AT394997B - Verfahren zum einstellen des bei normaltemperatur im innenraum einer isolierglasscheibe herrschendendruckes - Google Patents
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- E06B3/66—Units comprising two or more parallel glass or like panes permanently secured together
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Description
AT 394 997 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen des bei Normaltemperatur im Innenraum einer Isolierglasscheibe herrschenden Druckes, bei dem man das im Innenraum der Isolierglasscheibe enthaltene Gas vor dem hermetischen Verschließen des Innenraums der Isolierglasscheibe auf eine von der Umgebungstemperatur am Ort der Herstellung der Isolierglasscheibe abweichende Temperatur bringt
Es ist ein bekanntes Problem, daß die Außenscheiben von Isolierglasscheiben, ganz gleich, ob diese aus gewöhnlichem Glas oder Kunstglas bestehen, nicht eben sind, wenn am Verwendungsort der Isolierglasscheibe für gewöhnlich ein Luftdruck herrscht der vom Luftdruck am Ort der Herstellung der Isolierglasscheibe verschieden ist Derartige Luftdruckunterschiede ergeben sich, wenn der Verwendungsort der Isolierglasscheibe in größerer Höhe liegt als die Fabrik, in der die Isolierglasscheibe hergestellt worden ist oder umgekehrt. Liegt der Verwendungsort höh», dann wölben sich die Glasscheiben des Isolierglases nach außen, da im Inneren der Isolierglasscheibe ein höher» Druck h»rscht als in seiner Umgebung. Wenn hingegen der Verwendungsort des Isolierglases in geringer» Meereshöhe liegt als der Herstellungsort der Isoli»glasscheibe, dann wölben sich die Glasscheib»i der Isolierglasscheibe nach innen.
Es sind schon verschiedene Vorschläge gemacht worden, um dieses Problem zu lösen.
So ist vorgeschlagen worden, in Isolierglasscheiben ein Ventil einzubauen, das bei Überdruck im Innenraum der Isolierglasscheibe öffnet und Gas aus dem Isolierglas abströmen läßt Dies» Vorschlag hat den Nachteil, daß der Druckausgleich nur in einer Richtung erfolgen kann und daß Gefahr besteht daß das Ventil undicht wird und es feuchte Luft einströmen läßt. Wörde man durch das Ventil Luft auch nach innen strömen lassen, dann würde regelmäßig feuchte Luft angesaugt werden und das im Abstandhalterrahmen der Isoli»glasscheibe enthaltene Trocknungsmittel in sein» Kapazität bald überfoidert
Ein anderer Vorschlag stellt darauf ab, nach dem Zusammenstellen von Isolierglasscheiben durch eine Bohrung im Abstandhalterrahmen den Druck des Gases im Innenraum durch Absaugen von Gas, d. h. durch teilweises Evakuieren des Innenraums zu verringern. Dieses Verfahren hat sich in der Praxis nicht bewährt, da insbesondere bei kleinformatigen Isolierglasscheiben Luft aus der Umgebung so schnell in den Innenraum der Isolierglasscheibe einströmt, daß der vorher eingestellte Unterdrück ganz oder teilweise wieder aufgehoben wird. Es ist daher auch schon vorgeschlagen worden, dieses teilweise Evakui»en des Innemaums von Isolierglasscheiben und das nachträgliche Verschließen der im Abstandhalterrahmen hiezu erzeugten Öffnung in einer Vakuumkammer durchzuführen. Dies stellt einen beträchdichen Aufwand dar, da alle Manipulationen in einer hermetisch dichten Kammer durchgeführt w»den müssen.
Weiters ist vorgeschlagen worden, Isolierglasscheiben in einer Kammer zusammenzustellen, d. h. die beiden Glastafeln mit dem Abstandhalterrahmen zu vereinigen, in der ein vom Druck am Herstellungsort unterschiedlich» Druck herrscht, insbesondere ein solcher Druck herrscht, der dem normalen Luftdruck am Verwendungsort des Isolierglases entspricht.
