<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum biegesteifen Verbinden von zwei Schalungselementen an einer Stossstelle in einem stufenlos einstellbaren Winkel zueinander nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs l.
Im Baubetrieb werden Schalungselemente für die Bildung von Schalungen benützt, in die nachfolgend für die Erstellung einer Wand oder ähnlichem flüssiger Beton gefüllt wird. Besondere Verhältnisse treten dabei beim Bau von Rundbehältern, Tunnels, Gewölben oder ähnlichem auf. In diesem Fall müssen einzelne Schalungselemente in einem Winkel zueinander angeordnet werden und so miteinander verbunden werden, dass die Kräfte, die infolge des Einfüllens von Beton auftreten, sicher abgeleitet werden. Dabei ist eine Verankerung der Elemente nicht nur sehr teuer, sondern insbesondere bei Tunnel-oder Gewölbeschalungen oftmals nicht möglich. Demzufolge müssen die an den Verbindungsstellen zwischen einzelnen Schalungselementen auftretenden Ringzug-, Ringdruckkräfte und Biegemomente anderweitig aufgenommen werden.
Besonders aufwendig und schwierig gestaltet sich die Gewährleistung einer ausreichenden Biegesteifigkeit bei der Verbindung der in einem Winkel zueinander angeordneten Elemente. Diese muss üblicherweise über an den Schalungselementen angebrachte Laschen realisiert werden. Die Verbindung zwischen den Schalungselementen muss also einerseits eine ausreichende Steifigkeit gegen Biegung um eine Achse parallel zur Stossstelle zwischen den Elementen aufweisen. Andererseits muss es möglich sein, den Winkel zwischen den Schalungselementen je nach den Erfordernissen an den Krümmungsradius einer zu erstellenden Wand oder eines Gewölbes anzupassen.
Diese beiden Aufgaben werden bei einer Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 durch das gelenkige Verbinden von an Schalungselementen angebrachten Laschen oder Riegeln gewährleistet. Hierbei verläuft die Gelenkachse parallel zur Stossstelle, und ein Verbindungselement sichert die kraftschlüssige Verbindung der
<Desc/Clms Page number 2>
Schalungselemente. Bei der bekannten Anordnung werden sowohl die Einstellung des gewünschten Winkels als auch die erforderliche Biegesteifigkeit durch zumindest ein weiteres Verbindungselement, üblicherweise in Form einer Schraube, erreicht. Die Rotationsachse dieser Schraube verläuft dabei senkrecht zur Gelenkachse und tangential zum Verlauf der zu schalenden Wand. Die dadurch erreichte Justierung des Winkels zwischen den Schalungselementen ist jedoch ausgesprochen zeitraubend.
Ausserdem müssen die Schrauben sehr gross dimensioniert werden, um eine hinreichende Biegesteifigkeit zu gewährleisten. Dadurch ist eine derartige Verbindung üblicherweise sehr aufwendig und teuer. Hinzu kommt, dass im Baubetrieb stets vorhandener Schmutz an die verschiedenen freiliegenden Gewinde gelangt und dadurch die Funktionstüchtigkeit der gesamten Anordnung gefährdet wird.
Alternativ können die an den Schalungselementen befindlichen Laschen miteinander verschweisst werden. Zur Einstellung des erforderlichen Winkels wird anhand einer Schablone geschweisst. Ferner wird durch die Schweissverbindung die Biegesteifigkeit erreicht. Solche Verbindungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass die Schweissverbindungen nicht lösbar sind, und dadurch die so verbundenen Schalungselemente nur für einen bestimmten Krümmungsradius der Wand verwendbar sind und in der Praxis mangels weiterer Einsatzfähigkeit meist verschrottet werden.
Der Erfindung liegt demnach das technische Problem zugrunde, eine lösbare, dadurch wiederverwendbare, leicht einstellbare und sowohl hinsichtlich der auftretenden Kräfte als auch Momente ausreichend feste Verbindung von Schalungselementen zu ermöglichen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.
Die Erfindung beruht auf der Idee, eine Gelenkanordnung von Laschenabschnitten, die mit Schalungselementen verbunden sind, vorzusehen.
