<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Blendeneinstellelement für Schubladen, Auszüge od. dgl. mit Zargenschienen als kombinierte Auszugschienen und Seitenwände, wobei die Blende direkt an den von vorderen abgewinkelten Stirnseiten der Zargenschienen gebildeten Anschraubwinkeln neigungseinstellbar befestigt ist
Aus der AT-PS 361. 168 ist ein Beschlag zum Befestigen und Justieren der Frontplatte eines ausziehbaren Möbelteils bekannt, bei welchem die Frontplatte, d. h. die Blende, dadurch neigungsverstellt werden kann, dass eine Bundschraube die Ränder eines Schlitzes in der Tragplatte aufnimmt und der Schaft der Bundschraube in ein Gewinde in der blendenseitigen Montageschiene eingreift, sodass durch Drehen dieser Bundschraube die Neigung der Montageschiene gegenüber der Tragplatte eingestellt werden kann.
Diese Blendeneinstellung hat zum ersten den Nachteil, dass in der Tragplatte ein einseitig offener Schlitz eingeformt sein muss, in welchen die einstückige Bundschraube mit ihrer ringförmigen Nut einsteckbar ist. Solche Schlitze schwächen den Anschraubbereich und sehen unschön aus. Als zweites wird bei dieser Blendeneinstelleinrichtung eine Montageschiene benötigt, die das Einstellgewinde aufweist und an ihrem unteren Ende eine Art Gelenkslager angeformt hat. An diese neigungsverstellbare Montageschiene wird die Blende angeschraubt. Es ist also ein zusätzlicher aufwendiger Beschlagteil notwendig.
Mit der At-PS 318. 179 wird ein Beschlag für ausziehbare Möbelteile vorgeschlagen, welcher die Neigungseinstellung der Blende dadurch erlaubt, dass der vordere stirnseitigeTeil des senkrecht stehenden Schubladenschenkels durch einen Schlitz fast zur Gänze durchgetrennt ist und die Lage dieses stirnseitigen Schenkels mittels eines Verstellorganes, beispielsweise mittels einer Bundschraube, gegenüber dem anderen Schenkelteil verstellbar ist, wobei der vordere stirnseitige Schenkel in seinem unteren, nicht durch den Einschnitt durchgetrennten Bereich biegbar ist.
Die AT-PS 335. 102 zeigt eine Befestigungsvorrichtung für verstellbare Frontplatten bzw. Blenden, bei welcher ein an der Blende befestigbarer Halteteil mit einem Exzenter gegenüber der Führungsschiene höhenverstellbar ist. Der Halteteil ist gegenüber der Führungsschiene neigungseinstellbar, indem im oberen Bereich des Tragteiles eine Bundschraube mit ihrer radialen Nut in einen Schlitz im feststehenden Führungsschienenwinkel eingesteckt ist, wobei der Gewindeschaft in ein Gewinde im Halteteil eingreift
Allen diesen Ausführungsformen ist gemeinsam, dass zwischen der Führungsschiene bzw. dem feststehenden Teil der Führungsschiene und der Blende ein zusätzlicher Beschlagteil verwendet wird.
Die Höhen-, Seiten- und vor allem die Neigungseinstellung wird bei diesen Ausführungsformen mit Mitteln erreicht, die sich zwischen dem festen Teil der Führungsschiene und dem Beschlagteil, an welchem die Blende angeordnet ist, befinden. Es ist daher nicht bekannt, dass ein Blendeneinstellelement eine Neigungseinstellung zwischen Blende und Führungsschiene ohne zusätzliche Halteteile erlaubt Halteteile wirken optisch störend und sind im Aufbau relativ kompliziert herstellbar und müssen zusätzlich an die Führungsschiene montiert werden. Zur Montage der Blende wurden sie in den meisten Fällen wieder abgebaut, sodass die Endmontage zu wenig schnell durchgeführt werden kann.
Weiters ist eine Einstellvorrichtung für Schubladenblenden, insbesondere für Küchenmöbelauszüge, bekannt, um Blenden in mehreren Ebenen verschieben und zusätzlich noch die Neigung einstellen zu können. Bei Verwendung von Zargenschienen und Relingen ist die Neigung der Blende durch längeneinstellbare Relinge verstellbar. Die Relinge können dabei aus den verschiedensten Profilen bestehen.
Die Längenänderung der Relinge und somit die Winkeländerung der Blende erfolgt mit Mitteln, die es gestatten, entweder im vorderen Bereich an der Blende oder im hinteren Bereich, das heisst im hinteren Eck der Schublade, die Relingprofile formschlüssig gegen die Blende oder gegen die Rückwand oder Eckstützen abzudrücken. Durch leichtes vorheriges Lösen der Befestigungsschrauben, im Normalfall nur der oberen Befestigungsschraube zwischen Zargenschiene und Blende wird eine grössere Einstellung noch vereinfacht Für kleine Justierungen genügt eine geringe elastische Formänderung der Anschraubwinkel der Zargen, wenn die Relinge zwangsläufig verlängert oder verkürzt werden.