In der US-PS 3 399 294 wird eine Isolierglasscheibe beschrieben, in deren metallischem Abstandhalterrahm»! ein Heizelement in Schlaufenform angeordnet ist, wobei die Versorgungsleitungen zur elektrischen Heizschleife durch den Abstandhalterrahmen und die Versiegelung der Randfuge nach außen geführt sind.
Um die Heizleistung des im Abstandhalterrahmen angeordneten Heizelementes zu regeln, ist ein Wid»stand vorgesehen. Bei der US-PS 3 399 294 soll eine Isolierglasscheibe hergestellt werden, in deren Innenraum in jedem Fall Unterdrück herrscht und eine relative Feuchte von unter 15 % vorliegt. Um die Belastungen des Außendrucks, der gemäß der US-PS 3 399 294 immer höher sein soll als der Innendruck, auf die Glasscheiben aufzufangen, sind aus durchsichtigem Werkstoff, beispielsweise Glas, ausgebildete Distanzleisten vorgesehen, die mit Hilfe von Kleberlagen an den Innenfläclten der beiden Glasscheiben der Isolierglasscheibe festgehalten werden. Beim Herstellen der Isolierglasscheibe gemäß der US-PS 3 399 294 wird diese versiegelt, wobei eine Ecke fteigelassen wird und die so hergestellte Anordnung in eine Kamm» gebracht, in der eine relative Feuchte von weniger als 15 % vorliegt. Durch Auf heizen soll ein Teil der in der Isolierglasscheibe enthaltenen Luft entweichen und dann nach dem endgültigen Versiegeln des zunächst offenen Eckbereiches der gewünschte Unterdrück entstehen. Dabei soll ein solcher Unterdrück entstehen, daß bei jeder Einbauhöhe und bei allen denkbar auftretenden Temperaturen im Inneren der Isolierglasscheibe gegenüber dem Außendruck stets ein Unterdrück vorliegt. Die in den Abstandhalterrahmen gemäß der US-PS 3 399 294 eingebaute Heizung dient lediglich dazu, das Kondensieren von im Luftzwischenraum eingeschlossener Feuchtigkeit zu verhindern.
Die in der US-PS 3 399 294 beschriebene Arbeitsweise hat nicht das Ziel der vorliegenden Erfindung, den Innendruck auf einen Wert zu bringen, der dem am Einbauort herrschenden Außendruck entspricht, sondern das Ziel, in der Isolierglasscheibe auf jeden Fall einen Unterdrück aufrechtzuerhalten.
Alle die bekannten Vorschläge befriedigen nicht, bzw. erfordern zu ihrer Durchführung einen erheblichen apparativen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung anzugeben, das einfach und ohne großen apparativen Aufwand durchgeführt werden kann und das sich leicht in den Verfahrensablauf beim -2-
AT 394 997 B
Herstellen von Isolierglasscheiben integrieren läßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man das im Innenraum der Isolierglasscheibe enthaltene Gas auf eine Temperatur »wärmt bzw. abkühlt, die nach dem hermetischen Verschließen des Innenraumes der Isolierglasscheibe in diesem einen Druck ergibt, der dem normalen Luftdruck am Einbauort der 5 Isolierglasscheibe im wesentlichen entspricht, indem man die Isolieiglasscheibe in einer Kamm», in der eine gegenüber der Umgebungstemperatur am Ort der Herstellung der Isolierglasscheibe höhere bzw. niedrigere Temperatur harscht, hermetisch verschließt, insbesondere die Isolieiglasscheibe zusammenstellt
Durch das »findungsgemäße Verfahren wird der Druck im Hohlraum der Isolierglasscheibe auf überraschend einfache Weise auf den gewünschten Wert eingestellt Wenn sich nämlich das erwärmte bzw. abgekühlte Gas im 10 Hohlraum der Isolierglasscheibe nach dem hermetischen Verschließen des Hohlraumes auf Normaltemperatur abkühlt, dann stellt sich von alleine der gewünschte Druck des Gases im Hohlraum der Isolierglasscheibe ein, ohne daß hiezu zusätzliche Maßnahmen notwendig sind.