Eine lösbare Verbindung wird durch ein Verbindungselement erreicht, das durch Bohrungen an den Enden der Laschenabschnitte zur Bildung eines Gelenks hindurchreicht und die Laschenabschnitte in Richtung der Gelenkachse gegeneinander verspannt. Ferner zeichnet sich die erfindungsgemässe Vorrichtung dadurch aus, dass zumindest ein Laschenabschnitt an seiner Berührfläche mit einer Reibschicht versehen ist, und die Laschenabschnitte durch die Wirkung der Reibschicht und der durch das Verbindungselement aufgebrachten Vorspannung reibschlüssig miteinander verbunden werden können. Diese Verbindung ist darüber hinaus biegesteif
<Desc/Clms Page number 3>
gegen Biegung um die Gelenkachse. Dabei kann die Reibschicht auch durch eine entsprechende ausgebildete, z.
B. ausreichend rauhe Oberfläche eines oder mehrerer Gelenkriegel, an deren Enden sich Laschenabschnitte befinden, oder lediglich deren Laschenabschnitte oder Berührflächen gebildet werden.
Eine Gelenkanordnung von Laschenabschnitten ist grundsätzlich aus der DE 36 03 414 Al bekannt, dient jedoch in dem in dieser Druckschrift gezeigten Anwendungsfall der Verbindung von Trägerhohlprofilen. Derartige Trägerhohlprofile sind jedoch aufgrund ihres geringen Gewichts und aufgrund der Tatsache, dass neben dem Eigengewicht der Profile praktisch keine weiteren Belastungen auf die Verbindung der Profile aufgebracht werden, nicht mit den Schalungselementen vergleichbar, die gemäss der vorliegenden Erfindung über zwei jeweils an den Schalungselementen angebrachte Laschenabschnitte biegesteif miteinander verbunden werden.
Eine ähnliche Anordnung ist aus der DE-PS 675 319 zur gelenkigen Anbringung einer Kippleuchte bekannt. Hierbei dient jedoch das zwischen Laschenabschnitten ausgebildete Gelenk der Verstellbarkeit der Leuchte, ohne dass es erforderlich ist, das Verbindungselement zu lösen, das die beiden Laschenabschnitte gelenkig miteinander verspannt. In deutlichem Gegensatz zu dieser bekannten Anordnung ist es bei der erfindungsgemässen Verbindung zweier Schalungselemente für die Gewährleistung einer sicheren Funktion unbedingt erforderlich, dass ein Verdrehen des Gelenks verhindert wird. Insbesondere muss die biegesteife Verbindung der an den Schalungselementen angebrachten Laschenabschnitte auch bei den hohen, auf die Gelenkverbindung aufgebrachten Belastungen die biegesteife Verbindung gewährleisten.
Somit ist auch diese, aus der bekannten Druckschrift bekannte Gelenkanordnung von Laschenabschnitten, die zum einen verstellbar gestaltet ist, und zum anderen wesentlich geringeren Belastungen standhalten muss, nicht mit der erfindungsgemässen Verbindungsanordnung vergleichbar.
Wie oben beschrieben, weist die erfindungsgemässe Vorrichtung bei der Verbindung von Schalungselementen nennenswerte Vorteile auf. Die Lösbarkeit der für die Verbindung verwendeten Gelenkanordnung gewährleistet die Wiederverwendbarkeit der beteiligten Elemente unabhängig von dem im konkreten Anwendungsfall eingestellten Winkel. Diese Einstellung kann ferner durch die Anwendung einer Schablone einfach und schnell durchgeführt werden. Die reibschlüssige Verbindung und die durch die erfindungsgemässe Reibschicht erreichten Reibkräfte zwischen den Gelenkriegeln gewährleisten eine stabile und ausserordentlich biegesteife Verbindung von
<Desc/Clms Page number 4>
Schalungselementen. In der Praxis wurden dabei stets Verbindungen erreicht, die den Anforderungen im Baubetrieb in über die Erfordernisse hinausgehendem Ausmass genügen.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung finden sich in den weiteren Ansprüchen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Verbindungselement zwischen den Gelenkriegeln durch eine Schrauben-Mutter-Verbindung gebildet.
