AT391912B - Notbetaetigungsvorrichtung fuer eine mit einem nicht selbsthemmenden elektrischen antrieb betaetigte fahrzeugtuer - Google Patents
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Description
Nr. 391 912
Die Erfindung betrifft eine Notbetätigungsvorrichtung für eine mit einem nicht selbsthemmenden elektrischen Antrieb betätigte Fahrzeugtür, deren Türgetriebe zumindest im Schließendbereich der Tür selbsthemmend ausgeführt ist
In der Beschreibung wird unter Türantrieb der Motor und das mit ihm zusammenwirkende 5 Untersetzungsgetriebe und weitere Bauteile bis zu dem motorseitigen, an der Selbsthemmung beteiligten Bauteil verstanden, wobei der Bauteil, der bei motorischem Betrieb die Selbsthemmung überwindet, noch zum Türantrieb gezählt wird. Das Türgetriebe umfaßt alle türseitig davon gelegenen Bauteile bis zur Befestigung an der Tür.
Eine solche Tür ist aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 84101874.0 der Kiekert GMBH & CO KG, veröffentlicht unter der Nr. 0 118 081, bekannt. Dabei erfolgt die Selbsthemmung durch Überwinden eines 10 Totpunktes einer gekrümmten Stange des Türgetriebes. Zur Erleichterung der Notbetätigung wird vorgeschlagen, den Motor samt Getriebe außer Eingriff mit dem restlichen Türantrieb und dem Türgetriebe zu bringen und anschließend diese Bauteilgruppe hündisch mittels eines Bowdenzuges aus dem selbsthemmenden Bereich zu bringen. Dazu muß jedoch ein erheblicher Kraftaufwand geleistet werden, der von der eingestellten Vorspannung des Türsystems und von der Größe der Durchschlagslage der Totpunktverriegelung abhängt. 15 Eine Tür der Eingangs erwähnten Art mit elektrischem Linearantrieb ist in der noch nicht veröffentlichten europäischen Patentanmeldung Nr. 87890113.1 der Anmelderin beschrieben. Dabei ist im Falle der Notbetätigung vorgesehen, den Türantrieb samt dem selbsthemmenden Teil des Türgetriebes außer Eingriff mit dem restlichen Teil des Türgetriebes zu bringen, wodurch die Tür leicht und problemlos zu öffnen ist
Es ist weiters aus der AT-PS 378 030 der Anmelderin ein pneumatischer oder hydraulischer Antrieb zum 20 Öffnen und Schließen von Türen bekannt, der ebenfalls im Bereich der Schließendlage selbsthemmend ist. Bei dieser Druckschrift ist im Bereich der Selbsthemmung ein Schieber angeordnet, dessen Verschiebungsweg größer ist als der selbsthemmende Bereich des Türantriebes. Es ist weiters vorgesehen, den Schieber vorübergehend mit einer in Öffnungsbewegung des Antriebes gerichteten Kraft zu beaufschlagen. Dieser Schieber wird entweder über einen Kraftspeicher (Feder) bei jeder normalen, also vom Antrieb her erfolgenden Türöffnung bewegt oder in einer 25 Variante nur bei Ausfall des Türantriebes (Druckausfall) von Hand über eine Stange betätigt.
Bei der ersten Ausführungsform wird auf eine Besonderheit der hydraulischen bzw. pneumatischen Antriebe Bedacht genommen, die nach Erreichen der Schließendlage der Tür mit Druck beaufschlagt bleiben. Bei Druckausfall erfolgt somit das Verlassen des selbsthemmenden Bereiches automatisch mit dem Auftreten der Störung. Da bei elektrischen Türantrieben nach dem Schließen der Tür der Motor abgeschaltet und somit der 30 Türantrieb kraftlos wird, ist diese Notbetätigung bei elektrischen Antrieben unbrauchbar.
Bei der zweiten Variante treten ähnliche Probleme wie bei der EP-A2 0 118 081 auf: Der selbsthemmende Bereich muß von Hand überwunden werden, wobei hier jedoch die Krafteinleitung günstiger erfolgt als bei der genannten Druckschrift. Diese Variante ist bei Türantrieben der Eingangs erwähnten Art mit elektrischem Linearmotor jedoch ebenfalls nicht anwendbar, da dabei zu große Kräfte zu überwinden wären. 35 Es ist dabei zu bedenken, daß die Türantriebe gemäß der AT-PS vertikal eingebaut werden und der Türantrieb und das Türgetriebe bei Druckabfall einer Türbewegung keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzt, sobald der Bereich der Selbsthemmung verlassen ist. Im Gegensatz dazu ist der Antrieb gemäß der unveröffentlichten Europäischen Anmeldung waagrecht eingebaut und der elektrische Linearmotor - meist ein Kugel-Schneckenantrieb - weist über seine gesamte Bewegungsbahn einen schlechten mechanischen Wirkungsgrad auf, 40 der ein Ausrücken der Tür aus dem selbsthemmenden Bereich mit der Hand unmöglich macht.
