AT402168B - Reinigungseinheit für lötkolben - Google Patents
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Description
AT 402 168 B
Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinheit für Lötkolben, umfassend zumindest ein bewegtes, trockenes Abstreifelement, das auf einer kreisförmigen Bahn bewegbar und dabei von dem Zentrum dieser Bahn entfernt gehalten ist.
Zur Reinigung von Lötkolben sind bislang mehrere Methoden bekannt. Eine davon benutzt Preßluft, um die Rückstände von Flußmittel oder flüssigem Lötzinn vom Lötkolben unter hohem Druck wegzublasen. Die Nachteile dieser Methode liegen in der Notwendigkeit ein Preßluftaggregat vorsehen zu müssen, der starken Abkühlung des Lötkolbens und darin, daß nur von einer Seite aus gereinigt wird.
Eine weitere Methode gemäß der AT-B 385 443 sieht, in Erweiterung des einfachen jedoch beispielsweise in automatischen Lötanlagen kaum anwendbaren Abstreifens des Lötkolbens an einem angefeuchteten Schwamm, das Abstreifen zwischen zwei normal auf den Lötkolben orientierten und gegeneinander mit unterschiedlicher Geschwindigkeit rotierenden Schwammrollen vor, wobei diese Rollen zur Selbstreinigung miteinander in Kontakt sind. Auch diese Schwammrollen müssen regelmäßig, oft mehrmals täglich, angefeuchtet werden, sind einem hohen Verschleiß unterworfen und weisen einen hohen Platzbedarf auf.
Den Nachteil des hohen Platzbedarfes und aufwendiger Konstruktion, die sich auch in erhöhtem Energieverbrauch während des Betriebes niederschlägt, bringt auch die Reinigungseinheit gemäß der US-A 2 864 103 mit sich, die zwei gegensinnig rotierende Bürsten aufweist, deren Achsen parallel zur Achse des Lötkolbens während des Reinigungsvorganges sind.
Ebenso ist die in der EP-A2 0 161 346 beschriebene Reinigungseinheit aufgrund des komplizierten und aufwendigen Aufbaues sowie des großen Bauvolumens nachteilig. Speziell zum Einbau in automatisierte Linien sind die genannten Konstruktionen aufgrund der notwendigen Wartung und der erhöhten Störanfälligkeit aufgrund ihrer Kompliziertheit nicht gut geeignet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher eine Reinigungseinrichtung, die bei möglichst Kleiner Baugröße eine rasche und gründliche Reinigung des Lötkolbens mit geringem apparativen Aufwand, weitgehender Wartungsfreiheit und geringem Verschleiß der Reinigungselemente sowie geringem Energieverbrauch gestattet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das oder die Abstreifelemente senkrecht auf die Grundfläche einer kreisförmigen Tragplatte angeordnet ist oder sind, wobei der Lötkolben beim Reinigen im wesentlichen parallel zur Achse der Bahn des oder jedes Abstreifelementes mit seiner Spitze im Bereich des Zentrums der Bahn eintaucht.
Das oder jedes Abstreifelement wird bei der erfindungsgemäßen Reinigungseinheit um die Lötspitze herumbewegt und kann somit deren gesamte Oberfläche erreichen und damit gründlicher als alle bisherigen Einrichtungen reinigen, wobei auch ein besonders bei automatisierten Lötlinien schwierig zu realisierendes Schwenken des Lötkolbens entfallen kann. Aufgrund der gründlichen Reinigung kann die Reinigungsdauer gegenüber den bekannten Einrichtungen wesentlich verkürzt und bei Lotlinien die Zeiten verringert werden, während derer die Lötkolben nicht aktiv sind. Durch die trockenen Abstreifelemente entfällt das periodische Anfeuchten, sodaß sich ein geringerer Wartungsaufwand ergibt, der sich besonders bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Reinigungseinheit in automatisierten Lötanlagen vorteilhaft auswirkt. Schließlich kühlen trockene Abstreifelemente die Lötspitze weniger ab als angefeuchtete Elemente und sind daher darüberhinaus energiesparend.
