstellt. Dabei kann beispielsweise die Drehgeschwindigkeit mit einem bestimmten konstanten Wert vorgegeben sein und die Rücklaufgeschwindigkeit wird entsprechend dem gewünschten Wert für den Mischgrad gesteuert. Es könnte andererseits aber auch vorgesehen sein, die Rücklaufgeschwindigkeit konstant zu halten und die Drehgeschwindigkeit entsprechend zu steuern. Weiters könnte es vorteilhaft vorgesehen sein, beide Geschwindigkeiten zu variieren, wobei aber wiederum das richtige Verhältnis eingestellt werden muss.
Im einfachsten Fall wird das Verhältnis zwischen den beiden Geschwindigkeiten während des Plastifiziervorganges im wesentlichen konstant gehalten. Es kann aber auch vorteilhaft sein (um Inhomogenitäten
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aufgrund der Veränderung des wirksamen Schneckenlänge auszugleichen - siehe Figurenbeschreibung) das Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten während des Plastifiziervorganges auf definierte Weise zu variieren, also ein bestimmtes Profil einzuhalten, das von der Steuereinheit gesteuert wird.
Welcher Zahlenwert bzw. weiches Profil für das Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten konkret vorgegeben wird, hängt - wie bereits ausgeführt-vom gewünschten Mischgrad ab. Wenn die Beziehung zwischen dem Mischgrad und dem Verhältnis zwischen Dreh- und Rücklaufgeschwindigksit der Schnecke einmal bekannt ist (beispielsweise aus Versuchen) bietet sich nunmehr die interessante Möglichkeit, diese Beziehung in der Steuereinheit einzuspeichern und eine Eingabeeinheit vorzusehen, über die der gewünschte Mischgrad direkt eingebbar ist. Wird vom Benutzer der gewünschte Mischgrad eingegeben, so berechnet die Steuereinheit anhand der eingespeicherten Beziehung das entsprechende Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten.
Andererseits könnte man natürlich auch die Beziehung zwischen dem Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten und dem Staudruck ermitteln. Somit könnte man, falls dies erwünscht ist (z. B. wenn Staudruckwerte hydraulischer Maschinen vorliegen), diese ermittelte Beziehung in der Steuereinheit einspeichern und über die Eingabeeinheit den gewünschten Staudruck eingeben.
Da damit weiters auch die Beziehung zwischen Mischgrad und Staudruck bekannt ist, könnte man günstigerweise auch bei hydraulischen Maschinen eine Eingabeeinheit vorsehen, über die der gewünschte Mischgrad eingebbar ist. Die Steuereinheit kann daraus den erforderlichen Wert für den an der EinspritzKolben-Zylindereinheit einzustellenden Staudruck berechnen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden Im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen : Fig. 1 den funktionellen Zusammenhang zwischen Mischgrad und Drosselquotient, Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Schnittes durch eine elektrische Einspritzeinheit, Fig. 3 den Zusammenhang zwischen Drosselquotient und Staudruck, Fig. 4 eine schematische Darstellung des Aufbaues der Gewichtskontrolle für das zugeführte Granulat und die Überwachung des Einzugsverhaltens der Fig. 5 eine schematische Darstellung, einer Einspritzeinheit mit elektrischer Schneckenplastifizierung und elektrischer Kolbeneinspritzung, bei der die wirksame Schneckenlänge während des Plastifiziervorganges konstant bleibt.
Nach übereinstimmenden Versuchs- und Betriebserfahrungen kann die Qualität des Extrudates auf drei verfahrenstechnische Grössen zurückgeführt werden, nämlich auf die in der"Homogenisierzone"wirksamen Schubspannungen, die Verweilzeit und die Scherdeformation des schmelzflüssigen Kunststoffes in dieser Zone. Bezüglich der Vorzonen ist nur zu fordern, dass diese während des Dosiervorganges ununterbrochen ausreichende Menge einer"Rohschmeize"anhefern, bei der die mittlere Temperatur bei amorphen Kunststoffen über dem Fliesspunkt und bei kristallinen Kunststoffen über dem Schmelzpunkt liegen soll.