Es ist weiters aus dem DE-GM G 85 01247.5 bei einer hydraulisch angetriebenen Fahrzeugtür bekannt, zum Überwinden einer Totpunktlage beim Notbetrieb einen Stößel zu verwenden, der von einem Arbeitspeicher angetrieben wird. Dabei ist der Stößel im Normalbetrieb mittels einer Haltevorrichtung fixiert, die im Notbetrieb gelöst wird. Das Öffnen der Tür nach Überwinden der Totpunktlage ist zufolge des geringen Widerstandes des 45 Türantriebes ohne Schwierigkeiten möglich. Der Stößel wird im Normälbetrieb fixiert, um bei Druckausfall die Türen geschlossen zu halten, aber nicht weil es vom Antrieb her im Normalbetrieb notwendig wäre.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, bei einem Türantrieb der eingangs beschriebenen Art, der nur im Schließendbereich der Tür selbsthemmend, im restlichen Bewegungsbereich aber schwergängig ist und bei dem im Normalbetrieb bei geschlossenen Türen der Antrieb kraftlos ist, eine Notbetätigungsvomchtung zu schaffen, 50 durch die die Tür bei Stromausfall oder im Notfall auch für ungeübte und körperlich schwächere Benützer leicht und sicher zu öffnen ist.
Erfindungsgemäß wird dazu, wie an sich bekannt, vorgeschlagen, im Bereich der Schließendlage des Türgetriebes ein auf eine Druckplatte in Richtung der Öffnungsbewegung des Türantriebes wirkenden Schieber anzuordnen, dessen Hub länger ist als der selbsthemmende Bereich des Türgetriebes, wobei jedoch der Schieber 55 von einer Halteeinrichtung in seiner der Schließendlage der Tür entsprechenden Stellung gehalten wird, und daß die Halteeinrichtung von Hand aus lösbar ist.
Durch diese Maßnahme ist es möglich, den Schieber mittels einer Feder, eines Luftpolsters od. dgl. mit einer so großen Kraft zu beaufschlagen, daß ein zuverlässiges Verlassen des selbsthemmenden Bereiches möglich ist. Diese Ausrückekraft ist nach oben nur durch die Schließkraft des elektrischen Linearantriebes begrenzt, da nach 60 einer Notbetätigung der Tür beim ersten automatischen Schließen der Tür der Schieber vom Türantrieb in Schließrichtung bis zum Erreichen der Endlage gegen die Ausrückekraft mitgenommen wird, worauf der Schieber von der Halteeinrichtung wieder erfaßt und in dieser Lage festgehalten wird. Es muß somit zumindest im -2-
Nr. 391 912
Schließendbereich die Schließkraft des Türantriebes größer sein als die Ausriickekraft, wobei die auftretenden Reibungs- und Massenkräfte zu berücksichtigen sind.
Beim Notbetätigen der Tür ist es nicht mehr notwendig, die Kraft zum Öffnen der Tür aus der Schließendlage aufzubringen, sondern nur mehr die Kraft zum Freigeben der Halteeinrichtung. Diese Kraft kann durch geeignete 5 Ausbildung der Halteeinrichtung vom Fachmann in Kenntnis der Erfindung in weiten Grenzen vorgewählt und eingestellt werden.