Gemäß einem weiteren Merkmal ist die Reinigungseinheit dadurch gekennzeichnet, daß das oder jedes Abstreifelement aus einem elastischen, temperaturbeständigen Material, vorzugsweise aus Silikongummi, besteht. Die Elastizität gewährleistet das gleichmäßige Anliegen der Abstreifelemente und damit die gründliche Reinigung selbst bei nicht regelmäßig geformter oder exakt zentral eintauchender Lötspitze, wobei gleichzeitig eine Beschädigung der Lötspitze ausgeschlossen ist.
Eine besonders einfache und dennoch wirksame Bauweise ergibt sich, wenn das oder jedes Abstreifele-ment als im wesentlichen ebenes Plättchen ausgeführt ist, welches sich von einer Halteeinrichtung an dessen äußerem Rand radial zum Zentrum der Bahn hin erstreckt. Durch das Herumbewegen des oder der Plättchen um die Lötspitze unter gleichzeitigem elastischem Anliegen daran werden Flußmittelrückstände und überschüssiges Lötzinn entfernt und weggeschleudert, was eine besonders rasche Reinigung und durch die Elastizität der Plättchen von der Lötspitzengeometrie fast unabhängige Reinigung erlaubt. Weiters ist, besonders im Vergleich mit den Reinigungseinheiten mit Schwammwalzen, eine sehr geringe Baugröße und damit ein erleichterter Einbau in automatisierte Lötanlagen als auch der Betrieb als Einzelgerät für Handlotplätze vorteilhaft möglich.
Ein noch besseres Anpassen an die Form der Lötspitze ist möglich, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der zum Zentrum der Bahn weisende innere Rand des Plättchens in Abständen eingeschnitten ist. Durch diese gefiederte Ausführung des mit der Lötspitze in Kontakt kommenden Randes der Abstreifelemente können sich diese optimal den jeweiligen Dimensionen der Lötspitze anpassen. 2
AT 402 168 B
Sollte die Form der Lötspitze zu große Unterschiede in ihren Abmessungen aufweisen, ist vorteilhafterweise auch möglich, daß der zum Zentrum der Bahn weisende innere Rand des Plättchens komplementär zur Form der Lötspitze geformt ist.
Wenn das oder jedes Abstreifelement von einem Niederspannungs-Gleichstrommotor bewegbar ist, wobei vorzugsweise alle Abstreifelemente von einem gemeinsamen Motor bewegbar sind, können in einfacher Weise Sicherheitsprobleme umgangen und die einfachere Ansteuerbarkeit gewährleistet werden. Besonders vorteilhaft ist natürlich wegen des einfacheren und weniger aufwendigen Aufbaues bzw. Steuerung der Antrieb aller Abstreifelemente von einem einzigen, gemeinsamen Motor.
In besonders vorteilhafter Weise sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung zwei, einander bezüglich des Zentrums der Bahn gegenüberliegende und allenfalls miteinander verbundene Abstreifelemente vorgesehen und vorzugsweise auf einer gemeinsamen Tragplatte befestigt. Diese Variante ergibt zusätzlich zum ausgezeichneten Reinigungserfolg das beste Verhalten bezüglich der Laufruhe und Schwingungen und wirkt sich auch bei der Verwendung als Einzelgerät vorteilhaft aus.
Dadurch, daß bei mehreren Abstreifelementen deren reinigend wirkenden Bereiche voneinander beab-standet bzw. gegeneinander reibungsfrei sind, muß nur die Reibung zwischen den Abstreifelementen und der Lötspitze überwunden werden, sodaß nur ein geringer Energiebedarf gegeben ist, was sich sowohl bei Integrierung - insbesondere mehrerer der erfindungsgemäßen Einheiten - in automatisierte Lötanlagen als auch als Einzelgerät günstig auswirkt.