Das Fliessverhalten des aufgeschmolzenen Kunststoffes kann näherungsweise, zumindest bereichsweise, durch den Newtonschen Ansatz
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mit einer nur von der Temperatur abhängigen (scheinbaren) Viskosität beschrieben werden. Die Schleppund Druckströmungen werden vektoriell superponiert und aus dem Geschwindigkeitsfeld wird durch Integration der Volumendurchsatz V (cm3/sec) errechnet und in die Anteile Vs (Schleppstr.) und Vp- (Druckströmung) zerlegt :
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Dieses theoretische Grundkonzept lässt sich auch mit anderen Fhessgesetzen (Ostwald, Dewale usw. ) für strukturviskose Stoffe durchführen.
Das Geschwindigkeitsfeld Im Schneckengang der Homogenislerzone Ist je nach Relation der Schleppströmung Vs und der durch den Widerstand des Schneckenrücklaufes Induzierten Druckströmung Vp unterschiedlich. Das Verhältnis der beiden Teilströmungen wird als Drosselquotient a,
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bezeichnet. aus Gleichung (1) und (2) folgt : V = (1-a) Vs (3) Für a= 0 liegt der maximale Volumendurchsatz vor, bel a = 1 Ist keine Förderung vorhanden, man spricht von Zyklonmischen.
Weiters gilt :
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Der Drosselquotient ist abhängig von der Schneckengeometne (C2), dem Druckgradienten dp/dx in der Homogenisierungszone und der scheinbaren Viskosität der Schmelze. Für eine Plastifiziereinheit mit vorgegebener Geometrie und bekannten Stoffwertfunktionen des Kunststoffes erhält man bel dem Volumenstrom aus Gl. (3) und (4).
V = C" nus (1-a) (6) Der Volumendurchsatz V hängt mit der Rücklaufgeschwindigkeit CD des Schneckenkolbens über
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zusammen, wobei A (cm3) der Schnecken- bzw. Kolbenquerschnitt ISt Damit ergibt sich aus Gl. (6) und (7) der Zusammenhang
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Zur Charakterisierung der Qualität eines aufgeschmolzenen Kunststoffes wird ein Mischgrad definiert, der sowohl die Scherdeformation, den spezifischen Energieumsatz und die Verweilzeit in der Homogenisierungszone berücksichtigt.
Zur Definition des Mischgrades geht man von der Erkenntnis aus, dass sich im Schneckenkanal Querund Längsströmungen überlagern. Einerseits fördert die Schnecke das Plastifikat in Richtung Gangsteigung, andererseits wird durch die Haftung an der Schneckenoberfläche eine Transversalbewegung induziert. Die einzelnen Masseteilchen des Plastifikats laufen daher auf einer gewendelten Bahn, deren Form auch durch die Haftung am Schneckenzylinder beeinflusst wird.
Die kürzeste Verweilzeit im Schneckenkanal hat ein Teilchen, das sich in 2/3 der Kanalhöhe befindet (gilt exakt nur bel Newton'schen Flüssigkeiten). Dieses Teilchen erfährt deshalb die geringste Scherdeformation und wird als Bezugsteilchen verwendet.
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Betrieb von Kunststoff-Schneckenpressen aufgrund einer Qualitätstheorie, Kunststoffe 60 (1970), Heft 1, 2, 3) : M = g (2/3) (9) Für eine Schnecke mit bekannten Geometriedaten und einer bestimmten Drehzahl n ; ergibt sich dann als näherungsweiser Zusammenhang zwischen Mischgrad M und Drosselquotient a :
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Ki, K2.. geometrieabhängtge Konstante.