Die Verwendung derartiger Standardbauelemente ist auch deshalb vorteilhaft, weil die Fixierung der Verbindung, also das Anziehen der Schraube, durch einen einfachen Schlagschrauber durch eine einzige Person ohne besonderen Kraftaufwand und innerhalb kürzester Zeit erfolgen kann. Dabei ergeben sich auch aus der Gefährdung der Gewinde durch Schmutz keine Nachteile, weil bei den meisten Anwendungsfällen das freiliegende Gewinde durch die darüber angeordneten Laschenabschnitte verdeckt und somit geschützt ist.
Eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung der Gelenkriegel wird erreicht, wenn diese in Form von Gelenklaschen durch flache Bauteile, vorzugsweise ein entsprechend dimensioniertes Flacheisen, gebildet werden, so dass der vorderste Abschnitt dieser Bauteile den Laschenabschnitt bildet.
Eine erhöhte Festigkeit wird erreicht, wenn der Gelenkriegel aus zwei derartigen flachen Bauteilen besteht, die zueinander parallel angeordnet sind, und ferner der Laschenabschnitt zu den beiden flachen Bauteilen parallel angeordnet ist. Durch diese Anordnung ergibt sich eine besonders grosse Biegesteifigkeit der Gelenkriegel gegen Biegung um eine Achse parallel zur Gelenkachse. Besonders vorteilhafte Eigenschaften wurden in der Praxis durch die Verwendung von U-Stahl für die beiden Flachbauteile erreicht, wobei in diesem Fall die jeweils unteren Wände der beiden UStahlteile zueinander anzuordnen sind.
Hinsichtlich der Gestalt der zu verbindenden Laschenabschnitte hat es sich als vorteilhaft erwiesen, diese in der Form eines Kreissektors auszubilden, weil dann jegliches Verhaken an etwaigen Ecken ausgeschlossen ist, und ferner die Arbeitssicherheit durch derartige Ecken nicht gefährdet ist.
Die Steifigkeit gegen Biegung um die Gelenkachse ist bei der erfindungsgemässen Vorrichtung davon abhängig, wie gross die übertragbare Reibkraft in den jeweiligen Entfernungen vom Drehmittelpunkt ist. Für ein hohes Reibmoment müssen insbesondere die Reibkräfte in den Bereichen der Berührflächen, die am weitesten vom Drehmittelpunkt entfernt sind,
<Desc/Clms Page number 5>
möglichst gross werden. Dieser vorteilhafte Effekt wird durch eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung erreicht, bei der zumindest eine Berührfl che konisch und zum Zentrum hin geneigt gestaltet ist. Dadurch erhöht sich im Randbereich der Berührfläche die übertragene Normalkraft und damit die übertragbare Reibkraft, so dass auch das übertragbare Biegemoment einen höheren Wert erreicht.
Eine besonders gute Biegesteifigkeit wurde bei einer bevorzugten Ausführungsform gefunden, die zwischen den zu verbindenden Laschenabschnitten ein Zwischenstück aufweist, das ringförmig sein kann und dessen Berührflächen mit einer Reibschicht versehen sein können.
Vorzugsweise weisen beide Berührflächen eine Reibschicht auf. Besonders vorteilhaft hat sich dabei ein rechteckiger Querschnitt des Zwischenstücks erwiesen. Diese Ausführungsform bietet ferner den Vorteil, dass sich die Herstellung einer Reibschicht auf dem vergleichsweise handlichen Zwischenstück besonders einfach gestaltet.
Bevorzugt wird in dieser Ausführungsform das Zwischenstück schmal gestaltet, so dass verglichen mit der Übertragung der Normalkraft über die vergleichsweise grossen Berührflächen auf den Berührflächen des schmalen Zwischenstücks hohe Normalkräfte auftreten, so dass sich auch die übertragbaren Reibkräfte und die Steifigkeit gegen Biegung um die Gelenkachse erhöht. Eine weitere Verbesserung wird bei dieser Ausführungsform erreicht, indem das Zwischenstück sich im zusammengebauten Zustand in der Nähe des äusseren Randes der Laschenabschnitte befindet.
Dadurch wird wiederum der für die Reibkräfte wirksame Hebelarm in vorteilhafter Weise vergrössert und das übertragbare Biegemoment erhöht.