Es tritt somit in einem Fall entweder Spiel zwischen dem Anschraubwinkel der Zarge und der Blende durch Lösen der Befestigungsschraube auf oder die Reling mit Zargenschiene und Blende und Rückwand bzw. Eckstützen stehen dauernd unter Zug- bzw. Druckspannung. Es ist denkbar, dass sich diese Spannungen bei Gebrauch lösen und die eingestellte Blendenflucht oder auch den leichten Lauf der Schublade negativ beeinflussen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine neigungseinstellbare Blende für Schubladen, insbesondere für schwer beladene Schubladen, und Auszüge mit einer kombinierten Führungsschiene und Seitenwand (Zarge) zu schaffen, deren Neigungseinstellung feinfühlig und ohne Verspannung der Schublade erfolgen kann und die die händische Auszugs- und Einschubkraft starr auf die übrigen Schubladenteile überträgt, ohne dass grössere, mechanisch und optisch störend wirkende Beschlagteile im Bereich der Zargenschiene und der Blendenbefestigung notwendig sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Blendeneinstellelement aus einem Gewindeflanschteil und einem in Montagestellung mit dem Gewindeflanschteil formschlüssig und drehfest verbundenen Mitnehmerflansch besteht, wobei zwischen dem Flansch des Gewindeflanschteils und dem Mitnehmerflansch der Rand einer Öffnung im Anschraubwinkel aufgenommen ist und der Gewindeflanschteil zur Neigungseinstellung der Blende in einen Gewindedübel in der Blende tiefeneinstellbar einschraubbar ist.
Gemäss der Erfindung ist es wichtig, dass das Blendeneinstellelement zweiteilig ausgeführt ist, um den Befestigungswinkel der Zargenschiene zwischen den zwei Teilen so befestigen zu können, dass seine Mitnahme
<Desc/Clms Page number 2>
beim Herausdrehen oder Hineindrehen des Gewindeflanschteiles im Dübel in der Blende erfolgt. Trotz der axialen Verbindung mit der Zargenschiene muss der Gewindeflanschteil drehbar sein. Dies wird über einen Mitnehmerflansch erreicht, indem dieser in der Art einer U-Scheibe unter dem Schraubenkopf einer in den Gewindeflanschteil eingeschraubten Schraube positioniert ist und von diesem Kopf gegen die vordere Stirnseite des Halses des Gewindeflanschteiles gedrückt wird.
Der Hals am Gewindeflanschteil bildet zwischen dem Flansch an der vorderen Stirnseite des Gewindeflanschteiles und der Mitnehmerflansch-Unterseite den Abstand in Form einer Ringnut aus, deren Breite einen Schiebesitz mit der Dicke des Anschraubwinkelbleches bildet. Zwischen dem Durchmesser des Halses und der Bohrung im Anschraubwinkel der Zargenschiene, die der Hals durchgreift, ist genügend Spiel vorhanden, um der Blende eine kleine Korrektur nach der Seite und der Höhe zu gestatten.
Zur Einstellung wird der Mitnehmerflansch mit einem Werkzeug entweder an einem 6-Kant am Umfang des Mitnehmerflansches oder in einem Schraubenzieherschlitz in seiner vorderen Stirnseite gedreht. Die Drehung des Mitnehmerflansches muss zur Funktion der Blendeneinstellung auch eine Drehung des Gewindeflanschteiles im Dübel bewirken. Zu diesem Zweck sind an der Unterseite des Mitnehmerflansches zwei einander diametral gegenüberliegende Mitnehmernocken angeformt, welche in zugeordnete Mitnehmernuten im Hals des Gewindeflanschteiles zahnförmig eingreifen.
In bevorzugter Weise verbindet dabei eine Schraube, vorzugsweise eine Senkschraube, den Mitnehmerflansch und den Gewindeflanschteil in einer gemeinsamen Längsachse.
Diese Befestigungsschraube, die auch als Senkschraube mit im Mitnehmerflansch versenktem Kopf ausgeführt sein kann, dient daher nur zum kraftschlüssigen Zusammenhalten des zweiteiligen
EMI2.1
Einstellelementes dadurch gewährleistet, dass die Reling auf Zapfen od. dgl. an der Blende oder an der Rückwand aufgesteckt ist, wobei dieser Zapfen mit dem Relingsprofil durch Ineinanderschieben und Auseinanderziehen den notwendigen Längenausgleich gestattet. Da die Reling nicht direkt zur Winkeleinstellung der Blende benötigt wird, kann das erfindungsgemässe Einstellelement auch für Blenden an Schubladen ohne Reling eingesetzt werden.
