Nr. 391 897 Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Behandlung einer einer Spinnkanne entnommenen Faserlunte, die in einem nachgeordneten Streckwerk verstreckt wird. Da sich beim Einbringen einer Faserlunte in eine Spinnkanne ungleichmäßige Verdichtungen, beispielsweise aufgrund von Quetschungen, und Verdrillungen der Faserlunte ergeben können, wirken sich diese Verdichtungen und Verdrillungen beim Verstrecken der der Spinnkanne entnommenen Faserlunte in einer ungleichmäßigen Verstreckung aus, was die nachfolgende Verspinnung der Fasern nachteilig beeinflußt. Um ein gewichtsbedingtes Ausschieben einer Lunte aus einem an eine Spinnkanne angeschlossenen Führungrohr zu vermeiden, in das die Lunte schlingenbildend eingebracht wird, ist es bekannt (CH-PS 564 616), das Führungsrohr mit einer frei schwenkbar gelagerten, die Luntenschlingen zurückhaltenden Klappe zu verschließen, die beim Abziehen der Lunte durch sie aufgeschwenkt wird. Diese Klappe kann jedoch keine Verdrillungen oder ungleichmäßige Verdichtungen der Lunte ausgleichen. Die Schlingenbildung im Führungsrohr gibt vielmehr Anlaß zu neuen Unregelmäßigkeiten im Luntenaufbau. Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, zur Behandlung einer einer Spinnkanne entnommenen Faserlunte eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe Verdichtungen und Verdrillungen der Faserlunte einfach ausgeglichen werden können. Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch wenigstens einen oberhalb der Spinnkanne vorgesehenen, quer zur Faserlunte hin- und hergehend antreibbaren Schlagkörper für die Faserlunte. Durch die Einwirkung des hin- und hergehenden Schlagkörpers auf die aus der Spinnkanne gezogene Faserlunte wird die Faserlunte einer Schüttelbewegung unterworfen, die ein Ausdrehen allfälliger Verdrillungen und ein Lockern gegebenenfalls vorhandener Verdichtungen der Faserlunte zur Folge hat. Durch den hin- und hergehenden Schlagkörper für die Faserlunte können somit beim Einbringen der Faserlunte in die Spinnkanne bzw. beim Entnehmen der Faserlunte aus der Spinnkanne auftretende Ungleichmäßigkeiten ausgeglichen werden. Damit sich die Schüttelbewegung der Faserlunte nicht bis zum nachgeordneten Streckwerk fortsetzen und dann zu einem ungleichmäßigen Verstrecken der Faserlunte Anlaß geben kann, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung zwischen dem Schlagkörper und dem Streckwerk wenigstens eine Umlenkrolle für die Faserlunte vorgesehen sein. Diese Umlenkrolle bildet eine ortsfeste Führung für die Faserlunte und stellt somit eine gleichmäßige, von der Schüttelbewegung der Faserlunte unbeeinflußte Luntenförderung zum Streckwerk sicher. Obwohl der Schlagkörper auf unterschiedliche Weise hin- und hergehend angetrieben werden kann, ergeben sich besonders einfache Konstruktionsverhältnisse, wenn der Schlagkörper aus einem exzentrisch auf einer rotierenden Scheibe angeordneten Stift besteht, der bei seiner Drehung um die Scheibenachse die gewünschte Bewegung quer zur Faserlunte ausführt. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Behandeln einer einer Spinnkanne entnommenen Faserlunte in einer schematischen Stimansicht und Fig. 2 eine diese Vorrichtung in einer Seitenansicht. Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, ist zwischen einer Spinnkanne (1) und einem Streckwerk (2) für eine der Spinnkanne (1) entnommene Faserlunte (3) eine Behandlungsvomchtung (4) vorgesehen, die einen hin- und hergehend antreibbaren Schlagkörper (5) aufweist, so daß durch die Schlageinwirkung dieses Schlagkörpers (5) auf die Faserlunte (3) eine Schüttelbewegung ausgeübt wird, die beim Einlegen der Faserlunte (3) in die Spinnkanne (1) bzw. beim Entnehmen der Faserlunte (3) auftretende Ungleichmäßigkeiten ausgleicht, wie sie durch Verdichtungen, beispielsweise durch ein Quetschen, oder durch Verdrillungen erhalten werden. Damit sich die Schüttelbewegung der Faserlunte quer zu ihrer Fördenichtung nicht bis zum Streckwerk (2) fortsetzen kann, ist dem Streckwerk (2) eine Umlenkrolle (6) für die Faserlunte (3) vorgelagert, die eine ortsfeste Führung für die Faserlunte bildet. Die Faserlunte kann somit nach dem Ausgleich gegebenenfalls vorhandener Unregelmäßigkeiten im Streckwerk (2) gleichmäßig verstreckt werden, um anschließend zu einem Garn hoher Gleichmäßigkeit verarbeitet zu werden. Wie die Fig. 1 und 2 erkennen lassen, ergeben sich besonders einfache Konstruktionsverhältnisse, wenn der Schlagkörper (5) aus einem Stift (7) besteht, der exzentrisch auf einer rotierenden Scheibe (8) angeordnet ist. Die Frequenz der Schlagbewegung durch den Stift (7) kann dabei über die Drehzahl der Scheibe (8) an die jeweils günstigsten Verhältnisse angeglichen werden. PATENTANSPRÜCHE 1. Vorrichtung zur Behandlung einer einer Spinnkanne entnommenen Faserlunte, die in einem nachgeordneten Streckwerk verstreckt wird, gekennzeichnet durch wenigstens einen oberhalb der Spinnkanne (1) vorgesehenen, quer zur Faserlunte (3) hin- und hergehend antreibbaren Schlagkörper (5) für die Faserlunte (3). -2- Nr. 391 897