In vorteilhafter Weise gelingt eine Erhöhung der wirkenden Normalkraft auch dadurch, dass zumindest eine Berührfläche mit einer kreisförmigen Nut versehen ist, und dass die Berührflächen eines ringförmigen Zwischenstücks oder eines entsprechend ausgebildeten Steges auf der anderen Berührfläche mit zumindest einem Rand, vorzugsweise beiden Rändern, oder einer, vorzugsweise beiden begrenzenden Flächen dieser Nut in Reibkontakt sind.
Bei geeigneten Winkelverhältnissen können dadurch ausserordentlich hohe Normalkräfte erreicht werden. Dabei wird eine Ausführungsform bevorzugt, bei der die Berührflächen des kreisförmigen Steges oder des Zwischenstücks einen spitzen Winkel zur Gelenkachse aufweisen. Insbesondere wenn die Berührflächen des Steges oder des Zwischenstücks mit den begrenzenden Flächen der kreisförmigen Nut in Reibkontakt sind, werden über die Berührflächen bei der spitzwinkligen Ausführung wesentlich höhere
<Desc/Clms Page number 6>
Normalkräfte übertragen, als wenn die Berührflächen einen stumpfen Winkel zur Gelenkachse aufweisen, und im Grenzfall einer vollständig ebenen Berührfläche mit der Gelenkachse einen rechten Winkel bilden. Wie erwähnt, führen hohe übertragene Normalkräfte zu einem besonders hohen übertragbaren Biegemoment.
Während die erfindungsgemässe Vorrichtung zunächst nicht an ein bestimmtes Material, aus dem die verschiedenen Elemente herzustellen sind, gebunden ist, werden doch Ausführungsformen bevorzugt, bei denen insbesondere die mit einer Reibschicht versehenen Elemente aus Metall, vorzugsweise Stahl, hergestellt sind. Dies bietet sämtliche Vorteile dieses Standardmaterials, und ermöglicht zudem in vorteilhafter Weise eine einfache Herstellung der erforderlichen Reibschichten in dem Fall, dass die Berührflächen zur Ausbildung einer Reibschicht speziell zu bearbeiten sind.
Besonders einfach und wirkungsvoll können diese zum Beispiel durch Zerspanen, Pressen oder thermisches Sintern hergestellt werden.
In der Praxis wurden ausserdem hervorragende Ergebnisse mit einem neuartigen Verfahren zur Herstellung einer Reibschicht erzielt. Dazu wird das Element, auf dem die Reibschicht herzustellen ist, erhitzt und nachfolgend mit Metallkörnern, vorzugsweise Wolframkarbidkörnern mit hoher Geschwindigkeit, vorzugsweise etwa der zehnfachen Schallgeschwindigkeit, beschossen. Die Erhöhung des Reibbeiwerts mit einer Metalloberfläche durch dieses Verfahren ist ebenso wirkungsvoll wie unerwartet. Gewöhnlich wird ein derartiges Verfahren zusammen mit einem nachfolgenden Abschleifen für die Erzielung von optimalen Gleiteigenschaften verwendet, erweist sich jedoch bei der erfindungsgemässen Vorrichtung als äusserst wirksam für die Erstellung einer geeigneten Reibschicht auf den beteiligten Berührflächen.
Ferner weist die so hergestellte Reibschicht eine grosse Härte und einen hohen Verschleisswiderstand auf, so dass die Gelenkanordnung nahezu beliebig oft fixiert und wieder gelöst werden kann.
Ebenso wirkungsvoll kann die Erhöhung der Reibbeiwerte durch die Ausbildung einer Klebeschicht auf zumindest einer Berührfläche, vorzugsweise auf beiden Berührflächen des Zwischenstücks erreicht werden.
Um die Aufrechterhaltung der aufgebrachten Normalkraft stets sicher zu gewährleisten, weist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ferner ein zusätzlich vorgesehenes Spannelement auf. Alternativ sind die Elemente der Gelenkanordnung selbst federnd gestaltet, so dass für eine Speicherung der Verbindungskraft gesorgt ist.