Das Blendeneinstellelement kann am Zargen-Anschraubwinkel im oberen und unteren Bereich des Anschraubwinkels zur Winkeleinstellung der Blende montiert sein. In den meisten Fällen wird es genügen, wenn eine der beiden Befestigungsstellen als Blendeneinstellelement ausgeführt ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Figur 1 zeigt einen Möbelkorpus mit drei geöffneten Schubladen, wobei die oberste Schublade mit Zargenschienen als Seitenwände und die unteren zwei Schubladen-Auszüge für schwere Lasten ausgeführt sind ebenfalls mit Zargenschiene als Führungsschiene kombiniert aber zusätzlich mit über den Zargenschienen angeordneten Relingen. Figur 2 zeigt die einstellbare Befestigung der Auszug- bzw. Schubladen-Blende am Anschraubwinkel der Zargenschiene. In der Figur 3 ist ein Schnitt durch das erfindungsgemässe Blendeneinstellelement im montierten Zustand gezeigt, (entsprechend dem Detail (28) in den Fig. 1 und 2). Figur 4 zeigt im Schnitt den Gewindeflanschteil mit formschlüssig aufgestecktem Mitnehmerflansch ohne Befestigungsschraube.
An dem untersten Auszug (4) in Figur 1 ist der gewünschte Einstellwinkel (8), (8') der Blende (1) gezeigt.
Um die horizontale Achse (29) durch die Befestigungsschraube (10) im unteren Bereich des Anschraubwinkels (7) der Zargenschiene (2) ist der Einstellwinkel (8), (8') einstellbar, indem der Abstand (23) (Figur 3) zwischen der Blendeninnenfläche und dem Anschraubwinkel (7) vergrössert oder verkleinert wird, bis die Parallelität (9) zwischen Blendeninnenseite und der vorderen Korpus-Stimrahmenfläche (30) gegeben ist. Zu diesem Zweck ist ein Befestigungsdübel (12) in einem Sackloch (24) auf übliche Art und Weise befestigt, zum Beispiel eingepresst und/oder eingeleimt, welcher ein konzentrisches Innengewinde (31) als Einstellgewinde besitzt.
In dieses Einstellgewinde ist der Gewindeflanschteil (13) mit seinem Aussengewinde (14) verschieden tief einschraubbar je nach dem gewünschten Einstellwinkel (8), (8') der Blende (1). Zwischen dem Flansch (21) des Gewindeflanschteiles (13) und dem Mitnehmerflansch (16) ist der Anschraubwinkel (7) der Zargenschiene (2) formschlüssig geführt, indem der Hals (25) des Gewindeflanschteiles (13) die Bohrung (20) vom Anschraubwinkel (7) mit Spiel durchgreift und der Mitnehmerflansch (16) in der Art einer Unterlagscheibe mittels einer Befestigungsschraube (15) gegen die Stirnseite des Halses (25) geschraubt ist. Durch diese Massnahme wird eine ringförmig umlaufende Führungsnut (19) zwischen dem Flansch (21) und dem Mitnehmerflansch (16) ausgebildet.
Das Hinein- oder Herausschrauben des Gewindeflanschteiles (13) wird dadurch bewerkstelligt, dass der Mitnehmerflasch an seinem Umfang einen 4-Kant oder 6-Kant oder an seiner vorderen Stirnseite einen Schraubenzieherschlitz zur Aufnahme eines Werkzeuges besitzt und an seiner dem Gewindeflanschteil (16) zugewandten Stirnseite zwei einander diametral gegenüberliegende Mitnehmernocken (17) angeformt hat, die in zugeordnete Mitnehmemuten (18) im Hals (25) des Gewindeflanschteiles (13) formschlüssig eingreifen. Die Breite der ringförmigen Führungsnut (19) soll um ein kleines Mass breiter sein als die Dicke des Anschraubwinkels (7), sodass das Blendeneinstellelement (13), (16) ohne Klemmen drehbar ist, um die Blende vom Anschraubwinkel (7) zur Verringerung oder Verbreiterung des Abstandes (23) abzudrücken bzw. an ihn heranzuziehen.
Die gleichbleibende Distanz der Führungsnut (19) ist dadurch gewährleistet, dass die Stirnseite des Halses (25) an der Unterseite des Mitnehmerflansches (16) abstandhaltend anliegt oder die Stirnseite der
<Desc/Clms Page number 3>
Mitnehmernocken (17) an der Grundfläche der Mitnehmenut (18) anliegt. Der Gewindeflanschteil (13) und der Mitnehmerflansch (16) sind mit der Schraube (15) zusammengehalten. Der Schraubenkopf ist vorteilhaft als Senkkopf ausgebildet und im Mitnehmerflasch (16) versenkt eingelassen, wobei der Gewindeschaft der Schraube (15) in das konzentrische Innengewinde (22) im Gewindeflanschteil (13) eingreift.