Um die Verunreinigung der Umgebung durch die von der Lötspitze abgestreiften Flußmittelrückstände und Lötzinnüberschüsse zu verhindern, ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß das oder jedes Abstreifelement außen von einer parallel zu dessen Bahn, vorzugsweise koaxial zu dieser angeordneten rohrförmigen Wand umgeben ist, an die sich unterhalb der Bahn des oder jedes Abstreifelementes eine nach oben offene, ringförmige Wanne und an die sich allenfalls oberhalb der Bahn des oder jedes Abstreifelementes eine Abdeckung mit einer Öffnung zum Hindurchfuhren des Lötkolbens anschließt.
Die Reinigung der im vorigen Absatz genannten Teile und damit die Wartung wird, unter gleichzeitiger Verminderung der dafür nötigen Zeit, vereinfacht, wenn die rohrförmige Wand, die Wanne und/oder die Abdeckung aus einem für heißes Lötzinn nicht haftenden Material besteht, vorzugsweise aus Aluminium oder duroplastischen Kunststoffen bzw. Teflon.
In der nachfolgenden Beschreibung soll ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden.
Die Fig. 1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Reinigungseinheit und Fig. 2 zeigt die Reinigungseinheit der Fig. 1 in zusammengestelltem Zustand kurz vor dem Einfuhren der Lötspitze zu deren Reinigung.
In Fig. 1 bezeichnet 1 den Grundkörper der Reinigungseinheit, der zur Aufnahme der Motoreinheit und auch der die eigentlich reinigend wirkenden Teile abdeckenden Teile dient. Vorzugsweise wird zur Befestigung der gleichzeitig die Motoreinheit im Grundkörper fixierenden abdeckenden Teile ein Rastmechanismus, vorzugsweise eine Kugelrastung, verwendet.
Der Antriebsmotor 2, vorzugsweise ein Niederspannungs-Gleichstrommotor, ist auf einer Befestigungsplatte 3 angebracht, die eine Leiterplatte trägt oder als solche ausgeführt ist, auf der die zur Ansteuerung des Motors 2 nötigen Schaltungen enthalten sind. Ein Steckeranschluß 4 ist zur Energieversorgung und Ansteuerung der Reinigungseinheit vorgesehen.
Auf der der Befestigungsplatte 3 gegenüberliegenden Motorseite ist auf dessen Achse ein Befestigungsflansch 5 mit dem eigentlichen Reinigungskopf 6 vorgesehen. Dieser Reinigungskopf 6 besteht aus einer kreisförmigen Tragplatte, von welcher sich parallel zur Motorachse an deren Rand Halteelemente 7 für die Plättchen 8, die mit der Lötspitze in Kontakt tretenden Abstreifelemente, befinden. Die Plättchen 8 sind im Bereich der Achse des Motors 2, die gleichzeitig ihre gemeinsame Drehachse ist, nicht miteinander in Kontakt und konnten zu ihrer Stabilisierung in einer Nut in der Tragplatte des Reinigungskopfes geführt sein. Über den Motor 2 und den Reinigungskopf aus den Teilen 5 bis 8 wird eine Abdeckung gestülpt, die aus einer zylindrischen, rohrförmigen Wandung 9, einem unterhalb des Niveaus der Abstreifelemente 8 vorgesehenen und vorzugsweise parallel zur Motorbefestigungsplatte 3 angeordneten kreisringförmigen Bereich 10 sowie einer Buchse 11 um den Motor 2 und den Befestigungsflansch 5 besteht. Die Buchse 11 reicht dabei von der Höhe der Tragplatte des Reinigungskopfes 6 ein Stück nach unten, um so die innere Seitenwand einer aus der Buchse 11, dem Bereich 10 und dem unteren Bereich der Wandung 9 bestehenden Wanne zum Auffangen des gegen die Innenseite der Wandung 9 geschleuderten und von dieser abfallenden Rückstände zu bilden.