Neben theoretischen Berechnungen können zur Bestimmung der Beziehung zwischen Mischgrad und Drosselquotienten für eine bestimmte Schnecke und für verschiedene Kunststoffe auch aus Versuchen erhaltene experimentelle Ergebnisse herangezogen werden. Eine auf diese Weise erhaltene Beziehung zwischen Mischgrad und Drosselquotienten ist in Fig. 1 dargestellt, wobei die strichlierte Kurve die ideale Kurve ohne Leckverluste bezeichnet.
Je nach der gewünschten Homogenität des jeweiligen Rohstoffes liegt der Mischgrad in einem Bereich zwischen M = 1000 und M = 4000, was bei Dreizonenschnecken Drosselquotienten zwischen ca. 0, 3 und 0, 5 ergibt. Bei zu grossen Drosselquotienten ist eine unwirtschaftliche Förderleistung vorhanden.
Aus dem definierten Zusammenhang zwischen Drosselquotient und Mischgrad (siehe Fig. 1) und Gleichung (8) geht somit hervor, dass es zur Erreichung eines bestimmten Mischgrades nur notwendig ist.
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vorzugeben. Natürlich gilt Gl. 8 nur näherungweise. Bei einer in einem Schneckenzylinder axial verschiebbaren Schnecke verändert sich im allgemeinen die wirksame Schneckenlänge im Laufe des Dosiervorganges. Besonders bei grosser axialer Verschiebung der Schnecke kann es dadurch zu einer ungleichmässigen Aufschmelzung und Homogenisierung des Kunststoffes kommen. Messungen zeigen zum Beispiel, dass die In den Sammelraum geförderte Masse ungleiche Temperaturen aufweist.
Bei hydraulischen Spritzgiessmaschinen wird durch eine Veränderung des Staudruckes im Laufe des Dosiervorganges, also durch ein Staudruckprofil, versucht, diese axialen Inhomogenitäten auszugleichen, Ebenso ist bei der erfindungsgemässen Steuereinrichtung möglich, um Inhomogenitäten im Falle einer sich ändernden wirksamen Schnekkenlänge auszugleichen, den Wert für das Verhältnis der Dreh- und der Rücklaufgeschwindigkeit der Schnecke während des Doslervorganges in definierter Weise zu verändern, das heisst ein Profil vorzugeben.
Ein konkretes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Einrichtung ist in Fig. 2 dargestellt.
In der Zylinderplatte 6 ist der Schneckenzylinder 3 mit den Heizbändern 4 gelagert und mit der Mutter 15 befestigt. Die Schnecke 2 mit der Rückstromsperre 1 wird vom Antriebsmotor 12 über das Getriebe 11 angetrieben. Die Drehzahl ns der Schnecke wird von der Steuereinrichtung 30 über ein Signal an einem Ausgang 32 vorgegeben und kann über ein Messsignal 33 rückgemeldet werden. Zur Verschiebung der Schnecke 2 in axialer Richtung sind die Antriebsmotoren 14, 14' und Getriebe 13, 13' vorgesehen, die auf der feststehenden Platte 8 gelagert sind. Durch die Drehung der Spindeln 9, 9' wird über die Muttern 10, 10' die Verschiebeplatte 7 bewegt.
Zur vorgegebenen Schneckendrehzahl ns und dem geforderten Mischgrad M (bzw. der Homogenität) berechnet die Steuereinrichtung 30 die für die aktive Schneckenrücklaufge- schwindigkeit Co erforderliche Antriebsdrehzahl no der Spindeln 9, 9', die über an den Ausgängen 32', 32" anliegende Signale, welche den Antriebsmotoren 14, 14' der Spindeln 9, 9' zugeführt werden, eingestellt werden und über Messsignale 33', 33" rückgemeldet werden. Die Granulatzufuhr in den Schneckenzylinder 3
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erfolgt aus dem Trichter 5. Das P) ast) f ! kat wird in den Schneckenvorraum 16 gefördert und am Ende des Dosiervorganges ist die Schnecke um eine bestimmte Strecke So in axialer Richtung verschoben worden.