<Desc/Clms Page number 7>
Für die Verwendung zusammen mit den oben erwähnten Schalungselementen sind die Gelenkriegel insbesondere bei der Ausbildung als Gelenklaschen durch Verwendung von Flacheisen in einer bevorzugten Ausführungsform zusätzlich mit Bohrungen versehen, die eine Verbindung mit entsprechenden Stahlriegeln an den Spannelementen ermöglicht. Dies führt zu besonders günstigen Anwendungsmöglichkeiten in den eingangs beschriebenen Anwendungsfällen und ermöglicht insbesondere einen Längenausgleich, z. B. zwischen Aussen-und Innenschalung.
Nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Gelenkanordnung mit zumindest zwei Gelenkriegeln, die zumindest einen Laschenabschnitt mit je einer Bohrung aufweisen, einem Verbindungselement, das durch die Bohrungen zur Bildung eines Gelenks hindurchreicht und durch das die Laschenabschnitte in Richtung der Gelenkachse gegeneinander verspannt werden, so dass die Laschenabschnitte durch eine reibschlüssige Verbindung biegesteif gegen Biegung um die Gelenkachse verbunden werden, zur Verbindung von Schalungselementen. Durch die Verwendung einer derartigen Gelenkanordnung wird erstmals eine ebenso sichere wie kostengünstige Verbindung der Schalungselemente erreicht.
Bevorzugt sind dabei die oben beschriebenen Ausführungsformen der Gelenkanordnung zu verwenden.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft in bevorzugten Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen :
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei der die Gelenkriegel als Gelenklaschen aus Flacheisen gestaltet sind ;
Fig. 2 eine Draufsicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei der die beiden Gelenkriegel aus zwei U-förmigen Stahlteilen bestehen, und die Laschenabschnitte kreissektorförmig gestaltet sind ;
Fig. 3 eine Seitenansicht der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ;
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Gelenkriegels, dessen Berührfläche konisch gestaltet ist, und der in einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung verwendet wird ;
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei der in der Schnittdarstellung der Laschenabschnitte das in dieser Ausführungsform zusätzlich vorgesehene Zwischenstück zu erkennen ist ;
<Desc/Clms Page number 8>
Fig. 6 eine Seitenansicht mit einem Teilschnitt der Laschenabschnitte einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei der das Zwischenstück mit seinen Berührflächen mit den Rändern und begrenzenden Flächen von Nuten in Reibkontakt steht, die in den Berührflächen der Laschenabschnitte vorgesehen sind.
Fig. 7 eine Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei der zusätzlich ein Spannelement vorgesehen ist ;
Fig. 8 eine Draufsicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei der die Gelenkriegel mit Bohrungen versehen sind.
Fig. 1 zeigt eine wenig aufwendig gestaltete Ausführungsform der Gelenkanordnung 10. Dabei sind die beiden Gelenkriegel 20 in Form von Gelenklaschen als Flacheisen gestaltet. Jeweils ein Ende der Gelenklaschen 20 stellt den Laschenabschnitt 22 dar, der jeweils mit einer Bohrung 24 versehen ist. Durch die beiden Bohrungen 24 reicht als Verbindungselement 14 eine Schrauben-Mutter-Verbindung hindurch. Die Rotationsachse des Verbindungselementes bildet dabei die Gelenkachse 12. Bei der dargestellten Ausführungsform sind ferner beide Berührflächen 26 der Laschenabschnitte 22 mit einer Reibschicht 30 versehen.
Im Einsatz wird zunächst durch Drehung eines Gelenkriegels 20 um die Gelenkachse 12 der gewünschte Winkel a zwischen den beiden Gelenkriegeln eingestellt. Sodann wird durch das Festziehen der Schrauben-MutterVerbindung einerseits diese Lage fixiert und andererseits die für die Übertragung einer hinreichenden Reibkraft erforderliche Normalkraft auf die Berührflächen 26 aufgebracht. Die durch die erfindungsgemässe Reibschicht 30 deutlich erhöhte übertragbare Reibkraft gewährleistet die Festigkeit der Gelenkanordnung gegen Biegung um die Gelenkachse 12.