Schließlich ist noch eine auf den Grundkörper 1 hin ragender schürzenartige Verlängerung 12 vorgesehen, die der Fixierung der aus den Bereichen 9 bis 11 bestehenden Abdeckung in diesem 3
Claims (10)
- AT 402 168 B Grundkörper 1 dient und die beispielsweise die dargestellte Kugelrastung 13 zum Hintergreifen eines entsprechenden Absatzes bzw. einer nach innen weisenden Auskragung des Grundkörpers 1 dient. Nach oben hin ist zur vollständigeren Abdeckung ein Deckel 14 mit einer zentralen Öffnung 15 zum Hindurchführen der Lötspitze 16 eines Lötkolbens 17 vorgesehen, wie dies aus der Fig. 2 deutlich wird, welche die Situation kurz vor dem Einfuhren der Lötspitze 16 in die Reinigungseinheit darstellt. Patentansprüche 1. Reinigungseinheit für Lötkolben, umfassend zumindest ein bewegtes, trockenes Abstreifelement, das auf einer kreisförmigen Bahn bewegbar und dabei von dem Zentrum dieser Bahn entfernt gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Abstreifelemente (8) senkrecht auf die Grundfläche einer kreisförmigen Tragplatte angeordnet ist oder sind, wobei der Lötkolben (17) beim Reinigen im wesentlichen parallel zur Achse der Bahn des oder jedes Abstreifelementes (8) mit seiner Spitze (16) im Bereich des Zentrums der Bahn eintaucht.
- 2. Reinigungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder jedes Abstreifelement (8) aus einem elastischen, temperaturbeständigen Material, vorzugsweise aus Silikongummi, besteht.
- 3. Reinigungseinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das oder jedes Abstreifelement (8) als im wesentlichen ebenes Plättchen ausgeführt ist, welches sich von einer Halteeinrichtung (7) an dessen äußerem Rand radial zum Zentrum der Bahn hin erstreckt.
- 4. Reinigungseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Zentrum der Bahn weisende innere Rand des Plättchens (8) in Abständen eingeschnitten ist.
- 5. Reinigungseinheit nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Zentrum der Bahn weisende innere Rand des Plättchens (8) komplementär zur Form der Lötspitze (16) geformt ist.
- 6. Reinigungseinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das oder jedes Abstreifelemente (8) von einem Niederspannungs-Gleichstrommotor(2) bewegbar ist, wobei vorzugsweise alle Abstreifelemente (8) von einem gemeinsamen Motor bewegbar sind.
- 7. Reinigungseinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei, einander bezüglich des Zentrums der Bahn gegenüberliegende und allenfalls miteinander verbundene Abstreifelemente (8) vorgesehen und vorzugsweise auf einer gemeinsamen Tragplatte (6) befestigt sind.
- 8. Reinigungseinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Abstreifelementen (8) deren reinigend wirkenden Bereiche voneinander beabstandet bzw. gegeneinander reibungsfrei sind.
- 9. Reinigungseinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das oder jedes Abstreifelement (8) außen von einer parallel zu dessen Bahn, vorzugsweise koaxial zu dieser angeordneten rohrförmigen Wand (9) umgeben ist, an die sich unterhalb der Bahn des oder jedes Abstreifelementes (8) eine nach oben offene, ringförmige Wanne (9, 10, 11) und an die sich allenfalls oberhalb der Bahn des oder jedes Abstreifelementes (8) eine Abdeckung (14) mit einer Öffnung (15) zum Hindurchführen der Lötspitze (16) anschließt.
- 10. Reinigungseinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmige Wand (9), die Wanne (9, 10, 11) und/oder die Abdeckung (14) aus einem für heißes Lötzinn nicht haftenden Material besteht, vorzugsweise aus Aluminium oder duroplastischen Kunststoffen bzw. Teflon. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 4
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1994
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