Die gewünschte Schneckendrehzahl ns kann in die Eingabeeinheit 31 eingegeben werden. Weiters kann über die Eingabeeinheit 31 ein bestimmter Wert für den gewünschten Mischgrad festgelegt werden. Aus dem gespeicherten Zusammenhang zwischen Mischgrad und Drosselquotienten ermittelt der Rechner den Drosselquotienten und berechnet für die vorgegebene Schnecke 2 und den eingegebenen Wert der Schneckendrehzahl ns die Schneckenrücklaufgeschwindigkeit CD, Dieser berechnete Wert wird von der Steuereinrichtung 30 angezeigt oder direkt den elektnschen Antriebsmotoren 14, 14' für die lineare Schnekkenbewegung vorgegeben. Dadurch stellt sich automatisch ein bestimmter Massedruck im Schneckenvorraum 16 (Staudruck) ein.
Da nicht der Staudruck für die Verarbeitung Interessant ist, sondern die Qualität der Schmelze, erübngt sich die Messung des Staudruckes. Der Wert der Schneckenrücklaufgeschwindig- keit CD kann weiters im Laufe des Dosiervorganges variiert werden, sodass die wirksame Länge der Schnecke 2 berücksichtigt wird. Im Laufe eines Dosiervorganges wird dadurch ein Geschwindigkeitsprofil für die Rücklaufgeschwindigkeit CD der Schnecke 2 gefahren.
Der Drosselquotient a ist bel vorgegebener Schneckengeometrie und Rohstoff vom Druckgradienten in der Homogenisierungszone abhängig, daher ist ein funktioneller Zusammenhang zwischen dem Massedruck im Schneckenvorraum (Staudruck pst) und dem Drosselquotienten a vorhanden (siehe Fig. 3). Dieser funktionelle Zusammenhang wird durch Versuche und rechnerisch ermittelt und ebenfalls im Steuerungssystem abgespeichert. Ist daher der für eine gewünschte Schmelzequalität erforderliche Staudruck bekannt, kann dieser eingegeben werden und das System errechnet die zur gewählten Schneckendrehzahl ns gehörige Rücklaufgeschwindigkeit CD der Schnecke 2. Der zum vorgegebenen Staudruck ps < gehörige Drosselquotient a wird aus dem abgespeicherten funktionellen Zusammenhang entnommen.
Dies ist vorteilhaft, wenn Staudruckwerte von hydraulischen Maschinen vorliegen
Bei Maschinen mit hydraulischer Staudruckeinstellung zur Qualitätssteuerung der Schmelze wird eine unregelmässige Granulatförderung In den Vorzonen durch eine schwankende Rücklaufgeschwindigkeit der Schnecke erkannt. Bei der vorliegenden aktiv elektrisch angetriebenen axialen Schneckenrücklaufgeschwin- digkeit CD wird ein vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil nachgefahren, es muss daher gewährleistet sein, dass genügend Rohstoff von den Vorzonen durch den Trichter 5 in den Schneckenzylinder 3 gefördert wird.
Die Granulatzufuhr kann überwacht werden, indem kontrolliert wird, ob bei Nachdruckende nach dem Einspritzvorgang ein ausreichendes Restmassepolster vorhanden ist. Das Restmassepolster ist die Menge an Schmelze, die nach jedem Einspritzvorgang im Massezylinder 3 zurückbleibt, wodurch die Schnecke einen Abstand Sp von ihrer vorderen Endstellung einnimmt.
Eine andere Möglichkeit zur Überwachung der Granulatzufuhr bei jedem Zyklus Ist in Fig. 4 gezeigt.
Das an der Dosierwaage 25 eingestellte Gewicht G wird aus dem Trichter 5 über eine Vibrorinne 20 mit dem Vibrator 21 der Wiegeschale 22 zugeführt. Ist die geforderte Menge G erreicht, wird die Vibrorinne 20
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der Vibrorinne 20 über den Wiegebalken 23 abgeschaltet.