Der Verschiebeweg muß ausreichend groß sein, um das Verlassen des selbsthemmenden Abschnittes der Türbewegung sicherzustellen. Wir groß dieser Weg tatsächlich ist, hängt davon ab, wo der Schieber am Türantrieb angreift und ob zwischen dem Angriffspunkt und dem Bereich der Selbsthemmung eine Übersetzung 10 vorgesehen ist. Der Verschiebeweg kann selbstverständlich auch ein Verdrehwinkel sein oder als solcher angegeben werden, wenn der Schieber an einem drehenden Teil angreift oder selbst eine Drehbewegung ausführL
In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, das Öffnen der Tür im Notbetrieb weiter zu erleichtern, indem beim Auslösen der Halteeinrichtung durch ein Relais der Kurzschluß des Motors des elektrischen Antriebes aufgehoben wird, dieser somit beim Öffnen nicht mehr als Dynamo arbeitet, wodurch das Öffnen der Tür außerhalb des IS Ausrückebereiches wesentlich erleichtert ist
In einer Fortbildung dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, daß in Abhängigkeit von der Wagengeschwindigkeit beim Betätigen der Tümotvorrichtung der Kurzschluß im Motor des elektrischen Antriebes nicht aufgehoben, sondern durch Umschalten des Motorstromkreises über einen Widerstand herabgesetzt wird. Auf diese Weise kann ein Notbetrieb der Tür weiterhin erfolgen, wobei jedoch durch das schwergängigere 20 Öffnen der Tür eine Sicherheit gegen ein irrtümliches Öffnen gegeben ist. Die jeweilige Wagengeschwindigkeit kann durch Verwenden des beim Straßen- oder Schienenfahrzeug vorhandenen Geschwindigkeitsaufnehmers und beispielsweise dem Umschalten eines Relais relativ einfach und ohne Installationsprobleme erfolgen.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung und die Fig. 2 eine erfindungsgemäße Halteeinrichtung. 25 Ein Elektromotor (1) treibt einen Linearantrieb (2) mit schlechtem mechanischem Wirkungsgrad. Dieser bewegt eine Kolbenstange (3) hin und her, wobei eine auf dieser Kolbenstange drehbar angeordnete Rolle (4) in einer Kulisse (5) gleitet. Die Kulisse (5) ist um eine Achse (6) drehbar angeordnet und betätigt beim Verschieben der Kolbenstange (3) über einen nicht weiter dargestellten Mechanismus eine oder mehrere Türen. Die Kulisse (5) ist so ausgebildet, daß sie bei geschlossener Tür mit dem Abschnitt, in dem sich zu diesem 30 Zeitpunkt die Rolle (4) befindet, zumindest angenähert parallel zur Achse der Kolbenstange (3) verläuft. Damit ist die Verbindung zwischen der Kulisse und der Kolbenstange in diesem Bereich von der Kulisse her selbsthemmend, d. h., daß eine noch so große Kraft, die die Kulisse um die Achse (6) zu drehen versucht, nicht in der Lage ist, die Rolle (4) und mit ihr die Kolbenstange in axialer Richtung zu verschieben. Das bedeutet, daß beim Ausfall des Türantriebes (1), (2) ein Betätigen der Tür von Hand aus nicht möglich ist. 35 Erfindungsgemäß ist auf der Kolbenstange (3) eine Druckplatte (11) vorgesehen, gegen die ein Schieber (12) in Öffnungsrichtung der Kolbenstange (3) drücken kann. Dieser Schieber steht unter der Wirkung eines Kraftspeichers, der beim Schließen der Tür vom Antrieb (1), (2) geladen wird. Im Normalbetrieb wird der Schieber (12) von einer Haltevorrichtung (13) festgehalten, sodaß nach dem Schließen der Tür, wenn der Antrieb (1), (2) wie bei elektrisch betriebenen Türen üblich, abgeschaltet und damit kraftlos wird, durch die 40 Selbsthemmung der Kulisse (5) mit der Rolle (4) die Tür geschlossen bleibt.
Bei Stromausfall muß die Tür, ohne daß die Kraft des Antriebes (1), (2) zur Verfügung steht, trotz der Selbsthemmung der Kulisse mit der Rolle vom Benützer zu betätigen sein. Dazu bedient er einen Bowdenzug (14), wodurch die Haltevorrichtung den Schieber (12) ffeigibt und dieser unter der Wirkung des Kraftspeichers gegen die Druckplatte (11) der Kolbenstange (3) gepreßt wird, diese in der Folge in Öffnungsrichtung 45 verschiebt, wodurch die Rolle (4) aus dem selbsthemmenden Bereich der Kulisse (5) gelangt
Beim Betätigen des Bowdenzugs wird ein Schalter (21) betätigt, durch den der Antrieb stromlos gemacht wird und gleichzeitig der Motorkurzschluß aufgehoben wird. Dadurch ist ein leichtes Öffnen der Tür auch außerhalb des Bereiches der Selbsthemmung trotz des sonst schwergängigen Türantriebes sichergestellt.