In Fig. 2 ist der eingestellte Winkel a zwischen den beiden Gelenkriegeln 20, wie er zwischen den Längsachsen der Gelenkriegel gemessen werden kann, zu erkennen. In der Draufsicht wird ausserdem die Gestaltung der Laschenabschnitte 22 in der Form von Kreissektoren deutlich. Ferner ist in Fig. 2 eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Gelenkriegel 20 aus zwei U-förmigen Stahlteilen gebildet sind. Parallel zur Zeichenebene verlaufen dabei die unteren Wände 28 der U-förmigen Elemente, während die Seitenwände 32 senkrecht zur Zeichenebene verlaufen.
Wie in Fig. 3 zu erkennen ist, sind bei dieser Ausführungsform die jeweils unteren Wände 28 der U-förmigen Stahlteile zueinander gerichtet angeordnet, was zu besonders günstigen Festigkeitseigenschaften führt. Die Ausbildung der Reibschicht 30 und die Funktionsweise der Gelenkanordnung 10
<Desc/Clms Page number 9>
sind bei dieser Ausführungsform identisch zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform.
Fig. 4 zeigt einen als Flacheisen gestalteten Gelenkriegel 20, dessen Berührfläche 26 für eine Erhöhung des übertragbaren Biegemoments in besonderer Weise gestaltet ist. Dazu ist die mit einer Reibschicht 30 versehene Berührfläche 26 des Laschenabschnitts 22 konisch, zum Zentrum hin geneigt ausgebildet. Dies hat zur Folge, dass die Normalkräfte hauptsächlich über die äusseren, höheren Bereiche der Berührfläche 26 übertragen werden, und dadurch die übertragenen Reibkräfte zur Aufnahme eines hohen Biegemoments einen möglichst grossen Hebelarm aufweisen.
In Fig. 5 ist anhand einer Ausführungsform, bei der die Gelenkriegel 20 aus U-förmigen Stahlteilen aufgebaut sind, die Verwendung eines Zwischenstücks 16 für die Übertragung der Kräfte dargestellt. Das Zwischenstück 16 ist in einer Ausführungsform gezeigt, in der es ringförmig, verglichen mit den Abmessungen der Berührflächen schmal sowie am äusseren Rand der Berührflächen befindlich ist. Hierbei werden aufgrund der kleinen Berührfläche des Zwischenstücks 16 hohe Normalkr fte, und dadurch hohe Reibkräfte in einem grossen Abstand vom Drehmittelpunkt für die Übertragung eines maximalen Biegemoments aufgebracht.
Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform werden diese vorteilhaften Effekte in gleicher Weise genutzt. Hierbei wird jedoch zumindest eine Berührfläche, in dem gezeigten Beispiel beide Berührflächen, mit einer ringförmigen Nut 34 versehen, mit deren Rändern und begrenzenden Flächen ein geeignet geformtes Zwischenstück 16 für die Übertragung der Normal- und Reibkräfte in Berührung steht. Die grundsätzliche Funktionsweise ändert sich dabei gegenüber den anderen gezeigten Ausführungsformen nicht.
Wie in Fig. 7 gezeigt, können alle Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung mit einem Spannelement 18 ausgestattet werden, das zusammen mit der als Verbindungselement 14 wirkenden SchraubenMutter-Verbindung die aufgebrachte Verbindungskraft speichert und ein Lockern der Verbindung in vorteilhafter Weise verhindert.
Fig. 8 zeigt als weiteres fakultatives Merkmal der erfindungsgemässen Vorrichtung mehrere Bohrungen 36, die in den als Gelenklaschen ausgebildeten Gelenkriegeln 20 vorgesehen sein können, um eine Verbindung mit Stahlriegeln an zu verbindenden Schalungselementen zu ermöglichen.
Üblicherweise wird diese Verbindung zwischen den Gelenklaschen 20 und den Schalungselementen durch mehrere Schrauben-Mutter-Verbindungen oder Bolzen realisiert. Die Vielzahl der Bohrungen 36 und die dadurch erreichte
<Desc/Clms Page number 10>
Vielzahl von Positionen, in denen die Gelenklaschen 20 mit den Stahlriegeln verbunden werden können, ermöglicht insbesondere einen Längenausgleich zwischen den zu verbindenden Schalungselementen, der z. B. zwischen Aussenund Innenschalungen erforderlich ist.