Vor Dosierbeginn wird die Wiegeschale 22 geöffnet und das Granulat in den Aufnahmebehälter 28 über der Einzugsöffnung des Schneckenzylinders 3 entleert. Ein Füllstandssensor 26 mit der Auswerteelektronik 27 überwacht, ob die gesamte vordosierte Menge von der Schnecke eingezogen wird und der Füllstand um die Höhe H absinkt. Dadurch wird gewährleistet, dass der Homogenisierzone während des Zykluses immer genügend Rohschmeize zugeführt wird. Einzugsschwiengkeiten der Schnecke werden erkannt, wenn die vordosierte Menge im Zyklus nicht verarbeitet wird.
Flg. 5 zeigt ein EinSpritzaggregat, bei dem die wirksame Länge der Schnecke 100 immer die gleiche Länge hat. Die Schmelze wird von der Schnecke 100 bzw. beim Dosiervorgang durch den Einspntzkolben 101 in den Zylindervorraum 106 des Massezylinders 105, an dem die Heizbänder 104 angeordnet sind. gefördert. Durch den entstehenden Massedruck im Zylindervorraum 106 werden der Einspritzkolben 101 und der Schneckenzylinder 103 mit der Zylinderplatte 107 axial verschoben, während die Trägerplatte 108 mit dem Schneckenantriebsmotor 12, dem Getriebe 11 und der Schnecke 100 durch Drehen der Spindeln 109, 109'mit den Antriebsmotoren 14, 14' über die Muttern 130, 130'zwangsweise entsprechend der Drehzahln no der Antriebsmotoren axial verschoben wird.
Die Schneckendrehzahl ns bestimmt die Fördermenge und den Massedruck an der Schneckenspitze und es stellt sich zu jeder eingestellten Rücklaufge- schwindigkeit CD der Trägerplatte 8 Im Gleichgewichtssystem ein bestimmter Spalt s ein. Die Antnebsdrehzahl nD bzw. Dosiergeschwindigkeit CD wird entsprechend der gewünschten Homogenität zu jeder Schnekkendrehzahl ns vom Rechner berechnet und eingestellt. Bei Einzugsschwlengkeiten ändert sich der Förderstrom und Massedruck vor der Schnecke trotz konstanter Schneckendrehzahl, dadurch ändert sich auch der Spalt s, der mit dem Sensor 129 überwacht wird. Es ist also möglich, die konstante Massezufuhr zur Schnecke 100 durch die Überwachung des Spaltes s zu kontrollieren.
Durch die Haltebolzen 116, 116'
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und die Muttern 117, 117' kann eine maximal zulässige Spaltweite a vorgegeben werden. Die Antriebsmotoren 14, 14' sind auf der Spritzzylinderplatte 126 gelagert und die Spindeln 109, 109' in den Platten 126 und 107 in Büchsen 113, 113' und 115, 115' geführt. Beim Einspritzen mit der Geschwindigkeit Cs wird die Trägerplatte 108 über die Spindeln 109, 109'zuerst um den Spalt s in Vorlaufrichtung verschoben und dadurch die Überströmbohrung 102 im Spritzkolben 101 verschlossen. Anschliessend führt die Trägerplatte 108 und die Zylinderplatte 107 mit dem Schneckenzylinder 103 und dem Spritzkolben 101 die Einspritzbewegung durch und die Masse wird eingespritzt.
Die Steuereinrichtung 30 zur Steuerung des Verhältnisses von Dreh- und Rücklaufgeschwindigk8lt der Schnecke 100 ist in Abb. 5 nicht dargestellt.
Anstelle des elektrischen Motors 12 für die Schneckendrehung und/oder der elektrischen Motoren 14, 14' für die axiale Verschiebung der Schnecke wäre es prinzipiell auch denkbar und möglich, hydraulische Motoren zu verwenden.