Um das Gas im Hohlraum der Isolierglasscheibe auf die gewünschte Temperatur zu bringen, sind verschiedene Arbeitsweisen möglich. 15 So besteht ein Vorschlag der Erfindung darin, daß man in den Innenraum der Isolierglasscheibe vor dem hermetischen Verschließen, insbesondere dem Zusammenstellen, erwärmtes bzw. gekühltes Gas einbläst. In der Praxis kann man bei der Ausführung dieser Verfahrensvarianten erfindungsg»näe so vorgehen, daß man das erwärmte bzw. gekühlte Gas durch eine Sonde, die eine Öffnung im Bauteil, insbesondere in einem Abstandhalterrahmen von Isolierglas durchragt, in den Hohlraum einbläst, worauf die Öffnung verschlossen wird. Zum 20 Durchführen dieses Verfahrens können Vorrichtungen verwendet werden, wie sie zum Füllen von Isolierglasscheiben mit Sondergas verwendet werden, d. h. Vorrichtungen, bei welchen durch eine Sonde oder eine ähnliche Vorrichtung durch eine im Abstandhalterrahmen erzeugte Öffnung ein von Luft verschiedenes Gas, z. B. Schwergas (Schwefelhexafluorid) eingeblasen wird, um die Isolationseigenschaften der Isolierglasscheibe zu beeinflussen.
Eine weitere Möglichkeit, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, besteht darin, daß man das Gas im 25 Innenraum der Isolierglasscheibe durch Einführen eines wärmeabgebenden Heizelementes bzw. eines wärmeauf-nehmenden Kühlelementes in den Innenraum der Isolierglasscheibe erwärmt oder abkühlt.
Das dem »findungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende physikalische Gesetz ist das Gay-Lussac'sche Gesetz. Dieses Gesetz sagt aus, daß bei konstantem Volumen der Druck eines Gases der absoluten Temperatur proportional ist Als Formel geschrieben lautet das Gay-Lussac'sche Gesetz: 30
35 (p = Druck, T - absolute Temperatur am Einbauort, pQ = Druck, TQ = absolute Temperatur des Gases im Hohlraum bei der Herstellung). 40 Wird fürdenEinbauortz. B. einedurchschnittlicheTemperatur (T) von 18 °C (= 291K) und ein durchschnittlicher
Luftdruck (p) von 940 mbar und für den Herstellungsort ein Luftdruck (p^ von 1060 mbar (in diesem Beispiel hegt der angenommene Einbauort um etwa 1000 m höher als der Herstellungsort der Isolierglasscheibe) - der (mittlere) Luftdruck beträgt in Meereshöhe 1033 mbar und nimmt mit zunehmender Seehöhe je 100 m um etwa 1,2 mbar ab - angenommen, so ist die Temperatur des Gases im Inneren der Isolierglasscheibe, bevor diese hermetisch 45 verschlossen wird, auf TQ = 52 °C einzustellen. Dies ergibt unter Verwendung der Gleichung (1) in nach TQ aufgelöster Form:
.T 50 1060 T_ =-.291 (2) 940
TQ = 328 K = 52 °C -3- 55
Claims (4)
- AT 394 997 B Es ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren in allen seinen Ausführungsvarianten ohne großen apparativen Aufwand ausgeführt werden kann und daß sich die zur Durchführung des Verfahrens notwendigen Schritte ohne weiteres in den Herstellungsablauf von Isolierglasscheiben integrieren lassen. So kann das erfindungsgemäße Verfahren beim Zusammenstellen von Isolierglasscheiben, beim Transport der Isolierglasscheibe aus einer Zusammenstellvorrichtung zu einer Presse oder auch nach dem Veipressen der Isolierglasscheibe und vor dem Versiegeln der umlaufenden Randfuge der Isolierglasscheibe ohne weiteres ausgeführt werden. Da sich das erfindungsgemäße Verfahren - große Temperaturunterschiede werden für gewöhnlich nicht erforderlich sein - auch rasch ausführen läßt, stört es die Taktzeit moderner