Bei Überschreiten einer vorbestimmten Grenzgeschwindigkeit des Fahrzeuges, in dem die Tür eingebaut ist, 50 bewirkt ein Betätigen des Schalters (21) nicht mehr das Aufheben des Motorkurzschlusses (Widerstand unendlich), sondern die Vergrößerung des Motorwiderstandes um einen endlichen Wert, was bedeutet, daß die Tür leichter als bei kurzgeschlossenem Motor, aber schwerer als bei aufgehobenem Motorkurzschluß geöffnet werden kann.
Das Beenden des Notbetriebes kann auf verschiedene Arten erfolgen, beispielsweise durch Rückstellen des 55 Bowdenzuges, wobei in diesem Fall durch einen nicht dargestellten, mit der Handhabe des Bowdenzuges verbundenen Schalter der Antrieb wieder mit Strom versorgt wird und eine Schließbewegung der Tür eingeleitet wird. Im Zuge dieser wieder durch den Türantrieb erfolgenden Schließbewegung wird der Arbeitsspeicher (15) "geladen” und die Haltevorrichtung (13) fixiert den Schieber (2). Damit befindet sich die Tür wieder im Normalbetriebszustand. 60 Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann verschieden äbgewandelt werden. So kann die Kulisse eine andere Form aufweisen und der Abschnitt der Türbewegung, in dem Selbsthemmung auftritt, kann größer oder kleiner als im gewählten Beispiel sein. Es ist dabei aber wichtig, -3-
Claims (3)
- Nr. 391 912 daß der Ausrückeweg des Schiebers (12) ein sicheres Verlassen des selbsthemmenden Bereiches gewährleistet. Es kann weiters die Haltevonichtung anders ausgestaltet sein, wobei, um ein sicheres Erfassen des Schiebers zu gewährleisten, der Haltepunkt in geringem Abstand von der motorisch erreichten Schließendlage der Tür angeordnet sein kann. Es ist bei der Wahl dieses Abstandes darauf Bedacht zu nehmen, daß beim ordnungsgemäßen Abschalten des Türantriebes nach dem Schließen der Tür diese vom Schieber bis zum Erreichen des Haltepunktes aufgehoben wird. Es muß dieser Punkt, der somit die endgültige Schließlage darstellt, allen Sicherheits- und Dichtungsbedingungen genügen. Es können weiters die zwischen dem Schieber (12) und der Haltevorrichtung (13) zusammenwirkenden Flächen entsprechend angeordnet oder beschichtet werden, um ein leichtes Auslösen und Einschnappen der Haltevorrichtung zu ermöglichen, was bei großen von der Feder (15) gespeicherten Kräften bedeutungsvoll sein kann. Der Bowdenzug (14) kann mittels einer Feder so ausgebildet sein, daß er in seine Ausgangslage zurückkehrt, wenn seine Handhabe losgelassen wird. Dadurch wird nach Wegfall der Störung eine automatische Rückkehr in den Normalbetrieb ohne spezielles Umschalten ermöglicht Es kann die Erfindung auch auf Türantriebe gemäß der EP-A2 0 118 081 angewandt werden, wenn vom Kraftspeicher ein entsprechendes Drehmoment auf die die beiden geknickten Hebel tragende Scheibe ausgeübt wird. Es ist selbstverständlich möglich, den Kraftspeicher an einer anderen als der dargestellten Stelle des Türantriebes vorzusehen. PATENTANSPRÜCHE 1. Notbetätigungsvorrichtung für eine mit einem nicht selbsthemmenden elektrischen Antrieb betätigte Fahrzeugtür, deren Türgetriebe zumindest im Schließendbereich der Tür selbsthemmend ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß, wie an sich bekannt, im Bereich der Schließendlage des Türgetriebes ein auf eine Druckplatte (11) in Richtung der Öffnungsbewegung des Türantriebes wirkender Schieber (12) angeordnet ist, dessen Hub länger ist als der selbsthemmende Bereich des Türgetriebes, wobei jedoch der Schieber (12) von einer Halteeinrichtung (13) in seiner der Schließendlage der Tür entsprechenden Stellung gehalten wird, und daß die Halteeinrichtung (13) von Hand aus lösbar ist
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Lösen der Halteeinrichtung (13) der Kurzschlußkreislauf des Motors (1) des elektrischen Antriebes unterbrochen wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kurzschlußkreislauf des Motors (1) des elektrischen Antriebes bei Überschreiten einer vorgewählten Geschwindigkeit des Fahrzeuges ein Widerstand geschaltet wird. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-
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