Isolierglasherstellungslinien nicht Eine Möglichkeit bei der Herstellung von Isolierglasscheiben, die Temperatur des in ihrem Innenraum enthaltenen Gases zu erhöhen oder zu erniedrigen, besteht darin, daß man die Isolierglasscheiben in einer Kammer, in der eine gegenüber der Umgebungstemperatur am Ort der Herstellung der Isolierglasscheibe höhere bzw. niedrigere Temperatur herrscht hermetisch verschließt insbesondere die Isolierglasscheibe zusammenstellt Beider Herstellung von Isolierglasscheiben kann diese Verfahrensvariante in ein» Zusammenbauvorrichtung, wie sie beispielsweise aus der AT-PS 370 201 oder der AT-PS 370 706 bekannt ist, und die von einem Gehäuse umgeben ist in dem die gewünschte Temperatur eingestellt werden kann, ausgeführt werden. Es kann aber auch die in den genannten V orrichtungen zusammengestellte Isolierglasscheibe, die an ihrem unteren Rand noch offen ist, auf ihrem Weg zur Presse, in der die beiden Glasscheiben festan den Abstandhaltenahmen gepreßt werden, durch eine Station bewegt werden, in der erwärmtes bzw. gekühltes Gas von unten her durch den Spalt in den Innenraum der Isolierglasscheibe eingeblasen wird. Es ist noch anzumerken, daß das Einblasen von erwärmtem oder gekühltem Gas auch in der Presse für Isolierglasscheiben selbst durchgeführt werden kann, wie dies für das Einführen von Sondergas in den Innenraum von Isolierglas aus dem DE-GM 87 15 749 bekannt ist. Wenn man so arbeitet, kann das Einführen des erwärmten oder gekühlten Gases in den Innenraum der Isolierglasscheibe mit großer Geschwindigkeit erfolgen, da keine Gefahr besteht, daß sich die Glasscheiben vom Abstandhalterrahmen wieder lösen. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zum Einstellen des bei Normaltemperatur im Innenraum einer Isolierglasscheibe herrschenden Druckes, bei dem man das im Innenraum der Isolierglasscheibe enthaltene Gas vor dem hermetischen Verschließen des Innenraums der Isolierglasscheibe auf eine von der Umgebungstemperatur am Ort der Herstellung der Isolierglasscheibe abweichende Temperatur bringt, dadurch gekennzeichnet, daß man das im Innenraum der Isolierglasscheibe enthaltene Gas auf eine Temperatur erwärmt bzw. abkühlt, die nach dem hermetischen Verschließen des Innenraumes der Isolierglasscheibe im Innenraum der Isolierglasscheibe einen Druck ergibt, der dem normalen Luftdruck am Einbauort der Isolierglasscheibe im wesentlichen entspricht, indem man die Isolierglasscheibe in einer Kammer, in der eine gegenüber der Umgebungstemperatur am Ort der Herstellung der Isolierglasscheibe höhere bzw. niedrigere Temperatur herrscht, hermetisch verschließt, insbesondere die Isolierglasscheibe zusammenstellt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Innenraum der Isolierglasscheibe vordem hermetischen Verschließen, insbesondere dem Zusammenstellen, erwärmtes bzw. gekühltes Gas einbläst.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das erwärmte oder gekühlte Gas in an sich bekannt» Weise durch eine Sonde, die eine Öffnung im Abstandhalterrahmen der Isolierglasscheibe durchragt, in den Hohlraum einbläst.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas im hmenraum der Isolierglasscheibe durch Einführen eines wärmeabgebenden Heizelementes bzw. eines wärmeaufnehmenden Kühlelementes in den Innenraum d» Isolierglasscheibe »wärmt oder abkühlt. -4-
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